22. Januar 2025
Trauer auf Zeche Westende. Irgendwie ist uns Canan abhanden gekommen. Es ist jetzt kalt und leer in Zelle 409. Lautlos verstreicht die Zeit. Wie die schlanken Stahlwerkskatzen, die in der Kälte auf leisen Pfoten durch die alte Ruine huschen. Always remember us this way.
21. Januar 2025
MIGA - MAKE INKOGNITO GREAT AGAIN! Sobald Grönland zu den USA gehört, treten wir da als Vorband vom Donald auf. Kommt aber auf die Gage an. Das Kältetraining findet gerade auf Zeche Westende statt. Statt wie sonst 'Schweiss knietief im BH'an diesem Abend überall fette Eiszapfen in Zelle 409. Selbst die Noten der heutigen Songs sind eingefroren und segeln nicht wie sonst leichtfüßig durch den Raum, besonders bei 'Mother' von Pink Floyd. Alles sackkalt. Sonst spielen wir besser am Panama-Kanal, sobald der Donald den auch wieder eingemeindet hat. Und der Mann an der Gitarre hat heute schon wieder nicht gespült. Wie zu Hause, daher das blaue Auge. Soviel zu den üblen Schurken des heutigen Abends. 😊 Nächste Probe am 30. Januar, aber nur bei Plusgraden. Oder mit tüchtig Cognac im Tee.
07. Januar 2025
Zelle 409, ein Kraftwerk des Freudenfeuers, der ungebremsten
Begeisterung und der skurrilen Begebenheiten. Von Konsum bis Liebeskummer alles
dabei: neue, sündhaft teure Gitarre vom Weihnachtsmann, neue Liebe aus dem
Schwabenland und Besuch vom Lolli-Onkel und Frank Zappa! Wie soll man das alles noch aushalten?
Aber nach einer Tasse Beruhigungstee ersma ein paar fette Songs zur allgemeinen
Entspannung abgefeuert, was sofort die sympathischen Nachbarn von den Born-a-rebels (eine der zwei besten Kapellen auf Zeche Westende,
Frau Hellermann!) auf den Plan ruft. Und jetzt zurück zur neuen Liebe – das neue
Jahr in Zelle 409 beginnt für die Kapelle mit einem ungeahnten Paukenschlag. What is and what should never be! Diese amouröse
Sache war doch von der Band überhaupt nicht genehmigt, noch macht sich mal jemand
Gedanken um den schlimmen Herzschmerz der drei alten inkognito-Männer…! Egal, die
Renovierung von Zelle 409 wird jetzt vom OBI-Markt Stuttgart erledigt, aşkim...
29. Dezember 2024
Unfassbar. Andere Bands bekommen zum Ende des Jahres einen
fetten Plattenvertrag inklusive weißer Stretchlimo mit rosa Ledersitzen vor die Tür gestellt, bei uns liegt die fette Stromnachzahlung 2023 unter’m Tannenbaum. 110 Taler, kann doch gar nicht sein. Ein seltsames Phänomen, das in Zelle 409 keiner versteht. Genauso ein seltsames Phänomen wie die
aktuelle Umpolung des Erdmagnetfelds. Aus dem Grund hat Olaf wahrscheinlich auch
den Magnet in seinem Pickup umgebaut, so wie Peter Green von Fleetwood Mac. Kirk
Hammett hat die Les Paul inkl. gebrochenem Hals dann für saftige 2
Mio. US-Dollar erworben. Olafs Gitarre verkaufen wir jetzt für 1.9 Millionen
US-Dollar. Voll der Schnapper, Leute. Ansonsten Eiszapfen-Alarm heute in Zelle 409. Wir wärmen uns gegenseitig mit 'Always remember us this way', das Canan wie immer bezaubernd ins Mikro haucht. Bester
Song heute ‘What is and what should never be’. Geht zwar darum, dass sich
Robert Plant lustig mit der Schwester seiner Ehefrau vergnügt, wahrscheinlich deshalb
ein Song mit lasziv-überschäumender Energie, der sich mit brachialer Gewalt in Zelle
409 die Bahn bricht. Ansonsten letzte inkognito-Probe für dieses Jahr. Wir sehen uns in altbekannter Frische in 2025, das hammermäßig gut wird.
17. Dezember 2024
Charmante Welturaufführung
in Zelle 409! Was für ein sympathisches Doppelpack am Mikro aus 1001er Nacht. Canan und Bahar, exklusiver
als sündhaft teure Dubai-Schokolade. Verführerisch-betörende Klänge vorgetragen in
fremdländischer, exotischer Mundart aus dem Morgenland. Ergriffene Ruhe und gespanntes Lauschen auf
Zeche Westende, was in Zelle 409 denn wieder so vor sich geht. Der Drogenbaron wird
wahrscheinlich den Dealer wechseln und bei den Born-a-rebels glaubt man, die Zellennachbarn haben jetzt vollständig den Verstand verloren. Mit den Knaller-Songs 'Deli' und 'Güllerim soldu'
werden wir den Ruf als türkische Gassenhauer-Kombo jetzt nicht mehr los.
Anstelle der seit 10 Jahren anstehenden Welttournée kommt jetzt eine fette Auftragswelle der großen, türkischen Hochzeitsgesellschaften.
Und lecka Kuchen aus der türkischen Biobäckerei gab’s auch noch. Alles nichts mehr für die
schwachen Nerven alter weißer Männer.
15. Dezember 2024
Gonca yüklü dallarima ayaz vurdu. Jawoll, very frosty Probe heute am heiligen Sonntag in Zelle 409. Wir drei Männer haben nicht mal Wasser für'n heißen Tee und konnten uns gerade noch bremsen, den Wasserkocher mit lecka Bier zu füllen. Kaum ist die Frau aus'm Haus, kommen die Männer nicht mehr klar. Auf Wunsch von Canan und Bahar versündigen wir uns heute am heiligen 3. Advent an 'Güllerim soldu'. Wenn das unser Papst wüsste. Leute, nichts für schwache Nerven und westliche Ohren. Allein wegen des schlüpfrigen SM-Videos auf Youtube müssen wir drei Männer jetzt ersma eine Delfin-Therapie beantragen. Und mit unserer heutigen Performance schaffen wir es auch garantiert nicht auf die Top 10 von Radio Ankara, auch wenn diese melodramatisch-laszive Liebesschnulze so klingt, als wäre sie vom inkognito-Bestseller-Album 'Meine Ex ist wieder zurück'. 😉 Jetzt ersma mit 'nem Glas Cognac vor'n Kamin.
09. Dezember 2024
Das inkognito-Gesamtkunstwerk fährt im Tourbus wacker auf Zeche Westende vor. Die Songs wollen am heutigen Abend nicht so wie wir und haben nicht die ansteckende Energie und magische Anziehungskraft. Hm. Aber am 17.12. kommen die Geliebte und der Frühlling in voller Pracht. Sozusagen ein Doppelwumms aus 1001er Nacht. 😉 Das wird was.
03. Dezember 2024
Den inflationären Black Fridays setzt die inkognito-Kapelle einen kultivierten Black Tuesday entgegen. Fängt schon mal gut an. In tiefschwarzer Nacht sammelt der inkognito-Tourbus an einer schummrigen Häuserecke in Duisburg ersma eine schwarzhaarige Schönheit aus 1001er Nacht ein. Im Auto riecht es verdächtig nach Gulasch. Oder Schildkrötensuppe. Wir fahren von der Neudorf-no-go-area in die Meiderich-no-go-area, wo die Zeche Westende treu unter dem schwarzen Ruhrpotthimmel auf uns wartet. Mit ein paar heißen Songs heizen wir Zelle 409 tüchtig auf. What is and what should never be, Always remember us this way, Knockin' on heavens door - ein Song schöner als der andere. Zuschauer lauschen in der Kälte vor den Zellenstäben - bis wir Mother von Pink Floyd spielen. Zum schwarz ärgern! Der Schweiss steht heute nicht knietief im BH, sondern sogar in den Schuhen. Komische Socken, aber schöne Füße.
26. November 2024
Andere haben vor einiger Zeit die Lockdown-Sessions erfunden, wir dafür die inkognito-Tourbus-Sessions. So. Eine erneute Fahrt durch den nächtlichen Ruhrpott Richtung Zeche Westende, die sich unter dem schwarzen Himmel über Meiderich duckt. Gitarre und Bass werden vor den trainierten Waschbrettbauch geschnallt, am Mikro unsere Dame aus 1001er Nacht, der Drummer sitzt mit Sixpack im Speckmantel an seinem Arbeitsgerät. Die Heizungen fahren hoch. Kann losgehen. Nach einer wunderbaren Schmuseversion von 'What is and what should never be' plötzlich überall ergriffene Stille auf Zeche Westende. Ja, wirklich! Mit 'Knockin on heavens door' geben wir dann gehörig Knallgas. Aus dem Nachbarraum kaum ein Laut. Andächtige und vorweihnachtliche Stille. Denn heute wollte Frau Hellermann mal richtig gute Musik einer kultivierten Kapelle hören, die kurz vor dem Durchbruch steht und deren Töne heute Abend schüchtern durch die Wand von Zelle 409 zu den Borns dringen. Das riecht doch wirklich verdächtig nach Plattenvertrag und Ruhm, auch wenn es draußen auf dem Flur ganz anders riecht. 😂
19. November 2024
Der inkognito-Tourbus macht unter dem nächtlich schwarzen Himmel des Ruhrpotts auf Anweisung des Gitarristen einen verdächtigen Schlenker zu einer dubiosen Apotheke in einer berüchtigten Mülheimer no-go-area. Unser gehetzter Blick geht durch verdunkelte Autoscheiben zur hell erleuchteten Apotheke, bevor wir mit gesenktem Kopf unauffällig zu den Drogen eilen. Der Bassist flüstert einen Geheimcode. Wider Erwarten wird kein Crack oder blaue Arzneimittel unter der Theke angereicht, sondern eine altersgerechte XXL-Packung Aufpäppelungspillen für den bandeigenen Kapellen-Oppa P. 😉 Zelle 409 ist aktuell gerade kein Quell der frischen und unberschwerten Jugend. Als moralische Unterstützung empfangen uns die Zellennachbarn passend mit 'Born in the USA', während die Drogenbarone ihren versifften Flur mit Bratkartoffelduft fluten. Die Rauschgift-Ganoven brauchen wir auch nicht mehr, da Canan heute eine akkubetriebene vape-ziggi made in China am Start hat. Lecker mit rosa Pissrinnen-Duftstein-Geschmack aus der Shanghaier U-Bahn. Ganz bekömmlich. Gibt Kraft und Selbstvertrauen. Die psychedelischen Schwaden segeln durch Zelle 409, so dass ein betörender Anklang von tausendundeiner Nacht durch den Raum wabert, wenn Canan 'Always remember us this way' von Lady Gaga ins Mikro haucht. Ansonsten besteht Erfolg aus 1 % Inspiration und 99 % Schweiss, der von der Zellendecke tropft. Wir lauschen dem Echo der Musik, die vom heutigen Abend noch in uns nachhallt. Nächste mördermäßige Probe am 25. November, dann aber ohne irgendwelche Hiobsbotschaften.... Geçmiş olsun. 😉
12. November 2024
Der inkognito-Tourbus fährt durch den nächtlichen Ruhrpott Richtung Zeche Westende. An Bord ein Bassist, ein Schlagzeuger, einen richtigen Oppa (jahaaaa!) und eine Zimtschnecke. Mit Opa Plocki ist unsere Kapelle jetzt tatsächlich voll arriviert. Wir sind Opa. Ein Traum. Wir tauschen unsere Krankengeschichten aus, stolpern durch Zelle 409, zitieren Goethe und träumen von der Rente. Aber Canan, unsere Band-eigene Luxury-Lifestyle-Beraterin, baut uns wieder auf, da wir in ihren braunen Augen anscheinend doch noch irgendwie jung geblieben sind, wie knackige Jünglinge, nur halt gefangen im Körper von irgendwelchen grauhaarigen Greisen. Egal. Bei einer fetten Version von 'Cortez the killer' bricht sich die Jugend in uns wieder die Bahn! Da geht der Blutdruck gleich wieder hoch, trotz Ramipril. Die Jungs von Born-a-rebel lauschen ganz ergriffen an der Zellenwand, nachdem sie kurz vorher selber eine mörderfette Cortez-Version inklusive mörderfettem Wahwah-Solo abgeliefert haben. Wir halten mit 'Always remember me this way' von Lady Gaga dagegen. Hammer. Leider hatten wir keine Hand mehr für die Feuerzeuge frei. Und 'What is and what should never be' läuft ebenso famos! Auch der Hammer. Der Song hat eine geheime Mystik, wie die Früchte vom verbotenen Baum, wenn man halt eine kleine Romanze mit der jüngeren Schwester seiner Frau anzettelt...! Nächste Probe am 19. November.
05. November 2024
Drei gebrechliche Männer schleppen sich aufrecht zur Probe. Arzttermine, Grippe, Krücken und Zeitnot hindern uns nicht, am Tag der heiligen Probe pünktlich in Zelle 409 zu erscheinen und Gas zu geben. Der Termin steht. Und wenn zu Hause der Dachstuhl brennt, ein Atompilz über Zeche Westende steht oder die Frau im Krankenhaus ist! Egal. Termin ist Termin. Mit selbst gebackenen Zimtschnecken versüßen wir uns den Abend. Was wieder mal fehlt, ist die Zimtschnecke am Mikro. Die hat uns vergessen. Also wirklich. Man könnte auf der Sau wegreiten. Egal, wir machen das Beste draus und legen eine fette Probe auf den schmutzigen inkognito-Teppich. Seit langem wagen wir uns wieder mal an 'What is and what should never be'. What is: keine Frau am Mikro. What should never be: drei einsame Männer in Zelle 409! Wir dengeln uns noch eine wunderbare Version von 'Catch the rainbow' zusammen und begeben uns dann altersgerecht zur Bettruhe. Der inkognito-Tourbus fährt das nächste Mal am 12.11. durch den nächtlichen Ruhrpott. Dann gerne mit Gesang. Sonst gibt es im Himmel weder Döner noch 72 Jungfrauen.
22. Oktober 2024
Eine erneute nächtliche Irrfahrt mit dem inkognito-Tourbus durch den dunklen Ruhrpott, bis uns unsere sympathischen Nachbarn mit einer sehr lässigen Version von 'Nothing else matters' auf Zeche Westende empfangen! Nachdem letzte Woche diverse attraktive Männer aus zwei der coolsten Coverkapellen auf Zeche Westende unsere Canan vermisst haben (hat sie gar nicht gewusst, da sie den Blog vom 15.10. nicht gelesen hat, soso...), heute mal wieder wacker Probe mit alle Mann in Zelle 409. Heute sogar Probe mit Bescherung. Mit kultivierter Lektüre, teurem Alkohol und tiefroten Rosen beschenken wir unsere Herzdame am Mikro zum Geburtstag. Passend zu den Rosen üben wir unsere neueste Kapellenschnulze 'Always remember me this way', wobei Canan ja wirklich noch besser ausschaut als Lady Gaga und Dirk im schummrigen Licht von Zelle 409 irgendwie an Bradley Cooper erinnert! 'Knocking on heavens door' läuft (nach eigener, bescheidener Meinung) gleich recht gut, wobei Olaf den Vogel abschießt, als er das Solo von 'Mother' im Duo mit David Gilmour spielt. Unerhörter Hammer, kann nicht jeder! 😎 Um sicherzustellen, dass Canan nächste Woche 100 % am Mikro steht, hatten wir beschlossen, sie nach Drogenkonsum einfach eine Woche in den Kofferraum zu sperren. Hatten wir dann aber vergessen. Ansonsten laden wir am 14. Mai 2025 schon mal vorsorglich in die Nachbarzelle zum 70. Geburtstag ein, wenn der taufrische Alterspräsident von Born-a-rebel seinen Jahrestag feiert. Es gibt Krombacher und Frikadellen.
15. Oktober 2024, 23.11 h
Der inkognito-Tourbus fährt mit drei Männern inklusive Instrumenten und Krücken wieder mal durch'n nächtlichen Ruhrpott. Wir drei Männer sind echt ein wenig unfly, werden dann aber langsam easy, nachdem wir die Basis gechillt haben und von den Born-a-rebels sympathisch mit Comfortably Numb auf Zeche Westende empfangen werden. Dann ersma also alten- und behindertengerechte Probe in Zelle 409. Drei Männer im besten Alter um die 60, müde und abgearbeitet von jahrzehntelanger Maloche und diversen Gebrechen, raffen sich auf, um die letzten Kraftreserven für eine geschmeidige Probe zu mobilisieren. Alles nur eine Frage des Wollens. Hammer, was so alles in den alten Knochen steckt, wenn man will. Wir können vor Altersschwäche kaum die Augen aufhalten, kämpfen uns aber dennoch durch eine klasse Probe. Ansonsten Fachkräftemangel nicht nur in der Regierung, sondern auch bei uns am Mikro. Aber für uns drei Männer gibt's keine Pause und kein Stillstand. Wir ziehen unseren Streifen tüchtig durch. Auf dem to-do-Zettel stehen jetzt REM/Losing my religion, Bob Dylan/Knocking on heavens door und Lady Gaga/Always remember me this way. So. Dazu fehlt aber Gesang, der wöchentlich am Mikro steht, verdorrich noch eins. Wo hat der Frosch denn die Locken, menno. Zum Ende unserer musikalischen Darbietung dann mal wieder sympathischer Besuch von den Borns, die mit uns unbestritten die fähigste und coolste Coverkapelle auf unserem Flur sind. Vielleicht sogar auf dem Planeten. So. 😂😎 Blog fertich, ab im Bett.
09. Oktober 2024, 23.14 h
Wie lange vier Wochen sein können. Schlimm. Endlich wieder fette Performance in Zelle 409. Halleluja. Gleiche Gesichter, gleicher Rollstuhl, aber neue Gitarre von Fame. Aber der Ruhm bleibt irgendwie aus. An vielen Knöpfen wird gedreht, auch am low IQ-Schalter, bis der Sound endlich stimmt. 'Catch the rainbow' und 'Vocal' wirklich zum Niederknien. Im Rahmen unserer üblichen Kleinkunst ahmen wir heute mal die Fettecke von Joseph Beuys nach, als ein keimiger Teebeutel am inkognito-Kühlschrank runterschleimt... Nächste Probe am 15.10., da die Dame am Mikro donnerstags zum DIY-Bombenbastelkurs in die Eifel fährt. Wenn die stolze Zeche Westende mal wegen einer fetten BH-Bombe als rauchende Ruine endet, wisst Ihr alle, was passiert ist. Wir haben Euch gewarnt.😂 Mehr Schwachsinn fällt dem Bandchronisten heute nich' mehr ein, sorry. Jetzt lecka ab im Bett.
11. September 2024
Der inkognito-Tourbus fährt quer durch den nächtlichen Ruhrpott Richtung Zelle 409. Das Auto ist mit Krücken, Kissen und Rollstuhl überladen, so dass Bass und Gitarre und unser Publikumsliebling Canan kaum noch Platz finden. Da Sting uns bei Gründung seiner neuen Band Sting 3.0 nicht berücksichtigt hat, fahren wir also wieder mal nach Meiderich. Zeche Westende empfängt uns mit vorwinterlichen Temperaturen unter einem stahlgrauen Himmel. Die Drogenbarone empfangen uns mit ihrem Scheiss, der überall auf dem Parkplatz und im Flur verteilt ist. Oppa Olaf nimmt ersma gediegen auf seinem Kassenpatienten-Thron Platz. Dann Füße hoch und wacker alle Mann Kippe und Bier. Und dann wissen wir gar nicht mehr, wer eigentlich noch ma' welches Instrument gespielt hat. Egal, wird eh gut klingen. Alle Songs funzen wirklich ganz schmuck. Wir sollten echt weniger proben und finden uns voll bühnentauglich. Reif für die Glamour- und Glitzerwelt mit Ruhm, Erfolg und Geld. Absolutes Hightlight des Abends: wir wollten noch mal hören, wie Madrugada die Noten an einer diffizilen Stelle spielt, bis wir gemerkt haben, dass wir unserer eigenen Aufnahme lauschen. Hammer. Solch' coole Profis sind wir nämlich, dass man kaum noch den Unterschied hört. Ha! 😂😎
Nächste Probe (altersgerecht im 4-Wochen-Takt) am 08. Oktober, wenn der Oppa vom Drummer 125 Jahre alt wird. Bis dahin grüßen wir aus der Arbeits- und Traumwelt.
06. August 2024
Schleichende Islamisierung auch in Zelle 409. Es fing heimlich, still und leise mit türkischer Musik an (Deli...), heute läuft die Dame am Mikro schon in islamisch-grüner Sufihose aus osmanischer Seide auf. Die Männer der Kapelle halten mit kurzen Hosen und geisthaltigen Getränken (alles tüchtig haram) wacker dagegen. 😊 Außerdem kommt bald neuer Alkohol in den deutschen Kühlschrank. So. Ansonsten angenehme Probe in angenehmer Gesellschaft.
30. Juli 2024
Halleluja. Endlich wieder ma' eine fette Probe in Zelle 409, durch deren Fenstergitter die Sonne über dem Ruhrpott auf unseren fleckigen Teppich scheint. Tropische Temperaturen, der Schweiss steht knietief im BH. Alda, ich schwöre.
04. Juno 2024
Mutti, hol mich vonne Zeche. In der Luft ein elektrisches Knistern, unsere Nerven pulsieren. Die Sonne über dem Ruhrpott strahlt durch die rostigen Fenstergitter auf die goldene 10, die unter der Zelledecke prangt. In Zelle 409 tanzen und blitzen die Lichter, Gläser klirren, der Boden vibriert. Gänsehaut am ganzen Körper. 😊 10 Jahre inkognito-Kapelle auf Zeche Westende, aber seit Monaten Fachkräftemangel am Mikro. So kommen wir nie auf die Bühne, Mann. Was zum kompletten Glück fehlt ist sympathischer Gesang. Deli geht mangels Canan am Mikro voll in die Hose. Aber passend zum heutigen Tag knallen wir heute eine megafette Version von "Whole lotta love" raus, dass die Hütte wackelt. Die Luft brennt. Altes Fieber in Zelle 409, aber wir fühlen uns frei, jung und unbezähmbar.
21. Mai 2024
Immer noch Fachkräftemangel in Zelle 409. In unserer Not spielen wir "Always remember us this way" von Lady Gaga. Mega. Eine magische Erfahrung mit black magic Anziehungskraft.
16. Mai 2024
Schlimmer Fachkräftemangel nicht nur in der aktuellen Regierung, sondern auch bei Eurer inkognito-Kapelle. Hier fehlt nämlich eine sympathische Fachkraft am Mikro! Drei Männer proben also ohne Gesang unglücklich und allein in Zelle 409. Das kann echt nicht wahr sein, Leute! Wir hetzen durch die Songs, weil wir ja auf niemanden warten müssen, der am Mikro steht und uns zügelt. Nächste Probe am 21. Mai in alter Frische.
02. Mai 2024
Fette Doomsday-Stimmung in Zelle 409. Über der Zeche Westende hängen schwarze Wolken, Blitze zucken, Wolken entladen sich. Die Drogenbarone vermüllen den Flur. Das Bier im inkognito-Kühlschrank ist auch abgelaufen. Und irgendwie ist der inkognito-Kapelle die Sängerin abhanden gekommen? Wir wissen nich' was los ist. Mit Liebeskummer und dem Mut der Verzweiflung knallen wir ein paar Songs raus, die alle recht gut funktionieren. Die Jungs von Born-a-Rebel sind auch ganz ergriffen und lauschen unseren Tönen. Kurzer Abschlussplausch der beiden besten Coverbands auf Zeche Westende - leider kein gemeinsamer Ententreffen-Auftritt in diesem Jahr, da Olaf Geburtstag feiert, der Drummer zum Gardasee radelt - und da wir irgendwie keine Sängerin haben. Schlimm. It is what it is.
09. April 2024
Drei Männer im besten Alter sitzen einsam, aber voller Tatendrang in Zelle 409 und rauchen ersma eine Zigarrette, um die Welt zu verstehen. Manisch proben wir 'What is and what should never be' und 'Somebody to love', was immer besser läuft. Nächste Probe am 02. Mai. Mal sehen, wie die Welt dann ausschaut.
02. April 2024
Drei Männer im besten Alter sitzen voller Tatendrang in Zelle 409 und genießen unter der Stahlwerkslampe ersma wacker Tabak und Tee. Manisch proben wir 'What is and what should never be' und 'Somebody to love', was so lala läuft. Selbst 'Have a cigar' und 'Cold Desert' wollen uns heute nicht so recht von der Hand gehen. Komisch. Die Songs kommen nich' in Schwung. Wir müssen dringend einen Schuldigen finden. Die mangelhafte Performance kann eigentlich nur am fehlenden Gesang liegen. Ganz klare Sache. So. 😊
Nächste Probe am 9. April.
25. März 2024
Wackere Arbeitsprobe bei den inkognito-Männern. Mit Tee, Bier und feinster Wiener Schokolade in unzüchtiger Verpackung feilen wir tüchtig an den Songs. Manisch nudeln wir "What is and what should never be" und "Somebody to love" durch. Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt, der nun von der Decke tropft, so dass nicht mal die Streichhölzer funktionieren. Nächste Probe in alter Frische am 2. April. Bis dahin wünschen wir den Fans in aller Welt dicke Eier.
19. März 2024
Einsame Probe der inkognito-Männer. Die Kapellen-Männer arbeiten in Zelle 409 eifrig an den neuen Songs. Schön mit lecka Backwerk, Gerstenkaltschale, grünem Tee und Zigarette. Nächste Probe in alter Frische und mit alle Mann am 25. März. Kruzifix noch eins.
12. März 2024
Einsame Probe der inkognito-Männer. Den Rest der Probe hat der Bandchronist vergessen.
15. Februar 2024
Einsame Probe der inkognito-Männer
ohne tausendundeine Nacht. Ersma Bierkästen sortiert, dann wacker 'Whole lotta
love' seziert, zerlegt und zusammengebaut, bis es wieder funktioniert hat. Zur
allgemeinen Beruhigung 'Love Song' nachgeschoben, bis 'What is and what should never
be' seziert, zerlegt und zusammengebaut wurde. Wenn Bass und Gitarre zufrieden
sind, ist der Drummer es auch. Zwischendurch wehen Grasschwaden vom Flur in
Zelle 409. Lecka. Nach dem zweiten Ingwertee werden wir übermütig und
kopieren einfach ein Intro von Fu Manchu. Wir legen das Ende von 'Whole lotta
love' einfach an den Anfang. Dreimal geübt. Sitzt. Hammer. The crowd goes crazy. Die Idee ist so geil,
die hätte auch von uns sein können…
6. Februar 2024
Alle Autobahnen voll. Ein rotes
Lichtermeer zieht sich über die A59, als würde der ganze Ruhrpott zur Zeche
Westende strömen, nur um uns zu hören.
„Noch drei Minuten bis zum
Countdown, dann wird die Show losgeh'n,
sie hab‘n bisschen weiche Knie und Magendreh'n,
'ne Lichterflut, ein Menschenmeer, zum Fürchten schön,
ja, die Erfinder höchster Coolness woll'n sie seh'n.“ Schaust Du hier!
War aba nich‘ so, tja. Trotzdem
halbwegs gute Probe mit fetten Beats und den üblichen Unzufriedenheiten. Songs, die wir
jahrelang rund gespielt haben, werden wieder gerne seziert. Man fühlt sich manchmal
wie auf einer blanken Edelstahlliege in der Pathologie. Schlussfolgerung des
Abends (vom Gitarristen festgestellt!): ein guter Gitarrist und eine gute Sängerin
brauchen keinen Bassisten oder Schlagzeuger. In dem Sinne, nächste Probe am 15.
Februar. 😊
23. Januar 2024
Jimmy
Page, John Paul Jones,
aber besonders Robert Plant, wären tüchtig entzückt, wie wir heute Abend
„What is and
what should never be“ im ersten Wurf geilomat hingeschmettert haben. Jon
Bonham hätte
wahrscheinlich ein wenig die Augenbraue gelupft. Aber die
Kapellen-Ingenieure mussten ja ersma den Song sezieren. Irgendwann steht
noch ein Zeichenbrett mit Tuschefüller in Zelle 409. 😊
Dann lassen wir es einfach mal laufen und geben uns dem Song hin, was
ganz wunderbar funktioniert. So. Danach wieder eine sehr schmucke
Version von „Somebody to love“ von Jefferson
Airplane. Man fühlt sich wie in den 70er Jahren zwischen Flowerpower und
göttlicher Erweckungsmission.
Wir sind frei und unbesiegbar. Wir genießen den Duft von billigem Gras,
der durch Zeche Westende wabert, trinken Tee und haben Gänseblümchen im
Haar.
16. Januar 2024
Nach einer kurzen Debatte
wurde einstimmig beschlossen, dass in Zelle 409 niemals gegendert wird. So. Brauchen
wir nicht. Die Kälte in Zelle 409 vertreiben wir wacker mit „Someone to love“
von Jefferson Airplane, das uns mit kreischenden Gitarren und ekstatischem Gesang
in ein angenehmes Woodstock-Feeling versetzt. Ein Song wie eine religiöse
Opfergabe. „Whole lotta Rosie“ funktioniert auch gleich ganz passabel. Wenn
Gott und Allah mit der Probe zufrieden sind, sind wir es auch. Inshallah und
Halleluja.
11. Januar 2024
Wir
sind in Zelle 409 und
fühlen uns nach der Winterpause in unserem Wohlfühltempel friedlich und
erholt und können 2024 entspannt in Angriff nehmen. Canan kommt frei und
fröhlich vom internationalen Sufi-Seminar in der Weltstadt Wolfshagen,
Olaf kommt mit
neuer (sündhaft teurer) Gitarre, Dirk kommt mit Husten und der
Schlagzeuger mit
neuer, ungemein schmucker Dankwart Bumskopf-Frisur. Ansonsten eine sehr
formidable Probe, da das Langzeitgedächtnis im Alter recht gut
funktioniert. Am Ende der Probe sympathischer Besuch von den Borns von
nebenan
– man hätte eigentlich noch ein lecka Neujahr-Bier auf 2024 lenzen
sollen, zumal es den Anschein hatte, als würde gerade eine fette
Flur-Party mit den Stone Faces mit Alkohol und Zigaretten starten. So
jung kommen wir nämlich nich‘ mehr zusammen. Nächste Probe in alter
Frische am
16. Januar. Mash'Allah. Wir sind freudig gespannt, was 2024 noch alles
Schönes für uns bereithält.
20. Dezember 2023
Bombenmäßige
xmas-Probe mit Rotwein und selbstgemachten
Keksen von Oma Heidi in Zelle 409. Ersma zum Aufwärmen ein paar Songs,
die uns gut von der Hand gehen.
Dann tüchtig Nineteenseventies-Flowerpower-Feeling mit 'Somebody to
love' von Jefferson
Airplane, was auch von Beginn an eigentlich recht schmuck lief. So. Bei
'Whole
lotta Rosie' von AC/DC ein paar vermeintliche Unstimmigkeiten mit dem
Drumgroove, bis – nach bekannt hitzigen Diskussionen von Waldorf &
Statler –
sich dann doch, ganz langsam, widerwillig Einvernehmen in Zelle 409
einstellte,
weil der Drumgroove doch nicht so schlecht war. Und vor allem voll
korrekt. Nächste Xmas-Probe
ganz wacker am 27.12., hoffentlich nicht ohne Canan, die sich für einen
Sufi-Workshop abgemeldet hat, wo man wahrscheinlich Bomben
bastelt. Jetzt ist auch allen Kapellenmitgliedern klar, wer die
10 Zentner-Bombe mitten in Duissern platziert hat. Das sind keine fake
news. 😊
25. November 2023
inkognito-Betriebsausflug zur
John Silver-Band in Meiderich! Die Jungs von JSB lackieren
sich mit lecka Köpi,
Schnaps und Eierlikör tüchtig den Helm und lassen sich dann tiefnachts
von
ihren holden Ehegattinnen einsammeln. Sehr
sympathisch. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Dazu
Drei-Sterne-Würstchen lecka aus die Blechdose. Herrlich. Dann eine fette
Jamsession
im JSB-Headquarter mitten im alten RuhrgeBeat. Alle Regler wacker nach
rechts, am Montag geht‘s zum HNO. Bilder von diesem feucht-fröhlichen
Abend gibt's hier. Übereinstimmend konnten wir
feststellen, dass JSB und inkognito die besten Ruhrpott-Kapellen waren, die an
diesem Abend zwischen Meiderich und Hamborn aufgetreten sind. Für 2024 ist ein gemeinsamer
Live-Auftritt beider top Kapellen geplant. Aba im Januar ersma JSB-Gegenbesuch
in Zelle 409 auf Zeche Westende!
21. November 2023
Wir
zelebrieren mit Bier und Espresso unwissend und undercover das
einjährige Dienstjubiläum von Canan, ohne dass wir dran gedacht haben...
Ansonsten animalische Probe beyond the ordinary mit Zigaretten vor der
Tür.
15. November 2023
Leerer
Parkplatz auf Zeche Westende. Nur die inkognito-Kapelle feilt tüchtig
an der Karriere. Heute dem Heino-seine-Ehefrau-Gedenkprobe in Zelle 409.
Aber ersma drei Bier und ein Ingwertee zur Beruhigung, dann eine
kraftvolle Probe, die insgesamt ganz geschmeidig verläuft. Abgesehen
davon, dass sich die inkognito-Zigaretten plötzlich auf der Ankerstrasse
1
befinden! Nächste kraftvolle Probe mit alle Mann am 21. November!
Ansonsten freuen wir uns auf den Betriebsausflug am 24.11. zur John-Silver-Band!
09. November 2023
Während
die Beatles nach Jahrzehnten wieder auf Nummer 1 der Charts stehen,
stehen drei inkognito-Männer einsam in Zelle 409 und vermissen ihre Dame
am Mikrofon. Also wacker Männerprobe inklusive Bastelabend und
Gerstensaft.
26. Oktober 2023
Ein Traum. Die inkognito-Kapelle steht
im Schatten der Ruine der alten Zeche Westende und genießt mit Zigarette und
Bier das Leben. Nebenan spielt Warren Haynes eine schmucke Version von Cortez
the killer. Wir halten mit Catch the rainbow dagegen. Viel besser! 😊 Zwischendurch noch schnell einen Espresso aus dem inkognito-Kocher gegen allgemeines Gruppen-Koma. Am Ende
des Abends konnten wir wie immer wohlwollend festhalten, dass wir eine lässige
Probe hingelegt haben, diesmal mit Rosen und einer eleganten Nudelpackung (für
4 Personen!). Jürgen von den Born-a-rebels wollte schon zum Auto, wurde aber
magisch von Whole lotta love angezogen. Nächste Probe in alter Frische am 09.
November.
10. Oktober 2023
Wir brauchen eine schmackhafte Schluckimpfung
gegen das virulent auftretende inkognito-Fieber, das hier und da in Zelle 409 grassiert: ein Song wird 9 Jahre lang unverändert
und nett gespielt, dann glaubt man plötzlich, irgendwas ist jetzt doch irgendwie
anders…! Fragende Blicke fliegen durch Zelle 409. Irgendeiner muss doch Schuld haben! Wir basteln rum, drehen an Steckern
und Schaltern und tauschen Kabel aus – und am Ende, nach einem weiteren Beruihigungsbier, spielen wir doch eigentlich wieder
die gute, alte Version wie in den 9 Jahren zuvor. Witzig. Canan fungiert nun auch als Tourmanager und verkauft VIP-Tickets
für den baldigen Aufritt im Stapeltor Duisburg. 😊 Schnell zugreifen! Nächste
Probe am 17.10. mit alle Mann und Zigaretten (zum Drehen!).
05. Oktober 2023
Die Gespräche in Zelle 409 drehen sich um
Sufis und Suffies und gipfelten letztlich darin, dass christliche Gebete vorgetragen
wurden, um noch halbwegs als Humanist zu gelten. Fette Version von 'Deli'. İmam
bayılır! Wir mussten ja ein Zeichen setzen gegen 'Cortez the killer' und 'Nothing
else matters' von nebenan! Zum Abschluss wie immer 'Whole lotta love', diesmal als
herzzerreißendes Duett mit René H aus D von den Born-a-rebels. Hammer. Nächste Probe mit voller Leistung am
10. Oktober.
14. September 2023
Heute
kein (vorher von der Kapelle genehmigtes!) Abhängen an der
Sechs-Seen-Platte, sondern mit alle Mann wieder tüchtig Arbeitsprobe in
Zelle 409! Das
Outro von Cold Desert klingt heute, als käme es von einem gut gelaunten
Seehund aus Izmir. Sehr
sympathisch. 😊 Der Rest der Probe passend zum Anlass getragen und
ruhig. Heute
insgesamt gute Probe mit gutem Sound in gutem Tempo. Nächste gute Probe
am 5.
Oktober. Aber irgendwann müssen ma' die Demobänder gemacht werden...
31. August 2023
Zelle
Westende begrüßt uns
olfaktorisch mit betörendem Duft von billigem Gras, was sich angenehm
und
positiv auf die Performance von Catch the Rainbow auswirkt. Whole lotta
love – wieder mal eine unerhört exzellente Version – geht wie immer
steil und
laut, da der Gitarrist ersma alle Regler nach rechts gedreht hat
(angeblich nur
1.5 db), damit auch jeder in Zelle 409 die Macht der Gitarre spüren
kann. Wir
beschließen den Abend mit Grasschwaden von den Drogenbaronen, die durch
die
Gitterstäbe in Zelle 409 wehen und uns kostenfrei benebeln. Den Schwung
der Probe nehmen wir für die Nottenhoff-after-wedding-Party am 02. Sept
mit! Und an alle coolen
Locations im Ruhrpott, die unserem Auftritt entgegenfiebern: die
Demobänder
kommen noch!
24. August 2023
Was
uns am Leben hält ist Liebe und Musik und ein lecka Bier aus dem
inkognito-fridge. Eine verf*ckt (das Wort
haben Bassist und Drummer heute, mitten in Duisburg, Nähe Ankerstrasse
1, im Auto, auf dem Weg Richtung Meiderich, zum ersten Mal gehört…!😊)
gute Probe heute bei Eurer inkognito-Kapelle auf Zeche Westende! Alles
klappt
nicht, aber vieles klingt gut. Wir haben viel gelacht, aber der
Bandchronist
weiß nicht mehr, warum. Mit Silvio von den Stone Faces sympathischer
Besuch an den Gitterstäben vor Zelle 409. Have a cigar und Deli wurden
für sehr gut
befunden. Und die Jungs von den Stone Faces haben wirklich mal Ahnung
und können ehrliche und handgemachte Kunst von klinischem Standard
unterscheiden! Broken Bones heute sehr getragen und kraftvoll. Cold
Desert geht wie immer tüchtig steil, besonders, wenn Olaf, unser
inkognito-Saitensatan, der Gitarre zeigt, wo der Frosch die Locken hat.
Die Noten segeln durch Zelle 409 und vermischen sich mit der allgemeinen
Transpiration. Canan zeigt am Mikro volle Leistung, verwegen,
vielschichtig, hörbar. Nächste Probe mit alle Mann und Damen und mit
voller inkognito-Power am 31. August!
17. August 2023
Ein
trüber Himmel hängt über
Zeche Westende. Erneut einsame Männerprobe ohne Gesang und ohne einen
einzigen
Song. Dirk zieht Kabel durch Zelle 409, da wir mit den Aufnahmen
loslegen wollen.
Zur trüben Stimmung passen Olafs Klänge, die an Psychedelic Pill von
Neill Young erinnern. Der Drummer steht rum. Ein Abschlussbier mit
Jürgen von den born a rebels rundet den Abend ab. Nächste
Probe ist fest und für alle Männer und Damen für den 24. August geplant.
So.
03. August 2023
Nach Wochen urlaubsbedingter
Abstinenz und Sehnsucht ersma tüchtig zwei Liter kühles Union-Bier aus
Slowenien. Ein Traum, wenn man Brand wie eine Bergziege hat. Dann kurze Probe
mit ein paar Songs. Wir fühlen uns jung und rebellisch.
06. Juli 2023
Ein
Sommerabend in Meiderich,
die Sonne scheint, die Frisur hält. Nicht unweit von uns, gleich
hinter’m Kraftwerk
Hermann Wenzel, glitzert Vater Rhein golden im ausklingenden Abend und
fließt
in Ruhe Richtung Norden. Ganz gemächlich. Alles im Fluss. Die
inkognito-Kapelle steht im Schein der
untergehenden Sonne auf’m Parkplatz von Zeche Westende und lenzt lecka
Bier. Leider
haben wir keinen Grill am Start. Und Canan hat wieder mal keine
Zigaretten
dabei. Boah. Gerade heute, wo wir mi’m Bier draußen in der Sonne stehen!
Nutella
gibt’s auch nich‘. Und Olaf müssen wir bitten, sich lauter zu stellen.
Das ist besonders
seltsam und verstörend. Was ist los? Bei Violet kommt leichte
Unzufriedenheit
auf, es wird an verschiedenen Knöpfen gedreht bis eine nicht
zufriedenstellende
Lösung gefunden wird. Hm. Bass und Gitarre schauen vorwurfsvoll zum
Schlagzeug. Also eigentlich alles wie gewohnt. 😉 Catch the rainbow ist
wie immer nice und tüchtig
psychedelic. Dieser Song hat einen fetten Golden Buzzer verdient.
Nächste Probe
in neuer Frische und mit vollen Batterien am 11. Juli.
27. Juni 2023
Leck mich fett & holy fuck.
Was für eine mördermäßige Hammerprobe der Extraklasse. Alle befreit voll auf Droge.
Als hätten wir alle an der gleichen leckeren Tablette gelutscht. Der Geruch von
Erfolg und künstlerischer Ausgelassenheit liegt in der stickigen Luft von Zelle 409. Einer
angeblich ohne Unterhose, und alle Songs laufen sofort wie geschnitten Brot. Die
beiden Konzertmeister an den Zupfinstrumenten sind zufrieden. Wir klopfen uns
selber auf die Schulter. Die Probe endet in einer lauen Sommernacht, in die wir
Canan mit roten Lippen und verwegenem Lächeln entlassen. 😉
Nächste Probe vor der großen
Sommerpause am 6. Juli. Kraft tanken, Luft holen, Aufnahmen machen. Und
für den Herbst planen wir eine kleine Tournée durch ein paar
schnuckelige Clubs im RuhrgeBeat. 😍
22. Juno 2023
Again
tropical heat in Zelle
409. Und kein kühler Hopfentee im Frostkasten. Die Kapelle ist
verwirrt, weil der Mann an der Gitarre neue Knöpfe am Stressbrett findet
und es wurde bislang verheimlicht, dass man den Lautstärke-Regler auch
nach
links drehen kann. Den Auftritten in 2023 steht nichts im Wege, wir
müssen nur
noch ein paar schicke Profi-Demos aufnehmen. Der graue Sommerregen heute
über der
Zeche Westende klang schon ein bisschen wie höflicher Applaus. Ansonsten
üble
Toilettenduftspray-Attacke auf den arglosen Drummer!
😊
14. Juno 2023
Zunächst
leicht Strom in geringer Voltzahl unter der Tapete in Zelle 409. 😉
Bass und Gitarre können sich ersma' nicht einigen, was Phase,
Nullleiter und Erde ist und fechten dann nach 9 Jahren ‘Have a cigar‘
eine sehenswerte
Erörterung aus, wie der Song denn nun funktioniert. Köstlich. Besser als
Waldorf und
Statler. The song remains the same, also with glitches. Das Leben ist
manchmal
nicht einfach. Schlimm ist auch, wenn eine Dame mittleren Alters einem
den Stuhl im Wartezimmer anbietet. 😊 Aber
auf unsere 9 ist Verlass; sie hängt treu unter der Decke im Mief von
Zelle 409. Plötzlich steht Canan in der Tür. Güneş doğuyor, auch wenn
der Raum nach Arbeit und Männerschweiss duftet. Heftiger Abschluss mit
’Whole lotta love’. Zum gemeinsamen Gelingen verdammt knallt der
Song gut nach vorne weg. Leck mich fett. Der Frühling in uns bricht sich
die Bahn und
der Schweiß rinnt ungehemmt in die Popsritze. Schlimm. Nächste Probe am
22. Juno. Das
Leben ist schön.
05. Juno 2023
Es
wird Sommer. Kurze-Hosen-Alarm bei tropischen Temperaturen inklusive
tüchtig Feierlaune in Zelle 409. Wir zelebrieren das 9jährige Jubiläum
unserer
Band! Standesgemäß mit wohl temperiertem Champagner versteht sich. Das
Leben ist schön. Die
goldene 9 prangt glücklich unter der Zellendecke. Wo ist die Zeit
geblieben?
Und Erfolg und Ruhm? Ach ja. Nach 'Deli' und 'Hole' steht der Schweiß
knietief im BH, zumindest beim Mann am Drumset. Zum Ende der Probe alle
Regler nach rechts. Bei 'whole lotta
love' gilt wie immer: Blut, Schweiß, Feuer, Liebe, Leidenschaft, Ekstase
und Ohrensausen. Bass und Gitarre in voller Verzückung. Und ein
sympathischer und fachkundiger Lauscher an der Tür hat unsere Darbietung
für exzellent befunden.
Nächste Probe am 15. Juno in alter Frische; dann sollten wir diesen
lauschigen
Sommerabend mal entspannt vor der Tür bei einem Bierchen ausklingen
lassen. Und
Zigaretten nicht vergessen, Canan, seni çılgın kedi! 😉
01. Juni 2023
Tüchtig Tina Turner-Gedenkprobe auf
Zeche Westende. Die Sonnenstrahlen kämpfen sich durch die Fenster
von Zelle 409, an die sich der Staub des Ruhrpotts geschmiegt hat. Eigentlich hat Olaf keine Zeit zum Proben, da er Pizzakartons
und andere Spuren ausschweifender Parties zu Hause eliminieren muss, bevor die
holde Gattin unangekündigt in der Tür steht. Aber wir verraten nix. Dirk fantastisch gebräunt und entspannt, besser als
Dwayne the Rock Johnson. Canan steht am Mikro und hat schon wieder die Zigaretten
vergessen. 😍 Aber besonders Cold Desert entschädigt für alles. Inanılmaz güzel ve büyüleyici. Der Mann am
Schlagzeug bekommt die Gedanken im Kopf nicht zum Schweigen. Ständig Müll im
Kopf. Für wen schreiben wir das hier alles eigentlich auf? Egal. Nächste Probe
nächste Woche. Der nächste Auftritt steht quasi vor der Tür.
11. Mai 2023
Zelle 409 duftet betörend
nach Honig und Zimt. Espresso gibt's heute nicht, weil unsere Herzdame, die den Duft
verströmt, den inkognito-Kocher nicht im gelben Rucksack hatte. Also. 😍
Stattdessen dann halt kalter Hopfentee. Ansonsten wackere Arbeitsprobe mit
Setlist mal von hinten nach vorn und mit sympathischem Publikum von nebenan.
Draußen tropft schwarzer Regen an die Scheiben, der manchmal wie verhaltener
Applaus klingt. Cold Desert klingt unfassbar gut. Volle 100 Punkte auf der
Psychedelic-Skala. Und Catch the Rainbow bekommt auch 100 Punkte. Das Leben ist
schön.
04. Mai 2023
Nach einigem Hin und Her
entschließen wir uns inkognito als Namen fortzuführen. Ist auch für die Presse
und den Plattenvertrag einfacher. Heute begrüßen wir also ganz offiziell Canan
bei inkognito. Hoş geldin, Canan! Bunun bir
parçası
olduğunuz için
çok
mutluyuz!
