05. Mai 2022
Schlimme
Restmüdigkeit vom fetten Hamburg-Trip
und (erneut!) fehlender Ouzo verhießen nichts Gutes für die Qualität der
Probe.
Wir könnten eigentlich auch auf unser neues Trendgetränk VW oder
Helbing-Kümmelschnaps umsteigen? Die Gläser sind in Hamburg ja schon
zufällig in irgendeine Damenhandtasche gefallen... jaja. Den Unmut nach der
heutigen Probe wollten
wir zu Hause eigentlich mit Alkohol verdünnen, aber Bassist und
Gitarrist hatten
fürchterliche Furcht vor dem Nudelholz. Nur der Drummer hat sich’s
gewagt und zum Verfassen
des Blogs ein Fläschlein geöffnet, weil der Trüffelkäse ja fast
abgelaufen war.
So. Zurück zur Probe. Die meisten Songs leicht bis schlimm schräg, aber
so
kennt man uns ja. Mit Gesang klappen die Songs einfach besser, womit die
Schuldige
hiermit ausgemacht ist. Ansonsten in Marxloh eine fette Schießerei
zwischen den
Hells Angels und irgendwelchen Clans. Angeblich wegen Drogen, Geld, leichten
Damen, aber wahrscheinlich ging’s wieder mal um Backstage-Tickets des
inkognito-Konzerts,
dessen Termin noch gar nicht feststeht. Der Kapellen-Chronist trinkt
übrigens
einen tiefroten Cabernet Sauvignon aus Chile. Nächste Probe mit allen
BandmitgliederInnen
am 11. Mai. So Gott will.
28. April bis 1. Mai 2022
Ganz
mondäner Betriebsausflug bei Eurer inkognito-Kapelle. Wir sind in
Hamburg. Eine offene Weltstadt. Wohlhabend, stolz, ruhmvoll,
erfolgreich. Hier
gehören wir hin. Aber die Stadt hat auch ihren rauen Charme, der sich
nicht
drängen lässt und sich nur langsam erschließt. Es beginnt holprig mit
Nervenstress.
Kein Eiskaffee, draußen nur Kännchen, aber keine Bratkartoffeln. Wir
logieren
selbstverständlich downtown zwischen Reeperbahn und Michel, zwischen
zwielichtiger Unterwelt und christlichem Anstand. Dann Feueralarm im
Hotel, weil ein Depp sich einen Joint auf‘m WC gegönnt hat. Mon dieu.
Schnell
in den Audi gehüpft und weg. Das Tool-Konzert protzt mit einer absolut
epischen
Lichtshow und unglaublicher Lautstärke. Die Barclays-Arena vibriert.
Alles
dröhnt. Kein qm ohne Bierklebe auf'm Boden. Die Jungs von Tool machen
Schwerstarbeit.
ADHS-Musik inklusive Okkultismus. Das Publikum besteht aus dunklen
Gestalten in
schwarzen Klamotten und Tattoos. Mehrheitlich linksradikal. Punker,
Randalos und Edelprolls. Dazwischen
drei normale Arbeitnehmer und Steuerzahler, einer sogar mit rosa Hemd.
Voll peinlich. Schlimme Spießer
aus'm Ruhrpott. Mit altersgerechten Ohrstöpsels. Ganz klar keine
Outlaws. Aber
die Säcke von Tool haben doch bei irgendeinem Song einfach unser Outro
von
‘Whole lotta love‘ gecovert! Hamwa gemerkt. Der Abend klingt an der
Hotel-Bar bei
Astra und VW aus. Die junge Dame am Tresen wusste weder das VW-Rezept
und
wollte auch nicht diskutieren. Unwissenheit und nordische Kühle in
Personalunion. Unerhört. Mussten wir also alles erklären und wurde daher
von Abend zu
Abend besser. Wie richtige Rockstars waren wir um 0230 h im Bett. Wir
wollten
eigentlich noch den Fernseher aus'm Fenster werfen und die Bar rocken,
mussten aber Kraft für den nächsten Tag sparen,
da weitere Herzdamen eingeflogen kamen und somit Sightseeing, Shopping,
Contenance und Benimm auf dem Programm standen. NIchts für schwache
Nerven. Sehr beeindruckend auch die Stadtrundfahrt im Bus. Sämtliche
SubstantivInnen wurde gegendert. Respekt. Und vor allem wichtig. Nächste
Arbeits- und Entspannungsprobe in altbekannter Frische am 05. Mai.