30. April 2023
Blauer Himmel über der alten
Zeche Westende. Intime Sonntagsprobe, laut und bunt, mit Croissant und Espresso
bei Eurer inkognito-Kapelle. Sympathischer Besuch von Mick von oben, der erst
am Fenstergitter steht und sich dann zu uns in Zelle 409 wagt. Ein netter
Zeitgenosse, der unsere Darbietung soundmässig für tight befindet und dann noch
was auf'm Bass raushaut. Manche Dinge am Drumset wollen einfach – mangels
Begabung – nicht klappen. Da fühlt man sich nachher wie ein zweitklassiger
Boxer, der sich nach dem verlorenen Kampf kein Pflaster leisten kann. 😉
22. April 2023
Zuckerfest in Zelle 409 mit
Croissant, Chia-Brot und Espresso. Während das Frühstück vorbereitet wird,
fährt Olaf fett alle drei Gitarren auf. Wir ziehen wieder die Setlist für den
Auftritt am 10. Juni beim Oldtimer-Festival in Dinslaken durch. Wir freuen uns
auf Lagerfeuer, Bier und Schnaps und eine wilde Übernachtung im Zelt mit
Born-a-rebel auf der Kuhwiese!
19. April 2023
Einsame Männerprobe ohne
Canan. Wir ziehen die Setlist für den Auftritt am 10. Juni beim
Oldtimer-Festival in Dinslaken durch. Nachher noch eine schöne
Hopfenkaltschale nebenan bei Born-a-rebel.
08. April 2023
Erster
und mördermässig
guter Auftritt unserer Kapelle vor fast fanatischen Fans zwischen
LTU-Arena und
Düsseldorf airport. Wir spielen (quasi) vor 2500 Leuten, die den ganzen
Tag
über die Osterfeuer-Event-Festivalwiese von den Grills zu den Hüpfburgen
schleichen und sich ein Bier nach dem nächsten reinschrauben. Ein paar
verirren
sich direkt vor die Bühne und ein paar andere wippen mit den Füßen. Es
wird
sogar applaudiert! Und Deniz singt bei Deli sogar tüchtig mit. Tiptop.
Tausend Dank an die Born-a-rebels und die St.
Sebastanius-Schützengemeinschaft, die den
Tag möglich gemacht haben. Und besten Dank an Markus von Stay Tuned
(https://staytuned.bandcamp.com/) für den klasse Sound!
05. bis 30. März 2023
Die Zeit geht ins Land, wir
proben wie der Teufel. Wir haben immer noch keinen Namen für die Kapelle, weil
sich keine Sau verantwortlich fühlt. Und es wird die grobe Unwahrheit in die
Welt gesetzt, “Wet Dreams“ und noch schlimmere Titulierungen wären als
Bandnamen im Gespräch. Pfui.
09. Februar 2023
Olaf hat ungefragt die
falsche Klampfe mitgebracht. Das konnte nichts werden. Was schief gehen konnte,
ging schief. Aber das neue Intro von ‚Have a Cigar‘ kann sich hören lassen!
Bei dem Song liefern wir ab wie Mike Tyson. Versöhnliches Ende mit Vocal und Cold Desert. Wir brauchen mehr Kippen und
Jägermeister.
02. Februar 2023
Wir feilen an der Setlist
für unseren ersten Auftritt am 8. April in Düsseldorf, für den immer noch der
Bandname fehlt. In der Pause wird’s romantisch, als sich Olaf und Canan wie
Susi und Strolch in der Spaghettiszene die letzte Zigarette teilen. Bei
‘Dreams‘ verwirren drei Zündstufen und ‘lalalalala‘, so dass man nur noch mit
einem Jägermeister klarkommt, aber dem Drummer wird absichtlich ein Becher mit
Loch hingestellt (merkt der Doofmann bestimmt nicht…!), so dass nachher sogar
noch auf allen vieren der Sessel abgeleckt werden muss, aber immerhin gibt der
Tropfen tüchtig Kraft und Selbstvertrauen. Canan ist bei allen Songs ein
Natural born killer.
23. Januar 2023
Hammerharte Arbeitsprobe
inklusive wechselnder Anweisungen von Gitarre und Bass. Man kommt kaum noch
klar. ‘Catch the rainbow‘ wird jedes Mal besser. ‘Dreams‘ noch zwischen ‘könnte
irgendwann in 5 Jahren klappen‘ und verdammtem fuck up. Still far from perfect.
Fast alle Kapellenmitglieder befassen sich mehr oder minder eifrig an der
Kreation des neuen Bandnamens! Wir können ja schlecht im April in Düsseldorf
namenlos auf der Bühne stehen und nur wichtige Gesichter machen. Reicht ja,
wenn unsere andere Kapelle ‘inkognito‘ heißt… Als die Frage geklärt war, wer
Zigaretten dabei hat, war der Abend gerettet. Für heute zumindest.
16. Januar 2023
Zelle 409 ist in blau-lila
Licht getaucht, während draußen schwarzer Regen an die Scheiben klopft. Klingt
ein bisschen wie Applaus. ‘Deli‘ wird einer der Songs der Kapelle, der sich
über Monate gut einschleifen wird. Mit dem Song fühlen uns wir auf einer
nächtlichen und beschwingten Tour durch die anrüchigen Clubs von Istanbul.
‘Catch the rainbow‘ kommt gleich hinter ‘Cold Desert‘. Jörg, der Bassist der
sympathischen Ruhrpott-Kultband ‘Meiderich Gefühlsecht‘
(https://de-de.facebook.com/NMEIDERICH/) hatte mal vor Monaten mit der Frage an
unsere Stahltüre geklopft, wer denn den hammerschweren Song ‘Catch the Rainbow‘
singen will. Ha! Jetzt haben wir jemanden. Jeder Ton sitzt. Alle sind
glücklich. Aber für die Männer ist gerade ‘Violet‘ eine körperliche
Herausforderung. Der Song ist schnell und hart und fordert den üblichen
körperlichen Einsatz in Zelle 409. Voll Hardcore. Canan singt auf beglückende
Art erschreckend und unfassbar gut. Der Rest der Kapelle heute war ‘far from
perfect‘. 😊
12. Januar 2023
Während der Mond knallweiss
über der Zeche Westende steht, proben wir unterm selbstgebauten Sternenhimmel.
Neue Lichtinstallation in Zelle 409, die alles in ein verzauberndes Licht
taucht, flankiert von Jägermeister. Heute hoher und sympathischer Besuch von
nebenan. Bei ‘Catch the Rainbow‘ gab es, unter den kritischen Ohren von den
Born-a-rebel-Kollegen, die ja wirklich Ahnung haben und sehr anspruchsvoll
sind, doch tatsächlich brandenden Applaus. Selber loben mussten wir uns aber
bei ‘Vocal‘ und bei ‘Cold Desert‘. Unfassbar, wie dermaßen gut diese Songs imma
wieder steil gehen und Zelle 409 komplett ausfüllen. Die Welttournée startet
Ostern 2023 mit einem Auftaktkonzert in Düsseldorf, zusammen mit Born-a-rebel!
Saubere Sache. Was Canan, Dirk, Olaf und dem Mann am Drumset noch fehlt ist ein
fetter Bandname für die neue Band und für den Plattenvertrag.
05. Januar 2023
2022 ist auch für die junge
Kapelle ohne Namen gelaufen. Sympathische Champagner-Probe mit Bier und
Jägermeister in Zelle 409. ‘Deli‘ hat eine animalische, dunkelviolette
Anziehungskraft, der man sich nur schwer entziehen kann. Trotz des trashigen
Tempos ist der Song irgendwie mystisch. Besonders, da wir echt nicht wissen,
was Canan da eigentlich singt. Berauschend, entrückt und ein wenig lasziv. Ein
magisches Versprechen von Abenteuer, Gefahr und verborgenen Sehnsüchten, was
man alles vielleicht doch nicht entmystifizieren sollte. Geheimnisse erfährt
man ja nicht, wenn man danach fragt. Dann ein Dolores O’Riordan-Gedenkmoment in
Zelle 409, die mit 3.3 Promille lecker zugedröhnt in der Badewanne eines
Londoner Luxushotel gefunden wurde. Auch ‘Dreams‘ von den Cranberries läuft im
ersten Anlauf ganz okayish. Kurze Atempause gegen 22.00 Uhr, als den alten
Schweisser von Simple Logic (https://www.facebook.com/simple.logic.band)
plötzlich durch die Stahltüre kommt und uns nicht nur auf seine unnachahmliche
Art unterhält, sondern ‘Cold Desert‘ und ‘Vocal‘ für exzellent befindet. Der
Mann kennt sich aus.
22. Dezember 2022
Es ist verrückt. Crazy
stuff. Eurovision song contest 2008 in Meiderich. Wie spielen den tiefgründigen
Song ‘Deli‘ von Mor ve ötesi. Aranıyor sahibi ruhumun, tam yerine mi düştüm? Bin ich, auf der Suche nach dem
Besitzer meiner Seele, an den richtigen Ort geraten? Ja klar! Gibt für
inneres Gleichgewicht und Entgiftung keinen besseren Ort als Zelle 409. Bis man
wieder zum Jägermeister greift. Wenn Canan singt, klingt alles geheimnisvoll,
wie aus 1001er Nacht. Hat beim ersten Anlauf echt gut funktioniert. Und in der
zweiten, vom Jägermeister getränkten Version, noch besser! Heute mit Ralf auch
noch hoher Besuch von der John Silver-Band (http://www.johnsilverband.de/),
der gleich ein lecka Herrenhandtäschchen Bitburger Starkbier am Start hatte.
Mit Bier und Jägermeister waren wir dann sowas von enthemmt auf Droge.
Sagenhaft. Leck mich fett.
15. Dezember 2022
Canan liegt mit Schnupfen
im Bett und denkt über den neuen Bandnamen nach. Die Männer proben wie verrückt
‘Deli‘ von Mor ve ötesi, den Canan, neben Jägermeister, im gelben Rucksack hatte. Der
Proberaum ist neuerdings in lila Licht getaucht, wir fühlen uns fast wie im
Jenseits und in weicher Watte, wäre der Song nicht eine Mischung aus ‘Sex on
Fire‘ und ‘Sweet Child of mine‘. Hammerhart schnell, dass man kaum die
Extremitäten sortiert bekommt. Die ersten Takte von ‘Deli‘ klappen ganz gut und
der Song geht fett nach vorne.
29. November 2022
Halleluja &
insha'Allah. Endlich neuer Gesang in Zelle 409. Wir freuen uns, mit Canan eine
sympathische Dame gefunden zu haben, die uns bei einer sonntäglichen Probe
musikalisch und menschlich zackdich überzeugt hat und mit ‘Deli‘ auch sofort
einen hammermäßigen Song im Gepäck hatte. Alles hat sofort gut funktioniert und
tiptop gepasst. Viele Kandidaten hatten vorher Videos und Soundfiles geschickt,
die uns mächtig beeindruckt haben. Canan hat nichts geschickt und hat uns
einfach am Mikro beeindruckt. Wir mussten sie einfach verhaften. Handschellen
an. Knebel. Fertig. Auch wenn wir jetzt mit Canan musikalisch und optisch
richtig was hermachen, wollen wir nicht in Schönheit sterben. Irgendwann in
2023 geht's bestimmt mal wieder ins fette Rampenlicht.
Rückblende - 17. November
2022, ein neues Kapitel in Zelle 409
So, Freunde der gepflegten
Nachtmusik! Für ein neues Bandprojekt (neben der alteingesessenen
inkognito-Band mit Tanja, die mit Kindern, neuem Haus (Luxus-Villa neben
Schloss Bensberg!), Job, Umzug, Ehemann, Haus und Job und Schule und Kindern
und Ehemann und Umzug und langer Anfahrt leicht unter Strom steht) proben wir,
was Material in Zelle 409 und das fortgeschrittene Alter der männlichen
Bandmitglieder hergeben. Drei Männer suchen also für eine neue, zweite Kapelle
eine sympathische Stimme. Nach einem weltweiten Facebook-Aufruf rennen uns die
Leute die Stahltüre von Zelle 409 ein. Jede Menge super Leute stellen sich ans
Mikro und schmettern tüchtig ihre Songs. Hat richtig Spaß gemacht! Besten Dank
an die vielen sympathischen Besucher! Ihr wart alle klasse und very unique!
17. April 2023
Von Tanja haben wir die
Nachricht bekommen, dass sie inkognito nun doch verlässt. Echt schade! War eine
klasse Zeit mit uns. Wir haben viel gelacht. Und der inkognito-Kühlschrank
hatte einen hohen Lagerumschlag. Fast neun Jahre volle Lautstärke, Lachen, Bier
und eine Handvoll Auftritte. Von Meiderich (inkognito-BBQ) über Dinslaken bis
zum Tulip-Rock-Festival in Venlo. Wir hatten viel Spaß und es hat musikalisch
wie menschlich gepasst. War für uns ein wichtiger Teil des Lebens, den wir in
guter Erinnerung behalten werden. Amen. Wir sehen uns sicherlich auf’m
Enten-Festival 2023 bei einem (oder maximal zwei) Revival-Bierchen! Tanja, wir
werden Dich vermissen…
13. April 2023
Hallelujah. Endlich ma‘
wieder Stimmung in Zelle 409. Wir hauen ein paar Songs raus (recht laut…) bis
die Jungs von Born-a-rebel uns zu einer willkommenen Pause mit Bier und
Jägermeister (geklaut von der anderen Kapelle in Zelle 409!) verhelfen. Was wir
noch nicht wussten; es würde das letzte Mal sein, dass Tanja „Whole lotta love“
mit uns spielen würde…
04. Februar 2023
Wie so oft ein stahlgrauer
Himmel über der alten Zeche Westende. Am Hocker klebt noch Jägermeister und
zeugt von den Exzessen einer anderen Kapelle in Zelle 409... Die inkognito-Band
nagelt fast die komplette inkognito-Setlist durch. Während 'Sex on Fire' auf
höfliches Nachfragen des Drummers final gestrichen wurde, haben wir 'Simple
Man' einmütig versenkt und 'Sympathy for the devil' schlichtweg vergessen. Zum
Glück hat keiner an 'Alive' oder 'Sirens' gedacht… uff. Bei 'Wake Up' von Mad
Season hatte Olaf nicht genug Füße am Stressbrett, so dass wir jetzt beim
örtlichen Tierheim in Meiderich nach einem musikalischen Oktopus fragen. Den Burschen
kann man ganz sicherlich auch gut am Drumset gebrauchen (er darf nur nicht zu
nass sein). Dirks Bass klingt bei 'Have a cigar' neuerdings unfassbar gut, so
dass der Song ganz anders durch den Raum schwebt. Trotz harter Nacht am Mikro
volle Leistung, besonders bei 'Whole lotta love'. Drei Herrschaften genießen
ein frühmorgendliches Bier (zum Glück lesen die Ehepartner den Blog nicht!),
nur in der kalten Ecke am Schlagzeug, wo man sich mit dem Rücken zur Wand
manchmal wie vor einem Tribunal fühlt, gibt's heißen Espresso. 'Cold Desert'
haben wir zum ersten Mal megamäßig verkackt, aber dafür haben wir 'Along comes
Mary' innerhalb von 10 Minuten spontan und tüchtig mehr Punch eingehaucht.
Irgendwie kam dann noch die fixe Idee auf, uns gegenseitig mit Jägermeister
einzureiben, wurde aber zum Glück schnell verworfen. Klebt nur in den Ritzen.
Nächste Probe in altbekannter Frische am 18. März...!
04. Januar 2023
Sehr angenehme Probe nicht
nur mit Champagner, sondern auch mit den üblichen Fehlern, die immer nur am Schlagzeug zum Gesprächsthema gemacht
werden. 😊 Der Betriebsrat der Kapelle hat mit einer zaghaften Stimme vorgeschlagen,
'Sex on Fire' mit sofortiger Wirkung aus der Setlist zu streichen. Das kann ja
keiner mehr aushalten. Zu schnell, zu aggressiv, zu schlecht. Ansonsten hier
und da ein wenig zu viel Gefissel, aber 'Wake up' von Mad Season läuft im
ersten Anlauf zur Freude der ganzen Kapelle recht rund. Und der Champagner aus
dem Weinnkeller des Drummers schmeckt auch allen. Nächste Probe in altbekannter
Frische am 04. Februar.
13. Dezember 2022
Jenseits jeglicher Aufmerksamkeit liegt die Ruine der Zeche Westende
unbeachtet im nachtkalten Ruhrpott. Bei minus 5 Grad heute fette Arbeitsprobe
mit Tanja. Nach Lichtjahren der Abstinenz große Wiedersehensfreude in Zelle 409
inklusive Glühwein. Wir legen eine hammermäßige Probe hin. Der Schweiß steht
nicht nur knietief im BH, sondern tropft auch von der Decke. Der Sound ist
perfekt.
Nächste Probe in alter Frische am 29. Dezember.
16. November 2022
Erneute Arbeitsprobe mit Schimpfe! 😊 Aber Tee und Espresso aus dem neuen
inkognito-Wasserkocher beruhigt schnell die Gemüter.
15. November 2022
Unglaublich. Einmal am richtigen Knopf beim Mann am Bass gedreht und
schon klingt 'Have a cigar' tausendmal besser!
13. November 2022
Heavy Shift. Die sonntäglichen Sonnenstrahlen scheinen durch die alten
Ruinen von Zeche Westende. Kultivierte Männerprobe mit Espresso und Gebäck.
Kurzzeitig schweiften die Gedanken lüstern auf eine Gerstensaftkaltschale ab,
aber wir konnten uns beherrschen, da wir uns nicht gerade am heiligen Sonntag
den Helm lackieren wollten.
03. Oktober 2022
Schlimme Arbeitsprobe mit tüchtig Schimpfe von Bass und Gitarre. 😊
26. Oktober 2022
Schlimme Arbeitsprobe mit sympathischem Besuch von nebean.
20. Oktober 2022
19.00 Uhr, Zelle 409, die Frisur hält. Wir sind auf Zeche Westende, mitten
im abgewirtschafteten Ruhrpott, mitten im Ödland der Abgehängten und
Ungehörten. Abseits der schmucken Ballungsgebiete. Hier kommt die Strahlkraft
der Metropolen nicht mehr an. Die Glanzzeiten von Kohle und Stahl sind längst
Geschichte. Und jetzt Energiekrise, Corona, Rezession, Inflation und
Gender-Wahnsinn. Kann Eure inkognito-Kapelle alles nicht schrecken! Hier
fließen Strom und Bier. Die Zellen-Nachbarn sind da, die Lampen sind an, die
Kühlschränke laufen, alle Regler nach rechts. Alle Kapellen am Start. Eine ist
besser als die andere. Wir spielen Wheels von den Foo Fighters, was man mit
viel Wohlwollen auch erahnen kann.
15. September 2022
Fritz-Pleitgen-Gedächtnis-Probe (der von Meiderich in die weite Welt
gezogen ist) bei Eurer inkognito-Kapelle hier und heute auf Zeche Westende. Der
Sommer ist vorbei. Wir proben in langer Hose. Dank der bizarren Umstände ist
die Fahrt zu Zelle 409 bald teurer als die Proberaummiete. Egal. Heute beißen
wir uns tüchtig an drei Songs fest. Und das gleich mehrmals. Irgendwas ist
anders. Heute unbändige Power in Zelle 409. Der Tank ist voll. Die dritte
Version von Vocal/Madrugada ist dann aber spicy as fuck.
05. September 2022
Der Parkplatz auf Zeche Westende ist verwaist, nur die inkognito-Kapelle
feilt an der Karriere. Schwaden von billigem Gras ziehen durch die stillen
Gänge, beflügeln die Kapelle heute aber nicht zu einer high flying performance.
Die Luft steht in Zelle 409, die Probe plätschert vor sich hin. Nicht mal die
Katzenlady applaudiert. Ein kurzer Hoffnungsschimmer, als wir im trüben Licht
glaubten, ein wild gewordener Fan hätte in wahnhafter Verzückung Unterwäsche in
den Proberaum geworfen. War aber nur eine zerknüllte Tempopackung, die einsam
vor dem Kühlschrank lag. Auf nichts ist mehr Verlass.
01. September 2022
Keine Energiekrise bei Eurer inkognito-Kapelle. Alle
Lampen an, alle Regler fett nach rechts, der Kühlschrank geht steil. Nachher
aber dennoch ein kleiner Spannungsabfall bei Bass und Gitarre, der wie immer
gekonnt kaschiert wurde. Der Drummer spielt übrigens klimaneutral. Wir halten
uns an unseren Bierflaschen fest, während wenige hundert Meter von Zeche
Westende der mächtige Rhein ruhig und gelassen dahin strömt. Nächste Probe am
05. September in alter Frische.
10. August 2022
Tüchtig Männerprobe mit kurzer Hose und lecka Bier. Die Luft steht in Zelle
409. Aber das Bier ist kalt! Auch wenn wir heute unter uns Männers waren, stand
der Schweiß wieder mal knietief im BH. Wir hauen ersma Whole lotta love raus,
damit der Druck nach 5 Wochen ohne Probe aus’m Kessel kommt. Auf dem Parkplatz
interessierte Gesichter, die sich wieder abwenden. Keine Kenner halt, obwohl
wir Sex on Fire rausknallen, als würde heute Abend noch die Erde untergehen.
Catch the rainbow segelt elegant durch Zelle 409. Nach der Probe auf’m
Parkplatz imma noch 30 Grad. Der Vollmond beleuchtet zu Staub gewordene
Nostalgie. Nächste Probe am 25. August.
06. Juli 2022
Probe mit alle Mann und fett Champagner! So kann man’s aushalten. Ansonsten
lädt die drückende Temperatur in Zelle 409 nicht dazu ein, sich Dinge für den
Blog zu merken. Der Parkplatz ist leer, wahrscheinlich, da wir mit offenem
Fenster proben. Obwohl auf Cold Desert immer wieder Verlass ist. Nächste Probe
am 10. August! Jetzt ersma Koffer packen und Holidays.
29. Juni 2022
Die inkognito-Acht schwebt immer noch wacker unter der Decke. Fette
Männerprobe in Zelle 409. Auch wenn Tanja heute nicht dabei war, stand der
Schweiß knietief im BH. Transpiration vermischt sich mit Champagner, den wir
kultiviert wegschlürfen, bevor wir schnell mit Gerstensaft nachlöschen. Es ist
unfassbar, was wir heute an geilen Songs und gelegentlichem Mist raushauen. Das
Aufnahmegerät läuft mit. Eine weitere Ernüchterung wird folgen, wenn wir uns
den Quatsch nochmal im Auto anhören. Nächste Probe (wieder mit Champagner
versteht sich) am 6. Juli.
14. Juno 2022
Heute wieder mal eine einsame Männerprobe in Zelle 409. Die eigens
angeschaffte Ballon-Acht schwebt fett glänzend und gülden unter der Decke. Die
Jubiläumsfeierlichkeiten inklusive Schampus aus Plastikbechern werden auf den
29. verschoben, wenn sich alle Männer und Damen einfinden und die 8 dann müde
auf'm Boden liegt. Es sei denn, der Drummer lässt sie vorher wieder
aufblasen... Also veranstalten wir heute ein spontanes Vorsingen, nachdem es
spontan an der Tür geklopft hat. Top, alle Songs klappen gut. Der Mann ist
engagiert. Ob er will oder nich'. 😊
07. Juni 2022
Fette Männerprobe und 8 Jahre inkognito! Nach wie vor kein Plattenvertrag,
dafür weniger Haare auf dem Kopf und eine stagnierende Setlist. Wir hätten
köstlichen Kümmelschnaps zum Feiern, aber leider nicht eiskalt. Steve Jordan
ist neuer Drummer bei den Rolling Stones und auf Welttournee, während wir imma
noch in Zelle 409 sind und der Muezzin vom Minarett über Meiderich ruft.
Hosianna. Ansonsten eine Probe, in der eigentlich alles top lief. Besonders mit
Vocal von Madrugada haben wir eine fette Rakete gezündet. Nächste Probe am 14.
Juni mit Aufnahmegerät und Champagner.
05. Mai 2022
Schlimme Restmüdigkeit vom fetten Hamburg-Trip und (erneut!) fehlender Ouzo
verhießen nichts Gutes für die Qualität der Probe. Wir könnten eigentlich auch
auf unser neues Trendgetränk VW oder Helbing-Kümmelschnaps umsteigen? Die
Gläser sind in Hamburg ja schon zufällig in irgendeine Damenhandtasche
gefallen... jaja. Den Unmut nach der heutigen Probe wollten wir zu Hause
eigentlich mit Alkohol verdünnen, aber Bassist und Gitarrist hatten
fürchterliche Furcht vor dem Nudelholz. Nur der Drummer hat sich’s gewagt und
zum Verfassen des Blogs ein Fläschlein geöffnet, weil der Trüffelkäse ja fast
abgelaufen war. So. Zurück zur Probe. Die meisten Songs leicht bis schlimm
schräg, aber so kennt man uns ja. Mit Gesang klappen die Songs einfach besser,
womit die Schuldige hiermit ausgemacht ist. Ansonsten in Marxloh eine fette
Schießerei zwischen den Hells Angels und irgendwelchen Clans. Angeblich wegen
Drogen, Geld, leichten Damen, aber wahrscheinlich ging’s wieder mal um
Backstage-Tickets des inkognito-Konzerts, dessen Termin noch gar nicht
feststeht. Der Kapellen-Chronist trinkt übrigens einen tiefroten Cabernet
Sauvignon aus Chile. Nächste Probe mit allen BandmitgliederInnen am 11. Mai. So
Gott will.
28. April bis 1. Mai 2022
Ganz mondäner Betriebsausflug bei Eurer inkognito-Kapelle. Wir sind in
Hamburg. Eine offene Weltstadt. Wohlhabend, stolz, ruhmvoll, erfolgreich. Hier
gehören wir hin. Aber die Stadt hat auch ihren rauen Charme, der sich nicht
drängen lässt und sich nur langsam erschließt. Es beginnt holprig mit
Nervenstress. Kein Eiskaffee, draußen nur Kännchen, aber keine Bratkartoffeln.
Wir logieren selbstverständlich downtown zwischen Reeperbahn und Michel,
zwischen zwielichtiger Unterwelt und christlichem Anstand. Dann Feueralarm im
Hotel, weil ein Depp sich einen Joint auf‘m WC gegönnt hat. Mon dieu. Schnell
in den Audi gehüpft und weg. Das Tool-Konzert protzt mit einer absolut epischen
Lichtshow und unglaublicher Lautstärke. Die Barclays-Arena vibriert. Alles
dröhnt. Kein qm ohne Bierklebe auf'm Boden. Die Jungs von Tool machen
Schwerstarbeit. ADHS-Musik inklusive Okkultismus. Das Publikum besteht aus
dunklen Gestalten in schwarzen Klamotten und Tattoos. Mehrheitlich
linksradikal. Punker, Randalos und Edelprolls. Dazwischen drei normale
Arbeitnehmer und Steuerzahler, einer sogar mit rosa Hemd. Voll peinlich.
Schlimme Spießer aus'm Ruhrpott. Mit altersgerechten Ohrstöpsels. Ganz klar
keine Outlaws. Aber die Säcke von Tool haben doch bei irgendeinem Song einfach
unser Outro von ‘Whole lotta love‘ gecovert! Hamwa gemerkt. Der Abend klingt an
der Hotel-Bar bei Astra und VW aus. Die junge Dame am Tresen wusste weder das
VW-Rezept und wollte auch nicht diskutieren. Unwissenheit und nordische Kühle
in Personalunion. Unerhört. Mussten wir also alles erklären und wurde daher von
Abend zu Abend besser. Wie richtige Rockstars waren wir um 0230 h im Bett. Wir
wollten eigentlich noch den Fernseher aus'm Fenster werfen und die Bar rocken,
mussten aber Kraft für den nächsten Tag sparen, da weitere Herzdamen
eingeflogen kamen und somit Sightseeing, Shopping, Contenance und Benimm auf
dem Programm standen. NIchts für schwache Nerven. Sehr beeindruckend auch
die Stadtrundfahrt im Bus. Sämtliche SubstantivInnen wurde gegendert. Respekt.
Und gaaaanz wichtig. Nächste Arbeits- und Entspannungsprobe in altbekannter
Frische am 05. Mai.
20. April 2022
Fette Frühlingsgefühle auf Zeche Westende. Endlich mit die kurze Hose am
Start! Und die Kapelle sinniert über den besten Zeitpunkt den Kühlschrank
anzuwerfen. Wir überlegen auch, ob wir uns nicht einfach mit lecka Heineken
einfach tüchtig den Helm lackieren sollten, anstatt immer nur zu musifizieren.
Immerhin hat die Sängerin am Vorabend schon mit Gin vorgeglüht! Jaja. Man
könnte ja ein keimiges und kommodes Sofa von den Drogenbaronen leihen und die
Nacht bei Kerzenschein und Alk gediegen in Zelle 409 verbringen. Aber braucht
man die ranzigen Vögel auch nur einmal, ist keine Sau am Start. Also wieder mal
nur Arbeitsprobe mit viel Schimpfe. Schlimm.
17. April 2022
Die inkognito-Kapelle wünscht den Fans in aller Welt ganz dicke Eier.
13. April 2022
Früher war Zeche Westende geprägt von Kohlestaub und Rauchschwaden, die von
den Hochöfen rüber wehten. Heute nur Schwaden von billigem Gras, das die
Drogenbarone sich auf’m Parkplatz ins Gesicht stecken. Heute nix los auf Zeche
Westende. Nur die Leistungsträger Eurer inkognito-Kapelle üben hart. Ungehemmte
Männerprobe in Zelle 409. Seit 5 Jahren sind wir auf dem Höhepunkt unserer
Karriere. Wir bringen jetzt vielleicht eine eigene Kosmetiklinie raus.
06. April 2022
Eine mannstolle Blondine steht einsam vor Zelle 409 und wartet auf drei
höchst attraktive Männer.
28. März 2022
Taylor Hawkins-Gedächtnisprobe bei Eurer inkognito-Kapelle. Da mussten wir
als erstes ersma was von den Foo Fighters spielen! Die Vergänglichkeit stimmt
melancholisch. Zur Stärkung vorab ein kleiner Tee und lecka Gerstensaftschale.
Ansonsten hat Zeche Westende jetzt Second-Hand-Möbelhaus-Charakter, nachdem der
Drogenbaron mit Sack und Pack inklusive goldglänzender Weltraumhose eingezogen
ist. Es wird richtig gemütlich.
24. März 2022
Nachdem die Sängerin seit Monaten im dicken Audi vorfährt, haben Gitarre
und Bass nachgerüstet und reisen mit neuen Nobelkarossen an. Schwarz, dunkle
Scheiben, tiefergelegt. Hammer. Der Drummer muss nicht ins Frauengefängnis. Und
an der Imam-Abdullah-Eliteschule in Bensberg werden die Klausurgen wegen
Ramadan jetzt nachts geschrieben. So. Darauf ersma einen Ouzo und lecka Bier.
Und dann kam, was kommen musste. Nach etwa 14tägiger Abstinenz klappen doch
einige Songs nicht mehr so wie früher. Hui. Aber auf ‘Cold Desert‘ ist Verlass.
Und der Song kann sich auch auf uns verlassen. Der Song frisst uns bei
lebendigem Leibe auf. Leck mich fett. Ansonsten voll der Endstress im
nächtlichen Meiderich, fast wie bei einem Open Air-Konzert Eurer
inkognito-Kapelle. War aber nur eine Bombenentschärfung.
02. März 2022
Zackige Männerprobe mit Bier, Tee und hammermäßigen Nußecken von Oma Heidi.
Schoko-Lakritz mit Kaffee, Salz und Pfeffer gab's auch! Pünktlich um 20
Uhr läuten erneut alle Kirchenglocken in Europa, um dem großmannsüchtigen
KGB-Schergen und Möchtegern-Zar Putin zu zeigen, was er doch für ein
rückständiger Penner ist. Auch die St. Maximilian-Kirche in Ruhrort (da, wo der
Drummer getauft wurde) und die St. Ewaldi-Kirche in Laar bimmeln fett mit.
Haben wir leider verpasst, da wir voll im ohrenbetäubenden Rausch waren. Olaf
hat am Regler gedreht und irgendwas um 0.5 db verändert. Wahrscheinlich in die
Richtung, in die Gitarristen immer drehen. Aber bei Cold Desert haben wir uns
heute auch wie eine Nuklearmacht gefühlt.
23. Februar 2022
Zelle 409 vibriert. Die Kapelle haut einen Song nach dem nächsten raus.
Magische Momente auf Zeche Westende, aber nicht für den, der bei ‘No quarter‘
auf dem Flur mithört. Puh. Tanja wirft sich ein paar Pillen rein, um das Leid
zu ertragen. Die Männer beruhigen sich mit Tee. Dafür gleitet ‘Cold Desert‘ wie
immer psychedelic durch den Proberaum. Den Auftritt der inkognito-Kapelle im
Kreml sagen wir hiermit übrigens ab.
16. Februar 2022
Orkanwolken sammeln sich über Meiderich, während in Zelle 409 einige Songs
wie ein lauer Wind klingen. Männerprobe mit Tee und Bier. Wir hauen ein paar
Songs raus, die irgendwann mal funktionieren werden, so wie sich im Leben das
Glück manchmal wieder leise von hinten an einen heranschleicht. Aber vielleicht
werden wir doch noch berühmt, wenn Alma Ata unseren Proberaum als stylishe
Kulisse für deren globale Marketingstory nutzt. Wir gehen auch vorher zum
Friseur.
09. Februar 2022
Männerprobe mit Carlsberg und Tee in Zelle 409. Bei manchen Songs fehlt
einfach der Gesang. Liebe Nachsitzer und Turnbeutelvergesser der
Donald-Trump-Förderschule in Bensberg – bitte stresst unsere Frau Miebach nicht
so! Wir brauchen die noch. Sonst kommen die Onkels der inkognito-Kapelle
Euch mal in der großen Pause besuchen. So. Die Männer der Kapelle feilen also
alleine an den Songs, besonders an 'No quarter' in der unfassbar schwierigen
Tool-Version. Heute auch mal zur Abwechslung wieder 'Catch the rainbow', aber
zum Glück kein 'Sex on Fire'. Nächste Probe in alter Frische am 16. Februar.
02.02.2022, 20:22 hrs
Der betörende Duft von Eisen und Stahl liegt unter dem schwarzen Himmel von
Meiderich. Die Frisur hält. Zackige Probe bei der inkognito-Kapelle in Zelle
409 auf Zeche Westende. Olaf findet sich heute zu leise und das Schlagzeug zu
laut (kann gar nicht sein...). Dirk spielt (wahrscheinlich aus Gründen
der Arbeitssicherheit) mit Mütze, tief über die Ohren gezogen. Die Dame am
Mikro muss den wissenshungrigen Schülern an der Realschule in Bensberg jetzt
auch noch IT und Bio beibringen. Trifft sich gut. Da kann auch die
inkognito-Kapelle unter pädagogischer Anleitung 'No quarter‘ (in der
komplizierten Tool-Version!) sezieren, um Geist und Materie dieses
vielschichtigen Songs zu erfassen und darauf hoffen, dass keiner zuhört. 😊
18. Januar 2022
Ersma fett und tüchtig Dampf ablassen in Zelle 409 um die Eiseskälte aus
dem Raum zu drücken. Aber zu allererst ersma 'ne Gerstensaftkaltschale hinter
die Fresstapete zimmern. Hätten wir noch Ouzo, könnten wir uns ordentlich den
Helm lackieren, aber wir müssen ja noch an der Welttournée feilen. Heute auch
Förderunterricht für den Drummer. Nach gutem Zureden von Gitarre und Bass hat’s
dann mit den ersten drei Takten von 'No quarter' doch noch halbwegs
geklappt, wenn auch nicht alle anspruchsvollen Anforderungen erschlagen werden
konnten. Jon Bonham wäre wohl auch nicht zufrieden gewesen. So isses halt. Die
Dame am Mikro zwinkert dem Drummer zu und macht geheimnisvolle Notizen in ein
knittriges Heftchen, sicherlich werden hier unsere Schandtaten für den nächsten
Elternsprechtag zu Papier gebracht. 😊
13. Januar 2022
Die Zeche Westende empfängt uns mit grauem Nebel, der kalt über Meiderich
hängt und alle Töne schluckt. Die Stahlwerkslampen schimmern verlegen durch
die milchige Stille. Eine gewisse, kaum greifbare Spannung lauert in der
Luft und entlädt sich plötzlich, als der Gitarrist von sich aus vorschlägt,
sein Solo leiser zu spielen. Die Kapelle ist fassungslos. Solch einen Satz hat
man weltweit noch nie gehört. Minutenlanges, verständnisloses Schweigen in
Zelle 409. Die Kapelle braucht jetzt dringend eine mehrwöchige
Delfintherapie in der Karibik. Kein Wunder, dass in Zelle 409 nachher nichts
mehr so richtig funktionieren wollte. Weder am Drumset, noch am Bass, noch am
Mikro. Alle sind verstört. Selbst die Blondinen auf dem Parkplatz wenden
sich recht abgeneigt von uns ab. Und der Müde Pinsel hat sich auch nicht
gemeldet. Ist im Ruhrpott eigentlich unüblich, nicht auf freundliche Anfragen
zu reagieren. Wahrscheinlich sind die aus Köln zugewandert oder so.
05. Januar 2022
Auch 2022 duftet der Flur auf Zeche Westende wie 2021. Es riecht nach
Heimat, Verzweiflung, Hoffnung und Welttournée. Unsere Zelle 409 empfängt uns
zwischen den Jahren wie immer mit liebevoller Kälte. Fette Neujahrsprobe also
bei der inkognito-Kapelle mit alle Mann und lecka 2022-Kick-Off-Bier in
magenfreundlicher Zimmertemperatur. Die Corona-Tests sind negativ, das
Vintage-Mikro ist angeflanscht. Bass und Gitarre sind ausgepackt. Das Drumset
steht wie immer am gleichen Platz. Es kann losgehen. Die Noten fliegen durch
den Raum. ‘No quarter‘ von Led Zeppelin wird sich, so Gott will, so wie ‘Cold
Desert‘, noch zum Hammer-Song der Kapelle entwickeln. Das neue Jahr kann
kommen. Wir haben uns jetzt beim Müden Pinsel übrigens für ein open-air-Konzert
auf'm Gehweg ins Gespräch gebracht. Bei bestem Sonnenschein und blauem
Ruhrpott-Himmel im Sommer 2022. Wir sind bereit. Come on, Pinsel!
28. Dezember 2021
Die inkognito-Kapelle beschließt das Jahr 2021 mit einer zackigen und wie
gewohnt lauten Probe bei Tee und Bier. Da der Mann mit dem Plattenvertrag
dieses Jahr nicht mehr kommt, hauen wir befreit die Songs raus. Nur Robert
Plant und Tanja (mit neuem iconic Vintage-Mikro) singen ‘Whole lotta love‘ so,
wie eine unzähmbare Nymphomanin vor der Hinrichtung küsst. Nicht mal die
Burschen von Greta van Fleet haben das so drauf wie wir. Die seit Wochen
geplanten Pommes fallen aus. Schlimm.
Der Müde Pinsel hat verwirrend kreative Öffnungszeiten. Da kann man
als hungriger Kunde und Rockstar auf Turkey schon mal leicht die Nerven
verlieren. In fünf Jahren standen wir zweimal vor verschlossenen Türen. Wir
kaufen uns jetzt keine Corona-Selbsttests mehr, sondern eine Fritteuse. So. Die
inkognito-Kapelle wünscht den Fans in aller Welt einen angenehmen Ausklang des
alten Jahres. „Das neue Jahr sieht mich freundlich an, und ich lasse das alte
mit seinem Sonnenschein und Wolken ruhig und versöhnlich hinter mir.“
(Sportsfreund Goethe). 2022 kann kommen. Nächste Probe in altbekannter Frische
am 05. Januar.
22. Dezember 2021
Zünftige Männerprobe bei Eurer inkognito-Kapelle kurz vor Weihnachten. Das
Jahr ist so gut wie gelaufen und der Mann mit dem Plattenvertrag hat sich,
trotz einiger pompöser Darbietungen in Zelle 409, nicht sehen lassen. Die Sau.
Obwohl 'Catch the rainbow' und 'Everlong' nach einigen Anläufen und einem
kleinen Schlückchen Ouzo doch noch schüchtern Fahrt aufnehmen. Eigentlich
elegant bis verhalten druckvoll, was die inkognito-Männer da in Zelle 409
präsentieren. Satte Beats, ohrenbetörende Melodien und jede Menge
Wipp-Mit-Faktor. Wenn man sich bemüht, das alles rauszuhören. Wir lassen
die Zeche Westende, die in der dunklen Kälte ächzt, für den heutigen Abend
hinter uns und kommen zur Ruhe, wenn die Welt uns lässt. Nächste Probe mit alle
Mann am 28. Dezember um Punkt 1600 h. Bedauerlicherweise ist die
Ouzo-Flasche jetzt leer - keine Ahnung, wie wir uns da zukünftig Trost spenden
wollen.
16. Dezember 2021
Schicke Probe unter starkem Alkoholeinfluss. Alle Kapellenmitglieder haben
sich zum Vorglühen die vorschriftsmäßige Boosterung reingeschraubt, damit der
Ouzo besser knallt. Zum Nachspülen dann noch schnell eine Gerstensaftschale
hinter die Fresstapete gezimmert. Der Chef, hier voll im Thema (https://www.youtube.com/watch?v=D4GanqnJ2CQ), wäre tüchtig stolz und wahrscheinlich gerne mit
dabei. Die Kapelle vergeht sich wieder schamlos an 'No quarter'. Man weiß noch
nicht, ob es die Version von Led Zeppelin oder Tool sein soll oder was
dazwischen, aber das wird sich in den nächsten Jahren herauskristallisieren und
dann üblicherweise mehrfach wechseln. Später am Abend verspürt der Gitarrist
dann wieder seine Allmachtsfantasien, wenn die Noten fett durch Zelle 409
jagen. Weihnachtsprobe mit alle Mann am 22. Dezember.
08. Dezember 2021
Kein Corona-Test in Zelle 409, dafür eine zackige Männerprobe, die stilvoll
mit Ouzo beginnt, den wir parkettsicher aus klimaschädlichen Pappbechern
schlürfen. Danach stundenlang 'No Quarter', was eine kognitive Meisterleistung
erfordert, zumindest für den Mann im fortgeschrittenen Alter hinter'm Drumset,
der abwechselnd bis 3+, dann bis 4 und plötzlich bis 4+ zählen soll. Keine
leichte Aufgabe für einen Mann einfacher Denkstruktur. Wat ein Endstress.
Zigarettenpause gibt's auch nicht mehr. Bass und Gitarre sind mit der Probe
halbwegs versöhnlich, auch wenn schon die Anreise zur Zeche Westende ins
nächtliche Meiderich durch eine nicht enden wollende Umleitung ging. Nichts für
schwache Nerven am späten Mittwochabend. Nächste Probe in alter Frische
am 16. Dezember.
02. Dezember 2021
Kein Weib, Wein und Gesang heute in Zelle 409. Das Mikrofon ist einfach im
Bett geblieben. Also. Die Männer der Kapelle haben nicht mal gewagt, die
Flasche Ouzo auch nur anzuschauen! Obwohl wir den Schnappes heute eimerweise
hätten kippen müssen, als wir uns an 'No quarter' gewagt haben. Natürlich in
der äußerst komplexen und eigentlich unspielbaren Version von Tool. Halleluja.
Erst hatten Bass und Gitarre die üblichen Unstimmigkeiten, dann war der Drummer
an der Reihe. 😊 Berechenbarkeit hat ja auch was von Sicherheit und angenehmer Gewöhnung.
Nächste Probe am 08. Dezember mit 'No Quarter' und Ouzo.
24. November 2021
Sämtliche Straßen im schönen Duisburg sind Baustellen oder Einbahnstraßen
oder voller Schlaglöcher. Da kann der Mann mit dem Plattenertrag ja nicht zu
Zelle 409 finden! Zwecks Klimaschutz ist bei uns jetzt ersma der Kühlschrank
aus. Aber ein warmes Bier ist besser als keines. Die kurze-Hosen-Zeit ist jetzt
auch definitiv vorbei, so dass sich ¾ der Kapelle in der Eiseskälte auf Zeche
Westende ersma warme Gedanken gemacht hat. Ts. Pfui. Dann noch ein kurzer
Besuch von den wieder auferstandenen Stones Faces. Nächste Probe am 01.
Dezember.
17. November 2021
Eine Probe zwischen Machtgefühl und sympathischer Demenz. Der Gitarrist
fühlt sich, wenn er seine Regler heimlich nach rechts dreht, verdammt mächtig,
vergisst aber sein Solo zu spielen! Seit wann vergisst der Pfarrer das Amen
oder die Abgeordneten die Diäten zu erhöhen? Also. Da es heute (nach
gezieltem Druck) wieder Ouzo gab, wollen wir mal nicht nachtragend sein.
Ansonsten heute keine Beschwerden vom Bass oder vom Mikro. Der Drummer hat sich
wie immer bemüht und verrichtet wie gewohnt seine übliche Arbeit. Nächste Probe
am 24. November, dann hoffentlich mit sympathischem Besuch von der John Silver
Band (www.johnsilverband.de), die einen sympathischen Bassisten suchen.
10. November 2021
Bei der heutigen Probe war nicht alles Müll! Gitarre und Bass und die Dame
am Mikro waren überwiegend zufrieden, während der Schlagzeuger dermaßen unfit
war, dass er nicht mal nach seinem Bett gefragt hat. Ouzo gab’s übrigens auch
nicht.
04. November 2021
Der volle Parkplatz auf Zeche Westende sah fett nach Fanauflauf, Glanz und
glamourösem Glamour aus! Ein Empfang, wie ihn die inkognito-Kapelle endlich mal
verdient hätte. So. Leider wie immer nur alles zugeparkt für uns Zuspätkommer.
Danach hätten wir in Zelle 409 noch zwei Ouzo mehr bechern sollen, dann hätten
wir wenigstens eine passende Ausrede für die misslungene musikalische
Darbietung gehabt! Nächste Probe next Wednesday!
28. Oktober 2021
Innovativer Strategiewechsel bei Eurer inkognito-Kapelle auf dem Weg zu
Ruhm und Plattenvertrag. Wir proben ab sofort mittwochs und löten uns zu Beginn
der Probe ersma fett einen Ouzo. Wenn man sich schön mit hochprozentigem Stoff
den Helm lackiert, fliegen die Noten in Zelle 409 gleich viel besser. Läuft.
21. Oktober 2021
Der Parkplatz auf Zeche Westende steht voller Autos mit Verbrennungsmotor.
Voll verpönt. Aber nicht mehr lange, bis uns die Grünen in den ÖPNV zwingen.
Dann muss auch der Mann mit dem Plattenvertrag per Rad anreisen. So.
Männerprobe bei Eurer inkognito-Kapelle. Tanja ist in der Karibik. Wir legen
mit Cold Desert los, das mit neuen Pickups an Olafs Klampfe mördermäßig abhebt
und gut steil geht. Auch der Bass von Dirk kommt mächtiger durch Zelle 409.
Beste version ever. Dann aber eine Handvoll Songs mit tüchtig Luft nach oben!
Alles Songs, die mit Tanja besser klappen - das ist die abwesende Schuldige
gleich gefunden. Auf dem Flur ein kurzer Schnack mit den Jungs von Meiderich
Gefühlsecht, die unsere Version von Catch the rainbow erneut lobpreisen – zum
Glück haben die nur die hörenswerten Stellen mitbekommen.... Hallelujah.
Nächste Probe am 28. Oktober - dann wieder mit alle Mann! 😊
07. Oktober 2021
Die Deckenlampe vor Zelle 409 beleuchtet kaltweiß den schmutzigen
Boden. Der Flur riecht nach Eisen und Stahl und trister Hoffnungslosigkeit.
Aktuell werden ja die Nobelpreise verliehen. In Stockholm, nicht in Meiderich.
Wir bekommen dieses Jahr wahrscheinlich keinen. Eine Probe zwischen amüsanter
Verzweiflung und kurz aufflammender Euphorie, als 'Catch the rainbow' doch
irgendwie gut klingt und sphärisch durch den Raum segelt. Nächste Probe am
21.10. Olaf bringt bestimmt Ouzo mit. Ansonsten: am 28.04.2022 ist die
inkognito-Kapelle in der freien Hansestadt Hamburg wacker auf Betriebsausflug.
Sollte Tool noch eine krasse Vorband suchen - wir hätten Zeit. Sind ja eh da.
Nächste Probe mit alle Mann am 21. Oktober.
30. September 2021
WTF. Was für eine schlimme Anfänger-Kapelle heute in Zelle 409. Wir hauen
uns den ganzen Abend nur schräge Noten um die Ohren! Da fehlen selbst dem
Band-Chronisten die Worte. 😉
23. September 2021
Tüchtig Männerprobe bei Eurer inkognito-Kapelle. Die Leichtigkeit des
Seins. Das Bier schmeckt heute besonders gut. Wir sind in Feierlaune. Pure
Euphorie. Dazu passt ganz famos 'Catch the rainbow', das wir mehrmals
durchnudeln. Mit ungebremstem Eifer feilen wir an den Songs und an der
gemeinsamen Vision: Musik, die glücklich macht und in die Beine geht, in der
Hoffnung, dass hier bald einer mal mit einem Plattenvertrag aufkreuzt.
15. September 2021
Das Synchronploppen hat noch funktioniert. Wir hätten es besser wissen
müssen. Kaum ist die Frau aus dem Haus, klappt nichts mehr. Die Songs schleppen
sich dahin. Wir kommen kaum klar. Nächste Probe mit alle Mann in alter
Frische am 23. September!
07. September 2021
Today is a gooooooood day. Bei drei ploppen die Bierflaschen auf die
Millisekunde genau. Männerprobe bei Eurer inkognito-Kapelle. Der erste
Kunstgriff kommt gleich zu Beginn. Wir spielen nicht einfach einen halben Ton
tiefer, sondern stimmen die Instrumente nach unten. Ha. Eine verteufelt
raffinierte Finesse, die nur große Kapellen von Weltruhm beherrschen. Wir
haben's halt auch unerhört drauf. Ein paar Songs klingen gleich wärmer, breit
und fetter, mächtig wie verbotene Früchte, andere Songs dafür leicht bratig. It
never goes straight.
02. September 2021
Uns empfangen Grasschwaden und der ohrenbetäubende Sound einer zugedröhnten
Kapelle. Die Jungs zelebrieren zumindest Drugs & Rock’n’Roll! Aufgrund des
fortgeschrittenen Alters der inkognito-Mitglieder verhalten wir uns
entsprechend weltmännisch, moderat und gesittet. Die 1 finden wir ja bekanntermaßen
selten. Aber wenn’s drauf ankommt, zum Beispiel beim Synchronploppen der
Bierpullen, haben wir’s auch drauf. Was wir auch beherrschen, ist das
stundenlange Suchen und Drehen an falschen Knöpfen. Heute dennoch eine
ordentliche Probe mit ordentlich vorgetragenen Songs. Daher fragen wir uns,
warum der Mann mit dem Plattenvertrag uns dermaßen ignoriert. Glanz und Tragik
einer unentdeckten Kapelle! Eine mördermäßige Version von 'Whole lotta love'
beschließt traditionsgemäß die Probe. Das Glücksgefühl, aber auch das Fiepen in
den Ohren hallt lange nach. Draußen kauern sich die alten Stahlträger der Zeche
Westende schüchtern unter dem kühlen Abendhimmel in Meiderich. Seidenmatt
glänzt das fahle Licht der Laternen auf dem Asphalt. Die Schönheit des Verfalls.
Nächste Probe am 07. September.
24. August 2021
Hammer. Seit heute Abend verdichten sich die Anzeichen, dass wir im Juli
2022 endlich auf Welttournee gehen. Die Tournee startet in Southwage. Liegt
wahrscheinlich im Ausland. Deshalb haben wir heute aus Gründen der
professionellen Vorbereitung tüchtig in die Tasten gegriffen. Und da geht
gewohnheits- und clusterfuckmäßig einiges schief! Alles komplizierte Songs für
eine unentdeckte Kapelle mit unerhörtem Potential, die sich noch im
Dornröschenschlaf befindet! Komplizierter, als wenn man heutzutage ein
herrenloses Damenrad gender-gerecht bei der Fundstelle melden möchte ohne
sofort wegen üblem Sexismus ins Zuchthaus geworfen zu werden . Unser
Musikerkollege Gustav Mahler hat schon früh erkannt, dass „das Wichtigste in
der Musik nicht in den Noten steht“. Die inkognito-Kapelle ist sehr dankbar für
diesen weisen Hinweis, der uns erlaubt, die Tonleiter hier und da großzügig zu
interpretieren und durch alternative Improvisationen zu ersetzen. Nächste Probe
in altbekannter Frische am 02. September.
19. August 2021
Another great band reunited in Zelle 409 nach langen Wochen der
entbehrungsreichen Abstinenz und schlimmer Sehnsucht! Wir hauen ein paar Songs
weg, die hammermäßig abheben. Die Kapelle schiebt einen mächtigen Puls durch
Zelle 409, der die Zeche Westende erzittern lasst. Hammer. Die Songs gehen fett
steil und die Kapelle geht komplett aus dem Sattel. Eine beinahe religiöse
Erfahrung. Schlicht und dennoch mit unerhörter Stahlkraft. Mit einer entfesselten
Inbrunst knallen die Songs nach vorne, als wenn ein Frühlingsturm ein Blechdach
wegfegt. Am Ende ‘Whole lotta love‘. Das hat Tradition. Alle Regler nach
rechts. Blut läuft aus den Ohren und vermischt sich mit dem Schweiß ekstatisch
zuckender Leiber. Bildhübsch.
16. Juni 2021
Der Himmel über der Zeche Westende flirrt wie heißes Quecksilber und drückt
die Hitze in Zelle 409. Der nächste Proberaum hat A/C und eine Dusche. Und
einen Whirlpool. Treu aufgereiht stehen in unserer fett gefüllten Minibar die
beschlagenen Grolsch-Pullen, von denen das Kondenswasser jetzt kühl in die
Hände perlt. Ein Traum. Wir spielen bei offenem Fenster, aber nicht mal die
lausigen Stahlwerkskatzen lassen sich zu einem trägen Applaus hinreißen. Die
Hitze klebt alles fest. Que nos falta ahorita, es un chiflón fresco. Immerhin
gelingt uns zum Abschluss eine der besten Versionen ever von 'Whole lotta
love'. Unglaublich. Nächste Probe in alter Frische am 8. Juli.
10. Juni 2021
Die Zeche Westende liegt unter orangenem Glanz. Die Sonne ist nach Westen
über den Rhein gewandert, ihr Licht ist weich geworden. In der verschlissenen
Pracht der Industrieruine leuchten orangegelbe Flecken auf den verrotteten
Stahlträgern. Ein lauer Sommerabend an dem man sich mit ein paar
Vollkornsprudeln eigentlich tüchtig einen löten sollte. Olaf ist schwer auf
Scheibe und bringt ein eiskaltes Herrenhandtäschchen mit. Hallelujah. Tanja ist
endlich wieder dabei und hat eine Pulle Cremant im Gepäck. Sauber.
Altersgerecht werden ersma die neuesten Krankheitsgeschichten geteilt, bevor
eine allgemeine musikalische Wiedereingliederung erfolgt. Musik als adäquate
Therapie gegen die schlimme Rektalfruchterkrankung! Wir knallen ein paar Songs
raus, wie immer mit ein paar kontrageilen Noten von allen Teilnehmern.
Traditionen müssen gepflegt werden. Mit vier Mann gefühlte 40 Grad in Zelle
409. Der Schweiß steht knietief im BH. Dirk und der Drummer haben wieder mal
vergessen, den Knopp am Subwoofer auszuschalten. Zu nichts gebrauchen die
beiden. Nächste Probe am 15. Juno.
06. Juni 2021
Hammer. Heute vor sieben Jahren (exakt auf den Tag genau) haben sich drei
gut aussehende Männer im besten Alter in einem schimmeligen Proberaum im
Essener Norden zusammengefunden. Der Grundstein für eine der sympathischsten
Kapellen im Ruhrpott und für einen rasanten Aufstieg zu Ruhm und Reichtum war
gelegt. Was bis heute fehlt ist nur der Plattenvertrag, eine Stretchlimo in
weiß-metallic mit vergoldeten 24-Zoll-Felgen, Kokain, Alkoholexzesse und
zerstörte Hotelsuiten. Egal. Kommt noch. Wir sind vorübergehend bescheiden
geworden und schlürfen in aller Stille selbstgekochten Altherrentee. Heute aber
hat sich erneut die Klasse der Kapelle gezeigt - haben wir doch tatsächlich
mehrfach und gemeinsam die Eins gefunden. Ha! Zur vollkommenen Glückseligkeit
gelingen heute zwei super Aufnahmen von 'Catch the rainbow' und 'Broken Bones'.
Mördermäßig gut. Würden die Ingenieure der Kapelle noch rauchen, hätten wir die
Feuerzeuge anzünden können. Unterhosen werfen wollte auch keiner. Jetzt fehlt
nur noch zackiger Gesang. Nächste Probe am 10. Juni mit Tanja – die (gefühlt)
ein Jahr nicht in Zelle 409 war. ;-)
30. Mai 2021
Die rostigen Träger des alten Hüttenwerks ragen in das makellose Blau des
Ruhrpotthimmels, dicht an dicht, dem Verfall ausgesetzt. Traumwetter, bei dem
man eigentlich keinen Tee oder Espresso braucht. Man sollte sich lieber mit ein
paar Vollkornsprudeln den Helm lackieren oder ein paar Gerstensaftkaltschalen
hinter die Fresstapete zimmern, so wie es draußen auf’m Hof die Drogenbarone
richtig machen. Egal, heute erneut eine wunderbare Männerprobe. Der erste Witz
des Tages ist den trüben Augen des Drummers geschuldet. Auf Dirks mit Knöpfen
übersätem Tretbrett liest der Drummer irrtümlich 'Quality' (anstatt
'Duality'...) und fragt sich als Mann einfacher Denkstruktur, warum der Bassist
denn da nicht mal zur Abwechslung draufdrückt, damit’s mit der Kapelle mal
vorangeht. Ha, ein wahnsinniger Brüller. Ein Schenkelklopfer 9000. Nachdem Olaf
aufgelaufen ist (heute ist die Teekanne mal nicht ausgelaufen), hauen wir ein
paar Songs raus. Mit Espresso in der Blutbahn kannst Du rocken wie ein
Truthahn. Die Noten explodieren in vielfarbiger Pracht, eine bunte Travestie
der musikalischen Schöpfung durchflutet Zelle 409. 'Plush' und 'Catch the
Rainbow' rangieren demnächst auf Platz 2 und 3 nach 'Cold Desert'. Da kommt
noch noch was. Nächste Männerprobe in alter Frische am 6. Juno.
23. Mai 2021 - 50 Tage nach Ostern
Die Männer der Kapelle sind alle halb geimpft, aber außer dem Mann am Bass,
immer noch tüchtig dizzy. Während Dirk nix gemerkt hat, hat‘s Olaf und den
Drummer mit einem AstraZeneca-Knockout komplett weggeschädelt. Hammer. 24
Stunden Voll-Delirium. Im neuen DDR-2.0-Tonfall sind wir jetzt alle Helden der
Spritze. Zur Rekonvaleszenz jetzt ersma eine Kanne Tee, lecker Espresso und
alle Regler nach rechts in Zelle 409. Auf jeden Fall eine mördermäßige
Mörderprobe heute. 'High and Dry' lief schomma gut an. 'Seam' hat eins oben
drauf gesetzt und 'Catch the Rainbow' wurde (bei aller Bescheidenheit) so
dermaßen professionell und harmonisch vorgetragen, dass die verheißungsvolle
Klopfung an der inkognito-Stahltür nur vom Mann mit dem Plattenvertrag sein
konnte! Fuck noch eins. War der Frank von Meiderich Gefühlsecht, der – den Song
nicht nur erkannt hat – sondern als kultivierter Fachmann und ausgewiesener
Kenner der Szene die berechtigte Frage gestellt hat, wer denn diesen
mördermäßig top gespielten Klassiker überhaupt auf dem gleichen Niveau singen
soll. Die fette Krönung dann mit 'Whole lotta love'. Gleich zu Beginn ein vom
Drummer top kaschierter Fehler zu einem innovativen Intro umgebaut. Alle
haben‘s gemerkt - und bewundert. So etwas erfordert nämlich mehr Glück als
Verstand. Cool wie Jon Bonham. Den Song haben wir 1a durchgezogen und das Outro
war ein Sahnehäubchen mit 5 Sternchen. Nächste Probe am 30. Mai.
16. Mai 2021
Eine herrliche Männerprobe auf Zeche Westende am frühen Sonntagmorgen mit
Tee und Espresso aus Plastikbechern – dürfen die grünen Ökos nicht erfahren,
und auch nicht, dass wir Zelle 409 mit Strom betreiben – aber dafür gab’s
veganes Knäckebrot! Da wir ja keine Angst vor Blamagen haben, kam heute mal
'Seam' von Broken Bones auf den Recorder. Naaa ja. Klang eher bemüht-gequält
als groovig. 'High and dry' von Radiohead zuvor war auch 'naaa ja', wurde dann
aber zusehends besser. Nächste Männerprobe am 23. Mai.
09. Mai 2021
Wacker Frühschicht auf Zeche Westende, hier, mitten im
postindustriellen Verfall Deutschlands. Probe zackig um 0930 h,
damit wir Männer zum Muttertag pünktlich um 1300 h tüchtig den Grill anwerfen
können. Die Aufnahmen gehen ganz famos von der Hand und klingen gar nich‘ ma‘
so übel! Sofort nach der ersten Aufnahme schrillt ein Telefon in Zelle 409:
wahrscheinlich der Mann mit dem Plattenvertrag – aber leider nur ein einzelner
weiblicher Fan, der sich auch nur für Olaf interessiert! Dirk ist mittlerweile
auch wieder schwerer als sein Bass und macht Witze auf Kosten der Bandkollegen.
Es geht also wieder in die richtige Richtung! Sauba. Dann noch ein paar übliche
Abstimmungsprobleme bei Plush sowie einige alternative Akkorde, wie immer erfolglos
und so schlecht kaschiert, dass es selbst dem Mann am Schlagzeug
auffällt! Nächste Männerprobe mit Tee am 16. Mai!
02. Mai 2021
Morgens hat der Tag noch Seele. Männertee mit Knäckebrot (keine
Jägermeisterplätzchen) am frühen Sonntagmorgen. Ein paar Stahlwerkskatzen
streichen gelangweilt durch die Zeche Westende. Ein paar altersgemäße
Krankengeschichten, dann wird musiziert. Wir legen mit 'Cold Desert' los. Wie
so oft, bester Song der Probe. Immer wieder Hammer, wie die sphärischen Klänge
leicht durch Zelle 409 schweben. Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus. Die Ernüchterung folgt
nächste Woche, wenn wir mal wieder ein paar Songs aufnehmen wollen!
25. April 2021
Wir lieben diese Stunde am frühen Sonntag, die nur uns gehört, wenn Stille
über der Zeche Westende liegt, diese reiche Ereignislosigkeit, in der man nicht
dauernd etwas tun oder sagen muss. Eine Stille, in der man sich wahrgenommen
fühlt von Zelle 409. Schwaden von Tee ziehen durch den Raum. Entfernt weht der
Geruch von Eisen und Stahl zu uns herüber. Wir hauen sparsam ein paar Songs
raus. 'Sympathy for the devil' klingt jetzt leicht funky bis groovy. Bei 'Cold
Desert' steht die Luft still. Flüchtig und ohne Gewicht segeln die sphärischen
Klänge durch den Raum. Als schöbe sich eine Dunkelheit über eine andere.
Nächste Probe am 2. Mai.
18. April 2021
Tee und veganes Knäckebrot auf Zeche Westende. Wir müssen nur höllisch
aufpassen, dass unsere Biervorräte nicht schlecht werden (das wäre uns früher
nicht passiert!), jetzt wo wir altersgerecht (und wegen angeblicher Fettleber -
Gelächter...) auf Tee umgestiegen sind. Keine Ausgangssperre in Zelle 409,
dafür liegt eine groovige Fiebrigkeit in der Luft. Wir spielen wieder exakt fünf
Songs und verpassen als erstes 'Sympathy for the Devil' ein neues Gewand. Mehr
funky, mehr Speed, mehr Fieber. Dann zum Beruhigen ersma 'Love Song' und
'Otherside'. 'Simple Man' soll rausfliegen, klappt dann aber so gut, dass es
doch bleibt. Dann bei 'bin-ich-zu-laut-genug-?-Whole-lotta-love' alle Regler
wacker nach rechts! Tüchtiges Ohrfiepen ist zumindest ein untrügliches Indiz
dafür, dass man noch lebt. Nächste Probe in altbekannter Frische am 25. April.
11. April 2021
Hallelujah. Praise the lord. Showtime. Mit wacker Altherren-Tee knistert
der Raum von purer Elektrizität. Als erste Maßnahme zur musikalischen
Wiedereingliederung hauen wir ganz moderat fünf Songs raus. Verlernt
haben wir aba nix, hömma! Alle Fehler klappen noch. Nächste Probe am 18. April!
07. März 2021
Olaf hat aufgerüstet. Auf braunem Leder glänzen goldene Schnallen, deren
sonores Klicken nach einer dunklen Verheissung klingen. In dunkelrotem Samt
liegt sie da wie eine kaffeebraune Strandschönheit auf weißem Sand.
Verführerisch und lasziv. Eine neue Gibson SG im luxury Mahagoni-Gloss-Finish.
Edel und sündhaft teuer. Sechs Knöppe aus handverlesenem Nashorn.
Handmade in the US von attraktiven, mannstollen Weibsbildern, anlässlich zum
Weltfrauentag (hoffentlich liest Alice Schwarzer das nicht...). Bass und
Schlagzeug können sich kaum konzentrieren, weil das Ding so mächtig funkelt.
Absolut fettes Besteck. Hammer. Damit kommt Whole lotta love noch
besser. Please smash the like button!
28. Februar 2021
Drei Männer im besten Alter trinken einsam Tee und fragen sich, wo die
liebliche und honigsüße Stimme der Kapelle abgeblieben ist. So schnell wird man
vergessen! Wir widersetzen uns dem Corona-Zirkus und erlauben uns – ohne
lästiges face filtration piece – als freie Bürger und aufstrebende Musiker mit
Aussicht auf eine ruhmreiche Welttournee einfach unsere Zelle 409 aufzusuchen.
Dazu spielen wir Rock'n'Roll Outlaw. Nächste Probe am nächsten Sonntag.
21. Februar 2021
Wacker Frühlingsgefühle auf Zeche Westende. Es ist doch immer wieder famos,
wie Musik einen in ihren Bann ziehen kann und man die Welt um sich herum
vergisst. Wir vergessen nicht die Welt um uns herum, sondern die Noten. Dennoch
elegant und druckvoll, was Eure inkognito-Kapelle heute mit Catch the rainbow
vorlegt. Jaja! Satte Beats, psychedelic und ohrenbetörend und jede Menge
Schmuse-Faktor, wenn nich‘ all die Fehler wären, von denen keine Sau weiß, wo
sie plötzlich herkommen. Die Magie des Songs ist nicht einfach einzufangen! Und
ein neuer Song ist immer auch ein Kampf mit den Wünschen der Fans. Nächste
Probe nächsten Sonntag!
14. Februar 2021
Die Stahlträger des alten Hüttenwerks knacken bei -10 Grad. Anstatt vor dem
heimischen Kamin zu hocken, stapfen wir durch den Schnee zu Zelle 409.
Pünktlich zum Valentinstag Eisblumen an den Fenstern. Die Heizungen kommen
nich‘ auf Touren. Ersma altersgerecht ein paar Kannen Tee eingeschädelt,
bevor’s losgeht. Rock’n’Roll Outlaw und Catch the rainbow kommen langsam ans
Fliegen. Der nächste Proberaum hat Fußbodenheizung.
07. Februar 2021
Schneeflocken sammeln sich auf den Gitterstäben vor Zelle 409 und tauchen
die Zeche Westende in düstere Stille. Aber nur bis wir mit Hexenkrauttee und
Rock’n’Roll Outlaw von Rose Tattoo die Ruhe vertreiben! Plush läuft auch imma
bessa. Nächste Probe trotz Corona und Schnee nächste Woche!
31. Januar 2021
Die Zeche Westende ächzt unter Minusgraden. Am heiligen Sonntag geniessen
wir Earl Grey und Pfefferminz aus tausendundeiner Nacht. Olaf mit fescher Corona-Hippie-Frise,
Dirk wie immer mit scharf geschorener Lockdown-Locke (very much like Gary Stephen
„Angry“ Anderson), der Drummer
mit heimlich gestylter Covid-Coiffure. Nach 14 Tagen Abstinenz wagen wir uns an
Plush von den STP und an Rock’n‘Roll Outlaw von Rose Tattoo. Ein Traum. Im
Proberaum gibt’s halt keinen Lockdown. Dann schicken wir, heimlich, ohne dass
unsere Frauen etwas davon erfahren, einen flehenden Liebesbrief ins Bergische
Land, auch wenn wir vorab als treulose Sausäcke beschimpft wurden. Also.
:-) Nächste Probe irgendwann nächste Woche.
17. Januar 2021
Der graue Himmel hängt wie flüssiges Lithium über der Zeche Westende. Lecka
Mangotee beflügelt uns wie vom Teufel besessen für eine Ewigkeit Cortez the
Killer dynamisch rauf und runter zu spielen. Klappt eigentlich ganz gut. Spicy
as fuck. Nächste Probe nach der Hafenrundfahrt.
10. Januar 2021
Gepflegte Rockdown-Männerprobe mit Sanddorn-Tee und Schokolade. Dann
tüchtig Alarm auf Zeche Westende. Der Werkschutz bleibt am Zaun stehen -
bestimmt nicht, weil die Musik so gut war - und beobachtet die
verdächtige Szene, wo Steuer zahlende Bürger sich erlauben, aus Gründen der
Entspannung Musik zu machen. Wir fliehen aus dem privaten Proberaum, weil
keiner die Corona-Regeln versteht (trotz sofortiger Online-Recherche) und da
wir nicht im Kittchen landen wollen. Die nächste Probe findet alsbald statt. Polizei
und Ordnungsamt können gerne kommen - aber nur mit Gesang oder
Plattenvertrag.
03. Januar 2021
Tropenfeuer-Tee bringt Plush bei einer sonntäglichen Männerprobe
mächtig auf Touren. Nächste Corona-Geheimprobe nächste Woche.
Was für 2021 zu unserem vollständigen Glück noch fehlt, wäre mal wieder
sympathischer Gesang!
30. Dezember 2020
Eure inkognito-Kapelle beschließt das surreale Jahr 2020 mit einer
zünftigen Männerprobe, bei der altersgerecht Mango-Tee gereicht wird. Nächste
Probe bei bester Gesundheit im neuen Jahr. Wir freuen uns auf das, was 2021 uns
Gutes bringen wird! Bis dahin wünschen wir uns allen einen versöhnlichen
Ausklang des alten Jahres und einen schwungvollen Einstieg in ein gesundes Jahr
2021! Halleluja.
13. Dezember 2020
Vorweihnachtliche Probe mit Tee aus der Kanne, Stollen aus Dresden und
Schmalzbroten aus’m Ruhrpott (gibt alles Kraft und tüchtig Selbstvertrauen) in
den 'Zelle 409 lockdown studios'. Am heutigen 3. Advent hauen wir ein paar
Songs raus, von denen fast alle gut ans Fliegen kommen. Beste Version ever von
'Best of You' und von 'Broken Bones'. Leider hat kein Plattenboss zugehört.
Unglaublich ist auch, dass wir seit 'Plush' alles altersgerecht in slow motion
spielen. Nächste Probe am 17. Dezember in hoffentlich alter Frische.
03. Dezember 2020
Hallelujah. Praise the lord. Es gibt einen Gott. Es geschehen noch Wunder.
Nicht nur in der achten Strasse. Tatsächlich versemmeln heute mal Bass und
Gitarre (Waldorf und Statler) 'Sex on Fire‘ (nach 5 Jahren zum ersten
mal) - und einmal nicht der Drummer. Das dürfte am Sonntag eigentlich in
der BAMS stehen oder spätestens nächsten Freitag im Kulturteil der FAZ.
Ansonsten üben die funky grunge Apostles in Zelle 409 eifrig 'Plush‘, das in
den nächsten Wochen noch tüchtig an's Fliegen kommt, wenn der Drummer mal die
Noten drauf hätte. Bier ist auch wieder am Start. Das Leben ist schön. Nächste
Männerprobe am 10. Dezember.
26. November 2020
Vom Proberaum direkt auf den OP-Tisch. Üble Massenschlägerei in Zelle 409.
Wenig klappt. Kann nur daran liegen, dass die linksautonomen Drogenbarone
wieder am Start sind und halluzinogene Schwaden irgendwelcher Kochkünste durch
die Zeche Westende wabern. Gott im Himmel. Daran, dass der Drummer wieder mal
nicht geübt hat, kann’s nicht liegen. Auf keinen Fall. Zumal der Mann am
Schlagzeug über kreative Innovationen bei Bass und Gitarre immer hinweghört.
;-) Schlimmer aber ist, dass unsere Biervorräte aufgebraucht sind. Es ist in
der Geschichte der Kapelle bislang noch nie vorgekommen, dass wir vor einem
leeren Kühlschrank stehen. Null Bier. Ein Sakrileg. Schlimm. Nächste
Männerprobe am 03. Dezember.
19. November 2020
Vom
OP-Tisch gleich in den Proberaum! Olaf zeigt wahre Liebe. Fast noch mit
Skalpell im Wans und Nachtschwester im Nacken zieht es ihn auf allen
vieren zur
Zeche Westende. Wacker Männerprobe in Zelle 409 mit Apfeltee, Schimpfe
und
Plush, das im Laufe des Abends immer besser läuft. Da geht noch was. Da
ist
noch Luft nach oben, wie der Musikalische Direktor immer zu schimpfen
pflegt. Bloody hell, maybe the fans go wild. Nächste Probe am 26.
November.
12. November 2020
Wacker Männerprobe bei Eurer inkognito-Kapelle auf dem Weg zu Ruhm und
Geld. Heute besonders schmeichelnde Töne aus der Ecke, wo der Bass steht! Wir
hauen ein paar Songs raus, die recht gut fluppen, bis mit Jürgen charmanter
Besuch vor der Türe steht. Keine Musik mehr, dafür auch keine weiteren Fehler!
Wir köpfen ein weiteres Bier, lassen den lieben Gott einen guten Mann sein und
Corona ein Virus aus China. Nächste Probe am 19. November. Mal sehen, wer dann
vor der Tür steht. Beste Nachricht des Tages – die Drogenbarone scheinen
ausgezogen zu sein. Halleluja.
29. Oktober 2020
Corona-Männer-Probe bei Eurer inkognito-Familie (ganz klar ein Haushalt, da
wir einen Kühlschrank teilen) inklusive maximal wirksamer Grolsch-Desinfektion.
Auch Social Distancing kein Problem, da wir immer alleine zum Bierkasten sind.
Ansonsten nukleares Wettrüsten. Dirk hat mächtig in Technik investiert und
überfüllt Zelle 409 mit einem unglaublichen Weltraumsound. Hammer. Das lässt
Olaf sich nicht zweimal sagen. Alle Regler wacker nach rechts. Millionen
Schallwellen auf engstem Raum. Das hält kein Virus aus. Nächste Probe am 12.
Oktober.
13. Oktober 2020
Männerprobe ohne unsere Death-Metal-Shouterin, aber auch ohne
Pommes/Currywurst, was am Anfang der Probe noch auf der Agenda stand. Erste,
wackelige Gehversuche mit Plush. Bloody hell, maybe the fans go wild.
08. Oktober 2020
Hier is' wat los! Weibliche Körper vibrieren ekstatisch, wenn die
inkognito-Männers Mucke machen. Unsere Songs erzeugen Emotionen. Unstillbares
Verlangen in Zelle 409. Gitarre und Bass kaschieren Fehler als Kreativität, die
nur das geübte Ohr erkennen kann, währen der Drummer wie immer Fehler macht.
:-) Nix Neues also in Euer Kapelle! In dem Sinne nice w/e! Nächste Probe
irgendwann nächste Woche; hab gerade meinen Timer nich' zur Hand.
01. Oktober 2020
Ein weißer Helm und eine schmucke Warnweste im Auto des Bassisten ließen
heute auf eine tüchtig funky Probe mit den Village People hoffen! Aber jetzt
ersma drei lecka Pils ploppen lassen, bis plötzlich einen fetten schwatten
Nobel-Audi auf den VIP-Parkplatz vor Zelle 409 vorfährt und danach eine vierte
Pulle geöffnet wird. Halleluja. Aber dann, was wir alle vermisst haben. Von
Beginn an wacker Peitsche und klare Ansage von Tanja, welche Songs rausgehauen
werden sollen. Als krisengeprüfte und wetterfeste Männers im besten Alter
folgen wir natürlich artig. Die ersten fünf, seit Monaten nicht mehr gespielten
Songs liefen absolut fabulous - da zeigt sich die unerhörte Klasse einer
verkannten Kapelle, die vergeblich, inkognito und undercover auf einen
Plattenvertrag und auf einen Platz in der Rock'n'Roll hall of Shame wartet. Wir
sollten – so Tanja – nur noch ohne Probe ad hoc-Konzerte geben und richtig fett
abledern. Es folgte eine kurze Phase des Musizierens, in welcher wir uns
immerhin redlich bemüht haben! Wir können von Glück sagen, wenn wir nur ins
Klassenbuch eingetragen, aber nicht mit Kreide beworfen werden. Dann einer der
besten Songs Eurer sympathischen inkognito-Kapelle: Olafs psychedelic Cold
Desert-Solo schraubt sich unter die Decke von Zelle 409 und zeigt noch mal die
ungewürdigte und missverstandene Klasse der Kapelle. Der Song hebt schlichtweg
die Schwerkraft auf. Leck mich fett. Was für ein Sound in der Hütte. Nächste
Probe in alter Frische am 8. Oktober.
24. September 2020
Wacker Männerprobe bei Eurer inkognito-Kapelle. Gitarre und Bass konnten
sich erneut nicht einigen, wer wieder mal den Fehler gemacht hat, darum hat
sich der Drummer des Friedens willens freiwillig gemeldet. Auch nicht richtig,
da die anderen ja gerne bestimmen wollen, wer hier die Fehler macht.
Mördermäßige Versionen von Broken Bones und Cold Desert besänftigen die Gemüter
der Kapelle, so wie sich die Affen den verlausten Pelz putzen, um den Strom aus
der Hütte zu kriegen. Nächste Probe am 1. Oktober. Leider dann über Wochen
keine Probe, da Olaf 14 (vierzehn!) Tage für den Ruhrradweg eingeplant hat. Hm.
10. September 2020
Vegane Männerprobe ohne Milch mit Bier. Fernab der Corona-Hysterie ziehen
wir uns in unsere Zelle 409 zurück. Cold Desert heute Abend zum Niederknien.
Bassist und Drummer planen jetzt die ‘Päckchen‘ umzubenennen, damit der Drummer
nicht merkt, was Phase ist. Nächste Probe am 24. September.
03. September 2020
High and Dry läuft gut, Heroes noch nich’ so. Aber Whole lotta love geht
nach Wochen der Abstinenz tüchtig steil. Schlimmstes Ereignis des Abends
jedoch: Am Ende der Probe wird Leergut entsorgt und es stellt sich heraus, dass
kaum noch Bier vorhanden ist. Donnerschlag am Donnerstag. Ein diffuses Gefühl
der Angst erfüllt uns. Wir stehen erstarrt vor dem Turm aus leeren
Pfandflaschen. Es gibt keinen schlimmeren Anblick als Bierflaschen, in denen
keine Flüssigkeit mehr funkelt. NIederschmetternd. Eine dumpfe Furcht nistet
sich im Körper ein. Milch hätten wir genug, aber wir sind drei Männers und
haben nur zwei Kannister. Da alle großen Rockbands der Welt ihre Alben unter
Alkoholeinfluss geschrieben haben, muss auch der Alk-Sicherheitsbestand bei
Eurer inkognito-Kapelle dringendst aufgefüllt werden. Wir nehmen auch Spenden.
Nächste Probe am 10. September. Der Mann vom Plattenlabel kann den Vertrag inzwischen
unter die Tür stecken.
27. August 2020
Im Flur begrüßt uns ein lieblicher Duft von Süßkartoffeln, die die
Drogenbarone auf dem Einplattenherd brutzeln und der sich mit den
olfaktorischen Eindrücken aus den WCs mischt. Ein Traum. Die einzige
substantielle Nachricht heute ist, dass High and Dry gut läuft und einer der
guten Songs der Kapelle wird. Nicht mehr lange bis zum Plattenvertrag.
Ansonsten planen wir im Proberaum nebenan einen fetten Whirlpool, aber das
wissen die Nachbarn noch nicht. Nächste Probe am 3. September!
20. August 2020
Männerprobe bei Eurer inkognito-Kapelle, da Tanja heute bei ihrer zweiten
Lieblingsband singt. Wir sind mal wieder top kreativ und hauen heldenhaft
'Heroes' von David Bowie raus. Ein beschwingter, leichtfüßiger Abend voller
Magie. Das Abendrot taucht die Stahlwerksruine in flüssiges Eisen, während die
Trompeten der russischen Polka-Kombo, die uns von der oberen Etage beschallen,
verzweifelt die 1 suchen. Wir sind also nicht die Einzigen, die das nicht können.
Nächste Probe am 27. August.
10. August 2020
Die inkognito-Probe in Zelle 409 beginnt mit einem fetten Bier auf unseren
Nachbarn und Freund Dieter von den Stone Faces, der jetzt im Rockstar-Himmel an
den drums sitzt. Passend zur Stimmung hauen wir Black von Pearl Jam und Cold
Desert von den Kings of Leon raus. Die Noten hängen bedrückt im schwülen Raum.
Broken Bones kommt auch nur langsam zum Fliegen. Und während der
inkognito-Schlagzeuger im Urlaub von Rotwein und Käse leben musste, hat
die Kapelle heimlich hinter dessen Rücken 'high and dry' von Radiohead geübt,
also…! Nächste Probe am 13. August. Von der ersten Gage kaufen wir uns eine
Klimaanlage.
10. Juli 2020
Queen Tanja is back aus dem 6-monatigen Erziehungsurlaub und steht mit
Butterbrot am Mikro. Mit Pathos und Sehnsucht haut Eure inkognito-Kapelle die
Songs vor der langen Sommerpause raus. Sex on Fire heute in einer dramatischen
high speed Punkversion. Bei Cold Desert gab’s sogar Gänsehautgefühl mit
gerissener Hose. Mit einem tüchtigen Schlussakkord von Whole Lotta love donnern
die Noten durch Zelle 409 und fallen zu Boden, wo wir sie im bierfleckigen
Teppich liegen lassen. Nächste Probe am 10. August.
02. Juli 2020
Weit weg von Glamour und Dekadenz duckt sich die Zeche Westende in die alte
Industrielandschaft. Die inkognito-Männers tauchen ab in die düstere Halbwelt
von Duisburg. Dann plötzlich doch Glitzer und Fanfaren, als unverhofft Tanja
inklusive König David und den beiden Gangster-Rappern aufschlägt. Ein Auftritt
wie Lady Gaga samt Entourage und Bierkästen. Wir hauen ein paar Songs raus und
sind immerhin die einzige Kapelle weltweit mit Betriebskindergarten! Nächste
Probe am 09. Juli.
24. Juno 2020
Corona sucks. Keine Sau braucht Corona. Beim Schlachter in Gütersloh
fliegen die Aerosole wacker durch die Schweinehälften, aber bei Eurer
inkognito-Kapelle sind es nur die Noten, die an diesem Mittwochabend elegant
durch die feuchten 30 Grad in Zelle 409 gleiten. Olaf haut die Songs raus wie
Tony Iommi, da beide ein ähnliches Gebrechen teilen. Dirk und dem Drummer
gefallen die Interpretationen dermaßen gut, dass sogleich angeraten wurde, doch
alle Finger tunen zu lassen. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht
zu sorgen. Und für einen guten Witz riskieren wir gerne mal unsere
unverbrüchliche Männerfreundschaft! Bester Song des Abends erneut „Love
Song“ - der Song hat einen geheimnisvollen Schein, ihn umgibt eine subtile
Corona. Denn das Geheimnisvolle hat ja auch einen gewissen göttlichen Anstrich.
Kritiker würden vielleicht sagen, wir sind ein Fall für die Rock’n‘roll hall of
shame. Aber der schroffe Charme unserer Musik erschließt sich halt nur langsam,
er schleicht sich bedächtig ins Herz, dafür nachhaltig. Ambrosius, der Mann am
Drumset, will wie immer ins Bett.
02. Juni 2020
‘High and dry‘ von Radiohead ist tricky and difficult und treibt die
Luftfeuchte in Zelle 409 noch mehr nach oben und die Kapelle zum Wahnsinn. Die
Gitarre umspielt die prägnante Basslinie, während der Drummer versucht die
Extremitäten zu koordinieren. Der sphärische Klang von Cold Desert aber
verzaubert immer wieder die Aura in Zelle 409. Ein wunderbarer Song gegen die
innere Unruhe und Aerosole. Zum Ende der Probe ein Zeichen! Nach ‘Whole lotta
Love‘ – auch wenn der ganze Song nicht 100 % läuft, ist der modifizierte drum
groove doch recht apart – steht tatsächlich eine Miniaturversion von Robert
Plant vor dem Fenster, hat aber nicht den Plattenvertrag in der Tasche, sondern
ist der ehrenamtliche Ballaufheber der Hinterhof-Tischtennis-WM der
Drogenbarone. Was zu unserem Glück fehlt ist nach wie vor sympathischer Gesang!
Nächste Probe wenn wir alle wieder fit sind.
28. Mai 2020
Wir müssen noch mal auf die Probe vom letzten Donnerstag zurückkommen, da
wir das nicht ausreichend gewürdigt hatten. Wir haben die Songs nämlich
rausgehauen wie irre. Ein euphorischer Abend voller Golden Buzzers. Ein Song
besser als der andere. So! Heute erneute Männerprobe während surrealer
Coronazeiten, von denen man nicht weiß, was man überhaupt davon halten soll.
Auf dem Fußboden im Flur der Zeche Westende steht eine verwaiste Garküche der
Drogenbarone mit einer nicht definierbaren Köstlichkeit als brodelnde
Keim-Brutstätte. Nicht sterneverdächtig! Auch nicht sterneverdächtig: die
heutige Probe. Ein Exzess der Mittelmäßigkeit. Tausend Meter Luft nach oben.
Hier und da blitzen gute Ansätze auf. Die Bemühungen sind erkennbar. Alle und
keiner sind schuld. Cold Desert heute jedoch besser als jemals zuvor. Ein
anmutiger Song wie eine verführerische Andeutung aus einer fremden Welt. Mit
hypnotischen Anklängen, dass man meint, selbst die Luft in Zelle 409 hält den
Atem an. Jetzt brauchen wir nur noch Gesang dazu. Sollte Olafs Beauty-OP
(Kassenleistung) nicht funktionieren, wollte sich diese äußerst aparte und
adrette Dame als neue Gitarre bei uns bewerben: https://www.youtube.com/watch?v=qJC4RUBbtpE. Sollten Dirk und Olaf weiterhin mit dem aktuellen
Drummer und unrasiertem Impfmuffel unzufrieden sein, wird dieser agile Mann
hier Eure inkognito-Kapelle in die Charts, zu Ruhm und unermesslichem Reichtum
katapultieren: https://www.youtube.com/watch?v=-UYgORr5Qhg. Nächste Probe in alter Frische und Freundschaft am
2. Juno! Das Gute an Corona ist, man sieht nichts mehr von Greta Thunberg oder
von Conchita Wurst.
19, Mai 2020
Es lobt den Mann die Arbeit und die Tat! Zackige und arbeitsreiche
Männerprobe bei Eurer kurz vor dem Durchbruch stehenden inkognito-Kapelle. Mit
der uns unverwechselbaren und leichtfüssigen Ausstrahlung knallen wir die Songs
raus. Einer nach dem anderen. Der korrekte drum groove bei Whole lotta love
schiebt den Song korrekt und mächtig nach vorne. Hammermäßige Version auch bei
Cold Desert. Auch Sex on Fire geht richtig gut ab. Schnell, schmutzig und
laut. Neu auf dem Plan steht jetzt ‘High and dry‘ von Radiohead. Nächste Probe
am 28. Mai.
13. Mai 2020
Wacker Männerprobe bei Eurer inkognito-Kapelle. Ein graublauer Himmel steht
über der Zeche Westende. Das letzte Licht der Abendsonne bricht sich seinen Weg
durch die Stahlträger des ehemaligen Hüttenwerks. Gleich zu Beginn Stress mit
Olafs Stressbrett. Das Ding will nicht wie er. Zu viele Knöppe. Die Ingenieure
der Kapelle sind ratlos. Zu Hause kommt jetzt der Lötkolben raus! Auch wenn
Tanja auf coole Männer mit langen Haaren steht – die Friseurtermine nahen: Olaf
ähnelt im Halbdunkel von Zelle 409 immer mehr Jimmy Page, Dirk macht ja anyway
DIY-Frise und der Schlagzeuger ist mit seiner Matte vor der dunklen Wand zum
Glück kaum auszumachen. Gut auszumachen sind dagegen die hygienischen Zustände
im Flur und auf den Örtlichkeiten. Unsere benachbarten Drogenbarone sollten mal
weniger Joints genießen, dann zielt es sich auch besser. Ein Traumrefugium für
Corona. Lecker. Und hier noch ein weiser Spruch zum Zeitgeschehen: Manchmal
sind es nicht die Menschen, die sich ändern, sondern die Masken die fallen.
Nächste Probe am 19. Mai.
6. Mai 2020
Verlierer der behördlich verordneten Maskenpflicht sind ganz klar extrem
gut aussehende und sehenswerte Menschen wie wir! Bedauerlicherweise behindert
der Mundschutz auch ganz gehörig die Aufnahme von Bier. Also keine Masken in Zelle
409. Der Bandname inkognito ist übrigens Maske genug. Die Probe beginnt ersma
und ordnungsgemäß mit einem sonoren Ploppgeräusch beim Öffnen der Bierflaschen.
So. Ein Traum. Die nachfolgenden Geräusche sind dann zuweilen nicht mehr so
klangvoll. Die Friseurtermine sind für Ende Mai anberaumt. Bis dahin pflegen
wir unsere 70er Jahre-Matten, die eigentlich recht gut zu Pink Floyd und Led
Zeppelin passen. Nächste Probe am 13. Mai. Dann haben die Behörden
wahrscheinlich das Dekret erlassen, wir mögen jetzt alle Narrenkappen tragen.
29. April 2020
Wir sind ganz klar im Ruhrpott. Vor der Türe der Zeche Westende steht ein
originales Bonanza-Rad. In Orange, so wie der flüssige Stahl nebenan bei
ArcelorMittal. Mit Dreigang-Schaltung. Nur der Fuchsschwanz fehlt. Man fühlt
sich in die 70er Jahre zurückversetzt. Als wir lange Haare hatten. Zumindest
Olaf und Dirk. Der Schlagzeuger ist ja deutlich jünger und hat den Trend
verpasst. Trotzdem fühlen wir uns auch heute noch wild und frei. Die Probe
beginnt mit der schönsten Sache, die Männer tun können: das Auffüllen des
Kühlschranks! Herrlich. Dann eine Probe zwischen überschwänglichem Lob und
sympathischem Unvermögen. Die Auseinandersetzung um die Kunst schadet ihr
selbst nicht, im Gegenteil, sie gehört zu ihrem Wesen. Viel schlimmer als ein
negatives Urteil ist die Gleichgültigkeit. Darum sind wir gerne anderer
Meinung. Unsere Musik hat mit extremen Gefühlen zu tun. So zum Beispiel bei
Cold Desert, das heute in einer altersgerechten Slow Motion-Version dargeboten wurde.
Diese Musik ist dennoch ansteckend. Man kann sich nicht dagegen immunisieren.
Schließlich kann sich unsere Musik in Zelle 409 als amateurhafte Kunstform
durch nichts anderes rechtfertigen als durch die Intensität des Erlebens. Wenn
Sie wissen, was ich meine. Nächste Probe am 6. Mai. Ohne Mundschutz.
27. April 2020
Cabanova hat ein Einsehen. Dem Herrn sei Dank. Hallelujah.
23. April 2020
Wacker Männerprobe bei Eurer inkognito-Kapelle. Wir lassen uns von der
Corona-Hysterie nicht bekloppt machen und hauen ein paar Noten raus. Die 3 x
200 € Kontaktstrafe werden wir großzügig einem Not leidenden Bierhändler
spenden. Der ganze Parkplatz ist voll. Alle wollen raus. Keiner hält's mehr
aus. Schlangen vor den Geschäften, leere Regale, Reiseverbot. Wie in der DDR.
Donald Trump empfiehlt Desinfektionsmittel zu spritzen, aber wir schlürfen als
Gegenmitel einfach ein paar wohl temperierte Krawallbrausen. Nach
wochenlanger Abstinenz klappt nich' alles, aber alles grooved ungemein. Auch
dank Olaf, der amtlich aufgerüstet hat. Da müssen Dirk und der Mann am Drumset
jetzt schnell nachrüsten.
03. April 2020
Die Johns-Hopkins-Universität hat nicht bestätigt, dass Zelle 409 eine
Covid 19-belastete Zone ist. Also könnte man eigentlich bald wieder mit den
Proben beginnen. Dabei könnte man sich auch mal wieder mit Vollkornsprudel den
Helm lackieren oder ein paar Gerstensaftkaltschalen hinter die Fresstapete zimmern.
Als Corona-Vorbeugung empfiehlt Eure inkognito-Kapelle in jedem Fall einige
Glasmantelgeschosse Kaliber 500 mit Kronkorkensicherung zu entschärfen.
11. März 2020
Jeder kommt irgendwo her. Wir alle haben unsere Geschichten, unser Leben
verläuft auf krummen Linien, die sich hier und da auf mehr oder minder
unerwartete Weise berühren. Nicht mit Klassenbuch und Zeigestock, aber mit
einem Kasten Tannenzäpfle stand sie heute in der Tür ihrer Lieblingskapelle.
Nach Wochen der Abstinenz wieder eine Probe mit Gesang in der Covid19-freien
Zelle 409. Wie manche unserer Songs hat auch Broken Bones von Seam eine
feuerspeiende Aufsässigkeit, die wir dem Song noch austreiben werden. Eine
erste gelungene Probe – bis Maorihäuptling Rewi nach Milch dürstet. Nächste
Probe mit alle Mann am 26. März.
05. März 2020
In Zelle 409 lassen wir uns von der Coronahysterie nicht verrückt machen,
wir machen uns selber verrückt – mit einer außergewöhnlich schlechten
Darbietung einiger Songs! Nächste Woche kommt sie wieder. Mit Klassenbuch und
Zeigestock. Dann wirft sie wieder mit Kreide nach uns, wenn es nicht läuft. Bis
zum 11. März wird gezittert.
26. Februar 2020
Das chronische Chaos ist, was die Sache interessant macht. Aber nicht
heute. Premiere! Heute haben wir nicht nur an lediglich zwei Songs geschraubt,
sondern hatten sogar ein Keyboard und einen neuen Drummer am Start. Macht
gleich einen anderen Sound. Und alles war gerade. Bass und Gitarre waren
hochgradig erfreut – bis der leibhaftige Schlagzeuger wieder dran war... Ein
unglaublich innovativer Auftakt bei ‘Broken Bones’ rundet den Abend ab! Nächste
Probe am 5. März. Im März kommt Tanja und damit Leben und Chaos.
18. Februar 2020
Die Karriere als Unterwäschemodel kann kommen. Nachdem ‘Broken Bones’ und
‘Wish you were here’ ganz wunderbar vorgetragen wurden, gingen uns die übrigen
Songs nicht mehr so gut von der Hand. Selbst die von unseren Darbietungen stets
strapazierten Borns von nebenan waren nach dieser desaströsen Darbietung nicht
mehr fähig, noch das übliche Proberaum-Bier mit uns zu lenzen und sind schnell
entschwunden. Tut uns leid, Jungs. Mit einer schmucken Version von ‘Cortez the
Killer‘ konnten wir den Abend für uns versöhnlich beschließen! Nächste Probe am
26. Februar!
13. Februar 2020
Die alte Stahlwerksruine liegt unter dem dunklen Himmel von Meiderich und
strahlt eine mystische Schwermut aus. Der Parkplatz voller Autos. Alle feilen
an der zweiten Karriere. Bei kaum einem klappt’s. Bei uns schon mal gar nicht!
Nach Wochen Abstinenz klingt alles holprig. Außer ‘Broken Bones‘, das uns
melodisch gut von der Hand geht und eine angenehme, psychedelic Atmosphäre im
Proberaum verströmt. Genau wie die neue Biermarke, die wir gerade antesten.
Unserer Rauswerfer ‘Whole lotta love’ wie immer recht kreativ – nur ein paar
Noten waren halt falsch. Wenn’s mit dem Plattenvertrag auch 2020 nichts wird,
bleibt uns immer noch eine Karriere als Unterwäschemodel. Nächste Probe am 18.
Februar.
23. Januar 2020
Zelle four 0 nine ist ein heiliger Ort. Ein Ort, wo der lebensbedrohlichen
Unterhopfung gerne entgegen gewirkt wird. Broken Bones, Cold desert und Love
song kamen heute äußerst mystisch rüber. Ein vollendeter Augenblick. Rein und
unschuldig. Nur mit Mühe lässt sich ein euphorisches Gefühl unterdrücken. Es
ist eine wahre Geschichte von Liebe und Leid, Hingabe und Treue, wie wir seit
fünf Jahren die Songs interpretieren! Und im Rahmen einer
Wiedereingliederungsphase dürfen wir ab März wieder Tanja M. aus BG erwarten!
Halleluja.
07. Januar 2020
Ein kalter Abend an einem Dienstag in Duisburg. Lauschige Männerprobe mit
Bier. Das Leben ist schön, trotz Hektik in the house. Chaos auf’m Parkplatz,
Skateboards im Flur, die Gitarre rauscht und die Kapelle sucht wieder mal die
1. Auch in 2020 bleibt die komplexe Schlichtheit unserer musikalischen
Darbietung einfach nur atemberaubend!
02. Januar 2020
Neujahrskonzert bei Eurer inkognito-Kapelle. Wie immer tüchtig kultiviert
mit Tee, Stollen und Champagner wacker aus’m Plastikbecher. Und Brötchen mit
Käse. Versteht sich. Neben den kulinarischen Raffinessen auch eine raffinierte,
musikalische Darbietung: beste versions ever von Cold Desert und Simple Man.
Ha! 2020 kann kommen. Und der Mann mit Stretch-Limo und Plattenvertrag gleich
auch. So. Nächste Probe am 07. Januar.
17. Dezember 2019
Die ist Nacht ist jung ist bis zur musikalischen Euphorie ist’s nur ein
Sprung, würde einer in der Kapelle nicht ständig nach seinem Bett fragen! Für
„Broken Bones“ von Seam nehmen wir kurzerhand die Kickdrum per Mikro ab, was zu
einem tüchtigen Wumms in Zelle 409 führt und zu einem improvisierten Rocksong,
der fast airplay-tauglich ist und so mächtig nach vorne geht, dass fast der
Schimmel aus dem inkognito-fridge fliegt. Dann noch ein spontaner
Jahresendbesuch von den sympathischen Borns inklusive der üblichen & wohl
gelaunten Kabarett-Einlage, die alles Ungemach aus 2019 vergessen lässt.
Wunderbar. Mit Goethe wünschen wir uns nun alle recht kultiviert einen
angenehmen Jahreswechsel: „Das neue Jahr sieht mich freundlich an, und ich
lasse das alte mit seinem Sonnenschein und Wolken ruhig und versöhnlich hinter
mir.“
28. November 2019
Es bleibt eines der ewig ungelösten Rätsel und komplexen Mysterien der
inkognito-Kapelle, warum Songs 5 Jahre (im Rahmen unserer begrenzten
Möglichkeiten) sauber laufen, um dann im sechsten Jahr plötzlich hinterfragt zu
werden! Funny, but true. Es lässt sich jedoch feststellen, dass ohne Gesang und
westfälische Peitsche etwas fehlt. Wie kann man nur seine Band so
vernachlässigen? Schlimm. Der junge Mann von letzter Woche, der „Wish you were
here“ mit uns trällern wollte, ward auch nicht mehr gesehen. Die letzten Noten
des Abends fallen zu Boden und bleiben dort ungehört liegen. Der Parkplatz
dunkel verwaist. Trübe Lampen flirren im Regen, der durch die Stahlwerksruine
tropft. In jeder Nacht bricht der erste Tag vom Rest unseres Lebens an.
21. November 2019
Der Parkplatz der Zeche Westende voller Autos. Während die Wolken über dem
ArcelorMittal-Stahlwerk orange glühen, feilen in den Proberäumen alle an der
zweiten Karriere als Musiker, um endlich groß rauszukommen. Akribisch, verbissen,
verzweifelt, aussichtslos. Es gelingt keinem. Wildes Geklopfe am
inkognito-Fenster. Nicht der Mann mit dem Plattenvertrag. Nur ein sympathischer
Nachbar, der nicht nur zugeparkt war, sondern gleich auch angeboten hat,
nächstes Mal 'Wish you were here' bei uns singen zu wollen.
23. November 2019
Wackerer Betriebsausflug bei Eurer inkognito-Kapelle in die mondäne
Weltstadt Gladbeck. Physical
Graffiti beherrschen locker ihr Handwerk und machen tüchtig Qualm. Laut,
kreischend, ausdrucksvoll. Jede Note sitzt. Der Saal voller 70er Althippies
tobt. Aber die Burschen müssen alle mal dringend zum Friseur. Vorab hat Eure
i-Kapelle noch beim Nobel-Griechen Poseidon um die Ecke ein paar Gambas und
lecker Ouzos eingeworfen. An den Wänden Konterfeis von Heiner Lauterbauch,
Kevin Kurányi und Manuel Neuer. Alle sympathisch, aber wie wir auch nur
C-Promis auf dem Weg ins Dschungelcamp. Die mördermäßige Nachricht des heutigen
Tages ist allerdings, dass sich zwei junge, aufstrebende Männer tapfer ins
Licht der Welt gekämpft haben: Justus P. (der wird mal Richter mit
Herzensbildung oder knallharter Fachanwalt für Musikrecht) und Rewi Jakob M.
(der macht mal später das RJM-Plattenlabel auf). Beide können die
inkognito-Kapelle dann noch groß rausbringen! Jungs, wir setzen auf Euch.
12. November 2019
Hammer. Abgründe tun sich auf. Schlimm. Selbst 'Have a cigar', sonst eine
sichere Bank Eurer inkognito-Kapelle, kommt holprig daher. Erst mal schnell
rüber zu den Born-a-rebels, um ein Beruhigungsbier zu geniessen. Dort tun sich
noch schlimmere Abgründe auf, als wir erfahren mussten, dass Finanzämter
angeblich über Schwarzgeldkassen verfügen sollen. Bitte beten Sie mit uns, dass
dem nicht so ist. 'Broken bones' von Seam und der Blue Jean
Blues von ZZ Top liefen dann aber doch - im Rahmen unserer Möglichkeiten -
mit viel Wohlwollen noch halbwegs rund.
31. Oktober 2019
Unweit der Zeche Westende fließt der Rhein wie schwarzes Blei durch die
Nacht des 31. Oktobers nach Norden. Halloween. Absonderliche Gestalten auch in
Zelle 409. Aber nach Wochen der Abstinenz ganz vernünftige Probe heute.
Zunächst ein wenig bleiern und schleppend, weil der Gesang fehlte. Tanja konnte
heute nicht zur Probe erscheinen, weil sie ja just an diesem Tage an ihrer
eigenen Vermählung teilnehmen musste! Da weiß man, wo man als Band steht. Ts.
Lieb und wohl erzogen wie wir sind, haben wir natürlich Liebesgrüße per
Whatsapp mit der Bierflasche in der der Hand an das Ehepaar Miebach gesandt.
Wir drei Männer haben einsam 'Broken Bones' von Seam angetestet – was uns
gleich im ersten Anlauf fulminant geglückt ist. Jetzt ab im Bett.
10. Oktober 2019
Männerprobe ohne Gesang.
12. September 2019
Kultivierte Literatur ist da vonnöten, von leerer Raum sinnstiftend gefüllt
werden muss. Also hier im Blog! Die coolsten Kapellen aus Duisburg stehen also
rauchend und schwatzend im Flur vor Zelle 409. In Zelle 409 selbst läuft
einiges gut, anderes nich‘ so. Die Fehler sind wie immer mehr Thema als das
Positive. Typisch deutsch. Typisch Waldord und Statler. Auf jeden Fall gibt’s
bei den Stones Faces einen Gentleman, der Tanjas Alter auf 34 geschätzt hat. So
ist‘s recht. Und am Ende des Abends gibt’s vom Gitarrenmann doch noch
Fleißkärtchen in Form von kopierter Mucke. Jetzt ersma Wochenende! Nächster
Betriebsausflug am 19. September nach BG.
05. September 2019 Sommerpause vorbei. Während Vater Rhein sich unweit der
Zeche Westende im mattgelben Abendlicht wie flüssige Bronze Richtung Norden
schlängelt, klappt in Zelle 409 nach 8 Wochen Abstinenz doch alles noch recht
gut. Mehr Spielfreude als spieltechnische Klasse, aber es läuft! Die Songs
haben immer noch ihren inkognito-typischen unterschwelligen Drive. Wenn Sie
wissen, was ich meine. Jeder packt mal daneben, die Sticks fliegen und am Mikro
gibt’s umstandsbedingte Schnappatmung. Neue Graffitis eines unbekannten, aber
begabten Künstlers schmücken den Flur, während unsere goldene 5 nun letztlich
ihr Leben ausgehaucht hat. Wie nach jeder Probe stehen wir kurz in den alten
Ruinen der Phoenix-Hütte, angezogen vom Blick der rostigen Stahlstreben, die
sich vor einem Himmel aus Blei düster abzeichnen. Eine fahle und flüchtige
Sonne scheint fern hinter grauen Wolken, die Nacht setzt sich gegen den müden
Tag durch. Nächste Probe am 12. September!
18. Juli 2019
Sommerpause bei Eurer inkognito-Kapelle. Ausruhen ist angesagt. Das
exzessive Leben eines Rockstars und die fortwährende, zwanghafte Suche nach
Musenküssen schlaucht uns doch mehr als gedacht. Auch wenn in Kunstdingen das
Beweisführen eine heikle Sache ist, bleibt es nach wie vor eines der größten
und wohl immer ungelösten Rätsel der Rockgeschichte, warum wir keinen
Plattenvertrag bekommen. Nächste Probe am 5. September! Dann werden wieder
scharfe Beats holprig aufgetischt. Die nicht ernst zu nehmende
inkognito-Berichterstattung über unsere manische Darbietung von leichter Muse
bis Heavy Metal geht dann hier an dieser Stelle auch weiter. Und erneut wird
der heilige Dagmar-Bierdeckel vermisst.
11. Juli 2019
Die güldene 5 schwebt mit letzter Kraft stolz unter der Decke in Zelle 409.
Vor dem Fenster ein paar Jungs, die ergriffen unserer Darbietung Whole lotta
love lauschen und für gut befinden. Bis was schief läuft. Jetzt is ersma
Wochenende, Freunde. Nächste Probe am 18. Juli.
04. Juli 2019
Unsere güldene 5 trotzt über Wochen den Temperaturen und schwebt wie eine 1
stolz unter der Decke von Zelle 409. Die Hitze klebt im Raum und auch die Noten
klingen irgendwie feucht. Einige Songs haben sommerlichen Groove, anderen
schwül-feuchten Charme, der sie nicht zum Abheben beflügelt. Auf dem Parkplatz
eskaliert die Situation, als sich eine schwangere Dame Mitte 30 vor einen
schwarzen Mercedes mit dunkel getönten Scheiben wirft. Tumultartige Szenen, die
man im kultivierten Duisburg bisher nicht kannte. Alles wegen eines
altersschwachen Bierdeckels mit dem Konterfei des Saitensatans, für den wahre
Fans Unsummen hinblättern würden. Der liegt jetzt im Auto des Drummers,
der nun ein gemachter Mann ist. Ha. Bass, Gitarre und Gesang haben sich
finanziell allerdings auch richtig saniert, da die die 5 XLR-Kabel, die
wirklich zufällig in der hohen Wiese vor den Füssen lagen, gleich zum lokalen
Schrottmann gebracht haben. No, not true. Spass.....
22. Juni 2019
Woodstock in Hünxe. Glitzernd stehen zahlreiche Oldtimer in der Sonne und
verströmen automobilen Flair der 60er und 70er Jahre. Benzingeruch mischt sich
mit deliziösen Düften vom Grill. Sonores Motorengeknatter vereint sich mit
unserem Soundcheck. Staub weht über die Wiese. Ausgelassene Stimmung. Zelte und
Wohnwagen unter blauem Himmel. Schmackhaftes Arbeiterbier aus Walsum fließt in
Strömen. Vor einem sympathischen Publikum inklusive weit angereister Edelfans
hauen wir ein paar Songs raus und versuchen den Laden für Stay Tuned und Born-a-rebel anzuheizen.
Nach dem Gig hadert die inkognito-Kapelle mit sich. Im Proberaum klappt alles
besser... Nach einigen positiven Rückmeldungen - und nach einigen Bierchen und
Schnäpschen am Lagerfeuer - fanden wir unseren Auftritt dann doch nicht mehr so
schlecht! Einen fetten Dank an die Borns und Stay Tuned, dass wir mit Euch auf
die Bühne konnten! Ein großer Dank an den 2cvfliegerclub, dass Ihr
unsere Musik ertragen habt, besten Dank an Rheinfels für die
LKW-Bühne und den schmackhaften Gerstensaft, an Stage united für’s extrem lässige Equipment und an Soundmann
Christian für den ordentlichen Sound! Bilder findest Du hier.
20. Juni 2019
Frühstück bei inkognitos. Mit tea, coffee und cookies haben wir am
hochheiligen Feiertag noch mal tüchtig rumgefeilt. Leise ist ja bekanntlich
kaputt und so haben wir die Mucke fett rausgerotzt, bis die Ohren rot waren.
Mit offenen Fenstern, versteht sich, damit die ganze Zeche Westende was davon
hat. Ready für den 22. Juni!
17. Juni 2019
Die güldene 5 schwebt immer noch prall unter der Decke und ermahnt uns,
nicht so einen kreativen Müll zu spielen. Kommt wahrscheinlich alles nur
von der Hitze und von spärlicher Zufuhr an Gerstensaftkaltschale. Frei nach
Winston Churchills Lebensweisheit „Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen“ haben wir eine
ebensolche Probe hingelegt.
07. Juni 2019
Hallelujah. Eure inkognito-Kapelle feiert heute 5-jähriges
Orchester-Jubiläum. Standesgemäß perlt der Champagner stilvoll im
Plastikbecher. Wir sind glücklich. Wir sind frei.
al
13. Mai 2019
Der inkognito-Laser und die letzten Sonnenstrahlen zucken durch die
Heineken-Flaschen. Wake Up ist der neue Gefühlsausbruch der Kapelle, der mit
feinsinniger Wucht durch Zelle 409 knallt. Ein Song wie eine Supernova. Mit dem
Song bringen wir zusammen, was nicht unbedingt zusammengehört, aber sehr gut
zueinanderpasst: hier schlummert der emotionale Amateur-Grunge! Botox für das
einsame Gemüt. Gitarre und Bass haben Geistesblitze und brüten über große und
kleine Eingebungen, bis jedes Haar in der Suppe gefunden ist. Tanja und der
Mann am Drumset üben sich bei Cortez the Killer im gemeinsamen Singen und
übertrumpfen bald Cindy & Bert. Wir betreiben mit unschuldiger Miene
kultivierten Tabubruch. Es handelt sich um Musik, die tut, als wisse sie nicht
genau, welcher ihr nächster Schritt sein könnte, und die in ihren Abbrüchen und
schrägen Tönen wunderbar spontan wirkt und manchmal ernst und dann gleich
wieder gewohnt erratisch daher kommt. Gut, schlecht, schön, ohne eitel zu sein.
09. Mai 2019
Die Probe letzten Montag (Männerprobe!) war von Ruhe, Harmonie und von
fachmännisch dargebotener Musik geprägt. Glückseligkeit pur. Heute kommt sie
(...nach Krankenschein) im militanten, olivfarbenen Mantel mit
Hauptgefreiten-Abzeichen herein und behauptet, die Band müsse eigentlich 'Die
alten Säcke' heißen. Ging ja schon mal gut los. Keine Ahnung, wer damit gemeint
sein könnte! Denn eigentlich fühlen sich die Männers der Kapelle alle wie Mitte
30. Und sehen auch so aus! Zumindest die Jungs am Bass und an der Gitarre. Dann
nimmt sie den letzten Fuffi vom Drummer und erleichtert die Band noch um den
heiligen Dagmar-Bierdeckel. Also. Als Gentlemen von Welt haben wir sie dann von
Everlong verschont und uns mehr auf Wake up und Cortez konzentriert. Ein
schöner Abend mit zu wenig Heineken.
06. Mai 2019
Die Männers sind unter sich. Harte Arbeitsprobe ohne Pause. Alles klappt.
Die Frisur hält. Nächste Probe am 9. Mai.
29. April 2019
Die Proben in Zelle 409 mutieren ohne Zigarettenpause neuerdings zu brutalen
Arbeitsproben. Schlimm. Müde Gestalten im Neonlicht, tiefe Falten im Gesicht.
Wir werden alt. Bis auf Tanja, die ja seit 5 Jahren Mitte 30 ist, als sie schon
38 war. Mehrheitlich wird in der Kapelle spaßloses Bier ohne Alkohol getrunken.
Die Mehrheit der Kapelle hat übrigens einen dicken Bauch. Vor dem Fenster
freundlich-feixende Gesichter. Wahrscheinlich finden sie uns irre gut, trauen
sich aba nicht, es zuzugeben. Nächste Probe in alter Frische am 06. Mai!
25. April 2019
Fette Probe in Zelle 409. Ein Anflug scheuer Erregung liegt im Raum.
Everlong und Wake up heben schüchtern, dann beflügelt ab. Ein Hauch flüchtiger
Ergriffenheit bei Love Song. Wir fühlen uns leicht und bilden uns ein, wir
verstoßen gegen die Gesetzmäßigkeiten des Universums. Die Ernüchterung folgt
schlagartig bei Cortez the Killer und Whole lotta Love. Der Mann mit
Plattenvertrag und Geldkoffer klopft nicht an. Nächste Probe am 29. April.
Eventuell mit den Stargästen Gräfin Henry und Graf Leo.
15. April 2019
Holy shower of crazy shit.
Wish you were here, Wake Up und Cortez the Killer knallen gut weg. Halleluja. Die Franzosen sind so verzückt, dass sie
gleich Notre Dame abfackeln. Zum Abschluss hauen wir noch eine 256 bpm
ADHS-Version von Cold Desert raus.
05. April 2019
Heute Abend trinkt sich die inkognito-Kapelle ein kleines Gläschen auf Kurt
aus Seattle.
04. April 2019
Während Barack Obama in Köln für 360.000 US-Dollar auftritt und für weitere
5000 US-Dollar feuchte Hände von irgendwelchen fremden Leuten schütteln muss,
macht sich Eure inkognito-Kapelle in Meiderich einen schönen Abend. Jeder, wie
er’s verdient. Am heutigen Weltschlagzeugertag schauen wir uns bei lecka Bier
unseren Dutch Rock Tulip-Movie an. Gar nich‘ ma‘ so schlecht! Nächste Probe am
15. April!
30. März 2019
Alle Vorhersagen und Verheißungen bei Tines Dutch Tulip Rock Festival
eingetroffen! Zünftig-sympathische Party inklusive kleinem Konzert zwischen
Sofa, Bücherregal und Buffet! Die inkognito-Discofunzel kämpft tapfer gegen Tines
Tiffanylampe, die den Wasserschaden überlebt hat und den Raum in diffuses Licht
taucht. Stilvoll werden Kölsch vom Fass, Frikandel und importierte
Spezialitäten der schwäbischen Küche gereicht. Sympathische Partygäste wohin
das Auge reicht. Ausgelassene Stimmung bei 19 Grad im Innenhof, durch welchen
sich unsere Mucke schräg in den niederländischen Nachthimmel schraubt. In die
Hall of Fame kommen wir mit unserem kleinen Auftritt nicht, aber es hat Spass
gemacht! Nächste Probe in alter Frische am 4. April.
26. März 2019
Kein lecka Eis am Stiel, dafür Scheiße am Stock. Eine mittelmäßige Probe
mit Luft nach oben. Zuviel Tee, zu wenig Bier. Mehr Gänge zum WC als Musik
gemacht. Der neue Name der Kapelle ist inkontinenz. Oder i-wonder-bra.
Tatsächlich beunruhigend: Olaf schimpft mehr als Dirk. Aber, wenn die
Generalprobe in den Schlüpfer geht, wird am 30. März beim Dutch Tulip Rock
Festival alles tüchtig fulminant funktionieren. Allein schon deshalb, weil die
Partygäste alle sympathisch sind und Tanja gleich ins Herz schließen werden!
Grolsch fließt in Strömen, mooie meisjes reichen Matjes met veel uiens en verse
woorst, Grasschwaden treiben durch den sonnendurchfluteten Innenhof. Gute Laune
everywhere. Tine, wir kommen. Du hast es so gewollt.
24. März 2019
Erneut sonntägliche Probe mit päpstlicher Ausnahmegenehmigung und mit
Ingwertee, Bier und Donuts. Es läuft. Mehr oder minder. Mit viel Wohlwollen.
Wir hoffen, es gibt in Tines Palast einen Fluchtweg, falls die Mucke nicht
ankommt. Oder wir verstecken uns hinter unserem neuen devil black megasize
inkognito-Banner mit unserem jüngst entworfenen Mission Statement „inkognito
undercover“. Das kommt nämlich beim Dutch Tulip Rock Festival an die Wand bei
Tine. Also noch nicht renovieren. Wir bringen XXL-Nägel mit.
23. März 2019
inkognito-Betriebsausflug zur Australian Pink Floyd-Show. Sehr lässig.
Besonders sympathisch, dass auch den Profis Fehler unterlaufen!
17. März 2019
Probe am heiligen Sonntag mit Tee und Gottesfurcht. Nicht, dass jemand
glaubt, wir würden als Coverkapelle nur schamlos plagiieren, nachahmen,
abkupfern, imitieren, kopieren oder gar klauen. Von wegen! Bei der heutigen
Hommage an die von uns nachgespielten Künstler wurde wieder allergrößte
Sorgfalt und handwerkliche Kunst dargeboten! Mit eigener inkognito-Note
versteht sich.
14. März 2019
Alles marode. Zum Beispiel dem Stone Faces-Dieter sein Bein. Olaf zerlegt
seine Gerätschaften. Und der Drummer kommt jetzt schon mit der Tee-Thermoskanne
daher. Alles steht und fällt also mit der Leistung von Tanja und Dirk. Die
Probe läuft hammerhart. Alles fluppt. Das Dutch Tulip Rock Festival kann
kommen. Bitte Gras, Matjes und Frikandel bereit legen.
11. März 2019
Die harten Zeiten als Rocker in Zelle 409 sind vorbei. Wir werden noch mal
alle vegane Softies! Es wird nicht mehr geraucht und der Drummer trinkt
neuerdings Tee! Ts. Also. Dennoch gehen die Songs gut nach vorne. Bei Everlong
und Love Song könnte man dahin schmelzen. Tanja haut die beste Version ever von
Wake Up raus. The adventures of Raindance Maggie kommt recht funky rüber. Der
musikalische Direktor ist zufrieden. Und Alive gibt’s neuerdings, nach Olafs
Intervention, als altersgerechte slow motion-Version. Auch sehr schön. Da
hat man mehr Zeit zu überlegen, wo die 1 ist!
09. März 2019
Die Magie des Augenblicks… hat zunächst auf sich warten lassen. Erst
mussten die bad vibes aus dem Proberaum raus! Aber dann. Tee und Bier entfalten
langsam, aber nachhaltig ihre Wirkung. Ein mördermäßiger Song jagt den
nächsten. Beste Version ever von Best of You, Love Song und Sweet Child of
Mine. Alles geht gut von der Hand. Bei Wake Up kommt einem die eigene
Drogenkarriere zu gute. Unerhört gut. Der absolute psychodelicmäßige Burner.
Man könnte auf die Knie fallen. Noch sechs Proben bis zum Dutch Tulip Rock
Festival in Venlo!
01. März 2019
In ganz Deutschland läuten die Kirchenglocken.
24. Februar 2019
Die grauen Schwaden der Stahlwerke vermischen sich mit dem blauen Himmel
über dem Ruhrpott. Sonntägliche Probe bei Eurer inkognito-Kapelle mit Tee und
Donuts, die Tanja aus BG importiert hat. Everlong, Love Song und selbst
Raindance Maggie gehen wacker nach vorne. Der musikalische Direktor ist
zufrieden. Jetzt ersma schöpferische Pause. Gitarrist und Drummer müssen auf
Madeira bzw. in GAP musikalische Energie tanken. Danach rückt das Dutch Tulip
Rock Festival in greifbare Nähe. Hui. Wir freuen uns auf einen lauschigen Abend
mit Heineken, Gras und Frikandel. Nächste Probe am 09. März.
21. Februar 2019
Männerprobe in Zelle 409. Tanja hat heute einen Krankenschein. Wir werden
alt. Die Gespräche drehen sich nicht mehr um Rock’n’Roll, Alkohol und schnelle
Autos, sondern um Gebrechen und Krankheiten. Damit wir uns jünger fühlen,
planen wir die Anschaffung von jugendfrischen Groupies. Leider ist die
Bandkasse leer. Es wurde aber nicht nur gejammert. Musiziert haben wir auch.
Stundenlang Everlong. Nächste Probe am 24. Februar.
17. Februar 2019
Sonntag, 09.00 Uhr. Ganz Deutschland liegt noch in den Federn. Nur Eure
inkognito-Kapelle probt in Zelle 409 ganz tüchtig Everlong von den Foo
Fighters. Holla, nich‘ einfach, werte Freunde der komplizierten
Unterhaltungsmusik. Der kontroverse Diskurs hat sich aber gelohnt. Nach zwei
Stunden läuft es mit viel Wohlwollen doch halbwegs rund. Zum Ende aber noch
good vibes in the house, denn Wake up und Whole lotta love ging uns richtig gut
von der Hand. Dann ein flotter Betriebsausflug nach Venlo inklusive Ortsbesichtigung
für den kleinen Auftritt beim Dutch Tulip Rock Festival in Tines mondäner
Behausung inklusive Feuchtgebiet. Wir werden sympathisch mit Kaffee, Kuchen und
nederlandse braadworst empfangen. Am 30. März rockt hier der Matjes!
14. Februar 2019
Unser Blog hier im öffentlichen Internet ist ja bekanntlich der Hort der
taktvollen Diskretion, wo die intimsten Dinge nur unter dem Deckmantel der
allergrößten Verschwiegenheit schamlos ausgeplaudert werden. So können wir
heute zunächst einmal vom abgrundtiefem, musikalischen Versagen der ganzen
Kapelle berichten. Jeder hat mal daneben gegriffen. Da ist noch Luft nach oben.
So. Die Vernachlässigung von Kindern und die Erregung öffentlicher Irritation
mitten in Mettmann am helllichten Tage war auch noch ein Highlight des Abends!
Ts. Selbst frivole Tipps zur neuesten Haarmode wurden eifrig diskutiert. Es ist
erschütternd. Schlimmer als in der yellow press. Bitte beten Sie mit uns, dass
dem alles nicht so ist.
10. Februar 2019
Kalter, nasser Wind zieht durch die alte Stahlwerksruine, die Frisur hält.
Ein mystischer Ort. Still und verwaist. Der graue Himmel spiegelt sich in
dreckigen Pfützen. Sonntägliche Probe mit Donuts aus Bergisch Gladbach (danke
an König David), Tee und Bier, während die Grasschwaden der Nachbarn durch die
Zeche Westende wabern. Love Song geht richtig gut ab. Der Sound ist
hammermäßig. Der Gipfel der Glückseligkeit. Everlong hat tüchtig Schubkraft.
Wir sind jung und wild. Nächste Probe am 14. Februar.
02. Februar 2019
Schnee
fällt langsam auf die alte Zeche Westende und taucht die Szene in
düstere Melancholie. Kaum jemand denkt noch daran, wie hier über
Jahrzehntge
malocht wurde. Wat willse machen. Aber uns war nach „come down and waste
away with me.“ Halleluja! Leck mich fett. Denn Everlong geht tüchtig
steil. Dann aber war’s Zeit für “wake up young man, it's time to wake
up”, was
uns ebenfalls äußerst famos von der Hand geht. Aber nicht alles klappt.
Lag
wahrscheinlich am Tee. Marokkanische Minze. Mh. Und - unsere Musik ist
ein Rätsel,
umgeben von einem schwarzen Geheimnis und insgesamt ein großes
Mysterium.
Nächste Probe und strunziger Blogeintrag am 7. Februar.
27. Januar 2019
Grauer Regen tropft durch die Stahlträger der ehemaligen Zeche Westende.
Sonntägliche Probe der inkognito-Männers mit Tee, aber ohne Gebäck, damit der
Teppich nich' vollkrümelt. Gleich zu Beginn wagen wir uns an Everlong von den
Foo Fighters, was mördermäßig gut funktioniert. Wir hauen noch ein paar andere
Songs raus, die auch alle gut nach vorne gehen. Das Leben kann schön sein.
Nächste Probe am 2. Februar.
25. Januar 2019
Fernab des Wütens der Welt spielen wir versonnen Wake Up von Mad Season.
Könnte eigentlich stundenlang so gehen. Nächste Probe inklusive Tee am 27.
Januar. Die Frisur hält.
20. Januar 2019
Wie es sich gehört, war der Proberaum seit Samstagabend kultiviert
vorgeheizt, während über der Zeche Westende feindselig die Kälte lauerte.
Sonntägliche Männerprobe mit veganem Rocker-Tee für Gitarre und Bass. Der
Drummer bleibt lieber beim Wasser. Good Lord Almighty! If rock is your
religion, Zelle 409 is your temple. Lovesong von the The Cure kommt richtig
gut. Auch wenn es heute keine Drogen ab, gehen die ersten Schritte von Wake up
von Mad Season in die richtige Richtung. Nächste Probe am 23. Januar.
Music and love can save the world.
13. Januar 2019
Während Tanja ein opulentes, westfälisches Schlachtplattenbrunch genießt,
können wir bei einer sonntäglichen Männerprobe feststellen, dass unser
Langzeitgedächtnis noch ganz famos funktioniert. Sweet Child of Mine und Simple
Man haben nämlich ganz ordentlich gerummst, während Cortez auch tüchtig steil
geht. Cold desert always takes you to another place. Ein Sound zwischen Anmut
und Weltschmerz. Galaktisch, hypnotisch, imposant. Wir wollen ja am 30. März
beim Tulpenfestival in Venlo glänzen! Und in 30 Jahren können wir unseren
Enkeln den Blog hier vorlesen.
03. Januar 2019
Gelungener Einstieg Eurer inkognito-Kapelle in das Jahr 2019! Standesgemäß
wird Champagner geschlürft, um das neue Jahr ordentlich zu begrüßen. Als Profis
haben wir über den Jahreswechsel natürlich nichts verlernt – die Fehler bleiben
die gleichen! Cortez the Killer aber wird ein richtiger Knaller, jetzt auch
zweistimmig. Dagegen sind Cindy & Bert aber Loser 9000! Nächste Probe am
13. Januar.
27. Dezember 2018
Die Zeche Westende liegt im Winterschlaf. Eine alte Stahlwerksratte humpelt
müde vorbei. Alle inkognito-Männer unrasiert. Tanja im sattgrünen Look aus
veganer Schurwolle und leichtem Neuseeland-Teint. Letzte Arbeitsprobe in diesem
Jahr inklusive Fensterputzen und Tee. Hammermäßige Version gleich im ersten
Lauf von Cortez the Killer. Da geht was. Best of You ebenso. Wegen Sex on Fire
wird der Drummer eines Tages noch ma zu Psychopharmaka greifen. Beim
'Müden Pinsel' sollte das inkognito-Jahr 2018 bei Pommes rot/weiss seinen
kulinarischen Ausklang finden, aber die Mädels der Frittenschmiede hatten die
Türen noch verrammelt. Ts. Jetzt lassen wir 2018 in Ruhe und versöhnlich
ausklingen. „Das neue Jahr sieht mich freundlich an und ich lasse das alte mit
seinen Wolken und seinem Sonnenschein ruhig hinter mir.“ (Goethe) Nächste Probe
am 3. Januar 2019. Haut rein.
20. Dezember 2018
Weihnachtsprobe bei Eurer inkognito-Kapelle mit Tannenbaum und edlem
Weißwein! Tanja ist nach Wochen wieder zurück und so hauen wir zu viert wieder
tüchtig in die Tasten. Mit der Kraft des Spontanen spielen wir Black. Was für
eine Überraschung. Highlight des Abends: zum ersten Mal haben wir Best of You
echt klasse rausgehauen. Hat von vorne bis hinten doch eigentlich ohne größere
Ausfälle gefunzt. Noch nicht perfekt, aber dem Drummer, ja bekannt als Mann
einfacher Denkstruktur, hat‘s gefallen. Über die anderen Songs vom heutigen
Abend wollen wir nicht weiter sprechen. Dafür gäbe es keine heute hymnischen
Kritiken. Olaf und Dirk haben hier und da zu Recht die Augenbraue gelupft, aber
die Burschen sind ja eh nie zufrieden und auch gerade nur von der Rolle, weil
Helene Fischer einen neuen Ehemann sucht. So. Nächste Probe am 27. Dezember.
18. Dezember 2018
Crazy shit. Gute Probe. Gleich zu Beginn hauen wir Alive raus. Olafs
Gitarre schreit förmlich nach dem Song. Gleich dreimal kloppen wir das Ding
weg. Dann angenehmer Besuch von nebenan. Born a rebel kommen auf ein lecker
Bier vorbei und verschonen den Drummer so vor Sex on Fire. Ha. Geil. Nach dem
Genuss der Gerstenkaltschale bringen wir Cold desert, der mördermässig
psychedelic Oberburner Eurer inkognito-Kapelle schlechthin. Der Bass am Ende
brummt unerhört. Ein sonores Geräusch, das kompetente Ruhe ausstrahlt.
Schweigende Konzentration. Niemand spricht in die Stille hinein. Bis plötzlich
drei Worte fallen. Best of You! Das aber auch ganz famos fluppt. Ja, ist
denn scho' Weihnachten? Tanja wird glücklich sein. Aber ihre Priorität liegt ja
ersma auf’m Mittwoch in Neuss. So, so. Zum Ende die wichtigste Frage der Welt.
Wo ist mein Bett?
29. November 2018
Da uns ja nie einer lobt, machen wir das heute wieder mal selber: Alter,
waren wir heute gut! Voll Bombe. Best of You haben wir entschärft und mit
melodischer Dramaturgie versehen. Alive geht unerhört nach vorne, wie ein
testosteron-geladener Orkan 9000. Und Cold Desert entführt einen in andere
Sphären. Hammer, wie sich die Noten leichtfüßig und psychedelic unter die Decke
von Zelle 409 schrauben und mit der Effektbeleuchtung eins werden. Und auch
unser Bierturm macht mächtig Eindruck. Eine sympathische Blondine späht mit
großen Augen von außen durch die Gitterstäbe und ist von unserer
Gerstensaft-Ansammlung mächtig beeindruckt. Immerhin interessieren sich fremde
Damen zumindest noch für unseren Alkoholvorrat! Nächste Probe am 20. Dezember
mit Tanja!
27. November 2018
Erneut gute Probe Euren inkognito-Männers während Tanja am Cape Reinga mit
wehender Haarpracht versonnen nach Norden Richtung Meiderich blickt. Best of
You haben wir zerlegt und nun fluppt's unerhört gut – mal sehen, wie das ersma
abgeht, wenn da Gesang drauf kommt. Auch Sex on Fire geht mit Olafs selbst
geleimter Hagstrom-Klampfe mächtig nach vorne. Dirk ist glücklich, weil alles
funzt. Nächste Probe am 29. November. Und der inkognito-Schlagzeuger bittet die
ganze Zeche Westende um Nachsicht, dass Gitarrist und Bassist Super Trouper von
Abba gespielt haben.
22. November 2018
In die Sehnsucht mischt sich dumpfe Angst. Langsam schleichen sich
Befürchtungen in unsere einfachen Gemüter. Haben wir genug geprobt? Bald droht
ihre Rückkehr. Weniger fürchten wir einen Eintrag ins Klassenbuch als mit
nassem Sellerie ausgepeitscht zu werden.
20. November 2018
Trunken vor Sehnsucht betäuben wir uns mit Heineken, während unsere
Mikroqueen 18.581 km entfernt kaum an ihre Männers denkt. Wir verbringen eine
spaßige Arbeitsprobe und freuen uns des Lebens. Hallelujah! Nächste Probe am
22. November.
05. November 2018
Zum Thema Gleichberechtigung wollen wir mal festhalten, dass die
inkognito-Männers heute erneut eine harte Arbeitsprobe hingelegt haben, während
unsere Sängerin Tanja aus BG einige Wochen ganz kommod auf Neuseeland
verbringt. Mhh.
03. November 2018
Polit-Prominenz bei Eurer inkognito-Kapelle! Der Duisburger OB (von der
SPD, farblich wunderbar passend zum inkognito-Teppich) besucht samt 50köpfiger
Entourage und Hofschranzen die Zeche Westende. Einige Volksvertreter verirren
sich auf dem Weg zum WC auch in unsere Zelle 409. Es folgt höflicher Small-Talk
ohne Häppchen und Plattenvertrag.
27. Oktober 2018
Betriebsausflug bei Eurer inkognito-Kapelle ins Senftöpfchen im Duisburger
Norden. Wir sind so wat von mitten drin in den Ruhrpott. Hier gehen die Uhren
noch anders. Als kämen alle gerade von 'ne Schicht. Es wird Köpi gezapft,
während die dralle Bedienung Pommes/Currywurst durch die Gegend schleppt und
die John Silver-Band tüchtig in die Tasten haut. Und unser alter Dagmar ist
ubiquitär! An der Ahnenwand über durchgesessenen Polstern prangt doch
tatsächlich das Konterfei unseres eloquenten Saiten-Satans.
05. Oktober 2018
Eine Band - 1000 Songs. Aber keine Probetermine! Nachdem Eure Kapelle
zuletzt im August geprobt hat, haben wir heute gierig und lebenshungrig die
Songs rausgehauen wie der Teufel. Ein Song besser als der andere. Unglaublich.
Da müssen wir uns selbst mal loben. Macht ja sonst keiner. Außer natürlich die
sympathischen Kollegen von der John Silver-Band, wo der ganze Ruhrpott am
27.10. hinpilgern sollte. Nächste Probe am 05. November.
23. August 2018
Wenn man es mal genau betrachtet, ist vom Anfang aller Tage doch alles
irgendwie schlechter geworden. Das Wetter, Klima, Luft und Wasser, die
Fähigkeiten und Vertrauenswürdigkeit der politischen Akteure und
Gesetzesmacher, die Umgangsformen, das Aroma holländischer Tomaten sowieso und
der Zusammenhalt unter den Menschen. Aba nich bei Eurer inkognito-Kapelle! Hier
wird nämlich alles besser. Die Songs fluppen unerhört gut. Selbst 'Alive' von
Pearl Jam oder 'Best of You' von den Foo Fighters. Und das Bier mundet. Und
wieder sweat in the house, In Zelle 409 wird hart gearbeitet, auch wenn Tanja
'Hands up I love you' einfach so abgesetzt hat. Die Klamotten kleben am Leib.
Schweiß rinnt bis in die Schluffen. Zur nächsten Probe tischt Tanja uns veganes
und laktosefreies fair trade Deo auf. Nächste Probe erst am 25. September, der
Bassist geht nämlich dekadent segeln!
14. August 2018
Wir haben einen (fast unerhört) guten Lauf. Der Mann mit dem Plattenvertrag
war zwar noch nicht da (die Sau!), trotz dritter konstruktiver Probe in Folge!
'Lovesong' von The Cure klappt ganz bomfortionös und unseren aggro ADHS-Song
haben wir heute mal von vorne bis hinten durchgespielt. Natürlich alles andere
als originalgetreu, aber man konnte es erahnen! Black von Pearl Jam lief heute
besonders psychedelic, dass man am liebsten die eigene löchrige Unterwäsche
durch Zelle 409 geworfen hätte! Und selbst 'Hands up I love you' von Madrugada
macht im ersten Lauf schon einen guten Eindruck! Unsere sympathischen Nachbarn
von Born-a-rebel, die als kultivierte Literaturkritiker und
Musiksachverständige nicht nur ständig unseren Blog lesen, hatten ein Ohr an
der Wand und waren im Rahmen eines Abschlussbieres voll des Lobes aufgrund
unserer musikalischen Darbietung. Danke, Jungs! Bitte kommt öfter! Nächste
Probe am 23. August.
09. August 2018
Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiss gesetzt. Davon haben wir
aktuell in Zelle 409 aber ausreichend, Freunde! Jetzt fehlt nur noch der
Erfolg. 'Love Song' von The Cure funzt zumindest schon mal ganz gut. Ein Song,
der einen in eine andere Sphäre versetzt. Und 'Best of You' von den Foo
Fighters, der aggressiv machende ADHS-Song Eurer inkognito-Kapelle, kommt auch
langsam um die Kurve. Nächste Probe in alter Frische am 14. August. Damit das
mit den anderen Sphären auch schön so bleibt, hat der Drummer schon einen
Kasten Heineken im Kofferraum.
02. August 2018
Feuchte Lethargie in Zelle 409. Eine träge Schwüle hängt im Raum und legt
sich in alle Ritzen. Die dumpfe Wärme beherrscht alles. Und irgendein schräger
Vogel aus der Nachbarband erzählt was von 'nem Eisbecher! Aber dafür laufen die
Songs heute alle im richtigen Tempo. Schön laid back, keine Bewegung mehr als
nötig. Alles klebt am Körper. Der Schweiß rinnt bis in die
Kompressionsstrümpfe. Selbst Denken und Sprechen fällt schwer. Das Finden einer
gemeinsamen Eins sowieso. Erst als Tanja vorschlägt, wir sollten uns alle mal
lecker feucht umarmen, wurde die Kapelle plötzlich wach. Pfui. Nächste Probe am
9. August. Bis dahin läuft der Kühlschrank ganz gemächlich auf Stufe 1.
12. Juli 2018
Unser Zellentrakt empfängt uns mit dem anheimelnden und heimischen
Duftgemisch aus CO2, Gras, abgestandenem Bier und anderen olfaktorischen
Genüssen, die sich wunderbar mit der schwülen Luft vermengen, die reglos in der
Zeche Westende steht. Ein Traum. Tüchtig durchatmen. Ah ja jetzt. Frisch Luft!
Trotz der Hitze wagen wir uns an einen neuen Song. Nach anfänglichem Diskurs
zwischen Waldorf am Bass und Statler an der Gitarre (beide haben Recht) klappen
die ersten Takte von Best of You dann doch recht gut. Man wird ja im Alter mit
weniger schnell zufrieden. Aber Best of You hat den rauen Charme einer
Aggro-Abbruchbirne, aber auf den kleinen Drummer in Eurer inkognito-Kapelle
hört ja keiner. Wenn Sie wissen, was ich meine. Die Luft bewegt sich keinen
Millimeter in Zelle 409, die Klamotten kleben hauteng an unseren wohlgeformten
Körpern. Aber der Kühlschrank liefert 1a kaltes Bier. Olaf fährt jetzt nach
Holland, Tanja nach Mittenwald und Dirk repariert die A20 oben in MeckPomm. Der
Drummer kocht bis auf weiteres Stahl. Nächste Probe am 2. August.
02. Juli 2018
Wir sonnen uns nicht im Erfolg unseres unerhört fulminanten Auftritts in
der ESV-Arena, sondern proben hart weiter und berauschen uns am Sound unseres
Proberaums. Neue Songs stehen auf dem Programm. Nächste Probe am 12. Juli. Bis
dahin hat sich hoffentlich der Meiderich Gefühlsecht-Nachbar von seinem
gestrigen Schock erholt, als er nichtsahnend und unvorbereitet auf die
Wendungen des Lebens in der WC-Zelle neben Tanja saß. Höchstwahrscheinlich
äußerst scary, sinnierend auf der Brille zu sitzen und plötzlich aus der Stille
des Raums eine körperlose, dunkle Stimme zu vernehmen, die nachfragt, ob alles
lecker ist! Wir würden ja die Kosten für den Psychologen übernehmen, aber die
Bandkasse ist gerade leer!
27. Juno 2018
Nach unserem fetten Auftritt vom letzten Freitag sind wir wieder heiß bei
uns in Zelle 409 zu spielen. Wir schauen die DVD vom inkognito-Gig. Hammer.
Tausend mal sehenswerter als das, was unsere gelangweilten, satten Fussball-Millionäre
heute gezeigt haben. Der Staub im Proberaum flimmert golden in der Abendsonne,
deren Glanz sich im Glas der Bierflasche bricht. Das Leben ist schön.
22. Juno 2018
15 Jahre Stones Faces! Und Eure inkognito-Kapelle war dabei. In der fast
ausverkauften ESV-Arena steht dicht gedrängt eine sympathische Menschenmenge,
von denen sich einige Musikkenner sogar aus Bergisch-Gladbach und Ddorf-Benrath
auf den Weg gemacht haben! Gläser klirren im Stimmengewirr, ausgelassenes
Lachen. Ruhrpottgemäß werden Köpi und Currywurst gereicht. Um Punkt acht legt
Eure inkognito-Kapelle los. Guckst Du hier! Schalter an den Verstärkern und am
Mikro werden umgelegt, der Snareteppich schnallt leise nach oben. Mit Black von
Pearl Jam eröffnen wir den Abend und lassen uns mit der Menschenmenge ein. Im
Raum auch ein paar Jungs von der John Silver-Band oder von Born-a-rebel. (Fast)
alles fluppt unter den strengen Augen des MÜV (Musikalischer Überwachungsverein).
Immerhin wippen viele mit den Füßen. Ein gutes Zeichen. Mit ein paar weiteren
Songs heizen wir den Raum für die Duisburger Kultband Stone Faces tüchtig vor
und schließen fett ab mit Whole lotta love von Led Zeppelin. Das geneigte
Publikum bekommt eine Verschnaufpause bevor der Saiten-Satan von den Stone
Faces geschmeidig auf den Tisch springt und ein fettes Solo nach dem anderen
raushaut. Das gibt dem Publikum den Rest. Es fliegen keine BHs, aber die Menge
schwoft. Ein Mann der Duisburger Musikszene kommt mit Stinkefinger-Holzstock
des Weges, den angeblich schon Ian Paice (Deep Purple-Drummer), Leland Sklar
(Sideman und Bassist von Phil Collins) oder Simon Philips (Toto-Drummer)
angetatscht haben sollen. Siehe Facebook. Fast unglaublich. Der Abend klingt
mit Köpi und Currywurst aus. Es werden keine Plattenverträge gezückt, aber 2019
wird unser klein-kulturelles Jahr zwischen Meiderich und Hamborn! Rock on or
die!
20. Juno 2018
Verdächtig gute Probe. Richtig gut. Richtig, richtig gut.
18. Juno 2018
Wackere Arbeitsprobe in heiterer Gelassenheit. Alles eigentlich schön
routiniert. Bass, Gitarre und Gesang sind zufrieden. Hinter dem Drumset sitzt
neuerdings ein Frosch. Das ist anscheinend der Ort, wo man sich vor
Verunglimpfungen seitens der Kapelle nicht schützen kann! Tja, da muss man halt
ein bisschen doof ausschauen und alle hacken auf dir rum. ;-) Nächste Probe am
20. Juno!
15. Juno 2018
Unerhört gute Probe in Zelle 409! Bei 'Whole lotta love' steht dann doch
einer mit offenem Mund vor den Fenstern und hört zu. Immerhin. So sollten wir
auch am 22. Juno spielen!
06. Juno 2018
Höllische Temperaturen in Zelle 409. Der Geist des Saiten-Satans lastet
dunkel im Raum. Eine infernal schlechte Probe.
04. Juno 2018
Die Hitze steht im Stahlwerk und flimmert auf dem Parkplatz, auf dem ein
roter Flitzer mit hoher Drehzahl um die Ecke radiert. Hochhackig mit
zerrissener Jeans kommt sie daher. Tanja will vom Bassisten angemacht werden,
aber es dreht sich nur um’s Mikro. Dann will Tanja auf Olaf drauf, aber es geht
nur um irgendeinen Rhythmus. Angeblich. Es knistert. Erotik und Zigarettenqualm
sind in der Luft. Alle merken es, außer der Drummer. Die gute Nachricht des
Abends: Nach fast 3 Wochen Abstinenz (3/4 der Kapelle war mal eben on holidays)
konnte sich unsere musikalische Darbietung halbwegs sehen lassen. Zum Glück
haben sich alle mal ein elegantes Fehlerchen geleistet. Uff. Nächste Probe am
6. Juno.
14. Mai 2018
Rauchschwaden und Schweiß wabern im Raum. Sticks fliegen (passiert selbst
Gavin Harrison). Nächste Probe am 04. Juno. Bis dahin belegen wir bei der
VHS einen Kurs im hardcore Schlammcatchen, damit wir evtl. bei Donald Trump
anheuern können, falls die Karriere mit der Musik wider Erwarten nicht funzen
sollte.
09. Mai 2018
Eine mäßige Probe. Die Peitsche fehlt. Die Songs tröpfeln dahin. Wir stehen
vor den vergitterten Fenstern. Draußen weitet sich die Welt um uns. Unsichtbar
und verborgen. Rauch steigt in blassen Säulen auf und verschmilzt mit der
Dunkelheit. Die Laternen der Zeche Westende fräsen ihr gelbes Licht durch den
Dunst. Der Mond wirft seinen Glanz auf die alte Stahlwerksszenerie. Nächste
Probe am 14. Mai. Dann stehen wir wieder im fahlen Lichtkegel der
inkognito-Stahlwerkslampe und versuchen die Songs zu vergewaltigen.
3. Mai 2018
Mördermäßige Hammerprobe. Die Songs fluppen ganz vernünftig. Dirk reckt
sogar einmal dem Daumen nach oben. Dann müssen wir wirklich gut gewesen sein!
Der Drummer verteilt als Anerkennung für treue Dienste in der Kapelle drei
Flaschen aus seinem privaten Weinkeller. Höflich wie wir sind, öffnen wir
irgendwelchen dahergelaufenen Nachbarn die Tür, die irgendwas von Softrockern
brabbeln. Ts. Uns können die nicht meinen. Wir sind nämlich richtig harte
Jungs. Besonders seit dem Tanja in der Kapelle ist. Eigentlich sehen wir uns ja
in einer Linie mit Slayer, Anthrax oder anderen bösen Buben. Zum Ende der Probe
kniet Olaf erneut vor seinem Effektapparat. Wir haben gerade keinen Lötkolben
zur Hand und schrauben ganz männlich mit dem Leatherman-Tool. Nächste Probe am 9.
Mai. Bis dahin hält die Frisur.
02. Mai 2018
Music has no enemies. Außer den feindlichen Limitierungen natürlich im
eigenen Kopf. Volle cerebrale Konzentration also. Aber der Kopf ist ja rund,
damit das Denken die Richtung ändern kann. Wir hauen eine feine Männerprobe
raus. Die smaragdgrünen Kameraden warten treu im Kühlschrank und werden
sogleich geköpft. Einiges der Setlist klappt, anderes halt nich‘. Aber das
Meiste grooved. Trotzdem ist's noch ein weiter Weg bis zum Ruhm und zum großen
Geld und bis die BHs auf die Bühne fliegen.
26. April 2018
Es scheint sich eine vielversprechende Probe anzukündigen, da sich draußen
vor den Fenstern unserer Zelle 409 schon sympathisches Volk drängt, das wir
gerade noch so mit Bier in Schach halten können. Tanja schwebt auf vegan-grünem
Schuhwerk ein, für das eine ganze Froschkolonie freiwillig ihr Leben gelassen
hat. Olaf kniet vor seinem Effektgerät. Es ist nicht ganz klar, ob irgendwas
nicht funzt oder ob er geheime Ingredienzien aus dem Teppich zu fischen
gedenkt, die dann zwecks gezielter Bewusstseinsveränderung dem Tabak beigefügt
werden sollen. Der Drummer macht wenigstens was halbwegs Vernünftiges und kniet
vor dem penibel gereinigten Kühlschrank, in dem sich nun smaragdgrün glitzernde
Flaschen türmen. Ein herrlicher Anblick. Die Songs des Abends gehen uns
eigentlich alle gut von der Hand. Dirk murmelt als verstecktes Lob erkennbare
Dekrete vor sich hin, die die Kapelle dankbar aufnimmt. Nächste Proben am
Mittwoch und Donnerstag, bis dahin wird der inkognito-fridge den Gerstensaft
wohl temperieren.
24. April 2018
Die heutige Inszenierung Eurer Lieblingskapelle ist evokativ und sogar
stark futuristisch, sie geht von organischen Rhythmen zu dramatischen
Atmosphären und endet in Andeutungen des Undefinierbaren. Wenn Sie wissen, was
ich meine. Es scheint, als würde sich der Sound unentwegt ausdehnen, immer
größere Räume umfassen und den Hörer in immer entlegenere Winkel der Galaxis
zwischen Meiderich und Ruhrort mitnehmen. Töne mit musikalischer
Eindringlichkeit. Das ist der Unterschied zwischen Standard und Kunst! Wenn wir
uns nur nicht andauernd verspielen würden! Alter. Zumindest bei 'Whole lotta
love' haben wir heute einen kleinen Schritt gemacht. Nächste Probe am 26. April
mit Tanja, dann gibt’s wieder die Peitsche!
12. April 2018
Die Duisburger Prominenz fährt pompös im Cabrio vor und parkt auf dem
VIP-Parkplatz direkt vor Zelle 409. Duisburgs beliebter und eloquenter
Musikerkollege und sympathischer inkognito-Nachbar Dagmar Albert Horn kommt
frisch von der Verleihung der „Goldenen Sonne 2018“. Er kennt sie alle. Harald
Faltermeyer, Elke Sommer, Axel Schulz oder die maskuline Männerikone und den
virilen Naturburschen Harald Glöööööckler. Alles liebenswerte C-Promis auf dem
Weg nach unten oder nach oben. Und wir haben mit Dagmar, der uns versprochen
hat, die Tantiemen seines Sonnenklar-TV-Hits mit uns zu teilen, die
Eintrittskarte in diese Welt voll Glitzer, Ruhm und Geld. Dieter, Detlev und
Jürgen schwirren herein um, Dagmar einzusammeln. Nachdem Stille in Zelle 409
eingekehrt ist, öffnen Eure i-Promis die Koffer, stimmen die Instrumente,
setzen sich hinter‘s Drumset. Niemand spricht. Der Zigarettenqualm schwebt
lautlos unter unserer Stahlwerkslampe. Mit einer mördermäßigen Hammerversion
ever von 'Black' eröffnen die inkognito-Männers die Probe. Schön leise, schön
musikalisch und sauber im Tempo. Da möchte man fast den eigenen BH auf die
inkognito-Bühne werfen. Bei 'Sex on fire' und 'Cold Desert' ist man
versucht, sich vor Verzückung den Schlüpfer runter zu reißen. Nächste Probe am
24. April. Heute haben wir gelernt: die Welt der Promis ist zum Greifen
nah.
10. April 2018
Mächtige Lichtblitze zucken durch die alten Rohrleitungen der Zeche
Westende. Wir genießen mild-hopfige Gerstenkaltschale und wundern uns, warum
Alive, Cold Desert und Sex on Fire immer besser laufen, während jetzt Black
nicht mehr funzt. Alter. Aber wir haben genau aufgepasst. Drohte letzte Woche
noch, dass Dirks seltene Lobpreisungen für immer ungehört im Akustikschaum
verschwinden, konnten wir heute wieder little tiny Ruhmesbekundungen
wahrnehmen. Nächste Probe am 12. April – da müssen wir ersma einen Schuldigen
finden, warum Black nich' mehr will.
05. April 2018
Zelle 409. Das heilige Land, wo Milch und Bier fließt. Und nicht nur das.
Auch die Mucke heute mächtig im Fluss. Leck mich fett. Besonders 'Cold Desert'
war heute ein mächtiger Burner. Wie der brennende Busch in der dunklen Wüste.
Auch kleidungsmäßig heute alles per göttlicher Fügung abgestimmt. Tanja mit
tüchtiger Schlaghose im Style der 70er Jahre gewandet, Olaf heute besonders
seriös im Business-Look directly from the office, Dirk als zwangloser
Krankenpfleger im out-of-bed-style und der Mann am Drumset hat eh seinen
eigenen Stil. Das sieht schwer nach den Village People vom Ruhrpott aus, hömma.
Doch dann tüchtige Konfusion in Zelle 409, gefolgt von ohrenbetäubender
Totenstille und fragenden Blicken. Selbst der Zigarettenqualm hängt still im
Raum und spitzt die Ohren… drei von vier Kapellenmitgliedern sind sich nicht
sicher, ob der Mann am Bass „bin gar nicht mal so unzufrieden“ gesagt hat.
Seichte Worte, sanft ausgesprochen in die Stille des Raums, fast geschluckt vom
Akustikschaum, die leise wie musikalisches Manna vom Himmel rieseln. Entweder
müssen drei von uns dringend zum Hörtest oder einer zum Psycho-Onkel. Da stimmt
doch was nicht. Nächste Probe am 10. April.
02. April 2018
Fette und hoch konzentrierte Arbeitsprobe. Den ganzen Abend mit 3 Männern
nur 3 Songs rauf- und runtergedengelt. Unsere Nachbarn von Born-a-rebel sind
ganz leise und entnervt verschwunden, weil sie es wohl nicht mehr ertragen
konnten. Sorry für die Monotonie. Tut uns leid, Jungs! Allerdings: so wenig
gespielt - und dann immer noch falsch. Kann auch nicht jeder! Nächste Probe am
5. April mit Tanja, dann gibt’s Schulnoten!
28. März 2018
Graue Schwaden ziehen durch die Stahlwerksruine. Der Duft des alten
Ruhrpotts: Eisen, Maloche, Schweiß. Maloche, Schweiß und Angst auch in Zelle
409. Aber bessere Probe als letztes Mal. Das steht mal fest! Wir legen einen
sauberen Anfang hin, indem wir ersma mit dem fetten Industriesauger die Butze
wienern. Dann weht Tanja mit einem silbergrauen Poncho rein. Schick und
funktional, denn die Getränke wollen beidseitig wohl temperiert sein. Die
Problemkinder funzen ganz gut, selbst 'Alive' und 'Sex on Fire', auch wenn der
musikalische Direktor wie immer wenig sagt und seinen fragenden
Gesichtsausdruck pflegt. Der Mann bekommt vor der nächsten Probe mindestens
drei Gerstensaftkaltschalen als Muntermacher eingeflößt, denn die spenden Kraft
und Lebensfreude. Der Mann an der Gitarre, ähnlich wie der Drummer ein Mann
einfacher Denkstruktur, freut sich versöhnlich des Lebens. So ist’s recht.
Nächste Männerprobe am 02. April. inkognito wünscht bis dahin feeeeette Eier
und lange Ohren!
26. März 2018
Es ist Frühling, aber die musikalischen Knospen wollen noch nicht so recht
an die Sonne. Blut, Schweiß und Tränen heute in Zelle 409. Arbeitsprobe unter
Männern ohne jegliche Gnade. Wir nudeln einige Problemkinder durch bis keiner
mehr will.
Nächste Probe am 28. März.
22. März 2018
Alter Scheiss. In Zelle 409 ist es eisiger als in Nowosibirsk. Ersma beide
Heizungen auf full speed ahead. Ein neuer Design-Mülleimer im Luxuslook, den
der Drummer vor der Verschrottung bewahrt hat, trägt nicht zur Erwärmung der
Hütte bei, aber er ziert fortan unsere Zelle. Der Mülleimer passte wunderbar
zur Qualität der heutigen Probe. Der Mann am Bass hat nur schweigend die
Augenbraue gelupft. Das ist schlimmer als würde er uns beschimpfen. So wie
sonst. Er ist ein Mann der 150 %. Da muss alles sitzen. Kein Spielraum für
abweichende Qualität, keine geduldeten Ausflüchte, wir würden als Jazzmusiker
die Noten nur interpretieren. Der Mann an der Gitarre wie immer ausgleichend
auf Harmonie bedacht. Die Dame am Mikro macht sich stille Notizen im geistigen
Klassenbuch. Zumindest konnten wir den Mülleimer auch dazu nutzen, eine
Champagnerflasche zu entsorgen, die aus den nimmer enden wollenden
Alkoholvorräten des Drummers entstammte. Zum Glück finden wir als
professionelle Trunkenbolde ja immer einen Vorwand, irgendeine Pulle zu köpfen,
nachdem wir sie über Monate nun in aller Ruhe an der kalten Zellenwand liegend
gelagert hatten, damit sich die Hefe beruhigt und der Korken nass bleibt. Und
ein fetter Dank an unseren unrasierten König David, der professionell und beidseitig
die Pumpe bedient, souverän den Nachwuchs zu Hause bändigt, damit die Kapelle
proben kann. Nächste Probe am 26. März.
15. März 2018
So, Freunde der kultivierten Unterhaltung. Tanja ist zurück. Wir greifen
wieder an. Der Termin als Vorband für die Stone Faces scheint mit dem 22. Juno
zu stehen. Styrumer Strasse 27 im guten, alten Meiderich. Weitere Details
folgen. Tickets an der Abendkasse, bei uns oder beim Dieter von den Stone
Faces. Wir proben jetzt besonders tüchtig, damit wir uns nicht gänzlich
blamieren! Nächste Probe am 22. März. Neue heimliche pics, unter anderem von
sympathischen Spritbrüdern, findet Ihr bei den heimlichen pics hier auf dieser
Webpage! Trunkenbolde, vereinigt Euch!
08. März 2018
Die inkognito-Männer verspüren seit Tagen jugendliches Kribbeln in der
Blutbahn. Kommt sie oder kommt sie nicht? Zunächst aber eine Zigarette und ein
angeregter Plausch in Zelle 409. Und wieder mal der Hammer. Dagmar ist abermals
in der Welt unterwegs und kreist im Orbit. Mit Robert Geissen und Roberto
Blanco jettet er von Marokko nach Singapor, während es die inkognito-Kapelle
gerade mal nach Meiderich schafft. Aber egal. Ein 1969 vintage fridge ziert
jüngst den inkognito-Flur und mischt wacker FCKW in die bekömmliche
Stahlwerksluft. Beseelt hauen wir in der kalten Zelle 409 ersma ein paar Songs
raus, um auf Temperatur zu kommen, bis ein wollüstiges Klopfen am
inkognito-Fenster uns aus der Trance reißt. Tanja ist zurück! Feenstaub
glitzert unter der Decke, Fanfaren erschallen. Harmonien und Töne süßer
Himmelsruh gleiten leichtfüßig durch den Proberaum. Heckenbraunellen schwirren
über unseren Köpfen. Zelle 409 duftet wunderbar nach Milky Way und nach veganer
Vollmilch aus ökologischem Eigenanbau. Halleluja. Das Leben ist schön. Und wir
sind heiß. Der musikalische Direktor will was hören. Tanja singt hinter dem
Lampenschirm und ist glücklich, der Sound ist famos. Nächste Probe spätestens
am 15. März.
01. März 2018
In ganz Deutschland läuten die Glocken!
28. Februar 2018
Gefühlte -5 Grad C in Zelle 409. Charmanter Besuch von Ralf von der John
Silver-Band! Besten Dank noch mal für den großzügigen Kasten
Gerstensaftkaltschale! Highlight des Abends war unsere Darbietung von Cold
Desert, das absolut klasse lief und nun really psychedelic klingt. Tanja wird
Ohren machen. Nächste Probe am 08. März!
23. Februar 2018
Erneuter inkognito-Betriebsausflug nach Dortmund, um zu staunen, wie
Physical Graffiti als Led Zeppelin-Coverband gekonnt Kohle verdient. Verdammt
gute Unterhaltung. Respekt!
18. Februar 2018
inkognito-Betriebsausflug nach BG zur technischen Abnahme des
Bandnachwuchses. Alles in bester Ordnung.
15. Februar 2018
Drum Tutorials! Hammermäßige Probe. Eine Milliarde mal Strophe, Bridge und
Chorus only von Alive gespielt, nachdem Dirk am Zeichenbrett dem Drumgroove von
Alive notiert hat. Das kann man eigentlich niemandem zumuten. Klarer Fall für
die Berufsgenossenschaft. Und einmal als finaler Absacker Sweet Child of mine
in einer wunderbar fluffigen Rentner-Version. Richtig schön langsam, weil wir
einfach nicht mehr konnten. Da lassen wir uns am Sonntag beim Frühstück von
Tanja ersma richtig loben. Nächste Probe am 28. Februar!
06. Februar 2018
Unerhört. Wir erwischen 'Born a rebel' dabei, wie sie gaaanz heimlich
unsere Coverversion von Black von Pearl Jam covern. Hui, die wagen sich was,
die Halunken von nebenan! ;-) Als wir dann aber loslegen, plötzlich
ohrenbetäubendes Schweigen im benachbarten Proberaum. Entweder vor Ehrfurcht
oder vor Entsetzen! Sympathy for the devil hat zwischendurch, zumindest nach
Olafs fachlicher Expertise, kurzzeitig mal richtig gegrooved, während Dirk wie
immer bedeutungsvoll schweigend die Augenbraue lüpft. Und unsere Darbietung von
Alive führte gleich wieder zu Schwindelattacken. Das gibt Ärger, wenn Tanja
wieder am Start ist… Aber die inkognito-Kapelle denkt an die Zukunft: der
4jährige Neffe vom Drummer, Leo Graf Bross, nimmt schon tüchtig
Schlagzeugunterricht und ist bald reif für die großen Bühnen der Welt. Nächste
Probe am 15. Februar.
30. Januar 2018
Sensation. Kein 'Black' zum Einstieg, sondern 'Sympathie für den Teufel',
gefolgt von einer wunderbaren, airplay-tauglichen Ausgabe von 'Simple Man'. Das
angenehme Hochgefühl wurde aber sogleich von 'Alive' vernichtet. Irgendwie war
unsere 1 an verschiedenen Stellen. Dafür bekommt 'Sweet Child of Mine' immer
mehr Struktur. Symphonischer Höhepunkt des Abends waren drei flawless Versionen
von „Sex on Fire“, davon eine mit tüchtig high speed! Symphonischer Abschluss
war eine wunderbare 'Black'-Schmuseversion. Nächste Probe auf dem Weg zum Ruhm
am 6. Februar. Ansonsten fehlen dem Blog-Autor heute mal die Worte, denn
Donald Trump ist für den Friedensnobelpreis nominiert.
25. Januar 2018
Regentropfen füllen die schwarzen Pfützen vor der Zeche Westende. Nur die
Leistungsträger von inkognito sind am Start. Wir proben wie der Teufel, denn
wir haben tüchtig Respekt vor Tanjas Rückkehr. Im Rahmen der „Aktion
Sorgenlied“ hauen wir unsere musikalischen Sorgenkinder solange raus, bis wir
nich‘ mehr können. Selbst „Sex on Fire“ klappt halbwegs, aber die vielen bpm
tun den alten Knochen nicht gut. Ansonsten spielen wir altersmilde und
gehörschonend. Nächste Probe am 30. Januar.
22. Januar 2018
Da ¾ der Kapelle ja schon im besten Alter über 50 sind, befinden wir uns
gerade im Vintage- und Slow Motion-Modus. Der Mann an der Gitarre quält uns
heiter mit seinem Old School Marshall-Verstärker aus den Seventies, während der
Mann am Bass vorschlägt, 'Sweet child of mine' als Schmuseblues darzubieten. Da
hat man nämlich länger was von dem schräg-schrillen Intro. Kein Wunder, dass
man sich hier Schwindelattacken einfängt. Liegen ja auch genug Kabel und
Gitarrenständer auf dem Teppich rum, das man sich ja auch schön die Gräten
brechen kann. Ansonsten plant die Kapelle am 18. Februar einen Betriebsausflug
inklusive Picknick ins Bergische Land. Nächste Probe am 25. Januar.
11. Januar 2018 Es wird fast mehr geraucht als musiziert. Wir hauen ein
paar Songs raus und es klappt halbwegs passabel. Es fehlt die führende Hand am
Mikro, die sich aber gerade noch mit Frau Specht und Fräulein Piranha
befasst.Nächste Probe am 22. Januar. So Gott will.
04. Januar 2018
Der Parkplatz der ehemaligen Zeche Westende ist voll. Die guten Vorsätze
halten noch ca. drei Tage. Alle feilen an der zweiten Karriere als Musiker,
nachdem die erste Karriere im Büro nicht mehr in Gang kommen will. Im Flur
zahlreiche Gestalten zwischen Midlife-Crisis und Wahnsinn. Einer hat sogar
goldene Schühchen an. Wir sind zu Besuch bei den Stone Faces, die nicht nur
sympathisch und gekonnt ein paar Songs raushauen, sondern auch alsbald mit uns
auf die Bühne wollen. Dazu brauchen wir aber erst einen fetten Tourbus mit
Wickelraum!
29. Dezember 2017
Halleluja! Nach fürchterbaren Wochen ohne Probe haben sich zum Jahresabschluss
noch mal ¾ der Kapelle zusammenfinden können, um mit ein paar knackigen Songs
das Jahr 2017 musikalisch ausklingen zu lassen. Zum Ausgang des
inkognito-Jahres gab es also noch mal ein paar harte Gitarrenriffs, schräge
Drumgrooves und Headbanger-Material. Leider alles ohne Gesang, denn die beste
Nachricht zum Jahresende ist nämlich, dass die inkognito-Kapelle mit Juna (die
technischen Daten der jungen Dame folgen noch) sympathischen Nachwuchs melden
kann! Das ist doch mal eine zackige Meldung, oder was? Glückwunsch an Tanja und
König David! Die Kapelle ist mächtig verzückt. Wir wünschen den inkognito-Fans
auf allen Kontinenten nun einen angenehmen und versöhnlichen Ausklang des alten
Jahres und einen zackigen Einstieg in ein gesundes und zuversichtliches Jahr
2018. Nächste Probe in alt bekannter Frische am 4. Januar 2018.
28. November 2017
So. Halleluja und dreimal Amen. Weihrauch und Spot on. Flaggen hoch und
Fanfaren auf volle Lautstärke. Und Glitter-Kanonen! Der Drummer kann sich heute
Abend fett feiern. 100-mal die Bridge von 'Sex on fire' rauf und runter
gedengelt. Jedes Mal immer auf der Eins ausgekommen. Ha. Und noch mal Ha! Olaf
und Dirk sind Zeugen. Dann noch charmanter Besuch von Born a rebel aus der
Nachbarzelle, ohne deren Hilfe, Werkzeug, Charme und Sachverstand wir sonst
Tanjas Mikroding niemals hätten montieren können, das jetzt erstmal als
Weltraum-Stehlampe tüchtig Eindruck macht. Ansonsten wird jetzt Winter. Der
inkognito-fridge ist offline und fortan im Wintermodus, da Zelle 409 jetzt
selber lecker kalt ist. Tanja ist auch offline und befindet sich im
Nestbaumodus. Nächste Probe am 11. und/oder 13. Dezember.
22. November 2017
Nach den Umbauarbeiten vom letzten Montag und der spontanen und tüchtigen
Weihnachtsliedschmetterung am Freitag heute mal wieder eine reguläre und fette
Probe mit Tanja und Malcolma Y. Miebach am Mikro. Ein Traum. Ein paar Songs
fluppen wie immer grandios, ein paar andere Songs wollen überhaupt nicht wie
wir. Bei Alive haben wir alle die Eins gesucht. Wir haben sie auch gefunden,
aber halt an verschiedenen Stellen! Dafür berauschen wir uns am Sound im
Proberaum, der einfach unerhört gut ist. Nächste Probe am 28. November.
20. November 2017
Der dauerhafte Mangel an Qualität unserer Mucke wird durch blinden
Enthusiasmus und jugendlichen Charme wettgemacht. Und wenn das nicht reicht,
machen wir ersma ein verdammt wichtiges Gesicht! Auf jeden Fall haben wir
soundmässig wieder einen tüchtigen Schritt nach vorne gemacht, nachdem wir
unsere Zelle 409 heute neu drapiert haben. Tanja kann nächsten Mittwoch die
Renovierungsarbeiten offiziell freigeben und evtl. ihre Männer loben. Vom
British Steel Marketing haben wir in der Zwischenzeit die erfreuliche
Mitteilung erhalten, dass unser punky x-mas-Video sich äußerster Beliebtheit
erfreut (die Briten sind einfach zu höflich um die Wahrheit über unsere
Performance zu sagen!). Das Filmchen wird alsbald in allen angesagten Social
Media-Kanälen zu sehen sein. Wir werden also doch noch reich und berühmt!
Sollte dieser sprachgewaltig-schwachsinnige Blog dann zukünftig abrupt nicht
mehr weitergeführt werden, verprasst der Blogautor die fürstlichen Tantiemen
großzügig an der Copa Cabana. Oder ist in der Klapse. Nächste Probe am 22.
November – da trinken wir erst mal ein Malcolm Young-Gedenkbier. Oder auf den
Boris Becker seinen Geburtstach.
17. November 2017
British Steel rocks the house – und zwar in inkognitos rehearsal room just
behind the ArcelorMittal rod mill in Duisburg! Charmanter Abend im
inkognito-Proberaum mit British Steel Deutschland. Die inkognito-Kapelle ist in
nicht nur in voller Besetzung, sondern sogar höchstschwanger angetreten, um
British Steel Germany bei der Aufnahme eines kleinen x-mas-Videos zu
unterstützen, das als lokaler Weihnachtsgruß um die Welt geht. Wir werden mit
unserer Alle-Jahre-wieder-Punkversion weder berühmt noch reich, aber wir freuen
uns, wenn alle Spaß daran haben! Wir hatten schon viel Spaß bei der Aufnahme…
Besten Dank an die inkognito-Kapelle und für den fulminanten Gesang der drei
Damen von British Steel am Mikro. Well done.
13. November 2017
In jedem Mann steckt ein Junge und ein Bastler, aber Ingenieure sind die
personifizierte Reinkarnation von Daniel Düsentrieb und des Yps-Heftes. Der
Phantasie sind keine Grenzen gesetzt - evtl. das Ende vom Zollstock. Gestern
wurde gebastelt und geschraubt ohne Ende. Aber mit dem Ergebnis, dass unsere
Aufnahmen jetzt doch recht passabel klingen, besonders, nachdem wir ‚Have a
cigar‘ etwa 50-mal runtergedengelt haben. Das Tape reichen wir jetzt wacker und
frohen Mutes bei einer Plattencompany ein. Komponist ist Olaf Gilmour, der dann
die Klagen kassiert, während Dirk und Christoph lustig die Tantiemen abgreifen.
Nächste Probe Mitte KW47 - dann wieder mit Tanja, die ihren Phaser hoffentlich
nur auf Betäubung eingestellt hat. ;-)
09. November 2017
Seit Wochen keine Probe. Die Tage gehen ins Land. Das Leben plätschert
dahin. Heute Probe bedauerlicherweise ohne Tanja, die zu Hause von König David
gepflegt wird. In der Zwischenzeit hat sich bei Eurer Kapelle aber dennoch viel
getan. Bei einigen Geheimproben haben Dirk und Olaf unser digitales
Aufnahmegerät wieder aus dem Keller geholt, damit wir uns auch ja den Mist
anhören können, den wir so spielen. Alter, klingt das fürchterbar. Heute haben
wir im Grunde nur 'Black' von Pearl Jam runtergenudelt, das wir wacker
aufgenommen und gleich als Liebesbeweis per Whatsapp an unsere Frontfrau
weitergeleitet haben. Der Song wurde bei jedem Mal (infinitesimal!) besser –
man kann sich ja selber alles schönreden. Das Universum ist im Gleichgewicht.
Für einen Augenblick. Bis wieder irgendjemand in der Kapelle den Song
versemmelt. Dann noch mal kurz 'Have a cigar' runtergedengelt, das im Auto auf
der fetten Burmester-Anlage doch gleich mal richtig gut grooved. Fast wie das
Original. Aber fast wie The Australian Pink Floyd Show! Aber wahrscheinlich
enden wir eh wieder nur irgendwo als unbezahlte Vorband… Der Termin mit den
Stones Faces ist übrigens irgendwann im Frühjahr. Bis dahin widmen wir uns ganz
entspannt der Aufzucht des Bandnachwuchses. Ansonsten hat ein angenehmer
Flurplausch mit Dagmar, Dieter und Silvio Berlusconi den Abend
abgerundet. Nächste Männerprobe ersma am 13. November und am 22. wieder
mit Tanja! In dem Sinne – das Leben ist schön und kommt von vorne.
04. Oktober 2017
Irgendwo in der Zeche Westende fällt krachend eine Stahltüre ins Schloss
und hinterlässt eine ohrenbetäubende Stille. Das war der Plattenboss, der
kopfschüttelnd aus unserem Zellentrakt zu seiner Stretchlimo geflohen ist,
nachdem er sich den Müll anhören musste, den unsere Kapelle heute Abend
hingelegt hat. Alter, schauderhaft. Das hätte man nicht mal einem Tauben
vorspielen können, wie unser musikalischer Direktor erzürnt feststellen musste.
Waldorf und Statler bekommen sich hormonbedingt mal zwischendurch
freundschaftlich in die Haare, was beim Rest der Kapelle für angenehme
Erheiterung sorgt. Passt aber alles ins Thema, denn das lauschige Konzert mit
den Stone Faces am 6. Oktober fällt leider aus, da deren Drummer Dieter
überraschend erkrankt ist. Das Konzert der Stone Faces wird zeitnah nachgeholt,
die Tickets behalten natürlich ihre Gültigkeit. Sorry für die kurzfristige
Absage, Leute. Unser Job als Anheizer ist also nur auf Eis gelegt. Also können
wir noch wacker proben und unsere Setlist zum 100. Mal umbauen. Für den Fall,
dass wir dann im Januar spielen sollten, suchen wir noch eine furchtlose
Hebamme oder einen unerschrockenen Babysitter, der die kleine Rockerbraut
betreut.
02. Oktober 2017
Harte Arbeitsprobe unter extremsten psychischen und körperlichen
Bedingungen. Bassist und Gitarrist haben fett die Peitsche in der Hand.
Zielstrebig wird die Kapelle auf Spur gebracht und nach vorne getrieben. Selbst
die üblichen Regeln zum Schutz von Müttern Mitte 30 mit Bäuchlein werden
sträflich missachtet. Wie immer auch kein Mitleid mit dem Drummer, dem der Schweiß
in die Ritze läuft. Also. Aber ein sympathischer Lichtblick, als unser
sympathischer Nachbar aus dem Zellentrakt an die Stahltüre von Zelle 409
klopft. Frank Woytena, immerhin Schlagzeuger der Duisburger Kultband Meiderich
Gefühlsecht und ausgewiesener RHCP-Experte, gefällt nämlich unsere Darbietung
von Otherside, die wir anscheinend ganz ordentlich rausgehauen haben. Ha, der
Mann kennt sich also aus! Nächste Probe am 4. Oktober! Dann wird die Setlist
zum x-ten Mal umgebaut und ein externer Consultant soll auch noch hinzugezogen
werden.
28. September 2017
Verzögerter Einstieg in die Probe nach mehreren Gerstenkaltschalen und
Kippen auf den abgewetzten Treppenstufen der Zeche Westende. Der Bassist
während der Probe wie immer unergründlich (nicht geschimpft ist Lob genug!) und
quengelig (da ist noch Luft nach oben!). Dann Fine-tuning mit den führenden
Faces von den Stone Faces, damit am 6.10. ja alles klappt! Alter, wir werden
uns tüchtig blamieren. Gut, dass uns keiner kennt. Und gut, dass auf den Tickets
der Name unserer Kapelle falsch geschrieben ist. Da können wir uns gut
rausreden (das waren wir doch gar nicht!). Tanja kann sich ja elegant hinter
Bauch und iPad verstecken. Der Drummer spielt am besten mit Burka…. Olaf war
zum Ende der Probe nicht mehr ansprechbar, da er auf Knien liegend verzückt
Dagmars Klampfen angeschwärmt hat. Und da der Drummer der Kapelle bislang noch
von keinem Headhunter für den Job von Hugh Hefner angesprochen wurde, muss er
sich am 6. wohl hinter Dieters Drumset klemmen. Wer noch keine Tickets hat –
gibt’s noch an der Abendkasse, Styrumer Strasse 27, 47138 Duisburg, ESV
Grün-Weiss Meiderich. Nächste Probe am 2. Oktober, wenn Gordon Matthew Sumner
und Fred Lutterbeck Geburtstag haben. Vielleicht hilft’s.
13. September 2017
Van Goghs Sonnenblumen schauen durch die Gitterstäbe auf die
Stahlwerksruine. Das Ohr hätte er sich auch nicht abschneiden müssen, denn die
Probe war recht lässig. Und fünf neue Kästen Bier zieren unseren lasziv
roten Teppichboden. Nächste Probe am 28. September.
12. September 2017
Menno. Die Rolling Stones spielen fett vor vollem Haus in Hamburg, wir
spielen bescheiden in Meiderich und keine Sau hört zu. Ist auch besser so, denn
gestern war die Probe – trotz der heißen Schallplattenunterhose vom Drummer –
eher mittelmäßig. Der Rest der Kapelle hat zu Recht geschimpft. Morgen wird’s
besser. Vielleicht. Jetzt ab im Bett.
08. September 2017
Herrlich, nach so viel Wochen der Abstinenz den Proberaum wieder mit
wohlklingenden Tönen zu füllen. Alle Mann waren vom Sound überwältigt, die
meisten Songs klappten, trotz des wochenlangen Müßiggangs, dennoch quite good.
Der Drummer, als Mann einfacher Denkstruktur, zumindest war zufrieden mit dem
Ergebnis der heutigen Probe und stellt beim kleinsten Lob sofort jegliches
weiteres Üben ein. Auch Olaf konnte den ganzen Abend frohlocken und hat sich an
der mächtigen Schallentwicklung seines Gerätes erfreut. Nur der Bassist hatte
wie immer was zu mosern! „Es ist noch Luft nach oben.“ Jajajajajaja. Egal. Dann
noch ein angenehmer Schwatz mit den Nachbarn von den Stone Faces und ein paar
Bierchen. Was will man mehr? Beste Performance jedoch von Tanja, die mit ihrem
Ranzen einfach umwerfend aussah. Damit auch der Bassist glücklich wird, proben
wir nächste Woche Montag, Dienstag und Mittwoch (bis die Ehefrauen davon
erfahren).
08. August 2017
Eure inkognito-Kapelle ist ganz entschieden gegen Massenbierhaltung.
Deswegen haben wir heute viele von den armen Kreaturen aus den Kühlschrank
befreit. Nicht aber der Drummer, der war nämlich unpässlich. Und Madame weilt
ja noch immer auf Mallorca, also haben die inkognito-Herren eine softe und
leise Kuschelrockprobe veranstaltet, da Tanja uns mit ihrem Organ ja nicht an
die Wand blasen konnte. Ansonsten haben wir auch geübt, für unseren Auftritt am
6. Oktober ein unerhört wichtiges Gesicht zu machen! Jetzt ersma alle Mann
Urlaub und Entspannung und alle Regler fett nach rechts. Nächste Probe braun
gebrannt in voller Mannschaftsstärke am 5. September. Wisst Ihr Bescheid.
03. August 2017
Tanja ist auf Mallorca und schickt uns fiese Fotos von nackten Körperteilen
und lauschigen Sonnenuntergängen. Wir wünschten, wir wären auch auf
Mallorca, aber stattdessen sind die inkognito-Männers in Zelle 409 tüchtig am
üben dran! Einer muss ja hier Leistung zeigen, wenn Madame im Sabbatjahr
abhängt. Gestern war übrigens Donnerstag, Frau Kargl. Seltsam ohne Gesang
zu proben, aber nach ein paar Stunden haben wir uns berappelt und es läuft
halbwegs rund! Jetzt ersma Sommerloch. Nächste Probe im August noch mit
die Männers, erst im September wieder mit voller Truppe.
23. Juli 2017
Meiderich, 17.2 Grad. Der Wind jagt die weißen Wolken über dem Ruhrpott
her. Die Frisur hält. „When you think you are too old to rock’n’roll, then you
probably are“ (Lemmy Kilmister). Wir sind nicht too old, sondern so fit, dass wir sogar lustig sonntags
proben! Aber Dirk ist still vom Gelage am Vorabend. Die Kapelle hat sich schon
gewundert, warum er zum Wasser greift… Olaf war bei Schwiegermuttern und hat
einen fetten Braten im Ranzen. Genau wie Tanja. Wir hauen ein paar Songs raus,
die halbwegs funzen. Ein junger Mann mit zotteligen Haar, glasigen Augen und
großen Pupillen stakst in fleckiger Hose über den Hof auf der Suche nach
trockener Katzenkacke, da die Kohle wohl nicht mehr für Gras reicht. Tanja, die
coole Bitch, verabschiedet sich nach der Probe nich‘ nur in die Sommerferien
Richtung Mallorca, sondern auch noch in den Mutterschutz, Sabbatjahr und so
weiter. „Für sie gibt es nun keine Wochentage mehr“. Boah. Echt.
20. Juli 2017
Nach hundert Jahre Proben scheint ‘Sex on Fire’ langsam was zu werden.
Gestern haben wir (zufällig) die beste Version ever hingelegt, als der Mann am
Schlagzeug mal einen guten Moment hatte. Leider war gerade kein Plattenboss mit
Vertrag in der Nähe. Ebenso haben wir gestern eine mördermäßige Version von
‚Simple Man‘ rausgehauen. Hammer. Auf jeden Fall ist unsere Mucke ein äußerst
bekömmlicher Jungbrunnen, der Kraft und Selbstvertrauen spendet, denn Olafs
Erkältung war nach der Probe wie weggeblasen.
13. Juli 2017 - bad vibes in
the house heute!
Was’n los? Der Bassist holt den Gitarristen angeblich vom Augenarzt ab,
dabei waren die beiden doch vorher bestimmt nur die falschen Drogen
konsumieren, die Gangster. Und auch noch ohne die restliche Kapelle! Die ganze
Probe dann nur Pöbelei! Also. ;-) Ansonsten trägt Tanja seit neuestem keine
hochhackigen Kufen mehr, sondern fancy pregnancy safety-shoes, damit der kleine
Rockstar in the womb auch vibrationsfrei mit wenig db durch die Probe kommt.
Und während die Männers der Kapelle ja nur 30 Tage Jahresurlaub haben, gönnt
sich Madame wacker 6 (sechs!) Wochen Summer Holidays. Geil. Die Sau.
11. Juli 2017 - tüüüüchtig fette Probe.
Wir sitzen draußen auf der Treppe der Zeche Westende und schnappen ein
wenig leckere Ruhrpottluft. Verstört lauschen wir einer radikalen Death
Metal-Darbietung einer unbekannten Band, die so nie Karriere machen wird. Genau
wie wir. Klingt mächtig destruktiv und schwer nach Darmverschluss und
nach dringend notwendiger 1:1-Betreuung. Jetzt brauchen wir ersma eine
mehrwöchige Delfintherapie! 06. Juli 2017 – It’s hot unter’m Rock, baby.
Truth is harder than fiction! Gestern geisterten doch die schlüpfrigsten Gerüchte
durch die dunklen Flure der Zeche Westende. Also.
Wir sagen nur: Kelly Trump und die Tutti-Frutti-Kirsche… Beten Sie mit uns,
dass das wirklich nur Fiktion ist. Weitere, schlüpfrige Details werden nur
unter vier Augen und unter dem Deckmantel der allergrößten Verschwiegenheit
ausgeplaudert, Freunde. Weniger Fiktion, dafür komplett real war die
hammerharte Probe Eurer hammerharten inkognito-Kapelle. Im schwül-warmen
Proberaum gingen uns die Songs einer nach dem anderen wacker von der Hand. So
haben wir die allerknalligste Alive-Version jemals ever von Pearl Jam
rausgehauen. Und selbst Sex on Fire von den Kings of Leon fluppte heute tüchtig
geschmeidig. Groovy 9000. Wir sollten weniger proben! Ansonsten bestünde
nämlich die Gefahr, dass sich unsere musikalischen Unvollkommenheiten immer
mehr einschleichen, bis alle Bandmitglieder sie nachher perfekt beherrschen!
Kurze Aufregung, als plötzlich eine hotte und kurvenreiche Schnitte über den
Hof stelzt, die unserem Bassisten bis dato noch nicht vor die Flinte gelaufen
ist. Zum Schluss grüßte noch freundlich der Tastenmann von den Stone Faces mit
dem Pommesgabel-Devil-Gruss durch die Gitterstäbe, als wir unseren Gassenhauer
Song 2 rausgerotzt haben. Für den Mann mit dem Plattenvertrag: nächste Probe am
11. und 13. Juli!
14. Juni 2017 - Freie Fahrt für freie Bürger....
Alter. Während am 14. Juno 100 % aller Verkehrsteilnehmer in NRW bei 29.2
Grad Celsius stundenlang auf dem schwarzen Asphalt gestanden haben, ist unsere
westfälische Gazelle mit Zwei-Mann-Antrieb leichtfüßig in einer seidenen
Camouflage-Tunika und römischen Radsport-Sandälchen tüchtig geschmeidig an uns
vorbei zum Proberaum geradelt. Ganz saubere Leistung. Trotzdem Doping. Draußen
auf’m Parkplatz ein sympathischer Pulk hormongeladener inkognito- und
born-a-rebel-Männers im besten Alter samt abgelaufenem Frankenheim-Alt. Da es
im Proberaum angenehme 29.1 Grad waren, sind wir ersma alle rein. Richtung
Kühlschrank versteht sich. Wir hauen ein paar Songs raus, die nach Meinung des
musikalischen Direktors D., der diesen Blog ja nie liest, ganz gut funzen. Zum
Thema Iggy Pop und The passenger: aufgrund seiner dynamischen bis exzessiven
Bühnenpräsenz erlangte Herr Pop, der aus unbekannten Gründen seltsam humpelt,
den Ruf eines exaltierten Künstlers, also fast wie Herr Plocki aus MH/R. Im
März 2010 wurde Iggy Pop in Anerkennung seines Schaffens in die Rock’n‘Roll
Hall of Fame aufgenommen. Also, das wird bei uns aber noch dauern, Freunde,
denn der verdammte Song bekommt bei uns noch nich‘ die Kurve. Dafür klappt der
Rest der Setlist ganz gut. Manchmal. Hier und da. Bis zum 6. Oktober, wo wir
als Vorband der berühmten Stone Faces ran müssen, sind’s ja noch ein paar Tage
und einige Monate probefreier Zeit. Deep Purple haben kürzlich in Dortmund auch
mächtig schräg gespielt. Kein Thema, können wir auch. Zu dem Zwecke planen wir
jetzt Lovesong in einer Version zwischen The Cure und Adele zu vergewaltigen.
Herr, steh uns bei. Ansonsten dachten wir, wir würden bei unserer
heutigen Probe heimlich und unerkannt unter dem Radar fliegen. Von wegen.
Draußen vor unseren drei ungeputzten Fenstern tummeln sich die Cracks von
Trijahnity auf einer Bier besuldelten Ikea-Holzbank und lauschen unseren
Versuchen. Da sie unsere Songs alle erkannt haben, können wir also nicht allzu
viel verkehrt gemacht haben. Nächste Probe im Juli. Bis dahin bleiben wir alle
gesund und Mensch. Und es gilt weiterhin das Motto: Werde ruhig und erwarte
nichts.
08. Juni 2017
Groovy 9000. Die ersten fünf Songs des Abends knallen gut weg. Selbst 'Sex
on fire' wird immer runder und fetziger, bis der Drummer wieder mal bei diesem
Mittelteil abkackt. Die einzige Ausrede, die der Drummer parat hat, wäre die
optische Halluzination durch Tanjas fancy Chinese pregnancy shirt. Zieht
wahrscheinlich nicht?
06. Juni 2017 - Alter, was für Neuigkeiten!
Zwei Ereignisse markieren den heutigen Abend. Als erstes müssen wir die
Freundschaft zu Born a rebel fristlos kündigen. Die inkognito-Kapelle hält sich
in aller Bescheidenheit für die beste Coverkombo im ganzen Flur und die
Burschen von nebenan machen sich einfach über uns lustig. Ts. Und dann wird
noch behauptet im Blog würde nur gestrunzt. Also. Von wegen! Aber Highlight des
Abends: König David hat seinen besten Krieger in die Schlacht geschickt! Tanja
singt jetzt für einige Zeit zweistimmig.
23. Mai 2017 - das Leben ist schön
Die Zeche Westende, hier, wo Jahrzehnte lang wacker malocht wurde, empfängt
uns mit einer unter gehenden Sonne. Zudem sitzen zwei aparte Damen samt Pizza
made in Mülheim und selbst gehäkelter Faire-Trade-Handtasche im Yanonami-Style
auf den ausgetretenen Stufen des Kompressorenhauses. Neben der
inkognito-Stahltüre türmen sich aber bedauerlicherweise die leeren Bierkästen.
Ts. Da muss eine Lösung her. Alsbald. Es folgt der klassische Einstieg. 'Black'
von Pearl Jam. Das hat mittlerweile Tradition. Leck mich fett. Der Song geht
gut nach vorne. Wir hauen noch ein paar Songs raus, bevor Olaf glücklicherweise
'Sex on Fire' abwürgt und der Drummer so nicht in den zweifelhaften Genuss
dieses beschissenen Auftakts kommt, der mitten im Song nie klappt. Danke und
Hallelujah. Wenn’s nach dem Drummer ginge, würde ab sofort eh nur noch 'Creep'
und 'Song 2' gespielt. Dirk, der diesen Blog ja nicht liest und über den wir
hier eigentlich gnadenlos herziehen könnten, bürdet der Kapelle einen Song nach
dem nächsten auf. Einfach so. Der wagt sich was, der musikalische Direktor. Wir
kommen kaum mit. Aber wir haben Spaß an der Freude. Und sonst hat der Drummer
heute seine neue Brille im Rheinufertunnel entsorgt. Das war sehr clever.
Ungefähr so wie das Ölen einer Bremse. Spenden können unter die
inkognito-Stahltüre geschoben werden (nur Scheine bitte). Olaf und der Drummer
sind heute zwar standesgemäß in kurzer Hose erschienen, aber Tanja im
zackigen und kurvenreichen Led Zeppelin-T-Shirt war heute unschlagbar.
Nächste Probe am 29. Mai. Wisst Ihr Bescheid. Und Chris Cornell wünschen wir
RIP.
11. Mai 2017
The world is crazy. Nicht nur das Klima, Ergodan, Trump, Kim Il Jung und
der Erdmagnetismus sind nicht ganz bei Trost. Nein. Es kommt noch schlimmer.
Spot on! Unsere Tanja will für 3 (drei!) Wochen keinen Alkohol trinken. Geht so
was überhaupt!?!? Die Kapelle macht sich nun die allergrößten Sorgen. Entweder
ist das Kind ernsthaft krank oder die Kapelle muss ein förmliches
Band-Ausschließungsverfahren in die Wege leiten. Immerhin gibt es
ungeschriebene Band-Regeln, von denen eine lautet, dass man seine Kameraden
niemals alleine trinken lässt. Semper fi! Kann ja wohl nicht sein, dass die
Männer der Kapelle die Hopfen-Smoothies jetzt allein trinken müssen. Wir denken
aber, dass Tanja sich zum Wochenende wieder erholen wird und die Korken dann
tüchtig knallen. Wahrscheinlich schon heute Abend gegen 17 Uhr 05 und 12
Sekunden. Zweites Highlight des Abends war die Sangeskunst des Drummers.
Unglaublich. Donnerschlag. Die Blitze draußen war nicht etwa vom Foto-Apparat
eines geistesgestörten Talentscouts, sondern hier hat sich der Musikgott wohl
ernstlich über die schrägen Töne erzürnt. Wirkliches Highlight des Abends war
aber ein Gras geschwängertes open air Tischtennisturnier im äußerst knappen
Minirock mit nachfolgender und spektakulärer Zero-Hygiene-Putzung unseres
Zellenblocks. Es lässt sich kaum in Worte kleiden. Ein wirklich ernst
zunehmendes Highlight des Abends war dann aber unsere Performance von 'Along
Comes Mary'. Holla, die nackte Waldfee. Und bei 'Cortez the Killer' müssen sich
unsere Born a rebel-Freunde mal langsam warm anziehen! Wir holen tüchtig
auf.
04. Mai 2017 - im Jahre des Herrn, versteht sich
Die Kapelle der Rastafari-Brüder aus 1001er Nacht von der oberen Etage
verbreitet wieder wacker und gekonnt (!) angenehmes Jamaika-Feeling, bevor die
sympathische Truppe in ihrem neuen, tiefer gelegten Trijahnity-Tourbus voll
bepackt auf dem Weg zu einem unbezahlten Gig in die laue Nacht entschwindet,
die über der verlassenen Zeche Westende wacht. Bei uns unten im Flur schlurft
derweil ein anderer Rasta-Genosse grußlos-apathisch mit selbst gehäkelter und
mördermäßiger Bob Marley-Mütze vorbei, die mindestens 5,2 Kilo wiegt und die
über glasigen Augen schwebt. Ein Riesending. Die schwere, ölige Grasfahne, die
der liebenswerte, aber irgendwie bedauernswerte Nachbar auf dem Weg zum links
liegenden Herren-WC torkelnd hinter sich her zieht, hat sich bis heute noch
nicht auf die schmutzigen Fliesen gesenkt. Eine Mörder-Wolke, die immer noch
träge rumwirbelt und vielen ahnungslosen Fliegen wunderbare und farbenfrohe
Träume beschert. Wir konnten aber kurz an der mächtigen Wolke schnuppern, was
neben unserer Wiedersehensfreude eine enorme künstlerische und vor allem
kostenfreie Entfaltung bewirkt hat. Denn wir haben eine recht vernünftige Probe
auf die Beine gestellt. Alles hat – zumindest nach der bescheidenen Meinung des
Drummers, der heute verspätet eingeflogen ist – doch recht gut gefunzt. 'Along
comes Mary' von den Bloodhound-Brüdern wird noch ein weiterer Knaller auf dem
Weg zur Welttournee. Draußen auf’m Parkplatz tatsächlich ein paar neugierige
Zuschauer, die mit großen Augen und Ohren interessiert durch unsere
inkognito-Gitterstäbe glotzen und lauschen. Zwar hat keiner applaudiert, aber
es hat sich auch keiner beschwert. Aber sie waren interessiert. So. Bei 'Cortez
the killer' mutiert Olaf aber so was von zu Warren Haynes! Bis auf den Ranzen
und die Matte könnte man meinen, wir alle spielen live im NYer Central Park.
Cortez hat im ersten Wurf schon fast so gut geklappt wie bei den Born a
rebel-Nachbarn, die uns ja ständig kopieren, die alten Plagiateure. Also. Ins
Programm aufnehmen werden wir aller Voraussicht nach 'The Passenger'. Nicht,
weil der Song ganz schmuck ist, sondern weil Olaf das gleiche Six Pack wie Iggy
Pop hat. Und ein Lob heute nicht nur für unsere Mikro-Queen Tanja, die es seit
dem 8. April 2015 mit uns schrägen Männern im besten Alter aushält, sondern
auch an Dirk, der mit Golf-Tennis-Maus-Arm dennoch tüchtig an seinem Bass zupft
und seinen fehlerfreien Soundteppich legt. Nächste Woche – sofern der
christliche Gott der Leitkultur will - zweimal Probe und sofern der Zahnarzt
bei Tanja nicht zu doll bohrt. Der Band liegt übrigens noch keine
Reisebericht aus London und vom Heiratsantrag vor...
13. April 2017, Gründonnerstag.
Ein hellblauer Himmel liegt über der Zeche Westende. Der Parkplatz komplett
verwaist. Nur die Leistungsträger Eurer inkognito-Kapelle feilen an der zweiten
Karriere, da die erste Karriere wahrscheinlich irgendwie nich‘ mehr in
Schwung kommt. Und da Stress nur der Leistungsschwache kennt, haben wir
gleich einen fetten Riemen auf die Orgel gelegt. Mit 'Along comes Mary' ging’s
gleich tüchtig nach vorne. Selbst 'Sex on Fire' hat heute mal gut gefunzt.
Hahaa! Wir haben die Songs heute einfach runtergehauen und das Motto
„Nachdenken schadet“ ins Leben gerufen. Die inkognito-Lampe wirft psychodelic
patterns an die ceiling. Und die Hopfen-Smoothies schmecken mit jedem Schluck
besser. Alles fluffig. Nächste Probe aber erst am 4. Mai. Die ganze
inkognito-Kapelle ist bis dahin aber mördermäßig gespannt, von welchem
ausgeklügelten Heiratsantrag Tanja uns dann berichten wird. Jetzt wünscht Euch
Eure ungemein sympathische inkognito-Truppe aber ersma dicke Eier!
11. April 2017
Die goldene Abendsonne wirft tiefgelbes Licht wie flüssiges Eisen auf die
ehemalige Zeche Westende. Im Flur wirft sich dann aber ein olfaktorisches Drama
auf die Nase das seinesgleichen sucht. Alter, schnell Nase und alle Türen zu
und nichts wie weg. Ersma eine Kanne Bier als Gegenmaßnahme. Trotz des
Aroma-Alarms aus den WCs dann aber wieder eine zackige Probe. Wir werden noch
mal tüchtig reich und berühmt.
06. April 2017
Arbeitsprobe. Wir spielen 4 Songs, zwei davon aber 1000-mal. Langweilig für
Tanja, aber die inkognito-Männers sind nachher halbwegs zufrieden. Jetzt ersma
Wochenende.
30. März 2017
Keine Probe. Tanja hat Lehrerschnupfen und die schlimme Fuck Off-Krankheit.
Eine fürchterliche, kaum heilbare und immer wiederkehrende Erkrankung.
28. März 2017
Der Meister am Bass heute aber so richtig auf Krawall gebürstet. Die wilde
Rockermähne kurz geschoren, das T-Shirt hochgekrempelt, ein Song nach dem
anderen wird durchgeprügelt und gestrichen. Nur kürzeste Nikotinpausen und
gleich wieder an die Instrumente. Jetzt braucht die Kapelle einen handfesten
Mediator! Nächste Probe am 6. April, also kaum Zeit um zu Üben und einer
Abmahnung aus dem Weg zu gehen. Aber jetzt ersma Wochenende, Freunde!
21. März 2017
Die Ingenieure der Kapelle montieren das kickdrum-Mikro und präsentieren
Tanja dabei wacker das üppig behaarte und wenig von der Sonne verwöhnte
Maurer-Dekolleté. Sehr apart. Der Drummer lehnt sowas ja aus religiösen Gründen
heraus ab und hat sich die Boxershorts zur Sicherheit zünftig bis unter die
Achseln gezogen. Sicher ist sicher. Der Mann von Welt zeigt ja keine nackte
Haut. Auf jeden Fall hat die kickdrum mit einem amtlichen Audix D6 jetzt noch
mehr Wumms. Bedauerlicherweise hat Euer inkognito-Chronist aufgrund einer hohen
Arbeitsbelastung aktuell Schwierigkeiten mit der Memorierfähigkeit, so dass
weitere Eskapaden hier und heute ungenannt bleiben müssen. Ab der nächsten
Probe wird wieder alles notiert, damit die Nachwelt diesen mörderwichtigen Blog
auch ja lesen kann.
14. März 2017
Leck mich fett. Eine Band mit Ingenieuren, einer freien Radikalen und einem
Drummer einfacher Denkstruktur. Eine brodelnde Mischung. Eine fröhlich
schillernde Fehlfarbe, die unsere sympathische Truppe abrundet. Manche Bands
spielen alles aus dem Bauch, andere wiederum alles vom Blatt. Aber nich‘ Eure
inkognito-Kapelle. Während sich ¾ der Kapelle über Päckchen und Takte
unterhalten, versucht der Schlagzeuger halbwegs erfolgreich ein schlaues
Gesicht zu machen. Wenn das so weitergeht, kommt ab sofort ein Zeichenbrett
mitten in den Proberaum, Freunde. Samt Rasierklinge, damit man entweder die
falschen Tuschestriche abkratzen oder sich vor Verzweiflung die Pulsadern
aufschneiden kann. Aber ein tüchtiger Tusch und dreifach Hurra! Nach zwölf
Anläufen, 4 Bier und 6 Zichten hat 'Sweet Child of Mine' dann aber endlich
gefunzt. Das musikalische Resultat der nächsten Proben muss mit mehr
Hopfen-Smoothies untermauert werden, damit die Lockerheit passt. Die Muse muss
alkoholisiert werden. Nächste Probe, so Gott will, am 22. März!
07. März 2017
Standesgemäßer und sympathischer Start der inkognito-Probe mit Champagner
und Zichte. Aber dann volle Konzentration auf die perfekte Ausführung der Songs
mit all ihren Raffinessen. Der musikalische Direktor lüpft schon mal die rechte
Augenbraue und verlangt volle Aufmerksamkeit . 100 % Anspannung bis in die
Haarspitzen – bis einem der Männer auffällt, dass unsere Dame am Mikro ja neue
Unterwäsche am Start hat. Hör mal, ganz lasziv. Nix mehr mit Konzentration.
Only distraction. Danncha gign nix merh. Keinre kontne sihc mher odrentlihc
kontenzrieren. Hiu. Alel Sonsg gignen schfie. Veradammt! Bestimmt von Victorias
Secret und aus schwarzer, glänzender Spitze! Na ja, afu jden Flal, hta dnan
'Along comes Mary' retch gtu gekalppt. Zumdindest dei ertsne 10 Seuknden.
Riesen Dinger. Den Song spielen war ja ohnehin nur, weil das Cover der
Platte 'Show us you hits' so ungemein interessant ist. Und Olaf hat zum
Geburtstag ersma wacker aufgerüstet. Neues Besteck aus samtmattem Mahagoni. Und
der musikalische Direktor geht in ein sehr interessantes Sportstudio, das auch
zum Thema des heutigen Abend passte. Auch alles sehr schlüpfrig. Das muss bei
der nächsten Probe alles noch mal näher beleuchtet werden. Der Drummer hat von
alledem wie immer nichts mitbekommen.
28. Februar 2017
Eine Probe für faule Säcke und Säckinnen. Nur dreieinhalb bis fünf Songs
und noch schlecht gespielt obendrein. Dafür ein mehrstündiger,
wissenschaftlicher Exkurs von René, der uns dazu gebracht, nun doch keine
Lautsprecher zu kaufen. Dafür haben wir jetzt in der Kapelle drei Leute im
besten Alter. So. Wo ist mein Bett? 22. Februar 2017 Die Gaslampen des
Stahlwerks spiegeln sich in schwarzen Pfützen. Im Flur empfängt uns das typische,
komplexe Aroma aller Proberäume. Gras, Pipi, Bier. Ein olfaktorischer Traum.
Wie angekündigt, war unsere Zelle 409 natürlich vorgeheizt. Soviel Luxus muss
sein. Tanja hat heute einen sympathischen Mann an ihrer Seite. König David
wundert sich, dass ein Proberaum aufgeräumter sein kann als ein Lehrerzimmer
voller chaotischer Pädagogen. Tja, was soll man sagen. Wir hauen ein paar
mittelprächtige Songs raus. Selbst 'Sex on Fire' klappt halbwegs, mit 'Sweet
Child of mine' sind wir auf einem guten Weg, wenn der Gitarrist nicht ewig zu
schnell beginnen würde, den Drummer mitreißt und der sich dann wie immer eine
tüchtige Schelte vom musikalischen Direktor einfängt. Wir verlassen die
heiligen Hallen mit ihren Düften, die uns jetzt auf dem Weg nach draußen verabschieden.
Nächste Probe am 28. Februar, wenn der Drummer 49 Jahre und 364 Tage jung ist!
16. Februar 2017
Keine Probe. Der Drummer hat gekränkelt und fängt sich jetzt mindestens
eine schriftliche Abmahnung ein. Als Beschwichtigung bringt er nächsten Mittwoch
lecker Bier mit und wird den Proberaum vorheizen.
09. Februar 2017
Halleluja. Nach herrlichen Wochen ohne die Kings of Leon musste heute ja
unbedingt wieder die Sex-Rassel rausgekramt werden. Irgendein vorlautes
inkognito-Bandmitglied wollte partout 'Sex on Fire' spielen. Aber siehe da!
Obwohl sich der Drummer wochenlang und erfolgreich vor diesem hektischen Song
gedrückt hat, haben wir heute Abend plötzlich eine der besten versions ever
rausgehauen! Nicht nur Hammer, sondern auch flawless. Über 'Creep' müssen wir
nicht mehr sprechen. Das spielen wir nicht nur besser als unsere Nachbarband,
sondern auch besser als Radiohead. So! Ebenso wie 'Whole lotta love'. Nochmal
so! Das muss mal in aller Bescheidenheit gesagt werden. Und dann gab es noch Ersatzinvestitionen
beim Drummer. Das Yamaha DTX wurde auf eBay veräußert, dafür gibt es nun ein
amtliches Audix D6 für die Kickdrum. Mit dem neuen Subwoofer, den wir alsbald
nebst neuer PA erwerben werden, kommen dann die fetten vibrations. Aber das
neue Credo (der über 50-jährigen in der Band!) lautet ja, dass wir ab sofort in
Wohnzimmer- und Hörgerätelautstärke spielen wollen, um mehr Dynamik zu
erreichen. So was können sich nur Ingenieure ausdenken. Mal sehen, wie lange
das anhält, bevor der Gitarrist (auch Ingenieur!) wieder den Volume-Regler nach
oben dreht.
07. Februar 2017
Graue, schwere Regenschleier hängen in der alten Stahlwerksruine und
verbreiten eine morbide Stimmung. Das Leben ist kurz. Nicht schön, aber leider
die Wahrheit. Also sollten wir nicht unsere Zeit damit verbringen, sinnfreie
Blogs zu schreiben oder diese auch noch zu lesen, sondern das zu tun, was
wirklich wichtig ist. Zum Beispiel Bier trinken, eine rauchen und Musik machen!
Jawoll. Haben wir heute wieder tüchtig zelebriert. Trotz Grippe ließ es sich
unser musikalischer Direktor nicht nehmen, die Kapelle anzutreiben! Am Ende der
Probe ein fesselnder, wissenschaftlicher Exkurs von René zwecks neuer
Beschallung, nachdem wir bei der John Silver-Band und auch bei Born a rebel
Blut geleckt haben. Was für ein Sound. Zum Niederknien. Göttlich. Das wollen
wir jetzt auch haben. Nachdem sich Eure inkognito-Kapelle gegen einen
Banküberfall entschieden hat, werden nun andere Wege beschritten, neues
Equipment zu finanzieren. Olaf hat nämlich alsbald Geburtstag und seine holde
Gattin sucht noch ein ordentliches Geschenk! Das weiß sie vielleicht noch
nicht, aber das ist jetzt Olafs Problem.
21. Januar 2017
Erneuter Betriebsausflug bei Eurer unerhört sympathischen
inkognito-Kapelle. Diesmal aber nicht zur John Silver-Band eine Häuserecke
weiter, sondern zu G und G nach Marxloh, Ortsteil Istanbul. Zwischen
ungezählten muselmanischen Bazaren aus dem Morgenland duckt sich seit 30 Jahren
in einem Hinterhof ganz bescheiden Goddinger + Goddinger. Eine kleine,
familiengeführte Musikalienhandlung, die durch bodenständigen Charme besticht
und an einen Kleinkrämerladen erinnert, wie er im alten, ehrlichen Ruhrpott der
60er Jahre üblich war. Der Kaffee ist gut und hilft nach einer harten Woche im
Job die faltigen Augenlider oben zu halten! Wir leihen uns eine schmucke PA mit
fettem Subwoofer, die mehr PS hat als unser Gerät und erwartungsgemäß einen
halbwegs ordentlichen Klang entfaltet. Jetzt müssen wir nur noch eine Bank
finden, die selbst wir einfachen Gemüter in der Lage sind, unauffällig und ohne
Konsequenzen zu überfallen.
20. Januar 2017
Lob vom musikalischen Direktor! Nach seinem anspruchsvollen Geschmack hat
die Kapelle heute 'Sympathy for the devil' ganz famos rausgehauen. Selbst der
Drumgroove gefiel. Seltsam, da der Mann am Drumset heute nur Wasser getrunken
hat! Bei 'Turn the page' aber ein kurzer Alzheimer-Anflug bei Tanja, der mit
westfälischem Witz gekonnt durch eine freihändige Rap-Einlage kompensiert
wurde! Kann nicht jeder. Olaf hat aktuell eine Klampfe am Start, die aus dem
Jahr 1974 datiert, mehrfach geflickt ist, aber immer noch tüchtig Dampf
produziert. Klampfe Nummer 1 ist nämlich in der Inspektion. Kurz vor der
Sperrstunde wieder mal eine überaus brettharte Version von 'Whola lotta love'.
Das Ding fliegt so gut wie jedes Mal wie ein geölter Sputnik. Der Song dient
mit unserem selbst gebauten Mörder-Outro zudem als eleganter Rauswerfer, wenn
wir demnächst die großen Ruhrpott-Bühnen rocken. Am 6. Oktober soll es nämlich
so weit sein, wenn wir mit den Stone Faces bei Grün-Weiss-Roland-Meiderich
tüchtig Gas geben. Sympathische Groupies dürfen sich jedereit über unsere
Adresse info@inkognito-coverband.com bewerben.
13. Januar 2017
Betriebsausflug bei Eurer inkognito-Truppe. Im Schatten des ehemaligen
Hüttenwerks Meiderich betreten wir die heiligen Hallen der John Silver-Band.
Ein Ort nach unserem Geschmack zwischen Tonstudio, Sammelsurium und
Antiquariat. Eine Schatztruhe an Instrumenten, Boxen, Mischpulten von amtlicher
Qualität. Fettes Besteck! Und Tatsache – die Jungs sind nur nicht ungemein
sympathisch und distinguiert, da sie eifrig den kultivierten inkognito-Blog
lesen, sondern machen mit ihrem Equipment auch noch tüchtig Qualm. Die Burschen
sind alles alte Hasen, denen keiner die musikalische Möhre reichen kann. Ralf
C., der im richtigen Leben als Dave Grohl-Double die Damenwelt verrückt macht,
mutiert am Mikro zu Warren Haynes! Ralf E. gibt 'Dead Flowers' zum Besten,
sieht aber deutlich frischer aus als Mick Jagger, während Keith Richards mit
anerkennendem Blick an der gegenüberliegenden Wand klebt. In der Ecke steht
Andy am 4-Saiter. Hier stehen mehr Bässe als sich der Qualitätsstahl von
British Steel im Lager türmt! Still legt er seinen banddienlichen Soundteppich.
Anders Frank. Der sitzt hinter einer Wand aus Toms und Becken am Drumset. Wie
in jeder Band fristet auch er ein menschenunwürdiges Dasein. An die Wand
gequetscht muss er sich sicherlich oft für die Fehler anderer schuldig
bekennen. Damit keiner zu nahe kommt, entwickelt er mit seiner Snare
schätzungsweise 500 Db bei 18 kHz. Nicht nur die Lautstärke der Kapelle ist
ohrenbetäubend, sondern auch der Sound der schmucken Dynacord-Anlage. Die
wollen wir jetzt auch – nachdem wir eine Bank ausgeraubt haben! Tanja scheidet
als Geldquelle nämlich aus, da eine Karriere als Unterwäsche-Model nicht in
Frage kommt. Siehe Blog vom 05. Januar. Wir spielen mal kurz zwei Songs
von Led Zeppelin und Pearl Jam an, was nicht ganz so fulminant klappt. Hm. Lag
aber nicht an uns! Eher an der Respekt einflössenden Dynacord-Anlage.
Oder am Köpi, das wir nicht mehr gewöhnt sind. Mit einem Hörschaden treten wir
tapfer die Rückreise an. Auf heimatlichem Boden spielen wir bei einem letzten Bier
die Songs noch mal, was natürlich ganz famos klappt. Vielleicht lag's doch am
Hopfen-Smoothie! Aus Gründen der Rehabilitation laden wir die John Silver-Band
mal die Tage zu uns ein. Termin folgt!
09. Januar 2017
Montagabend, Duisburg, kalter Wind zieht durch die alte Stahlwerksruine,
die Frisur hält. Die Gaslampen, die an rostigen Rohrleitungen im kalten Wind
hängen, durchdringen kaum den feinen Dunst. Ein mystischer Ort. Still und
verwaist. In dreckigen Pfützen spiegelt sich der orangefarbene Himmel. Der
gleiche Farbton wie auf dem neuen Bass des musikalischen Direktors. Sunburst
high gloss. Äußerst edel. Ein amtliches Gerät. Der Sound ist hammermäßig. Der
Gipfel der Glückseligkeit. Das Ding hat solche Schubkraft, dass uns die
Augäpfel vibrieren. Zum Glück kam die Decke nicht runter. Ob unter uns die
alten Stollen der Zeche Westende eingestürzt sind, werden wir nie erfahren.
Tanja ist bei ihren anderen Männern, so dass wir uns auf unsere Technikprobe
konzentrieren können. Konzentriert haben wir uns aber auch auf ein oder zwei
Hopfen-Smoothies, während zwei von drei Männern sich eine fette Tüte gedreht
haben. Nächste Probe am Freitag, am 13. Januar, inklusive eines
inkognito-Betriebsausflugs zur renommierten John Silver-Band eine Häuserecke
weiter!
05. Januar 2017
Zwei zarte Rehbeine stehen in ungeputzten Kampfstiefeln und in roten,
unzüchtig glänzenden Seidenstrümpfen auf dem roten inkognito-Teppich. Der
inkognito-Gitarrist ist die komplette Probe komplett von der Rolle, als hier
noch weitere 'schlüpferige' Details ans Licht kommen. Angeblich wird hier an
der Unterwäsche gespart. Um hier wieder Ruhe in Zelle 409 zu bekommen, gibt es
nur eine Lösung: der inkognito-Bassist muss das bei der nächsten Probe
überprüfen. Der inkognito-Drummer lehnt so was ja aus religiösen Gründen
ohnehin und vehement ab. Und wir werden noch mal reich und berühmt! Die
sympathischen Jungs der alteingesessenen Duisburger Kultband Stone Faces haben
uns doch freundlicherweise gefragt, ob wir ganz wacker als deren Vorband auf
die Bühne wollen. Was für eine Auszeichnung für die kleine inkognito-Kapelle!
Wenn alles klappt, könnt Ihr Eure inkognito-Truppe im Oktober 2017 in Meiderich
live und in Farbe vor vollem Haus sehen. Termin folgt! Tickets gibt's da, wo's
Tickets gibt.
03. Januar 2017
Wir begrüßen das neue Jahr mit Henry David Thoreau - 'Nur der Tag bricht
an, für den wir wach sind.' Ein neues Jahr! Mal sehen, was die Menschheit sich
2017 selbst bescheren wird… Erste Probe im neuen Jahr bei Eurer sympathischen
inkognito-Kapelle. Wir beginnen die erste Probe 2017 erst mal standesgemäß mit
Bölkstoff, bevor wir uns an die Instrumente wagen. Der Champagner perlt lasziv
im eleganten Glas. Wir erheben klirrend die Gläser auf ein lässiges Jahr 2017,
auf den Weltfrieden, den inneren Frieden und auf die Gesundheit. Damit das auch
alles klappt, werden nach Leerung der Champagner-Flasche sogleich ein paar
gesunde und gut bekömmliche Hopfen-Smoothies geköpft! Auch unsere Nachbarn am
Damen-WC bleiben ihrem Motto treu und experimentieren im neuen Jahr weiterhin
mit haushaltsüblichen Drogen. Seltsame Geräusche dringen nämlich aus dem
Born-a-rebel-Proberaum, so als ob schüchterne Seehund-Küken sich an einem
schrägen Billy Idol-Cover versuchen. Auch bei einem weiteren
Nachbarschaftsumtrunk bei uns in Zelle 409 konnte dieses befremdliche Mysterium
nicht gelöst werden. Sehr sympathisch, aber egal. Bei uns wird dafür 'Sympathy
for the devil' wie der Teufel geprobt, währenddessen 'Hells Bells' gestrichen
wurde, da die Erzdiözese Köln uns nicht die fette Kirchenglocke schenken
wollte. Und was auch in 2017 alles passieren wird – auch im neuen Jahr kommt
das Leben tüchtig von vorn! 'Die Dinge sind nämlich nie so, wie sie scheinen.
Sie sind immer das, was man aus ihnen macht.' Unser musikalischer Direktor hat
auf jeden Fall den Start unserer Welttournee eingestielt, der irgendwann in
2017 irgendwo an der holländischen Grenze in einer ehemaligen Matjes-Bräterei
stattfinden soll.
30. Dezember 2016
Also. Schon wieder eine Arbeitsprobe am frühen Morgen. Und heute gibt’s
endlich die Brötchen, die ja schon letzte Woche schon angekündigt waren. Tanja
hätte aber eins mit Aspirin gebraucht, da sie bis 2 Uhr nachts gebechert hat.
Wieder mal. Aber die Kapelle ist hungrig nach Erfolg. Wir sind heiß und wollen
Mucke machen. Wir sind schwitzig. Wir sind klebrig. Wir arbeiten – hier, wo
tausende Malocher auf’m Pütt und im Stahlwerk vor uns an der Schüppe waren,
feilen wir wie irre an den Songs. Dirk führt die Kapelle wie immer mit harter
Hand gnadenlos an. Nicht mal Olaf wagt zu mucken, auch nicht, als Dirk ihm
einen Gutschein für Figur-Shaping überreicht. Tanja und der Mann am Drumset
sorgen für den harmonischen Ausgleich, auch wenn 'Sympathy for the devil'
achtmal runtergenudelt werden muss! Aber jetzt lässt Eure inkognito-Kapelle das
Jahr ordentlich ausklingen! Auf jeden Fall blickt Eure Lieblings-Kapelle
zufrieden und versöhnlich auf das Jahr 2016 zurück. Der Drummer muss die Band
an dieser Stelle mal loben – wir sind 'ne echt lässige und sympathische Kapelle
ohne Pinn im Hintern. Wir schließen mit den treffenden Worten von Goethe: 'Das
neue Jahr sieht mich freundlich an, und ich lasse das alte mit seinem
Sonnenschein und seinen Wolken ruhig hinter mir'. Wir sehen uns in alter
Frische am 3. Januar. Der Champagner perlt schon im inkognito-Kühlschrank!
29. Dezember 2016
Der inkognito-Drummer putzt auf allen Etagen die Proberaum-WCs. Fühlt sich
an wie Sozialstunden.
28. Dezember 2016
Arbeitsprobe in den Ferien und am hellichten Tag! Um pünktlich 10.36 Uhr,
wenn Großteile der Bevölkerung in diesem, unseren Land noch im warmen Federbett
liegen und an den Weltfrieden glauben, waren wir bestens gelaunt an den
Instrumenten. Frisch, fromm, fröhlich, frei. Auch der Parkplatz auf dem Gelände
der ehemaligen Zeche Westende gähnend leer! Nur Eure inkognito-Kapelle ist
tüchtig an der Schüppe und feilt an der Karriere. Leistung, Schweiß, Spaß,
Glückseligkeit. Nach solidem Anfang mit Kaffee (selbst gebraut vom
inkognito-Bassisten) und Christstollen (vom inkognito-Gitarristen aus Dresden
importiert) hat es etwa 7 Minuten gedauert, bis die erste (Betonung auf
'erste') Bierflasche geköpft wurde. Wir sagen nicht von wem, aber diese
sympathische Dame am Mikrofon wächst bei 'Whole lotta love' immer mehr über
sich hinaus. Hammer. Richtig gut. Vollgas. Das kann auf diesem Planeten
sonst nur Robert Plant. Das Argument (dem man absolut folgen konnte!) dieser
westfälischen Kampfdrohne aus dem Münsterland lautete, dass Kaffee den Wanst
übersäuert und zu ungewollter Perestaltik des Intestinums führt. Richtig! Um
hier im Sinne der Gesundheitsvorsorge basisch entgegenzuwirken, mussten ein
paar Hopfen-Smoothies ran. Der Bassist, der ja diesen kultivierten Blog nie
liest, hat gleich mitgemacht. Rennie (räumt den Magen auf) konnten wir nämlich
auf die Schnelle nicht besorgen. Man will es nicht glauben, aber 'Best of You'
funzt immer besser. Wahrscheinlich weil der Drummer Christstollen mit lecker
Orangeat und Zitronat essen musste! Sollte ja eigentlich Brötchen geben. Und
weiß der liebe Gott, was Dirk uns heimlich in den Kaffee gemischt hat! Der
Halunke. Unsere new kids on the block, so zum Beispiel 'Sympathy for the devil'
oder 'Hells bells' wurden kurz angespielt und vom inkognito-Betriebsrat
einstimmig für gut und ausbaufähig befunden. Noch mal ein kurzer, geistiger
Exkurs zurück zu den Hopfen-Smoothies: die fehlen zwar jetzt im
inkognito-Kühlschrank, dafür ist der jetzt mit edlem Champagner von René
Chardonnet bestückt, den der inkognito-Drummer aus seinen bescheidenen
Deputaten abgezweigt hat. Diese schmackhafte Pulle wird volles Brett am 3.
Januar zur Neujahrsprobe geköpft! Der Drummer ist heute übrigens im ersten,
selbst gehäkelten inkognito-OEM-T-Shirt der Band-Geschichte aufgelaufen, das in
100 Jahren Sammlerwert haben wird. Vielleicht. Letzte Probe Eurer sympathischen
inkognito-Kapelle ist aber ersma am 30. Dezember im Jahr des Herrn pünktlich um
09.30 Uhr!
22. Dezember 2016
Weihnachtsprobe mit einem ordentlichen Primitivo, den der Drummer aus
seinem exquisiten Weinschrank mitgebracht hat. Der Tropfen war so gut, der
wollte gar nich' aus'm Glas raus. Irgendwann in 30 Jahren werden wir uns
wohlwollend an die Alkoholgelage im inkognito-Proberaum erinnern und dass diese
uns weder in die Irrenanstalt, noch in die Notaufnahme oder die Entziehungsanstalt
gebracht haben! Und wir werden diese Exzesse weniger mit schamhafter Reue,
sondern mit wehmütiger Nostalgie betrachten. Die beste Zeit unseres Lebens ist
nämlich genau jetzt. So. Und Schokolade gab es auch. Arische Weihnachtsmänner
aus weißer Schokolade mit blauen Augen aus dem christlichen Abendland, die
Tanja für ihre Lieblingsmänners erworben hat. Olaf hat ein paar Anmachtricks
von letzter Woche in die Tat umgesetzt und Tanja zum Kniefall animiert. Ts.
Dann noch mal das Glas auf den Jahrestag des Musikalischen Direktors Dirk
gehoben. Erfolgreich musiziert haben wir auch. 'Best of You' wird noch mal der
alltime favorite Lieblingssong vom Drummer. Nächste Probe mit Frühstück um
10.30 hours CET am 28. Dezember. Getz ersma fett Weihnachten!
08. Dezember 2016
Andere Bands rauchen billiges Gras oder kauen Magic Mushrooms, die im
Koffer zwischen feuchter Badehose und schimmeligen Badeschlappen von Koh Samui
eingeschleust wurden, aber Eure inkognito-Kapelle konsumiert standesgemäß und
solide englisches Bier, das der Drummer offiziell aus dem Vereinigtem
Königreich importiert hat und welches dort von angelsächsischen
Bier-Manufakturen mit geheimen Ingredienzien versetzt wurde. Ein Hoch auf die
britische Braukunst und die Chemie-Industrie! Niemand von uns braucht jetzt
noch irgendeine keimige Impfung. Ansonsten eine Probe nach unserem Geschmack!
Alkohol und schmutzige Witze, die von unserer westfälischen Frohnatur mit
ansteckendem Lachen frivol quittiert wurden. Und heimliches Liebesgeflüster und
'keine Geheimnisse in der Band'! Und laute Musik! Olafs Klampfen wurden heute
mit dem Motto 'lauter geht immer, denn leise ist kaputt' richtig
rangenommen. Und die Männers der Band haben von Tanja die neuesten Anmachtricks
gelernt. Jetzt, mit 50, im besten Alter, wissen wir endlich, wie’s geht. Wird
nächste Woche im Büro gleich live in die Tat umgesetzt. Und die neue Direktive
unseres Musikalischen Direktors Dirk lautet nun, dass 'Best of You' ab sofort
am Anfang jeder Probe gespielt wird. Zack. Dann haben wir es wenigstens hinter
uns. Wunderbar, wenn der Schmerz nachlässt. Der Drummer mag ja keine Songs, die
schneller als der Puls gehen, aber es hat ja wie immer keine Sau zugehört.
Fazit: wir hatten heute dennoch tüchtig Spaß! Wir sind nämlich 'ne ganz hotte
Kapelle 9000. Die Weihnachtsprobe Eurer Band ist am 22. Dezember - mit
tüchtig Rotwein versteht sich. Und der Bandpoet schenkt dem Bassisten 5 Mark
und 'ne Kiste Wein, wenn der Sack endlich mal den Blog liest.
01. Dezember 2016
Schon sehr angenehm, wenn man in einer Kapelle mit arrivierten und
solventen Herrschaften musiziert. Der Proberaum ist dank Alzheimer schon
tagelang vorgewärmt – jemand der Männers hat bei der letzten Probe nämlich
höflicherweise vergessen, die inkognito-Heating auszustellen. Und Tanja träumt
immer noch von einer Nacht im Proberaum mit ihren Lieblingsmännern, muss sich
am Wochenende auf mehreren Gelagen aber erst mal Mut antrinken. Und der Drummer
braucht bald mal 'ne Doppelstunde beim Psychologen, wenn weiterhin 'Best
of You' gespielt werden muss. Jetzt ersma Wochenende! 24. November 2016
Keinerlei Vorkommnisse oder wilde Sachen, von denen der Bandchronist berichten
müsste.
17. November 2016
Alter. Was ist mit unserer Welt los? Brexit, Erdogan und jetzt Trump.
Political correctness, Anstand und Feingefühl adé. Aber immerhin die
allerschrägste Frise vom ganzen Globus. Nur noch Irre am Start. Die Welt am
Randes des Wahnsinns. Kurz vor dem ultimativen Absturz. Aber Eure
inkognito-Kapelle hat weiterhin Bodenhaftung und hält wacker und solide am
alten Motto „It is never too late to become a rockstar“ fest! Also ham wir
heute Abend fetten Rock'n'Roll gemacht und mehrere Flaschen Gerstensaft auf den
Weltfrieden getrunken. Während drei Mitglieder der Kapelle ungemein
zugeschlagen haben, hat sich der Drummer schüchtern mit einem kleinen
Fläschchen vornehm zurückgehalten. Aber auch bei uns wiederholt sich die
Geschichte: manche Songs funzen immer wieder unerhört gut. Andere wollen nicht
so wie wir. Novum des heutigen Abends: ‚Message in a bottle‘ hat vom Timing her
mal halbwegs gut geklappt. Aber wenn man mal genauer hinhört, liegt im
Konkreten der Schund. Aber in der Vorstellung, im Wahn, dort wohnt das
Großartige, das Transzendente, das immerwährende Schöne. Tanja war von der
Probe am folgenden Morgen noch so elektrisiert, dass sie erstmal ihr Samsung
unter den ICE geworfen hat. Immer was Neues mit dieser Frau. Next appointment
on 24/11. Da gönnen wir uns ersma ein paar fancy Hopfensmoothies und
schauen wie die Welt dann ausschaut!
26. Oktober 2016
Während wir tüchtig an der Welttournée feilen, klopft es plötzlich an der
inkognito-Tür. Ein unrasierter Mittfünfziger steht im Türrahmen. Wir vermuten
sofort einen getarnten Talentscout mit Plattenvertrag in der Tasche.
Anscheinend hat er schon die ganze Zeit an der Tür gelauscht. Er kommt sogar
zweimal vorbei, aber ohne Vertrag, Stretch-Limo, Koks und Bargeld. Scheiße, was
soll das? Gerade heute haben wir doch gespielt wie junge Götter. Die Flammen
unseres musikalischen Feuers loderten bis unter die Decke. Künstlerische
Ergüsse bis zum Exzess. Und dann noch ein richtiges Drama! Die Lampe im
inkognito-Kühlschrank ist defekt, wir können das Bier nur noch ertasten. Nix
als Pech heute.
24. Oktober 2016
Dunkel, verlassen, trostlos. Schwarze Schatten. Die Ruine der ehemaligen
Zeche Westende schläft. Dunkle Tropfen füllen die schwarzen Pfützen. Müll liegt
rum, Graffiti an den Wänden. Glühende Schlacke färbt den abendlichen Himmel
kurz orange. Ein Ort voller Schwermut und Romantik. Kaum noch jemand erinnert
sich daran, wie hier Jahrzehnte lang malocht wurde. Nur gedämpft klingen
schräge Töne aus den Proberäumen. Aber unser Abend beginnt verheißungsvoll.
Tanja hat ihren Lieblingsmännern köstliches Trappistes Rochefort mit satten
11.3 PS aus Belgien mitgebracht. Die Spiele können beginnen. Ein paar Songs
klappen nicht, die üblichen Schuldzuweisungen werden zärtlich ausgetauscht.
Dirk und Olaf haben sich vor der Probe garantiert abgesprochen, dass wie immer
der Drummer schuld sein soll! Egal. Dafür gelingt uns spontan ein lässiges
outro bei ‚Simple Man‘! Hätten die Burschen von Lynyrd Skynyrd nicht besser
gemacht! Und ‚wake up‘ von Mad Season wird noch der fette psychodelic Burner.
Ansonsten drehten sich die Gespräche um Matratzen und laszive Damenbekleidung.
Und am Freitag steht uns ein Betriebsausflug zur renommierten John Silver Band
bevor. Tanja ist schon ganz elektrisch, da deren Gitarrist Ralf C. aus D. ja
ausschaut wie Dave Grohl von den Foo Fighters. Zur Beruhigung haben wir sie
erst mal im Proberaum von Bornarebel deponiert.
17. Oktober 2016
Tanja steht verschnupft, aber patriotisch gewandet am Mikro. Rote
Stupsnase, güldener Umhang, schwarze Obelisken. Die inkognito-Stahlwerkslampe
umkränzt das kunstreich geflochtene Keratin-Diadem mit einer silber strahlenden
Korona, während Dirk und Olaf ihr zu Füßen liegen und die Technik richten.
Husten mit Hall und Delay. Wir hauen ein paar Songs raus, lassen dann aber die
Zeche Westende im nächtlichen Dunkel zurück. Auch nach Jahrzehnten des
Stillstands haucht sie immer noch ihren Atem aus. Schmutziges Efeu rankt an
rostigen Trägern und Rohrleitungen hoch. Verfall und Niedergang. Alles wird
anders. Nichts bleibt wie es ist. Der Drummer hat für dieses Jahr schon sein
kurzes Beinkleid abgelegt, dafür aber seine neuen, blauen
Schallplatten-Boxershorts am Mann. Nächste Probe in alter Frische am 20.
Oktober!
26. September 2016
Die Sonne über dem spätsommerlichen Ruhrpott versinkt hinter den
Schwefelschwaden, die vom Oxygen-Stahlwerk herüber wehen und sich über die
Ruinen legen. Der Parkplatz am Kompressorenhaus ist gerammelt voll, alle Bands
feilen wild an ihren Karrieren. Nachdem wir jedoch unsere erste Version ever
von Mad Seasons ‚Wake Up‘ raushauen, plötzlich ein fluchtartiger Exodus. Keine
Sau mehr auf dem Parkplatz. Selbst die Stahlwerkskatzen sind weg. Dabei
gefielen uns als Nachwuchs-Grungeband unsere ersten Gehversuche des neuen Songs
recht gut… War wirklich nicht schlecht. Wird noch ein knallermäßiger Song. Auf
jeden Fall ist unser Vorrat an Drogen einer zackigen Grungeband würdig. Die
Bierkästen stapeln sich an der Wand, der Kühlschrank ist voll, jede Menge
Tabakkrümel auf dem Boden und manchmal weht ein wenig Marihuana der
Nachbarbands durch den Türspalt!
19. September 2016
Die Eingangsstufen zum Kompressorenhaus der ehemaligen Zeche Westende sind
von den schweren, ungezählten Tritten zahlloser Malocher abgewetzt, die sich im
Schatten der Schlote tapfer zur Schicht geschleppt haben. Heute Abend sitzt
eine fesche Blondine mit wallender Mähne auf den ausgetretenen Treppenstufen.
Wie eine Gladiatorin der Neuzeit wartet sie auf ihre wackeren Mitstreiter. Auf
ihrem flammend roten Streitwagen prangt das stolze Wappenschild D-RS:
Deutschlands rassigste Sünderin. Und tatsächlich. Neben ihr steht schon der
Gerstensaft griffbereit. Die Spiele können beginnen. Panem et circenses. Auf 3
köpfen wir gekonnt und voll im Takt den Ploppverschluss der Flaschen. Wenn die
Taktsicherheit bei den Songs auch mal so gut klappen würde! Denn an einigen
Stellen lief‘s heute ein wenig unrund, auch bei Songs, die sonst eigentlich gut
funzen. Sack und Asche. Wir müssen mehr üben und für die Lockerheit
wahrscheinlich auch mehr Ploppverschlüsse öffnen. Nächste Probe aber erst am
26. September. Da wollen wir uns mal an ‚Wake Up‘ von Mad Season ran wagen. Und
die vier freien Radikalen Eurer sympathischen inkognito-Kapelle planen auch
eine Neuauflage der inkognito-Grillung. Wahrscheinlich im Mai/Juno 2017. Und
wahrscheinlich nicht im Proberaum, aber wahrscheinlich auch nicht in der
Esprit-Arena. Termin und Location folgen.
13. September 2016
Der schwarze Nachthimmel drückt seine schwere, dunkle Hitze auf die
ehemalige Zeche Westende. Feucht und bleiern drückt sie alles nieder. Die
rostigen Stahlträger und Rohrleitungen des einstigen Hüttenwerks ächzen, so,
als wenn die Feuer der alten Hochöfen noch nicht erloschen wären. Keine
Abkühlung in Sicht. Selbst unserer Fledermaus ist es zu hot. Da im Blog nicht
mehr erwähnt werden darf, dass der Schweiß knietief im BH steht, halten wir für
heute vornehm und distinguiert fest, dass Tanja ganz wunderbar und damenhaft
transpiriert. Wir Männer schwitzen einfach nur. Überall Feuchtgebiete. Dirk zum
ersten Mal seit Bestehen der inkognito-Kapelle im lässigen Piraten-Look mit cut
off Beach-Trousers und funky Flip-Flops! Bei Olaf hat die Hitze eine reinigende
und läuternde Wirkung – freimütig gibt er endlich einen Fehler nach dem anderen
zu. Geht doch! Es kann ja auch nicht immer dem arme Mann am Schlagzeug an allem
Schuld dran sein, Freunde. Mucke gemacht haben wir nämlich auch. Einiges klappt
wie immer unerhört formidabel und bonfortionös, anderes weniger, manches gar
nicht. Liegt aber nur an den ungesunden Temperaturen. Einzige Lösung: wir
müssen aus Gründen der Gesundheitsvorsorge einfach mehr eisgekühlte
Gerstensaftkaltschale zu uns nehmen, bevor wir dehydrieren und Gefahr laufen,
im Proberaum zu kollabieren! Nächste Probe in kurzer Hose am 19.
September. Und besten Dank an die benachbarten Bands - die WCs sehen nach
wie vor besser aus als jemals zuvor.
06. September 2016
Während unser Dagmar von den Stone Faces in London mit Peter Green von
Fleetwood Mac auftritt und Tanja ihre Karriere mit Stay Tuned
(www.staytuned-band.de) voranpeitscht, übt die inkognito-Kapelle einsam,
schüchtern und scheu in Luxuszelle 409 die altbekannten Songs. Unsere Edellampe
baumelt von der Decke und verströmt gelbliches, fahles Licht, der alte
Kühlschrank ist voll und brummt, der Teppich ist fleckig. Niemand hat Fußpilz.
Der Sound im Proberaum ist unerhört gut. Wir sind glücklich. Und 'Simple Man'
von Lynyrd Skynyrd hauen wir nach den ersten Gehversuchen schon bretthart weg.
Der Schweiß steht knietief im BH, die Luftfeuchte im Proberaum ist am oberen
Pegel. René von nebenan wagt sich einfach, unsere mördermäßige Creep-Version
von Radiohead zu spielen. Ts, der covert uns einfach so, die Sau. Da mussten
wir ersma gegenhalten und dem Kollegen zeigen, wo der Frosch die Locken hat.
Und als hätten wir mit 'Raindance Maggie' und 'Best of You' nicht schon genug
auf dem Schirm, das nicht ordentlich läuft, haben Olaf und Dirk einfach 'Wake
Up' von Mad Season in den Ring geworfen. Wir mutieren noch zur
Post-Grunge-Band. Das artet doch noch alles in Stress aus, Freunde. Tanja war
so fertig, dass sie den ganzen Abend keinen Gerstensaft angerührt hat, sondern
auf alkfreies Bier umgestiegen ist. Kein gutes Zeichen.
18. August 2016
Was für ein brodelnder Hexenkessel aus Schweiß, Alkohol und Emotionen nach
fünf Wochen Abstinenz. Olaf hat eigenes zur Wiedersehensparty köstliches
Bombardier Bang On-Beer aus dem Vereinigten Königreich importiert, wo sich
einem nach drei Schlucken schon tüchtig und nachhaltig der Schädel dreht.
Alter. Der Schlagzeuger musste erst mal (großer Verstoß gegen die
Proberaum-Etikette!) einen Liter Wasser trinken, damit er wieder klar kam und
nicht vom Schutzmann aufgegriffen wird. Und damit der Manager vom Plattenlabel
uns nicht nur hören, sondern auch sehen kann, haben wir ersma wacker und
streifenfrei die Fenster geputzt. Kurze Schrecksekunde, als Tanja mit ihren
glatten Stiletto-Kufen auf unserem lasziv roten Teppich ausrutscht und sich
fast die verführerisch funkelnden Svarovski-Steine vom Victoria Secret Luxus-BH
abschrappt. Uff. Olaf wollte als Ingenieur kurz den rückseitig angebrachten
Zwei-Sekunden-Schnellöffner auf seine Funktionsfähigkeit kontrollieren, während
Dirk und der Drummer vorne beidseitig assistiert hätten. Nur aus
Sicherheitsgründen, versteht sich. Aber das wir arrivierten Herren immer
weniger bei Tanja punkten können, sieht man daran, dass unsere Frau am Mikro
sich mitten in der Nacht von einem Toyboy abholen lässt. Hmm. Musik gemacht
haben wir übrigens auch, was hier und da sogar ganz gut funktioniert hat. Und
während Donald Trump gerade von den Geheimdiensten gebrieft wird, erhalten wir
ein umfassendes und abendlanges speed briefing von den Stone Faces. Jetzt sind
wir wieder voll auf Ballhöhe. Nächste Probe am 6. September mit Lynyrd Skynyrd
und den Red Hot Chilli Peppers.
12. Juli 2016
Tanja, mit zerrissener Hose, noch leicht angeschlagen vom wilden Vorabend,
trotzdem aber auch heute wieder voll leistungsfähig, indem erst mal eine fette Kanne
köstlicher Rotkäppchen-Puffbrause auf die Mitte 30 geköpft wurde. Stilvoll im
Plastikbecher, versteht sich. Danach Bescherung. Und ein paar Songs rausgehauen
haben wir auch. Eure sympathische inkognito-Kapelle zieht sich jetzt aber in
den Sommerurlaub zurück. Während Dirk in deutschen Landen gewohnt züchtig einen
Radurlaub zwecks Leibesertüchtigung durchführt, plant Olaf im Vereinigten
Königreich einen Besuch bei der Queen, Boris Johnson oder bei Paul Gascoigne.
Der Drummer weilt am Atlantik zwecks Erprobung neuer Weine. Tanjas Urlaubspläne
sind wie die Frau selbst nebulös, wir befürchten das Schlimmste. Auf jeden Fall
werden die Geschichten und Erlebnisse abstrus. Aber die Beach Rule Number One
lautet: wer nackt baden geht, braucht keine Bikinifigur! Nächste Probe am 18.
August, dann mit den abenteuerlichsten Urlaubsberichten! In dem Sinne, bleibt
anständig und kommt gesund durch den Sommer.
22. Juni 2016
Die beiden Männer von der Rhythmus-Abteilung lassen sich auf der Fahrt zum
Proberaum von Tanjas betörendem Duft berauschen. Der Mann an der Gitarre,
ebenfalls auf dem Weg zum Proberaum, träumt währenddessen vom prall gefüllten
inkognito-Kühlschrank. Alles deutete also auf einen rauschhaften Abend hin. Und
tatsächlich. Während Tanja mit ihren nachtschwarzen Geisha-Schuhen, farblich
passend zum rattenscharf-frivolen Baby-Doll-Kleidchen am Mikro steht, drehen
sich die Gespräche schon in die notorische Richtung. Tanja, Olaf und Dirk
wollen nämlich während einer nächtlichen Probe mit tüchtig Alkohol in ein und
denselben Schlafsack schlüpfen! Ha, der Drummer lehnt so was ja allein schon
aus religiösen Gründen heraus ab und sollte stattdessen nur die Ohrstöpsel
besorgen. Man darf also gespannt sein. Der inkognito-Chronist wird hautnah
davon berichten! Ansonsten gab es heute eine pädagogisch wertvolle Analyse von
'Best of you', nachdem es der Drummer, genau wie bei 'Sirens' und 'Alive',
nicht geschafft hat, auch diesen Song von der Setlist zu eliminieren. Aber
'Cold Desert' - ein monstermäßiger Traum, Freunde! Kurz noch 'Wanton
Song' mit Jon Bonham-Ausraster rausgehauen, gefolgt vom obligatorischen 'Song
2' und ab zum Bahnhof. Aber Obacht, Fans & Friends: der MÜV (Musikalischer
Überwachungsverein) lauert überall: aus dem Kofferraum piepst plötzlich Dirks
Metronom und entlarvt, wie schräg selbst Profi Dominic Miller spielt. Ts.
Nächste Probe in diesem Sommer am 6. Juli, vor der langen
inkognito-Sommerpause. Und angeblich sollen die Gummistiefel wieder sauber
sein.
17. Juni 2016
Der Drummer, als Mann einfacher Denkstruktur und im fortgeschrittenen
Alter, hat doch heute tatsächlich sein inkognito-Blog-Heftchen nicht am Mann
gehabt! Trotz nachlassender Memorierfähigkeit konnte er sich dennoch einige
Dinge des heutigen Abends merken… Rock'n'roll, Adrenalin, Rebellion war nach 5
Flaschen Gerstensaft Tanjas' Motto des Abends. Der Drummer dachte aber eher an
'Freiheit der Kunst'! Dirk hatte andere Pläne, denn sogleich zu Beginn der
Probe kam die klare Anordnung unseres Musikalischen Direktors, die Lernerfolge
der letzten Probe auch heute Abend effektiv abzurufen. Wie immer also nur Liebe
nach Leistung. Hat aber eigentlich ganz gut geklappt! Selbst 'Alive' und
'Sirens' fügen sich langsam, während andere Songs wiederholt gut laufen und
immer fetter werden! 'Cold Desert' wird noch als beste psychodelic Coverversion
ever in die Rockhistorie eingehen! Die Kunst des Lebens besteht ja auch darin,
eigene und fremde Unvollkommenheit zu akzeptieren. Denn überall im Proberaum
lauern die Misstöne. Entweder ist die Batterie von Olafs Gitarre leer oder der
Drummer haut ewig daneben. Und wenn im Wald nur die schönsten Vögel singen
dürfen, wär's im Gehölz verdammt still. Tanja, unsere westfälische Rockerbraut,
war ja ganz authentisch beim Rock am Ring und hat bei wilden Partys in feucht-schwitzigen
Zelten unter Gewitterwolken Alkohol und sicherlich auch Drogen zugesprochen und
auch noch eifrig beim Oben-ohne-Schlamm-Catchen mitgemacht. Die Gummistiefel
der Mutter ihres sympathischen Arbeitskollegen David stecken in Größe 38 immer
noch ungeputzt in der Tüte, Fräulein! Aber der Rest der Band war währenddessen
wie immer ganz brav. Entweder haben wir unseren Frauen artig beim
Einkaufen geholfen oder aufmerksam die Biotonne rausgeschoben. Nächste
Probe Eurer hammerharten Rockband mit richtigen Rockstars am 22. Juno!
31. Mai 2016
Der Abend ging gut los. Denn schon im Auto wurden die ersten Bierflaschen
geköpft. Ein verheißungsvoller Abend also. Und tatsächlich! Die ersten Songs
hatten sofort den richtigen Groove, was von Tanja auch gleich wohlwollend im
inkognito-Klassenbuch notiert wurde. Zum ersten Mal klang selbst ‚Sirens‘
halbwegs so, als würde der Song irgendwann noch mal ans Fliegen kommen. Dauert
wohl noch ein paar Jahre, bis unsere bislang noch beklagenswerte Version
vorzeigbar wird, aber es scheint, als wäre der Knoten geplatzt. Lag entweder
daran, dass das Drumset heute liebevoll mit WD-40 gewienert wurde oder dass
Olaf endlich mal sportlich in kurzer Hose aufgelaufen ist. Beine wie Roberto
Agustín Trujillo Veracruz! Nach vier guten Songs aber erst mal eine Zigarette,
was von den Born a rebel-Nachbarn gleich damit quittiert wurde, ob wir denn
gewerkschaftlich organisiert wären? Ts, natürlich nich! Olaf hat dann noch bei
Dirk sein Recht auf professionelle Manipulation eingefordert, als wieder mal
jemand gesucht wurde, dem man die Schuld in die Schuhe schieben konnte. Nächste
Probe irgendwann in den nächsten Wochen, denn Dirk geht in weißer Leinenhose
und rosa Poloshirt elegant und barfuß segeln, während Tanja sich irgendeiner sympathischen,
xenophilen Parallelgesellschaft von zehntausenden, ungewaschenen
Festivalbesuchern anschließt, die sich auf 'ner keimigen Wiese knietief
im Schlamm suhlen und im Dauersuff das einzige öffentliche WC demolieren. Das
ist wahrer Rock’n’Roll!
20. Mai 2016
Eine schwarze Katze huscht an der alten, baufälligen Mauer entlang, die
irgendwann noch eins der Stahlwerksviecher oder einen Gitarristen unter sich
begräbt. Erst mal ein paar Bier, denn das gibt Kraft und Selbstvertrauen! Aber
der Groove wollte heute nicht so wie wir. Außer beim Solo von Cold Desert, das
den ganzen Proberaum in eine fette, psychodelic Stimmung getaucht hat. Tanja,
unsere westfälische Kampfdrohne, hat zwar wieder die Peitsche rausgeholt, aber
die Muse wollte einfach nich'. Am Ende der Probe steht ein fetter, bleicher
Vollmond über dem Stahlwerk und passt zur Stimmung des ausklingenden Abends.
'Gute, wahre, echte Musik spiegelt die Abgründe und Frustrationen, die Leiden
und Leidenschaften der Menschen wider und hebt sie auf eine andere Ebene', wie
unser Freund Yehudi Menuhin mal an einem grauen Regentag richtig fest gestellt
hat, wahrscheinlich als auch ihn die Muse nicht küssen wollte. Jetzt erst mal
eine Woche ohne Probe zum Krafttanken. Am 31. Mai geht’s mit full speed ahead weiter!
17. Mai 2016
Stahlgraue Wolken über der Zeche Westende, unangenehme 12 Grad, aber die
Frisur hält. Katzenlady two – zum Glück nicht im hautengen Catsuit – mästet
unsere Stahlwerkskatzen. Dirk und Olaf frisch vom Segeltörn zurück. Dirk von
den Strapazen geplättet, Olaf mit elegantem Jet Set-Sonnenbrand auf der
Nasenspitze. Der Mann am Schlagzeug ermattet vom Nichts-Tun am
Pfingstwochenende. Tanja wie immer voller Tatendrang sprühend. Immerhin stand
ein harter und arbeitsreicher Abend bevor, denn ein state-of-the-art
Tascam-Aufnahmegerät ziert nun unseren Proberaum. Tanja hat zwar kurz versucht,
uns mit ihrem Besuch in der Bra-Bar in Vancouver aufzumuntern, aber wir waren
alle auf Leistung, Arbeit und Ergebnisse getrimmt. Ein Abend voller Tüftelei mit
zig Aufnahmen und mit dem schlichten Ergebnis, dass wir eine bessere
Gesangsanlage brauchen! Das klingt nach einer Aufrüstungs-Spirale wie zu den
besten Zeiten des kalten Krieges. Aber der Abend endete versöhnlich mit einer
unerhört mörder-fluffigen Version von Creep und einer hocherotischen Darbietung
von Cold Desert. Wow, shagadelic. Die Songs haben noch nie so gut geklungen wie
heute Abend! Und wenn für den European Song Contest 2017 jemand für den letzten
Platz gesucht wird – das bekämen wir auch noch hin!
11. Mai 2016
Dirk und Christoph wie immer in kurzer Tarnhose oder Jeans in
schmuddelig-lässigem urban street look. Olaf dagegen heute smart casual frisch
und erfolgreich aus dem Büro und Tanja als ewig wilder Kontrapunkt mit roten
Kufen und sündhaft zerrissener Hose. Weil wir nichts Besseres wussten,
haben wir den Abend also eifrig dazu genutzt, alle Songs der Reihe nach zu
vergewaltigen und tüchtig zu verhunzen. Und auch wenn Herbert Grönemeyer sich
mit 60 eine schmucke Herzdame mit 28 gönnt, bleiben wir drei Männers genügsam
und halten unserer Tanja mit ca. Mitte 30 die Treue. Ansonsten gab es bei Eurer
sympathischen inkognito-Kapelle heute keine weiteren Abgründe und Verfehlungen,
die der Bandpoet hätte notieren müssen.
09. Mai 2016
Der Ruhrpott besticht ja nicht nur durch seinen ganz eigenen Charme (siehe
hier), sondern auch dadurch, dass hier ausschließlich ehrliche Menschen leben.
So kann unsere Chaosqueen Tanja während der Probe ihre prall gefüllte
Damen-Handtasche lustig vor dem tüchtig frequentierten Haupteingang liegen
lassen und am Ende ist noch alles da! Es zeigt sich doch immer wieder, dass es
mehr gute als schlechte Menschen gibt. Den Inhalt der Handtasche werden wir im
nächsten Blog entmystifizieren… Und wir haben nicht nur den besten Proberaum
zwischen Meiderich und Laar, sondern auch 'ne Zelle ohne jegliches Ungeziefer.
Männerschweiß, nackte Füße, Zigarettenqualm und unser Geschrammel schlagen
jeden Schädling gnadenlos in die Flucht! Neben dem Novum übrigens, dass der
Bandpoet die inkognito-Memoiren neuerdings handschriftlich in ein schmuckes
Moleskin-Heftchen einträgt, wird als neuer Band-Trend auch Lüften und Rauchen
zeitgleich betrieben. Und im nächsten Blog wird entmystifiziert, warum Tanja
einen Propeller unter‘m Rock braucht.
03. Mai 2016
Viermal angenehm sonores Ploppen in Zelle 409. Wir trinken auf die
Gesundheit und gehen ersma eine rauchen. Draußen scheint die Abendsonne auf
tiefhängende Wolken, die blau-rot, mit kalt gleißender Korona, über unserer
Schachtanlage Westende stehen. Tanja, zittert farblich passend im blau-roten
Holzfäller-Hemd mit blau-roter Gänsehaut, während wir vor dem Kompressorenhaus
'Wish you were here' lauschen, das unsere Nachbarn Born a rebel gerade
raushauen. Man könnte meinen, David Gilmour wäre tatsächlich mit von der
Partie. Wir jubilieren durch die schräg stehenden WC-Milchglasscheiben und
ziehen uns in unsere Gemächer zurück. Die Sonne über dem Ruhrpott glitzert nur
noch verschämt durch die alten Rohrleitungen und wir wollen uns nun mit selbst
gemachter inkognito-Mucke einheizen. Dirk rückt behutsam den Papst
Franziskus-Sticker auf seiner Kombo zurecht. Olaf fummelt versonnen an seiner
Gitarre rum. Tanja drapiert ihr Bier im Flaschenhalter, der in Griffweite am
Mikroständer hängt. Christoph pustet Staubflöckchen von seinem Drumset, die in
der Stille unserer Luxuszelle durch die letzten Sonnenstrahlen schweben. Ach
ja, die Musik. Musik kann erschüttern, Emotionen und Verzückungen hervorrufen,
sogar Ekstase bewirken oder einen neuen Blick auf die Sicht der Dinge eröffnen.
Und nur die Musik vermittelt uns das Gefühl der Verbundenheit mit einem anderen
menschlichen Geist, mit allem, was diesen schrägen Geist ausmacht, mit seinen
Schwächen und seiner Größe, seinen Unvollkommenheiten, seinen fixen
Ideen, seinen Verfehlungen und Abgründen. Die Musik erlaubt uns, mit dem Geist
eines Toten in Verbindung zu treten, auf surreale, geisterhafte Weise. So zum
Beispiel mit John Bonham, der ja einen recht vertrackten Drumgroove bei 'Ramble
On' gespielt hat. Und wie in jeder Band der Welt, fristet der Drummer auch bei
inkognito ein menschenunwürdiges Dasein. So wurde wieder mal behauptet, der
inkognito-Schlagzeuger habe 'Ramble On' zu schnell gespielt. Ha! Von wegen! Nö.
Alles richtig, nachdem wir der Originalversion auf Tanjas Handy lauschen
konnten. Tja, da musst Du nur ein bisschen doof aussehen, schon hacken auf alle
auf Dir rum! Egal, denn plötzlich drang 'Cortez the killer' vom benachbarten
Proberaum herüber, wo René ein fettes Solo nach dem anderen aus der Klampfe
gezaubert hat, so als stünde Warren Haynes persönlich im Proberaum nebenan.
Ganz famos! Born a rebel sind sogar schon soweit, dass die ohne Drummer
auskommen... Nächste Probe in alter Frische am 10. Mai. Da gründen wir erst mal
einen Betriebsrat, Freunde!
28. April 2016
Donnerschlag aber auch! Seltsame Sitten im Proberaum. Plötzlich trinken
alle Earl Grey. Außer natürlich der Mann am Schlagzeug. Ts. Nächster
Donnerschlag! Tanja, die sich ja vor einem Jahr bei uns als 'Mitte 30'
vorgestellt hat, wird am 1. Juli schon 40. Entweder falsch gerechnet oder hoher
Verschleiß durch uns. Weiterer Donnerschlag! Unser Mann am Bass liest nie den
bandeigenen inkognito-Blog, den eigentlich jeder kultivierte und sympathische
Mensch von Welt, so wie zum Beispiel Ralf Esser von der John Silver Band, vor
dem Schlafengehen ausgiebig studiert. Da kann man nämlich nachlesen, dass wir
irgendwann in den nächsten Monaten eine Neuauflage unserer beliebten
inkognito-Grillung raushauen. Wie und wo das ablaufen wird, steht demnächst im
Kulturteil der FAZ oder halt auf dieser webpage. Und Dieter von den Stones
Faces hat ein neues Schlagzeug im eleganten Farbton metallic-puff-rot.
Hochglanz und Glitzer versteht sich. Hatten wir am 20. April nicht gesagt, im
Himmel wird gerade eine fette Kapelle zusammengestellt und die suchen noch
einen Schlagzeuger!? Jetzt sitzt doch tatsächlich der Tote Hosen-Drummer zur
rechten Gottes. Aber Eure sympathische inkognito-Kapelle verschanzt sich wacker
im Proberaum! Und so haben wir auch heute tüchtig und lebenslustig auf die
Brause gehauen. Aber semper idem und suum cuique. Die Songs, die bislang nicht
wollten, wollten auch heute nicht. Aber man kann ja die Muse nich‘ am Knöchel
in den Proberaum zerren. Dennoch scheint es, dass sich 'Best of You' so langsam
sortiert. Im Dezember 2024 könnte es dann klappen. Jetzt ersma Wochenende,
Freunde! Wer hier einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten. :-)
20. April 2016
Es scheint, dass unser göttlicher Sportsfreund im Himmel sich eine fette
Kapelle zusammenstellt, nachdem Bowie, Cicero, Hugo Strasser und Prince
zurückbeordert wurden. Hoffentlich brauchen die keinen Schlagzeuger! Egal, wir
machen weiter bis der Sensenmann kommt. Und so standen am 20. April bei Eurer
sympathischen inkognito-Kapelle alle Zeichen auf ‚shoot your weapons all at
once‘. Wir haben mit voller Lebensenergie aus allen Rohren gefeuert. Die
frühsommerliche Sonne tauchte die alten Überreste unserer Zeche Westende in
goldenes, lebensfrohes Licht. Tanja war voller Tatendrang und heiß wie immer.
Wir Jungs waren gut drauf. Das Bier mundete heute besonders vorzüglich. Alle
Mann also tüchtig auf Krawall gebürstet. Lebensfreude pur. Und tatsächlich:
heute lief’s geschmierter als ein stromlinienförmiges Zäpfchen mit WD-40! Die
Songs fluppten 1a. Parabellum full speed ahead. Der Proberaum hat gekocht. Wir
mussten bei offenem Fenster spielen, damit der Kessel nicht explodiert und
konnten so Ruhrort und Meiderich beschallen. Niemand ist geflohen und auch die
Polizei wurde nicht eingeschaltet. Wenn das nicht Beweis genug für den
gelungenen Abend war, hat unser Musikalischer Direktor Dirk sogar on top noch
ein Lob ausgesprochen. Zwar leise und verschämt, aber wir haben es alle gehört!
Ha! Und danke an die Nachbarn, die die WCs geschrubbt haben! Ein erfolgreicher
Abend also. Und was gibt es Schöneres, als nach einer lauten Probe glückselig
mit Ohrfiepen im Bett zu liegen?
12. April 2016
Die Ruine der ehemaligen Zeche Westende ist surreal in schwarzen Regen
getaucht. Dunkle Tropfen fallen schwer von den Rohrleitungen. Dumpfe Geräusche
wehen vom Stahlwerk herüber. Fahles Licht flackert aus kaputten Neonröhren und
taucht die Szene in gespenstische Schatten, die sich zuckend an den alten,
nassen Mauern widerspiegeln. Auch die heutige Probe in Luxuszelle 409, nach
Wochen musikalischer Enthaltsamkeit, war gespenstisch gut bis gespenstisch
verbesserungswürdig. Die ersten fünf Songs liefen geisterhaft lässig, während
an anderen Songs noch gefeilt werden muss. Black, Whole lotta love und Cold
Desert haben wir besser rausgehauen als jemals zuvor. Das sind unsere all time
psychodelic Burner-Songs! Bei Whole lotta love hatte Olaf erneut bemängelt, der
Drummer habe sich zum wiederholten Male verzählt – war aber nicht so! Wir
engagieren ab sofort eine unparteiische Mitarbeiterin, die bis 6 zählen kann
und weiß, wo die 1 ist! Und bei Wanton Song soll der Drummer wieder zu schnell
gespielt haben. Auch eine fürchterbare Verleumdung! War nämlich wie immer alles
richtig, nachdem wir auf Dirks iPad das Original gehört haben! Der Mann
am Drumset ist übrigens kein wahnwitziger und arbeitssuchender Stuntman, der
sich rund um die Uhr mit Paradiddles, licks oder fills beschäftigen kann.
Außerplanmäßige Dinge im Proberaum empfinden wir alle aber immer als große
Freude, weil sie zu einer Explosion an Kreativität oder Schimpfkanonaden oder
zu einer Nikotinpause führen. Wo wir schon beim Schimpfen sind: während Tanja
und Christoph sich im wohlverdienten Urlaub von den
Probestrapazen erholen mussten, haben sich Olaf und Dirk zur Fine-Tuning-Probe
getroffen und heimlich geübt. Die Tabakkrümel auf dem Teppich, den der
Schlagzeuger vorher mit Teppichschaum gereinigt hat, haben die Burschen wieder
mal überführt. Ha! Und im Proberaum geraucht haben sie wahrscheinlich auch.
Doppelt erwischt! Äußerst gespenstisch war aber, dass Dirk heute kein Bier
gelenzt hat. Da müssen wir bei der nächsten Probe mal nachhaken…
09. März 2016
Wir werden noch mal
berühmt! Nicht nur, dass wir eine hochdotierte Anfrage für eine 90 Jahr-Feier
in Düsseldorf haben, der Drummer ein Büchlein für seine Memoiren geschonken
bekommen hat, nein, Luxus-Groupie Dolly Buster hat ihm bei Edeka Zurheide in
Düsseldorf-Benrath aufgelauert und ihm einfach ihre Oberweite entgegen gereckt.
Unerhört, aber die Frau hat Musikgeschmack! Trotz allem Vorschuss-Ruhm heute
wieder eine Arbeitsprobe auf dem kalten Boden der nackten Tatsachen, nachdem
wir ein paar Tage nicht geprobt haben. Manches geht, manches nich, manches gar
nich. Aber plötzlich wurde es richtig ernst. Tanja und Dirk nehmen wie auf
Kommando die Mütze ab. Ein Zeichen. Das ganze Set sollte gespielt werden! Und
es kam, was kommen musste: Alive und Sirens von Pearl Jam standen auf dem
Programm. Da gab es keine Gnade. Trotz Schlagfertigkeit und Wortwitz fiel dem
Drummer keine Ausrede ein. Also Sprung ins eiskalte Wasser. Hm. Nach dem
dritten Mal konnten wir uns, mit viel Wohlwollen, halbwegs über die Runde
retten. Olaf, als Mann von Welt, fand es sogar gut! Aber wo Schatten ist, muss
doch auch irgendwo ein kleines, schüchternes Lichtlein versteckt sein. Richtig!
'Cold desert' wird immer besser. Da könnt Ihr schon mal die Feuerzeuge
rausholen und getragene Schlüpfer sammeln, Freunde! Der Song grooved schon
genauso gut wie mittlerweile 'How you remind me' oder 'Whole lotta love'! Da kommen
selbst unsere Freunde und Nachbarn von Meiderich Gefühlsecht trotz ihrer
potenten Lautstärke nicht ran. Wichtigste Erkenntnis des Abends: Keiner in der
inkognito-Kapelle braucht einen BH. Alles steht noch wie 'ne 1. Jetzt erst mal
4 Wochen Abstinenz. Alle sind auf Achse, an der Schüppe oder im Orbit am
Kreisen dran. Vorfreude und Enthaltsamkeit also bis zum 12. April!
25. Februar 2016
Das ist doch wahre Liebe.
Tanja schleppt sich mit einer äußerst seltenen und gänzlich unerforschten Form
einer ungeheuerlich fürchterbaren Erkältung Richtung Proberaum. Es zieht sie
dermaßen zu ihren inkognito-Männern, dass sie vor dem Duisburger Bahnhof fast
noch einen Kleinwagen unter sich begräbt. Im Proberaum wie immer volle Leistung
am Mikro. Die westfälische Stupsnase mit dem lasziven Eisenring rot wie ein
rösiger Pavianhintern, der inkognito-Teppich voller zugerotzter Tempotücher.
Eine Hand am Mikroständer, in der anderen eine Gerstensaftkaltschale gegen die
Erkältung. Die ganze Leistung geht volles Brett in den Gesang. Full speed
ahead. Manche Künstler brauchen hinter der Bühne ein Sauerstoffzelt. Aber nicht
unsere Lady T.! Trotz Schnupfen volles Gebläse. Tanja braucht nur Dirks
helfende Hand beim Öffnen von Bierflasche Nummer 5, da die Kraft nach kompletter
gesanglicher Verausgabung nicht mehr reicht. Olaf beschwert sich derweil, da
Dirk nur noch an seinem heiligen Glockenklang-Gerät rumfummelt und er dem Ding
neuerdings höchst abenteuerliche Geräusche entlockt. Und wenn nicht, dann macht
Kapellmeister D. Kreuzfahrten mit seinem quietschenden Drehstuhl. Ansonsten wie
immer Gespräche über Geld, Macht, Drogen, Süchte, Verfehlungen und Abgründe,
was der Drummer ja bekanntlich allein schon aus religiösen Gründen ablehnt.
Aber, Obacht, Hausfrau. Musik gemacht haben wir auch. ‚Cold Desert‘, das wir
mindestens fünfmal in verschieden guten und besseren Versionen gespielt haben,
wird noch ein richtig fetter Burner. Jesus don't love me, no one ever carried my load. Tiefe,
melancholische Töne wabern besänftigend durch das Dunkel des Proberaums,
wärmend wie ein alter Pullover. Ende der Probe. Die Vibrationen hallen noch
nach. Letzter Staub im Flur fällt immer noch von den Wänden und segelt langsam
zu Boden. Wo er still liegen bleibt.
23. Februar 2016
Nostradamus schon hat
gesagt, der dritte Weltkrieg wird zwischen den Religionen stattfinden. Dirk,
unsere Kampfmaschine am Bass, hat zu dem Zweck schon mal tüchtig aufgerüstet.
Amtliches und fettes Equipment von Glockenklang aus dem christlichen Abendland.
Allah ist groß, aber unser Sound auch! Dirks grimmiger und angriffslustiger
Bass lässt die Wände unserer Sound-Moschee erzittern. Da flattert die Burka und
der muselmanische Schlüpfer. Ab sofort gibt es nur noch Vollkontakt- Kickboxen
am Bass! Olafs Kunstgriffe an der Gitarre wie immer schulmeisterlich und erste
Sahne. Die Soli schraubten sich virtuos bis unter die jungfräulich weiße Decke.
Tanja gewohnt mit Kampfstiefeln hinterm Mikro, aber als friedfertiger
Kontrapunkt eine Flower-Power-Schürze mit Woodstock-Muster. Am Drumset lief es
heute nicht rund. Erstens ist Vollmond und zweitens kann man die Muse ja nich
einfach am Knöchel in den Proberaum schleifen! Aber am Donnerstag bekommt die
Muse einen feuchten Zungenkuss. Ob sie will oder nicht! Wir hauen wacker ein
paar Songs raus und freuen uns des Lebens, denn mit dem geilen Sound in unserem
mördermäßigen Proberaum können wir uns jeden Tach auf‘s Neue einen Ast
abfeiern. Dann plötzlich Geklopfe an der inkognito-Stahltüre. Ha! Wir dachten
natürlich an den Plattenboss, die Stretchlimo, Luxus-Callgirls, Champagner und
den verdienten Plattenvertrag! Aber nein, viel besser – die Nachbarn
Jürgen und René von Born a rebel kamen auf ein Bier und einen Schwatz vorbei.
Die Burschen haben nicht nur einen Gig auf dem weltberühmten Dinslakener
Ententreffen im Mai, sind also einen Schritt näher an der Welttournée, sondern
haben bei unseren Songs tüchtig mit dem Fuß gewippt! Entweder aus Geschmack
oder aus Höflichkeit! Wie dem auch sei, wir kommen die Tage auf einen
Gegen-Bier vorbei!
21. Februar 2016
Wahre Liebe gibt’s ja
bekanntlich und eigentlich nur unter Männern! Bei einer sonntäglichen
Männer-Probe mit Kaffee und Kippe haben wir heute also mit Dirks neuem Gerät
einen ersten Probelauf gewagt. Amtliches Equipment von Glockenklang! Holla, die
Waldfee! Eine fette Bass-Box mit 4 Zehnzöllern plus Horn und ein fetter Blue
Sky–Amplifier mit voluminösen 1000 Watt. Mehr als manches Mofa! Macht
tüchtig Qualm. Brummt gut und hat unserer abgehängten Decke im Proberaum nicht
geschadet. Wir sind zufrieden und glücklich. Aber unsere Tanja hat uns heute
doch gefehlt, auch mit nur 9 funktionsfähigen Zehen. Ohne Gesang und Peitsche
am Mikro wissen wir Männer doch manchmal nicht, wo wir gerade im Song stecken!
Nächste Probe am Dienstag mit Gesang, Krücken und Zeh in Gips. Wir pusten auch.
18. Februar 2016
Als coole Rockband, die
absolut coole Songs spielt, führen wir natürlich ein cooles Jetset-Leben auf
der äußerst linken Überholspur. Heute nämlich nicht nur Probe mit üblichem
Alkohol und irrem Gelächter nahe am Wahnsinn, sondern auch eine Probe mit
Éowyn, Théodens Tochter, am Mikro. Das hat nicht jede Band! Tanja sah mit ihrem
Flower-Power-Frisürchen so schmuck aus, dass Dirk und Olaf immer ihre
Mittelerde-Schwerter rausholen wollten! Das konnte der Drummer, als
inkognito-Verantwortlicher für Anstand und Sitte, aber gerade noch verhindern!
Dann kam, was kommen musste: nach einigen Songs, die wir beherrschen, kam es
zur unvermeidlichen Arbeitsprobe. Da kennt Kapellmeister D. aus M. keine Gnade.
Im Ruhrpott ist es ja so, dass den Mann die Arbeit und die Tat lobt. Also ran
an die Schüppe. Wir haben ‚Sex on fire‘ und ‚Best of you‘ tüchtig vergewaltigt.
Aber in aller Bescheidenheit können wir uns selber testieren, dass zumindest
‚Whole lotta love‘ doch recht rund läuft, während bei ‚Best of you‘ schon mal
Anfang und Ende des Songs gut funzen. Am Mittelteil des Songs feilen wir
nächste Woche weiter. Weitere Eskapaden der Kapelle folgen nächste Woche.
Unseren Frauen haben wir gesagt, wir stehen kurz vor dem Durchbruch, weshalb
wir jetzt mindestens zweimal pro Woche proben müssen! Hoffentlich gibt das mal
keinen Ärger, Männers.
16. Februar 2016
Der Parkplatz ist voll.
Alle Bands feilen an ihren Karrieren. Born a rebel von nebenan hauen eine
verdammt lässige Version von ‚Cortez the killer‘ raus. Wir lauschen ergriffen
und halten mit unserer brettharten Version von ‚you shook me allnight long‘ von
AC/DC dagegen. Als wir ‚Vocal‘ von Madrugada spielen, herrscht in der Zeche
Westende vollkommene Stille. Silence in the house. Wahrscheinlich sind die
anderen Bands vor Ehrfurcht, überwältigt von ihren Gefühlen, auf die Knie
gesunken und fragen sich, wie wir das bloss so spielen können. Das fragen wir
uns meistens auch, besonders dann, wenn’s aus Versehen mal gut geklappt hat!
Drei viertel der inkognito-Kapelle sind in der Regel zufrieden. Nur der Mann am
Bass hat stets die Auffassung, dass da noch tüchtig Luft nach oben ist. Nicht
geschimpft ist ja Lob genug. Jetzt ersma Pause, nachdem wir das komplette set
durchgespielt haben. Wir müssen uns erholen. Wir stehen draußen in der Kälte,
der Schweiß gefriert an den erhitzten Körpern, während die benachbarten Stahlwerke
den Abendhimmel hier und da in ein warmes Rot tauchen. Eine Fledermaus, deren
Armbanduhr noch auf Sommerzeit steht, gesellt sich zu uns. Sie hält Olaf für
Ozzy Ozbourne und entschwirrt dann schnellstens in die Dunkelheit, bevor einer
von uns ihr den Kopf abbeißen kann.
11. Februar 2016
Hufschlag am späten
Donnerstagabend. Tanja kam auf verdammt morbiden Marylin Manson-Kufen um die
Ecke radiert! Aber nicht so morbide wie die Geschichten von Herrn D. aus der
Duisburger Unterwelt, die ohne Punkt und Komma, nicht nur in silberfarbenen
Weltraumschuhen, sondern in einem Atemzug vorgetragen werden. Unnachahmlich
sind die plötzlichen inhaltlichen Wendungen zwischen und in den Geschichten.
Der Kopf ist zwar rund, damit das Denken schnell die Richtung ändern kann, aber
wir einfachen inkognito-Gemüter können diesen fulminanten und blitzgescheiten
Achterbahn-Geschichten mangels geistigem Fassungsvermögen und geistiger
Wendigkeit einfach nicht folgen. Unbezahlbar. Wir waren schon am Ende noch
bevor die Probe begonnen hatte. Jetzt ersma eine Kippe und ein Bier zur
Beruhigung. Schräg sind auch die Anekdoten von Tanjas anderer Band, den
zickigen Synapsen. Oder wie die ranzigen Vögel heißen. Nur bei der
inkognito-Kapelle ausschließlich Love, Peace and Happiness, Freunde.
Gleichklang von vorne bis hinten. Harmonie im ganzen Orchester. Hat man drauf
oder nich. So. Musik gemacht haben wir auch. Das besonders konstruktive heute
war die Vereinbarung von zwei Probeterminen nächste Woche. Eine Arbeitsprobe
und eine Spaßprobe. Vor den hoch dotierten Plattenvertrag haben die Musikgötter
bekanntlich den Schweiß gesetzt. Aber am meisten freuen wir uns nächste Woche
auf die Geschichten von Herrn D., wenn er die goldenen Schlappen aus dem
Schuhschrank holt!
03. Februar 2016
Unsere Party- und
Chaosqueen, Gesangsdame und Mikro-Bitch in Personalunion schmückt die
Notenständer und das drumset mit Luftschlangen, die farblich wunderbar mit der
Proberaumbeleuchtung harmonieren. Karneval braucht zwar keiner, aber es hat
dennoch Stil. Stil hätte auch eine zweite Probe in der Woche. Denn die Songs,
die wir lange nicht gespielt haben, fluppen nicht sauber. Macht aber nix.
Passiert Profis auch. Black Sabbath haben mal einen rausgeworfen, der konnte
sich keine drei Songs merken. Wir haben schon 15 auf der Pfanne, die wir uns
merken können, Freunde. Aber wir merken uns nicht immer, wo die 1 ist. Hm,
anscheinend gibt es verschiedene davon. Sogar an verschiedenen Stellen im Song.
Kurze Diskussion zwischen Olaf, Dirk und Christoph, dass die Lösung das
wichtigste am Problem ist. Von der Position hinter‘m Schlagzeug lässt sich für
heute nur feststellen: der Drummer kennt wie immer nicht die Lösung, bewundert
aber das Problem! Und Alkohol im Proberaum ist keine Antwort, aber man vergisst
beim Trinken wenigstens die Frage! Am Alkoholkonsum und an der Suche nach der 1
werden wir nächste Woche wieder feilen!
27. Januar 2016
Die schwarze Luft über'm
Ruhrpott riecht nach Stahl, Regen und Schwermut. Eine einsame Stahlwerkskatze
streicht geduckt durch die nasse Ruine der ehemaligen Zeche Westende und denkt
sich ihren Teil. Entweder sucht sie Mäuse oder sie ist ein verdeckt
ermittelnder Talent-Scout. Wir stehen auch draußen und tanken Alkohol, Kraft
und Zuversicht für die Probe und denken uns auch unseren Teil. Wann wir endlich
einen Plattenvertrag bekommen. Oder so. Verdient hätten wir ihn. Im Proberaum
wie immer Lachen und Vollgas. Und Bier und Brezeln. Herrlich, wie sich Olaf
immer wieder aufs Neue herzlich echauffieren kann, wenn die 1 gesucht wird.
Und herrlich, wie Dirk ihn immer wieder ganz cool runterholt. Slapstick
umsonst. Zum guten Schluss konnten wir vier uns aber alle wie immer darauf
einigen, dass wir alle Recht hatten. Music amongst friends. Wir sind nicht nur
'ne eingeschworene Truppe, sondern es sind ja auch alles ausgesucht vertrackte
Songs, die wir da spielen. Kann nicht jeder. Können eigentlich nur die
Originalbands und wir! Ja, echt! Die Diplom-Ingenieure der Band
haben zu dem Zweck tüchtig aufgerüstet: Tanja hat jetzt eigene Effekt-Gaspedale
am Mikro und kann bei 'Whole lotta love' jetzt selber Gas geben, wenn’s an den
psychedelic part geht. Sehr lässig. Und 'Best of you' von den Foo Fighters
klappt nach dem zweiten Mal schon extrem gut. Ha! Das wird noch ein richtig
fetter Burner. Und wenn wir uns bald alle zur nächsten inkognito-Grillung
sehen, Freunde, könnt Ihr für 'Cold Desert' von den Kings of Leon
schon mal die Feuerzeuge und Damenschlüpfer (alle Größen ok!) bereit legen!
Termin folgt in den nächsten Wochen.
21. Januar 2016
Keine Probe, da bei Tanjas
tiefer gelegter 12-Zylinder S-Klasse mit den vergoldeten 22 Zoll-Felgen
gerade ein Zylinder nicht funktioniert!
11. Januar 2016
Duisburg, 5.2 Grad Celsius,
nasskalter Wind, die Frisur hält. Heute gab's ersma Geschichten von der
Lindenstrasse aus Ddorf. Von Frau Schräpe und vom Trunkenbold im Vorgarten,
während die weißen, alkoholfreien Wochen wieder mal eine Auszeit fanden.
Ansonsten aber keine Feuerpause! Tanja in roter Minnetracht, farblich passend
zum inkognito-Teppich, gab über's Mikro intime Einblicke in ihre schräge WG,
während Olaf und Dirk noch am Rumfummeln dran waren, um den fancy
psychedelic-Sound von 'Whole lotta love' korrekt einzustellen. Der Song knallt
schon richtig gut! Dafür müssen wir bei 'Best of you' von den Foo Fighters aber
noch unseres Bestes geben. Menno. Das ist nämlich Stand heute nicht nur Scheiße
am Stock, sondern ein echt vertrackter Song, der uns noch einiges an Liebesmüh
und Schweiß abverlangen wird. Dann noch schnell eine Rap-Version vom Wanton
Song rausgehauen, gefolgt von unserem exzellent fluppenden Song 2, bevor wir
alle mit trüben Augen und klingelnden Ohren ins Bett getorkelt sind. Erkenntnis
des Abends: eine körperlich höchst anspruchsvolle trash-metal-Probe mit Nikotin
und Bier an einem Montag taugt nix, wenn man noch die ganze Arbeitswoche vor
sich hat. Nächste Probe in alter Frische und gut gelaunt am 21. Januar!
07. Januar 2016
Wir sind ja nicht nur 'ne
eingeschworene Truppe, sondern auch ein arrivierter und kultivierter Haufen.
Folglich haben wir das neue Jahr standesgemäß mit Champagner begrüßt. Der
inkognito-Drummer fungiert ja nicht nur als Band-Chronist, sondern hier und da
auch als Band-Sommelier. Also stoßen wir mit dem edlen Getränk auf das neue
Jahr, die Gesundheit, den Weltfrieden und auf die Hoffnung auf einen
Plattenvertrag und kreischende Fans an. Immerhin sind wir ja nicht irgendwelche
Würmer im Komposthaufen, sondern schmutzige Rohdiamanten im Winterschlaf, die
noch am musikalischen coming out und der Welttournée feilen! Tja, neues Jahr,
aber sonst alles beim alten. Wir sind die gleichen Trunkenbolde und haben die
gleichen Sprüche am Start! Dass wir über die Feiertage lange nicht geprobt
haben, konnte man nicht nur an den schrägen Songs hören, sondern auch daran
sehen, dass wir aus Sicherheitsgründen eine Notfall-Chirurgin engagiert haben.
Man kann ja nie wissen, ob die Frau am Mikro vor mannstoller Wiedersehensfreude
den Gitarristen mit dem Kabel an den Bandkühlschrank fesselt. Oder ob der
Gitarrist dem Drummer im Wahn oder im Suff die Klampfe um den Hals wickelt!
Oder ob der Bassist mit Champagnergläsern um sich wirft, um die Kapelle
anzutreiben. Hat aber gewirkt, denn wir haben mit einem fiebrigen Geist die
Songs nach vorne geprügelt. Manches will nicht klappen, dafür kommen wir mit
'Whole lotta love' nochma ganz groß raus, Freunde! Haaaaammmmer. Und der
bandeigene Rauswerfer-Song 2 von Blur geht auch immer affensteil. Und es wird
doch jetzt echt Winter. Eiskalter, nasser Wind peitscht durch die dunklen Ecken
der verlassenen Stahlwerksruine. Wir sollten jetzt eventuell von Alkohol auf
Tee umstellen. Aber wahrscheinlich bleiben wir beim Champagner!
23. Dezember 2015
Der bleiche Vollmond steht
über der einstigen Zeche Westende. Sein silbernes Licht bewacht das ehemalige
Hüttenwerk Meiderich-Laar, das im kühlen Winterschein unter einem schwarzen
Himmel liegt. Das stetige, sonore Brummen weht wie immer vom Stahlwerk herüber.
Eine Reminiszenz an zehntausende Arbeiter, die hier malocht haben. Es liegt
eine unterschwellige Wehmut in der abendlichen Luft. Denn die inkognito-Kapelle
probt zum letzten Mal in diesem Jahr! Weihnachtsprobe mit Rotwein, nachdem die
Kapelle ein erfolgreiches Jahr hingelegt hat. Menschlich und musikalisch hat
das ganze Jahr über alles gepasst. Die Band hat sich gut entwickelt. Wir sind
eine eingeschworene Truppe. Die inkognito-Grillung war ein erster, kleiner
Höhepunkt auf dem Weg zur Welttournee. Wir können versöhnlich nach hinten
blicken. Und es geht weiterhin tüchtig nach vorne. Grund genug, einen
vernünftigen Rotwein zu köpfen. Aber wir haben, wie Olaf befürchtet hatte,
nicht etwa eine Pennerbombe kreisen lassen, sondern haben den feinen Tropfen
ganz kultiviert und vornehm aus Gläsern genossen. Tanja war, dem Anlass
entsprechend, als Dame von Welt im schicken Rock mit Psycho-Muster, passend zum
Psycho-Part von 'Whole lotta Love', aufgelaufen! Aber wir waren sofort wieder
beim Lieblingsthema der Band, genau genommen beim Lieblingsthema von Bass,
Gitarre und Gesang, als der Drummer, als christlicher, bodenständiger Mensch
einfacher Denkstruktur, nur mal am Rande von seinem schmucken Weihnachtsbaum
und seinem Luxusständer berichten wollte! Jaaaa, da war das Gelächter wieder
groß! Ist doch toll, wenn man die Kapelle mit solch einfachen Mitteln immer
wieder erheitern kann! Na gut. Beim Vorspiel zu 'Otherside' hatte Olafs Klampfe
dann aber ersma Potenzstörungen, aber der ganze Song ging dann, nach Dirks
zärtlichem Bass-Intro, wie immer richtig gut ab. Bei 'Turn the page' und
'Black' ging's dann aber so richtig heftig und hemmungslos zur Sache. Es gab
kein Halten mehr. Ungeniert und dreckig. Die Hände waren überall. Der Schweiß
stand knietief im BH. So hemmungslos und so hitzig, dass Olaf sich nach Tanjas
Led Zeppelin-Stöhnung entkleiden musste, aber Dirk aus Sicherheitsgründen die
dicke Pudelmütze den ganzen Abend schicklich angelassen hat! Mit 'Sex on fire'
und 'Creep' haben wir dann weitere richtige Hammer-Kracher hingezaubert, die
die erotisch-laszive Stimmung des Abends weiter oben hielten! Bei 'The
adventures von Raindance Maggie' kam sich der Drummer aber erneut wie ein
Octopussie vor, allerdings ohne Arme. Aber auch diesen Song bringen wir noch zu
einer fulminanten Entladung! Und wie immer übermenschliche Fähigkeiten an der
Gitarre und am Bass. Hammer. Ein Solo jagt das nächste. Ein Bassteppich schöner
als der andere. Nur der Riff von 'Sirens' klang anfänglich irgendwie nach
Ladehemmung, nach ungewollter Avantgarde oder nach einer leeren Batterie. Aber
das könnten wir gewinnbringend auf youtube zum Download zur Verfügung stellen,
für eine schwarze Messe mit Teufelsaustreibung oder so. Die heutige
Abschlussprobe war insgesamt verdammt lässig! Wir haben ein weiteres Jahr
voller Arbeit anständig hinter uns gelassen, allen Stress mit dieser entfesselten
und zügellosen Probe wacker weggeputzt. Jetzt ist erst mal Weihnachten. Friede
im Proberaum und hoffentlich auch mal langsam in der Welt. Angelockt von
unserem fetten und ungezügelten Mördersound kamen die Jungs von den 'Stone
Faces' um die Ecke. Aber nur zum Bier-Schnorren, die alten Halunken. Und als
ewiges Finale der Probe wie immer 'Song 2', das wir - in aller Bescheidenheit -
mindestens genau so gut raushauen wie unsere Kollegen von Blur. Nächste Probe
am 7. Januar in alter Frische und mit sauberen WCs. Und auch für 2016 gilt: das
Leben kommt von vorn! Bis dahin, kommt anständig durch die Tage. Und macht
keinen Quatsch & bleibt sauber. Es grüßt bis dahin, Eure sympathische
inkognito-Kapelle!
16. Dezember 2015
Duisburg, 5 Grad Celsius,
nasskalter Wind, die Frisur hält. Düstere Ruhrpott-Stimmung. Schimanski ist
nicht da, aber wir. Und geil, der ganze Flur weiß von Koks. Wir hätten fast 'ne
Nase an der Stahltüre genommen. Ach ne, schade, immer noch der gleiche, feine,
weiße Staub, der seit 14 Tagen in allen Scheißecken sitzt, Mann. Wie dem auch
sei, haben wir uns heute wieder schön musikalisch ausgekotzt, damit wir alle
wieder auf Spur kommen und wissen, wo der Frosch die Locken hat. 'Whole lotta
love' heute sogar mit Effekt-Stöhnung vorne am Mikro. Hammer! Das wird noch ein
Brecher-Song! Und auch 'The adventures of Raindance Maggie' und 'Sex on fire'
kommen bald richtig am Fliegen dran, Freunde. Nächste Probe mit der ganzen
Kapelle am 23.12. , wenn der Flur wieder picobello sauber ist, Herr Elektriker!
10. Dezember 2015
Tanja kam nicht, wie
erhofft, in roter Nikolauskutte auf roten Kufen. Aber sonst ist alles beim
Alten. Unsere Frau am Mikro ist und bleibt unsere Chaos-Queen. Man kann es
nicht in Worte kleiden. Unbeschreiblich. Aber es könnte damit enden, dass die
inkognito-Kapelle jetzt einen Tourbus hat. Zwar nur ein Nissan Micra, der nicht
angemeldet ist, nicht fährt und in den maximal das Mischpult und Olafs
Kapodaster reinpassen, aber wir fangen ersma bescheiden an. Nachdem wir 'Sex on
fire' heute mal ohne Sex und ohne Feuer gespielt haben, fanden Raindance
Maggies erste Gehversuche abenteuerlich am bleiernen Rollator statt. Wird aber
noch. Und wir Männer mussten heute schmerzhaft erfahren, dass Tanja einen
Neuen hat. Jaaaa. Hinter unserem Rücken. Einfach so. Also, so eine brüske
Abfuhr sind wir - als begehrte Rockstars mit tüchtig sexiest-man-live-appeal -
gar nicht gewohnt. Ts. Das haben wir Männer dann erst mal im psychedelischen
Mittelteil von 'Whole lotta love' tiefenpsychologisch aufgearbeitet. Da haben
wir nämlich alle musikalischen PS voll auf die Straße gedrückt. Hammer. Sack
und Asche. Und gelacht ham wir auch wieder. Die Bandkollegen lachen sich
nämlich tot, wenn der drummer mit Schaum vor’m Mund versucht, mit’nem neuen
song klar zu kommen. Da hat der inkognito-drummer doch letzte Woche eine
glaubwürdige und höchst seriöse Studie von Weltrang vorgezeigt, die glasklar
belegt, dass Schlagzeuger die besseren, sympathischsten und intelligentesten
Menschen überhaupt auf dem Planeten sind – hat aber keinen interessiert. Nun
gut. Nächste Probe in alter Frische am 16. Dezember! Und welcher Schwachmat hat
die von uns liebevoll geputzten WCs versaut?
02. Dezember 2015
Donnerschlag aber auch!
'Sex on fire' wird einer der neuen Knaller-Songs der inkognito-Kapelle. Zwar
hatten wir ersma ein intensives Fachgespräch über +1 oder 1+ aber danach hat
der Song schon tüchtig Qualm gemacht. Und auch 'Whole lotta love' von Led
Zeppelin ist ein mördermäßiger Kracher. Olaf braucht bei der nächsten Probe nur
noch eine schwatte Jimmy Page-Lockenpracht-Perücke, damit es noch authentischer
wirkt, aber es grooved schon ganz gut. Und damit alles perfekt wird, hat Dirk
angeboten, Tanja während des psychedelischen Mittelteils des Songs beim Stöhnen
unter die Arme zu greifen. Tanja hat sich dazu zum Vorglühen schon mal auf die
Heizung gesetzt… Na ja, Freunde, wir werden sehen, wo das endet. Auf jeden Fall
sind das beides Songs, die auf jede ordentliche Party gehören, besonders, wenn
man, so wie wir, im besten Rocker-Alter ist. Auch wenn die beste Party der Welt
irgendwann vorbei ist – nich‘ bei inkognito! Zwar weiß keiner, wie wir dieses
Delirium aus Schlafentzug, Alkohol und Rock'n'Roll im fortgeschrittenen Alter
mit dem Arbeitsalltag in Einklang bringen werden, aber man muss ja nicht gleich
alles entmystifizieren. Wie immer war mehrfach ein sonores Fump zu hören, als
die Grolsch-Flaschen wacker geköpft wurden. Was für ein schönes Geräusch. Und
Tanja benutzt als einzige Frau weltweit nicht nur ein kariertes
Herrenstofftaschentuch, sondern fiel auch heute erneut durch ihr Schuhwerk auf.
Lasziv rot, seidenmatt und verheißungsvoll schimmernd, farblich exakt passend
zum inkognito-Teppich! Mmmh, der Nikolaus steht ja bald vor der
inkognito-Stahltür… Und weil die Band nicht wirklich brav war, haben wir
latürnich Angst vor'm Knecht Ruprecht. Die Männer der Kapelle hoffen jetzt
nämlich, dass Tanja zur nächsten Probe mit den roten Kufen auch in roter Kutte
aufläuft. Mit nix drunter oder so. Auf jeden Fall haben wir heute viel gelacht.
Wer lacht, hat nämlich Reserven - für die nächste Probe am 10. Dezember!
26. November 2015
Ein blasser Vollmond
bescheint die Stahlwerksruine, die imposant und ruhig im nächtlichen Dunkel
liegt. Leichter Dunst schlingt sich bedächtig um alte, rostige Rohrleitungen,
wabert in dunklen Schatten und sinkt leise zu Boden, wo er still liegen bleibt.
Gedrückte Stimmung, der Parkplatz verwaist. Nur wir vier stehen verloren im
Schatten des Kompressorenhauses. Aber das war‘s auch mit der Ruhe für den
heutigen Abend! Tanjas Schulmontag lässt sich schlichtweg nicht in Worte
kleiden und sollte auch niemals öffentlich publik gemacht werden. Unglaublich.
Gelebte Chaostheorie! Ein sympathischer Zustand vollständiger Unordnung und
Verwirrung. Tumult, Hektik, Erotik, Krawall und Fußpilz. Und ersma das
linksautonome Schuhwerk unserer Frontfrau. Alter! Flowerpowergaloschen, genäht
aus der alten Polyester-Badehaube von Mutter Plocki. Bunte Blumen der Freiheit
auf anarcho-schwarzem Grund, eine Monstranz der Rebellion an den Füßen.
Einschüchternd, verwirrend und liebenswert gleichermaßen. Und wir hatten heute
wieder hohen Besuch im inkognito-Proberaum: Dirk Waldorf am Bass und Olaf
Statler an der Gitarre. Was für coole Jungs. Waldorf: 'Was spielst Du denn da?'
Statler: 'Ich vermute, ein Dis.' Waldorf: 'Ein Gis wäre vielleicht schöner.'
Köstliche und kostenfreie Anekdötchen. Weiße, was ich meine? Trotz allem oder
gerade deswegen: wir sind 'ne verdammt lässige und schräge Truppe. Und die
Probe war heute mördermäßig gut. Nach einigen ersten Stücken, die an frühe free
jazz-Gehversuche unter Einfluss selbst gemischter Drogen erinnerten,
wurde es dann doch richtig rockig, fett, konstruktiv, fulminant, effizient und
zielführend. Deutsche Wertarbeit halt. 'Alive' von Pearl Jam war heute ein
fettes Brett. Und auch 'Sex on fire' von den Kings of Leon ging schon gut
tüchtig nach vorne. Dirk hat nichts gesagt, ein Hurra und Lob für die ganze
Kapelle also! Und der drummer hat heute kein Mal nach seinem Bett gefragt!
19. November 2015
Sechs Bier, acht Zigaretten,
zehn songs. Zahllose schmutzige Witze. Dieter ohne Zähne. Dagmar ohne
Sprechpause. Manu mit betörendem Duft. Ansonsten die üblichen Anfeindungen
gegen den sympathischen drummer der Kapelle. Also wie immer alles in Ordnung!
Aber aufgepasst, Freunde der gepflegten Unterhaltungsmusik! Nach Erweiterung
der Setlist haben wir gestern mal spontan die ersten Noten von 'Whole Lotta
Love' rausgehauen. Gar nicht mal so übel. Wie die Experten unter uns wissen,
ist 'Whole Lotta Love' nicht nur 1969 auf Led Zeppelin 2 erschienen, sondern
war auch eine der erfolgreichsten singles von den Jungs. Und jetzt kommt's:
'Whole Lotta Love' zeigt erkennbar Parallelen zu 'You Need Loving' von den
Small Faces. Aha, fast so was wie eine abgekupferte Cover-Version also. Wie dem
auch sei, besteht der song aus fünf Noten und basiert auf lediglich zwei
Akkorden, nämlich E-Dur und A-Dur (sollte der inkognito-Gitarrist also auch
hinbekommen). Olafs Kollege Jimmy Page spielt das Ganze auf einer verzerrten
Telecaster-Gitarre mit einem Vox Super Beatle. Olaf hat ja was ähnlich
Amtliches am Start, während ja nun auch Dirk mit seiner neuen Combo schwer am
Aufrüsten dran ist! Zudem fallen bei dem Knaller-Song der
experimentell-psychedelische mittlere Instrumentalteil auf (da brauchen wir wohl
mehr Bier!), in dem ein sirenenartig gespieltes Theremin-Solo untergebracht
ist, und auch das Outro, welches durch die Anwendung eines umgekehrten
Nachhalls einzigartig in der Rockmusik ist, macht was her. Ha, von wegen
einzigartig - können wir auch! Das Riff wird während des Liedverlaufs oft
wiederholt, wobei durchgängig ein Tempo von 80 bpm (also nicht wieder schneller
werden, Olaf!!!) aufrechterhalten wird. Ansonsten: der sympathische Herr
M. aus der oberen Rastamann-Etage hat sich nicht nur über unseren Bandnamen
lustig gemacht, sondern auch mal freundlich einen Blick auf unsere Tanja
geworfen. Mhhh, da geht doch was. Er verabschiedet sich noch höflich, schüttelt
seine schwarze Lockenpracht aus 1001er Nacht, entschwindet dann aber beschwingt
tänzelnd mit seiner einzigen Lederhose samt seinem Sahne-Pauels-Tourbus in den
Abend, unter dem die nächtliche Stahlwerksruine liegt. So schaut's in wenigen
Worten aus, stay tuned bis zum 26. November! Und noch zum Thema 'schmutzige
Witze': Kein Wunder, dass alle 4 inkognito-Kollegen 'SEX on fire'
auf die neue setlist gewählt haben… Weiße Bescheid!
13. November 2015
Ist unser Papst Franziskus
ein heimlicher Death-Metal-Rocker? Wahrscheinlich. Gibt’s neue, gute Musik bei
Eurer sympathischen inkognito-Kapelle? So sicher wie das Amen im Beichtstuhl.
Die Band hat sich nämlich in die Hütte des drummers zur Klausurtagung und
inkognito-Konferenz zurückgezogen. Die gemeinsame, musikalische Fortentwicklung
der Kapelle stand heute auf der Agenda. Rock'n'roll, Adrenalin und Rebellion.
Das war kein Zuckerschlecken, denn es wurde nicht nur kontrovers diskutiert,
sondern auch dem Alkohol zugesprochen. Doppelbockbier und Rotwein. Frei nach
Flann Brien Ó Nualláin (irischer Dichter, 1966 verblichen), der einmal gesagt
hat, “die Realität ist eine Illusion, hervorgerufen durch den Mangel an
Alkohol.“ Recht hat der gute Mann. Aber die setlist enthält jetzt weitere neue
anspruchsvolle Stücke, die ab sofort fleißig geprobt werden. Vor den
Plattenvertrag haben die Musikgötter nämlich ersma den Schweiß gesetzt. Ihr
dürft gespannt sein. Wir sind's auch!
12. November 2015
An den Saiteninstrumenten
und am Mikroskop wie immer tüchtig dirty sex talk. Sowas lehnt der
inkognito-drummer ja strikt ab. Allein schon aus religiösen Gründen. Aber damit
sich die drei so richtig wohlfühlen, hat der drummer ersma Rotlicht-Bier vom
Kiez geholt. Astra Urtyp mit rotem Schmuseherz, passend zu den flüchtigen
Küssen auf dem Flur. In der Liebe und im Leben ist es wie mit der Musik: Manche
finden, früher wäre alles besser gewesen. Andere meinen dagegen, das Beste käme
erst noch. Wiederum andere meinen, das Beste käme ganz zum Schluss. Kann alles
sein, aber es gilt auch: nur hier und nur jetzt. Goethe (ein Kollege vom
Bandpoeten) sagt nämlich, dass 'jeder Augenblick von unendlichem Wert ist, denn
er ist der Repräsentant einer ganzen Ewigkeit'. Wenn inkognito allerdings Mucke
macht, hat das allerdings weniger mit Philosophie und überhaupt nichts mit
Esoterik oder Ewigkeit zu tun, allenfalls mit einer ewig falsch gestimmten
Gitarre. Bei uns einfachen Gemütern kann es nur um Klarheit und Einfachheit
gehen, um entwaffnende Ehrlichkeit. Wahrhaftiger Coverrock ohne Umschweife,
dafür mit wacker RuhrgeBeat. Zack, geradeaus weg und tüchtig abgeledert. Wir
legen nämlich den letzten Schweißtropfen in jede gecoverte Note. So wie auch
heute. Es hat nämlich richtig gut gefunzt. Besonders 'How you remind me', das
wir heute final verabschieden wollten, war heute zum ersten Mal richtig fett.
Das Beste kommt also noch! Es grüßt bis dahin die Kapelle Ihres Vertrauens!
05. November 2015
Nothing but the beat. Unsere
Musik und unsere enorme Bühnenpräsenz (zumindest im Proberaum) werden immer
besser. Wenig konventionell, dafür aber schräg und selten. Irgendwo zwischen
Dadaismus und Avantgarde. Ein Stil der seinesgleichen sucht. Eine
Gratwanderung, die beherrscht sein will. Wir sind freie Radikale. Olafs Soli
flogen heute Abend immer höher. Virtous, leichtfüßig und entrückt segelten die
Noten federleicht und beschwingt bis unter die Decke des Proberaums. Und dabei
noch wie Fred Astair tüchtig gesteppt und gekonnt das Effektgerät am Boden
bedient! Dirk, der alte Drachentöter am Bass, legte gekonnt seinen Soundteppich
in den Raum. Die tiefen Noten kreisten irgendwo kurz über dem Teppichboden,
dort wo die Tabakkrümel liegen, und vereinigten sich liebevoll mit den beats
aus CBs kickdrum. Tanjas „creeeeeeeeeeeep“ kommt lauthals, hemmungslos und
dröhnend durch die Gesangsanlage. Hammer. Auch wenn heute wieder mal einiges
leicht krumm klang, wir können’s noch halbwegs. Aber wir waren so laut, dass
wir gar nicht hätten hören können, wenn der Plattenproduzent endlich an die
inkognito-Stahltüre geklopft hätte! Jetzt ersma ab im Bett.
28. Oktober 2015
Der Winter ist da, die Sau.
Draußen ist es kalt und dunkel, aber im Proberaum schön muckelig – dank unserer
high-tech-heatings. Wir haben nämlich den besten Proberaum der Welt. Viel steht
und liegt herum, Equipment, Instrumentenkoffer, einsame Kabel zwirbeln sich
verloren durch den Raum. Eine kreative Ordnung. Alles ist zackig. Hier ist es
so zackig, dass man nicht mal übers WLAN-Kabel stolpern kann! Hier und da ein
Bierfleck auf dem Teppich. Graues Abendlicht schiebt sich durch die
Alu-Jalousien. Der Duft von Eisen und Koks weht durch die Stahlwerksruine.
Düstere twilight-Höhlenstimmung. Das ist der Brutkasten für die Hits von
inkognito. Hier entstehen sie, die punkigen Rock-Hits, wo keiner die Füße ruhig
halten kann. Aber hömma, wat sind wir doch einen Haufen an lahmen Strategen!
Nur Geschnaufe und Gehuste am Bass und an der Gitarre. Und am drumset große
Müdigkeit nach drei Tagen Geschäftsreise. Aber am Mikro mit Mitte 30 wie immer
volle Leistung. Die heutige Probe war also kurz, schmerzlos und effektiv. Ein
paar Bier, ein paar Zigaretten, ein wenig dirty talk und wacker die Setlist
gespielt. Ein paar anspruchsvolle Songs sind fast schon airplay-tauglich!
Tanjas Gesang, stimmlich irgendwo zwischen Barry White und Eddie Vedder, ist
nach wie vor unbezahlbar. Aber in der dunklen Jahreszeit haben sich schon
diverse Aggressionen angestaut. Ein einziger Tropfen könnte das Fass zum
Überlaufen bringen und der nächste Amok-Lauf ist programmiert. Gott sei Dank
plant die Band nun zwei Proben (als Ventil und Therapiestunde) pro Woche. Sack
und Asche und dreifach Hallelujah.
21. Oktober 2015
So, Freunde der gepflegten
Unterhaltungsmusik. Das Imperium schlägt zurück. Wir schreiben nicht nur den
21. Oktober, sondern wieder mal einen schwachsinnigen Blogeintrag, lassen aber
das Thema Katzen und (Mikro-)Ständer mal außen vor! Heute also endlich mal
wieder eine fette Probe im Vorfeld zur Welttournee! Oh ja, ein normales Leben
im Büro klingt unangenehm nach körperlicher Arbeit, sozialer Verantwortung,
vorbildlichem Lebenswandel - aber das muss nicht sein! Mit ein wenig kreativer
Selbstverleugnung und krummer Covermusik kann man sein ödes Dasein hinter sich
lassen und sich sein kleines, verzerrtes Dunstbild als Rockmusiker bauen. So
etwas bringt doch gleich ein wenig Sonnenschein in den tristen, grauen Alltag
eines kleinen, unterbezahlten Angestellten oder einer Lehrerin im sozialen
Brennpunkt in Solingen. Fette Musik, schön zum Auskotzen, um die Betrübnis des
Alltags wacker hinter sich zu lassen. Ha! Die Kapelle ist gut drauf, laut, rau,
ordinär und herzlich. Ruhrpott halt. Olaf, der alte Sambateufel an der Gitarre
und Dirk, legendärer Zeremonienmeister der Band, haben die heutige Probe wieder
tüchtig mit harter Hand und mit den üblichen Schimpfkanonaden organisiert und
so für die übliche Konfusion bei Tanja hinterm Mikrofon-Ständer (da isser
wieder) und am drumset bei CB gesorgt. Wir sind weder perfekt, noch
erfolgreich, noch fehlerfrei! Wir brauchen keinen Alkohol, um schräge Musik zu
machen. Geht auch so. Aber heute hat’s nach 14 Tagen Abstinenz wieder mächtig gerockt.
Und holla, die Waldfee: unser freundlicher Aushang des
inkognito-WC-Verhaltenskodex nach der chemischen Grundreinigung der
Rockhaus-Toiletten scheint Früchte zu tragen.
15. Oktober 2015
Weltneuheit! Unsere neueste
Innovation: rent-a-band! Ihr könnt uns für wenig Kohle mieten. Auf Eurer
privaten Party rocken wir dann fett ab.
Siehe HIER auf der webpage!
Wenn’s Euch nicht gefällt, lassen wir uns anstatt der Gage auch mit nassen
Sellerie auspeitschen.
08. Oktober 2015
Der Gitarrist und Mann von
Welt hat auch mindestens zwei Badehosen. Das ist nämlich der Grund, warum unser
Gitarrist nicht im Proberaum ist, sondern sich irgendwo halbnackt am Strand
fläzt. Nächste Probe immer noch am 22. Oktober.
01. Oktober 2015
Der Gitarrist und Mann von
Welt hat ja mindestens zwei Gitarren am Start und nimmt das passende Gerät für
jeden Song. Dekadent wie wir sind, sucht die inkognito-Kapelle aktuell für Olaf
eine vollbusige Dame, die ihm bitte auf Fingerzeig mit laszivem Augenaufschlag
und Mörderwimpern die korrekte Klampfe anreicht. Jawohl, hier sind sie wieder,
die intimen Einblicke in das Jet-Set-Leben Eurer inkognito-Rockband! Dirk ist
nahtlos gebräunt zurück aus dem Urlaub, CB wurde in UK von der Queen nicht zum
Ritter geschlagen, Olaf und Tanja waren ja eh an der Schüppe. Aber jetzt sind
wir wieder vereint im Proberaum! Dirty sextalk, Bier und Musik. Was will man
mehr! Was für eine rebellische Zeit des Aufmüpfens, schwindelerregender Taumel der
Hormone kurz vor den Wechseljahren. Und nicht zu vergessen der Taumel von
maßlosen Experimenten mit Drogen und Alkohol! Herrlich, wenn man hinter der
inkognito-Stahltüre ausflippen kann, ohne gleich in den Ruch einer unheilbaren
Nervenkrankheit zu kommen! Nächste Probe am 22. Oktober.
17. September 2015
Schmacht, Entzug, Hunger,
Drangsal, Sehnsucht, turkey. Wieder eine Woche ohne Probe bei Eurer
sympathischen inkognito-Kapelle. Aber nicht, dass Ihr meint, wir hängen
irgendwo ab. Auf Sardinien oder so. Wir sind richtig aktiv: die Bandmitglieder
sinnieren nämlich alle eifrig über neue songs für die
inkognito-spring-Einheizparty im Frühjahr 2016. Und auch im Kühlschrank wurde
zwischenzeitlich aufgerüstet! Köstlichste Biere für die nächste Probe am 1. Oktober.
08. September 2015
Als ewig zugedröhnter und
künstlerisch ständig geforderter Rockmusiker hat man auch mal das Recht auf
Müßiggang zur Aufladung der kreativen Batterien, sozusagen ein kompletter
Re-Set. Heute mal kurz die setlist runter gebügelt. Ging noch alles. Jetzt aber time for a
break. The power of the pause. Nach einem monatelangen, hammerharten
Probemarathon, eifriger Vorbereitung und zackiger Durchführung der
mördermäßigen inkognito-Grillung, die ein sehr positives Echo nach sich gezogen
hat, sind wir vier jetzt mal kurz exhausted & müde. Aber nicht lange! Schon
am 1. Oktober wird wieder der Arbeitsalltag bei Eurer sympathischen
Ruhrpott-Kapelle einkehren. Wir suchen nämlich (in Vorbereitung der nächsten
inkognito-Grillung im Frühjahr 2016) neue, extrascharfe songs, Klassiker und
groovende B-Seiten aus der Rockgeschichte, mit denen wir uns dann wieder so
richtig einheizen können. Die Latte liegt hoch. Aber für die nächsten Tage wird
ersma der geflügelte Wahlspruch des inkognito-drummers und Bandpoeten ('Wo ist
mein Bett?') in die Tat umgesetzt. Ab in die Federn. Wir schlummern
übrigens alle in unschuldig weißer inkognito-Bettwäsche. Olaf muss zudem seinen
Rocker-Schnupfen auskurieren, Dirk zieht sich auf eine einsame Insel zurück, um
neue, kreative Kraft und frische Inspiration zu schöpfen, Mrs. Eisblick macht
ein Nickerchen auf dem Klassenbuch zwischen Schwamm und Tafelkreide, die sie
sonst immer zornig nach ihren Schülern wirft. Nächste Probe mit vollen
Batterien am 01. Oktober. Wir freuen uns wie ein Sack Affen. Bis die Tage, stay
tuned.
05. September 2015
inkognito in the house.
Aber so was von! Mit etwa 70 sympathischen friends & fans im knallvollen
Proberaum haben wir uns bei bestem Ruhrpott-Wetter richtig eingeheizt. Mit Euch
als Gästen konnten wir richtig Qualm machen! Ihr seid richtige Rocker! Es hat
tüchtig gegrooved und gebrodelt. Temperatur, Luftfeuchte und Stimmung in Zelle
409 am oberen Ende der Skala! Alle Getränke sind weg, so wie es sich für einen
feucht-fröhlichen Rocker-Abend gehört. Großer Andrang auch am inkognito-Grill.
Unsere deliziösen Ruhrpott-Würstchen fanden reißenden Absatz! Vielen Dank an
diejenigen, die aus der Ferne angereist sind: aus dem Münsterland, Westfalen,
aus San Francisco, Kanada, Nottuln und sogar aus Emmerich. Danke auch für die
vielen Mitbringsel – es gab sogar home-made Gitarren-Kekse – und für das
Auffüllen der inkognito-Spendenbox. Was für ein super Sommerabend und was
für eine fulminante Feuertaufe für die inkognito-Kapelle! Alle Bilder des Abends
finden sich alsbald hier auf der webpage. Besten Dank an alle Gäste und Helfer,
die zum Erfolg der ersten inkognito-Grillung beigetragen haben. Die nächste
inkognito-Grillung ist – natürlich mit neuen, extrascharfen songs – für das
Frühjahr 2016 geplant! Einladung folgt. Wir freuen uns auf Euch! Rock or die.
Und sorry, dass wir Rotwein in Pappbechern serviert haben!
03. September 2015
Der Abend fing richtig gut
an. Tanja hat ihre Männer nämlich ersma mütterlich mit Bier und Brezeln
versorgt. Aber dann wurde malocht. Alter. Vorarbeiter Dirk hat seine chain gang
wieder mächtig rangenommen. 'Es lobt den Mann die Arbeit und die Tat.' Dieser
nostalgische Spruch aus den Glanzzeiten der deutschen Kohle- und Stahlära galt
heute Abend auch bei uns im Proberaum, der sich inmitten des früheren
Hüttenwerks Meiderich-Laar befindet. Schweiß, der Geruch ehrlicher Arbeit,
waberte durch Zelle 409. Betörend und animalisch. Könnte auch Angstschweiß
gewesen sein, da Dirk seinen strengen Blick stets auf Olaf und Christoph
geheftet hatte! Es wurde wieder tüchtig an den songs gefeilt. Aber
perfekt ist immer noch anders. Aber wir sind heiß. Freunde & fans,
wir sehen uns morgen am Muschi-Grill!
02. September 2015
Allen Süchten nachgebend
steht Olaf mit Zigarette und Bier am Stahlwerkszaun und schaut den
Miezekätzchen nach, als der Rest der inkognito-Kapelle mit der dunkel
verglasten Stretchlimo einrollt. Aber das Leben besteht nicht immer nur aus
Drogen, Pommes oder Pralinen. Bei inkognito wird aktuell nämlich hart geprobt.
Einige songs fluppen noch nich' so, die wollen einfach nicht unsere
LieblingSHITs werden. Was soll das? Die Kapelle durchläuft folglich eine harte
Schule bei unserem musikalischen Direktor. Peitsche, aber null Zuckerbrot.
Nicht geschimpft ist Lob genug. James Hetfield von Metallica hat ja ein fettes
'Dare to fail'-Tattoo. Hat er garantiert bei Dirk abgekupfert. Aber heute war
dennoch eine der konstruktivsten Proben ever! Der Knoten platzt. Wir sind bis
in die Haarspitzen motiviert. Samstag wird's schon passen! Und wenn nicht: wir
haben ja Mut zur Blamage! ;-)
01. September 2015
Zur ersten
inkognito-Grillung haben wir ja nicht nur unsere sympathischen fans &
friends zu Gast, sondern wohl auch Regen und 16 Grad. Aber keine Sorge: mit ein
paar extrascharfen songs werden wir uns tüchtig einheizen! Ihr braucht also nur
nur Schwimmflügel vom Auto bis zum Kompressorenhaus. Und Tanja ist extrem gut
drauf! Gestern noch im tiefschwarzen Gipsy-Tarnrock, lässt sie die Hüllen immer
mehr fallen und entpuppt sich weiter zu einer rassigen Rockröhre. Olaf hat mit
einem neuen, stylishen Kopfputz aufgerüstet, so wie es sich für einen richtigen
Rockstar im besten Alter geziemt. Die weißen Lack-Plateauschuhe liegen
griffbereit im Kofferaum. Unser musikalischer Direktor Dirk lobt nach wie vor
durch Schweigen oder einen kurzen Fingerzeig. Und Christoph sitzt wie immer in
kurzer Hose ruhig hinterm drumset und harrt der Dinge. Alles also in bester
Ordnung. Wir kommen alle noch ins Dschungel-Camp!
27. August 2015
Alles ist gut. Shagadelic
talk und Leistungsdruck im besten Proberaum des Ruhrpotts! Strikt nach dem
Motto 'nichts gesagt ist Lob genug' wurde die inkognito-Kapelle auch heute vom
Musikalischen Direktor Herrn H. streng unterwiesen. Olaf war sogar so unter
Strom, dass er sich ein neues Effektgerät zugelegt hat. Richtig amtliches
Besteck, das tüchtig Qualm macht. Und angeblich soll der Schlagzeuger schuld
sein, wenn das Tempo zu hoch ist. Lächerbar. Unser schüchternes Eigenlob 'hey,
grooved doch!' wurde vom Musikalischen Direktor trotzdem herzlos mit einem
müden 'das geht noch besser…' quittiert. Die Latte für den 5. liegt halt hoch.
Tanja war wieder fit und gab am Mikro wacker Vollgas. Sie hätte sich fast nur
mit Boxershorts, BH und Plexiglas-Pumps bekleidet am Mikroständer geräkelt.
Also. Wir Männer konnten sie gerade noch davon abhalten – wir wollen uns ja
nicht die Vorfreude auf den 5.9. verderben! Das wird nämlich eine verdammt gute
Party!
24. August 2015
Was für eine Probe ohne
Tanja! Metal destruction! Der Vater von Eddie Vedder hätte sich ersma im
Grab umgedreht, hätte er unsere 'Alive'-Version anhören müssen. Uff. Und Tanja
hat sich zu Hause einfach so einen schmackhaften Rockerbraut-Smoothie
(Champagner mit Ahoibrause) gegen Kreislauf gemacht. Alles wird gut.
20. August 2015
Alter, nicht nur
Fragezeichen, sondern auch Vollgas! Sack und Asche. Flamme, Feuer und
Leidenschaft. Und Schweiss! Der floss bei den letzten Proben nämlich wieder mal
niagarafall-mäßig vom BH direkt in die Boxershorts. Aber die Maloche lohnt
sich. Einige songs gehen tüchtig nach vorne. Da müssen wir uns manchmal schon
wacker anschnallen!
13. August 2015
Probe-Inflation und
Transpirations-Alarm bei den notorious b-side players! Wir proben bis der Arzt kommt.
Im besten Proberaum der Welt tropft der Schweiss von der Decke. Und wenn's bei
der inkognito-Grillung mit der Mucke nicht 100 % klappt, hat Frau K. schon
versprochen, an der geölten Tabledance-Stange für schamlose Ablenkung zu
sorgen. Mit Plexiglas-Pumps! Und im Backstage-Bereich werden Damen mit äußerst
knappen Fan-Shirts erwartet! Wir drei Männer finden das voll in Ordnung.
12. August 2015
Eine Probe mit tropischen
Temperaturen und nassen Hosen. Unfiltriert und ohne Kompromisse! Die neuen songs
wollen noch nicht so wie wir. Heute Abend legen wir ersma einen fetten Riemen
auf die Orgel!
06. August 2015
Nach den Ferien ist die
Kapelle endlich wieder vereint. Freude, Schweiß, Bier und Tinnitus. Was für ein
Hammer-Abend, nachdem wir uns wochenlang nich‘ gesehen haben. Wir können es
noch. Was Abstinenz und Heisshunger so alles ausmacht.
25. Juno 2015
Ist die Mikrofon-Katze aus
dem Haus, tanzen die Mäuse auf'm Tisch. Wir haben nicht nur die Kühlschranktür
umgebaut, sondern gleich den ganzen Proberaum! Ist jetzt fast wie eine
snakepit-mäßige Rockarena. Da können wir am 5. September richtig Qualm machen!
Dieter kam kurz mal mit einem paar guten Tipps um die Ecke und hat noch gleich
ein Bier mit uns gelenzt. Jetzt aber ersma Ferien! Kommt gut durch den Sommer.
Und macht keinen Quatsch.
21. Juno 2015
Vor den millionenschweren
Plattenvertrag haben die Musikgötter ersma den Schweiß gesetzt. Und der stand
knietief im BH, während in den Unterhosen der restlichen Band das Wasser
brodelte. Wir sind nämlich so heiß, dass wir jetzt sogar am heiligen Sonntag
proben und haben wacker an der setlist und an den songs gefeilt. Der Anzähler
von 'you shook me allnight long' ist jetzt auf Profi-Niveau. Den song hatten
wir heute nämlich richtig gut rausgerotzt. Und am ganzen Rest wird noch eifrig
getuned. Und wie es sich für eine ordentliche Rockband gehört, hatten wir auch
schon das erste Foto-Shooting hinter uns. Wir müssen jetzt nur noch lernen,
nicht so fragend und zweifelnd zu schauen, damit wir es alsbald auf's
BUNTE-Cover schaffen.
11. Juno 2015
Was ist die emotionalste
Macht unter der Sonne? Richtig - die Musik! Nach ein paar Wochen Abstinenz
waren wir heute alle heiß. Wow. Solche Momente, wo musikalisch (halbwegs) alles
zusammenfließt, kann uns keiner nehmen. Besonders nicht, wenn Tanja wie ein
liebeshungriger Seehund schmettert. Olaf und Christoph im kurzen Beinkleid,
Dirk bis in die Haarspitzen derbe auf Krawall gebürstet und Tanja im Tarnrock
samt Liebes-Amulett. Da konnte einfach nix schief gehen! Olafs Soli (korrekt
auf Ruhrpott-Deutsch: dem Olaf seine Solos) haben sich auf dem für ihn eigens
ausgelegten Bass- und drum-Teppich wie wild gewordene Spermien durch den
Proberaum gejagt, in dem wir, man darf nicht müde werden es zu wiederholen, einen
mördermäßigen Sound genießen dürfen. Besonders 'Black' von Pearl Jam haben wir
tüchtig authentisch und mit wacker postgrunge-feeling rausgehauen. Hammer. Wir
spielen/singen nicht klinisch perfekt, aber wir haben Spaß an der Freude.
Manchmal besteht das Leben doch aus Pommes, Disko und Glückseligkeit.
21. Mai 2015
Hammerharte Probe! Dirk,
der alte Sambateufel am Bass, hat gestern voll auf musikalischen Direktor
gemacht und der Kapelle genauestens und zielführend erklärt, wie 'Sirens' von
Pearl Jam funktioniert, 'weiße, was ich meine?' Olaf hat ein Mörder-Solo nach dem
anderen rausgehauen, besonders bei 'Have a cigar'! Sauber. Und Tanja entpuppt
sich weiter und lässt sich immer mehr gehen. Das wollen wir sehen! Wir befinden
uns als Kapelle nicht nur auf einem guten Kurs, sondern auch in der
Metamorphose zu richtigen Rockstars. So viel steht mal fest. Der Mann mit dem
Plattenvertrag war noch nicht da, aber die ersten Fans klopfen schon wacker an
die Tür und verteilen eifrig Adressen von Liebesnestern. Sauber, wir sind auf
dem richtigen Weg! Die schärfsten Messer im Geschirrspüler sind nämlich wir.
14. Mai 2015
Ein Vater- und Männertag
nach unserem Geschmack, den wir mit deutschem Bier, gepflegter Musik und
charmanter, weiblicher Gesellschaft im Proberaum verbringen durften. Die
nachmittägliche Mai-Sonne sandte ihre güldenen Strahlen durch die
Stahlwerksruine in den schönsten Proberaum der Welt. Vor dem Proberaum warfen
sich die Frauen unaufgefordert vor unsere Füße und fläzten sich im Dreck. Was
will man(n) mehr? Kurzfristig waberte mit 'Schuld und Sühne' noch mal der Geist
Dostojewskis durch den Proberaum, als nicht klar war, wer andauernd den Fehler
bei 'Message in a bottle" gemacht hat. Also, der Schlagzeuger war's nich'!
Spaß beseite, alles wird gut. Es klappt nämlich immer besser. Unsere
AC/DC-Rap-Version von 'you shook me allnight long' klang heute schon deutlich
rotziger, so wie's sich gehört. Wir mutieren langsam zu einer ganz exquisiten
post-grunge-Schmuserock-Kapelle mit eigenem style! B. B. King ist im
Blueshimmel, aber wir machen weiter. Und zwar am 21. Mai mit der nächsten
Probe.
6. Mai 2015
Eine verwirrende Probe,
zumindest für den Mann am Schlagzeug. Leicht depressiv bis unlustig. Auf jeden
Fall nich' so konstruktiv wie sonst! Kann und muss ja nich' immer alles perfekt
sein. Es hilft ja auch nicht, Träumen nachzuhängen, weder über die
Vergangenheit, noch über die Zukunft. Und irgendwelche Spinner wollten in den
Proberaum einbrechen. Was soll das? Und unser Bandname klingt irgendwie nach
Inkontinenz oder Inkompetenz. Der Schlagzeuger braucht jetzt ersma 'ne
Doppelstunde beim Psychomann. Und Tanja bekommt ab sofort nur noch Starkbier,
damit der Knoten noch mehr platzt! Wenn Sie wissen, was ich meine. Die Frau
kann singen, aber traut sich noch nich. Am 13. geht's wieder rund! Shagadelic.
Das Leben kommt von vorn.
30. April 2015
Der Tanz in den Mai fällt
aus. Wir proben nämlich in den Mai! Wir mussten die Probe kurzerhand auf
Donnerstag legen, da Dirk Mittwochabend an die Schüppe musste. Tanja lässt
sogar ein Date mit einem unglaublich gut aussehenden und wohlhabenden Mann
sausen und probt stattdessen mit uns. Tja, Junge, Pech gehabt. Heute haben wir
unter anderem 'Black' von Pearl Jam rausgehauen. Mit Tanjas' tiefer, vom
Tannenzäpfle geölter Stimme klingt das doch tatsächlich recht grungig bis
leicht unanständig. Wir sollten mal auf Rotwein umsatteln, damit Tanja noch
mehr Gas gibt. Bis auf die Millionen und die Drogen könnte man uns fast mit
irgendeiner berühmten Post-grunge-Band verwechseln. Einen Nasenring haben wir
in der Band ja schon. Sollten wir morgens mal irgendwann nicht mehr ins Büro
kommen - dann sind wir auf Welttournee!
23. April 2015
Heute steht Black von
'Pearl Jam' auf dem Programm, das Tanja freundlicherweise als Song-Vorschlag
mitgebracht hat. Nach einer kurzen akademischen Diskussion über eine
vorgezogene 1, klappt es doch recht gut. Olaf meint sogar, ihm gefalle unsere
Version mit Tanja besser als das Original. Klingt zumindest schön grungig. Kaum
auszumalen, wenn Dirk mal endlich sein neues Glockenklang-Gerät hätte! Und als
Dirk das Fenster öffnet, kommt sogar Lob von draußen. Ein unbekannter, aber
ungeheuer fachkundiger Musikkritiker lungert vor unserem Fenster herum, war
aber von unserer Performance recht begeistert. Der Mann hatte zwar keinen
Plattenvertrag dabei, aber zumindest Geschmack! Und Tanjas Rap-Version von
AC/DCs 'you shook me all night long' sollten wir uns urheberrechtlich schützen
lassen!
15. April 2015
Heute war Tanja noch mal da
und wir haben sie gleich dingfest gemacht. Tanja singt (noch) nicht perfekt,
genauso wenig wie wir unsere Instrumente jemals perfekt beherrschen werden.
Also passt das schon mal! Und sie passt hervorragend in das menschliche Gefüge
unserer Kapelle. Wir mussten sie einfach verhaften. Nach einem Antrag auf den
Knien hat sie JA gesagt. Hiermit, liebe Tanja, ein herzliches Willkommen bei
inkognito, der hammerharten und extra-scharfen Coverrock-Kapelle aus'm
Ruhrpott! Wir versprechen auch, uns immer ordentlich zu benehmen und auf Dich
aufzupassen. Als Blickfang und Rauschgoldengel mit umwerfendem Lachen bist Du
bei uns goldrichtig. Und Du bist Frontfrau, Rockröhre und Rampensau im Kokon.
Eine sonore Stimme mit enorm Potential. Dunkel, sinnlich, mit einem lasziven
Hauch. Endlich komplettiert, kann die Kapelle jetzt auch musikalisch durchstarten.
Mit Tanja können wir sicherlich einen fetten Riemen auf die Orgel legen.
8. April 2015
Holla, die Waldfee! Bei der
heutigen Probe hat sich Tanja K aus D vorgestellt. Wow. Und nochmal wow.
Einfach bezaubernd. Attraktiv und menschlich in Ordnung. Was will man(n) mehr.
Sie wäre nicht nur eine Bereicherung für die Band, sondern ist ein süßer
Rohdiamant, der sich als klasse Frontfrau entpuppen könnte. 'Creep' und
'Message in a bottle' haben (nach der zweiten Flasche Tannenzäpfle) schon
mördermäßig gut funktioniert! Aber wir Männer haben uns auch zusammengerissen,
uns mal für zwei Stunden ordentlich benommen und unseren ganzen Charme spielen
lassen! Das war nicht einfach für uns. Am 15. geht's weiter! Da geht was.
19. März 2015
Attila Schuster von Halber
Liter, einer Proficoverband aus Düsseldorf, singt bei uns vor. Hammer, der
Junge. Er zappelt nicht nur rum wie Joe Cocker in seinen besten Tagen, sondern
hat auch stimmlich echt was auf der Pfanne. Er kann die Kapelle gleich an die
Hand nehmen und alles läuft am Schnürchen. Laut seiner Meinung als Fachmann
sind wir gar nicht mal so schlecht. Wahrscheinlich wollte er aber sagen, wir
sind als Hobbymusiker verdammt gut und müssen uns vor den Profis wie Halber
Liter nicht verstecken. Quoi qu'il en soit, leider hat er keine Zeit für ein
zweites Projekt.
07. März 2015
Betriebsausflug! Die
inkognito-Kapelle geht samt Ehegattinen zum Konzert. Wir lassen uns von 'Wildes
Holz' inspirieren!
05. März 2015
Heute funktioniert zum
ersten Mal 'Wanton Song' von Led Zeppelin richtig. Und warum? Weil wir einfach
eine Achtelpause eingebaut haben. Da zeigt sich: weniger ist mehr.
22. Februar 2015
Besuch von der Nachbarband.
Dieter von den Stone Faces setzt sich ans Schlagzeug. Wir spielen 'Cortez the
killer' in der Version von Dave Matthews/Warren Haynes. Hammer! Olaf klingt mit
seinem neuen Equipment wie Warren Haynes. Oder Warren Haynes klingt wie Olaf!
Auch wenn Dirk unser Sambateufel am Bass ist, sein Instrument klingt wie eine
Gitarre! Und Christoph, der nicht am Schlagzeug sitzt, sondern singt, klingt
mit ganz viel Wohlwollen fast wie Dave Matthews. Aber nur fast!
04. Februar 2015
Wir haben eine weitere
Mörder-Runde von castings am Mikrofon hinter uns: Mel, Monika, Ralf, Maria,
Heiko, Gisbert, Werner und Dildofee Petra . Tausende wollen bei uns vorsingen.
Aber es passt irgendwie noch nicht. Karan aus Dortmund überzeugt nicht nur mit
seiner warmen und gefühlvollen Stimme, er singt alles perfekt, kann von AC/DC
bis Police fast alles bedienen und hat mit Vocal von Madrugada gleich auch noch
die setlist bereichert. Leider ist ihm der Weg von Dortmund nach Duisburg zu
weit. Tja, man kann keinen zu seinem Glück zwingen.
27. Januar 2015
Zwei Drittel der Kapelle
ist beim Thema Bandname nach wie vor beratungsresistent. Dem Schlagzeuger
bleibt, als Mann einfacher Denkstruktur, nichts anderes übrig, als unsere
Stellenangebote unter 'inkognito' zu posten. Und bei dem Namen soll es dann
auch bleiben. Ende.
19. Januar 2015
Das Leben ist schön. Wir
pflegen nicht nur einen guten Umgangston in der Kapelle, sondern auch einen
kultivierten Witz, natürlich auf Kosten des schwächsten Bandmitglieds, also in
der Regel auf Kosten des Schlagzeugers! Da muss man nur ein bisschen blöd
aussehen und schon hacken alle auf einem rum! Wo andere vielleicht pikiert
wären, wird bei uns gelacht. Das zeigt die gute Vertrauensbasis, die wir haben.
O-Ton Olaf: Für einen guten Witz riskiert Dirk schon mal 'ne Freundschaft.
Köstlich.
12. Februar 2015
Dieter von 'Stone Faces'
spendiert den ersten Euro in die Bandkasse und bekommt dafür ein Bier, gekühlt
im hauseigenen inkognito-Kühlschrank. Der Röhrenverstärker von Dirk brummt nach
wie vor.
12. Januar 2015
Hammer. Wie erfreuen uns
immer noch am sound im Proberaum, der wirklich tüchtig ausgetüftelt ist. Unsere
netten Nachbarn im Proberaumkomplex sind übrigens keine geringeren als
'Meiderich Gefühlsecht', 'Born a rebel' und die 'Stone Faces' mit Dagmar Albert
Horn, der Erfinder des Duisburg- und des MSV-Lieds! Ist das der Hammer?
05. Januar 2015
Der Weihnachtsmann war da.
Olaf hat aufgerüstet. Neues und verdammt amtliches Marshall-Equipment ziert nun
den Proberaum. Wenn Olaf Pink Floyd spielt, meint man, David Gilmour persönlich
zupft an der Klampfe. Und der sound der Kapelle kann inzwischen als
melancholisch-kraftvoller grunge beschrieben werden, ein Stil, den wir im Laufe
der Zeit manifestieren werden. Wenn nur Dirks Bass nicht wie eine Gitarre
klingen und sein Fender-Röhrenverstärker nicht ständig rauschen würde! Alter.
22. Dezember 2014
Keine kreative Winterpause!
Zwischen den Feiertagen treffen wir uns im Proberaum und üben, bis der Arzt
kommt. Während der kalte Wind durch die Stahlwerksruine fegt, heizen wir uns
volles Brett ein.
07. Dezember 2014
Bei Kaminfeuer und Rotwein
wird in Christophs Domizil die erste setlist ins Leben gerufen. Wir wollen
nicht die abgenudelten songs wie alle spielen, sondern eher die B-Seiten, die
aber auch gut nach vorne gehen! Gemeinsam stimmen Olaf, Dirk und Christoph eine
erste playlist ab, die ab sofort rauf- und runter gespielt wird.
29. November 2014
Die Stahltür des Proberaums
ist irgendwie zwischen maus- und kriegsmarinegrau. Das können wir drei Ästheten
nicht durchgehen lassen, nachdem der Rest des Proberaums 110 % durchgestylt
ist. Wenige Zeit später erstrahlt die Tür in tiefschwarz. Und nicht nur das:
passend zum Teppich wird auf der Tür natürlich Akustikschaum in rot drapiert.
Optisch sehr lasziv bis tüchtig erotisch. Und: Alkohol ist zwar keine Antwort, aber
man vergisst beim Trinken die Frage. Aus dem Grund haben wir nicht nur einen
Kühlschrank im Proberaum, sondern auch immer stets drei verschiedene
Biersorten.
26. November 2014
Sack und Asche und
Donnerschlag. Der sündhaft teure Akustikschaum ist an der Wand. Und nicht
irgendwie. Nein. Auf den Mikrometer genau sitzt der Pyramidenschaum lotrecht
und in der Waage an der Wand. Das ist der Grund, warum man mindestens zwei
Ingenieure in der Band haben muss, wenn der Schlagzeuger nur Diplom-Volkswirt
ist. Zwischen Industriestaubsauger und Handwerkszeug hauen wir in beklecksten
Malerhosen den ersten soundcheck weg. Was für ein hammermäßiger sound in der
Bude. Hallelujah. Amen.
23. November 2014
Die Renovierungsarbeiten
sind fast abgeschlossen. Es fehlen noch zwei Teppichfliesen und die neuen
Fenster, aber wir sind heiß auf einen ersten soundcheck, der aufgrund fehlendem
Akustikschaums zu einem katastrophalen Soundbrei wird. Aber egal, wir haben
viel Schweiß und Herzblut in den Raum investiert. Alles wird gut.
11. Oktober 2014
Neugierige Blicke von den
Nachbarn. Unser Proberaum wird nämlich jeden Tag schöner.
09. September 2014
Unser Proberaum gleicht
einer OBI-Filiale und einer Müllhalde. Wahnsinn. Wir reißen alles raus. Nur die
Wände bleiben stehen. Wir verlegen neue Kabel. Fachmännisch versteht sich.
Immerhin haben wi r mit Olaf und Dirk zwei coole Ingenieure in der Kapelle. Da
wir uns in einer alten Stahlwerksruine befinden, besorgt der Drummer kurzerhand
eine ordentliche Fabrikleuchte, die bald schmuck von der Decke baumeln soll.
01. September 2014
Der Schimmel im alten
Proberaum treibt nach wie vor sein Unwesen. Wir ziehen kurzerhand ins Rockhaus
Duisburg um. Inmitten einer alten Stahlwerksruine in Duisburg schlagen wir
unsere neuen Zelte auf. Kohle und Koks. Dreck und Lärm. Flüssiger Stahl. Hitze
und Staub. Knochenjob und Präzisionsarbeit. Tag und Nacht. Dunkel, düster und
mächtig ragen die alten Ruinen noch immer in dem Himmel empor. Genau hier, in
dieser inspirierenden Szenerie der vergangenen Kohle- und Stahlära, zwischen
Schloten und stillgelegten Hochöfen, wo früher harte, ehrliche Arbeit Puls und
Lebensnerv der ganzen Nation war, machen wir jetzt unsere Musik. Heimlich,
unerkannt und leise. Hier probt inkognito. Wir machen kein aufgesetztes
overplaying, sondern ehrliche Musik aus dem Ruhrpott, einfach gerade weg und
tüchtig abgeledert.
11. August 2014
Nach der kreativen Pause
während der Sommerferien wird die Suche nach einem vierten Bandmitglied
intensiviert, der ans Mikro soll. Wir haben mehrere sympathische Kandidaten am
Start, aber irgendwie platzt der Knoten nicht. Der einen spielen wir zu laut,
dem anderen zu leise. Der nächste weiß nich, was er will. Der eine kommt zu
spät, der andere hat nicht mal ein Mikro am Mann. Was soll das, Freunde? Es
gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck.
6. Juno 2014
Olaf, Dirk und Christoph,
drei arrivierte Männer im allerbesten Alter treffen sich im Essener Norden in
einem schimmeligen Proberaum. Sofort passt es menschlich und musikalisch. Die
Chemie stimmt. Klima, Umgangston und Weltanschauung sind auf einer Linie. Der
Grundstein für eine der sympathischsten Bands aus'm Ruhrpott ist gelegt.