20. April 2022
Fette
Frühlingsgefühle auf Zeche Westende. Endlich mit die kurze Hose am
Start! Und die Kapelle sinniert über den besten Zeitpunkt den
Kühlschrank anzuwerfen. Wir überlegen auch, ob wir uns nicht einfach mit
lecka Heineken einfach tüchtig den Helm lackieren sollten, anstatt
immer nur zu musifizieren. Immerhin hat die Sängerin am Vorabend schon
mit Gin vorgeglüht! Jaja. Man könnte ja ein keimiges und kommodes Sofa
von den Drogenbaronen leihen und die Nacht bei Kerzenschein und Alk
gediegen in Zelle 409 verbringen. Aber braucht man die ranzigen Vögel
auch nur einmal, ist keine Sau am Start. Also wieder mal nur
Arbeitsprobe mit viel Schimpfe. Schlimm.
17. April 2022
Die inkognito-Kapelle wünscht den Fans in aller Welt ganz dicke Eier.
13. April 2022
Früher war Zeche Westende
geprägt von Kohlestaub und Rauchschwaden, die von den Hochöfen rüber wehten.
Heute nur Schwaden von billigem Gras, das die Drogenbarone sich auf’m Parkplatz
ins Gesicht stecken. Heute nix los auf Zeche Westende. Nur die Leistungsträger
Eurer inkognito-Kapelle üben hart. Ungehemmte Männerprobe in Zelle 409. Seit 5
Jahren sind wir auf dem Höhepunkt unserer Karriere. Wir bringen jetzt
vielleicht eine eigene Kosmetiklinie raus.
06. April 2022
Eine mannstolle Blondine
steht einsam vor Zelle 409 und wartet auf drei höchst attraktive Männer.
28. März 2022
Taylor
Hawkins-Gedächtnisprobe bei Eurer inkognito-Kapelle. Da mussten wir als erstes
ersma was von den Foo Fighters spielen! Die Vergänglichkeit stimmt
melancholisch. Zur Stärkung vorab ein kleiner Tee und lecka Gerstensaftschale.
Ansonsten hat Zeche Westende jetzt Second-Hand-Möbelhaus-Charakter, nachdem der
Drogenbaron mit Sack und Pack inklusive goldglänzender Weltraumhose eingezogen
ist. Es wird richtig gemütlich.
24. März 2022
Nachdem die Sängerin seit
Monaten im dicken Audi vorfährt, haben Gitarre und Bass nachgerüstet und reisen
mit neuen Nobelkarossen an. Schwarz, dunkle Scheiben, tiefergelegt. Hammer. Der
Drummer muss nicht ins Frauengefängnis. Und an der Imam-Abdullah-Eliteschule in
Bensberg werden die Klausurgen wegen Ramadan jetzt nachts geschrieben. So.
Darauf ersma einen Ouzo und lecka Bier. Und dann kam, was kommen musste. Nach
etwa 14tägiger Abstinenz klappen doch einige Songs nicht mehr so wie früher.
Hui. Aber auf ‘Cold Desert‘ ist Verlass. Und der Song kann sich auch auf uns
verlassen. Der Song frisst uns bei lebendigem Leibe auf. Leck mich fett.
Ansonsten voll der Endstress im nächtlichen Meiderich, fast wie bei einem Open
Air-Konzert Eurer inkognito-Kapelle. War aber nur eine Bombenentschärfung.
02. März 2022
Zackige Männerprobe mit
Bier, Tee und hammermäßigen Nußecken von Oma Heidi. Schoko-Lakritz mit Kaffee,
Salz und Pfeffer gab's auch! Pünktlich um 20 Uhr läuten erneut alle
Kirchenglocken in Europa, um dem großmannsüchtigen KGB-Schergen und
Möchtegern-Zar Putin zu zeigen, was er doch für ein rückständiger Penner ist.
Auch die St. Maximilian-Kirche in Ruhrort (da, wo der Drummer getauft wurde)
und die St. Ewaldi-Kirche in Laar bimmeln fett mit. Haben wir leider verpasst,
da wir voll im ohrenbetäubenden Rausch waren. Olaf hat am Regler gedreht und
irgendwas um 0.5 db verändert. Wahrscheinlich in die Richtung, in die
Gitarristen immer drehen. Aber bei Cold Desert haben wir uns heute auch wie
eine Nuklearmacht gefühlt.
23. Februar 2022
Zelle 409 vibriert. Die
Kapelle haut einen Song nach dem nächsten raus. Magische Momente auf Zeche
Westende, aber nicht für den, der bei ‘No quarter‘ auf dem Flur mithört. Puh.
Tanja wirft sich ein paar Pillen rein, um das Leid zu ertragen. Die Männer
beruhigen sich mit Tee. Dafür gleitet ‘Cold Desert‘ wie immer psychedelic durch
den Proberaum. Den Auftritt der inkognito-Kapelle im Kreml sagen wir hiermit
übrigens ab.
16. Februar 2022
Orkanwolken sammeln sich
über Meiderich, während in Zelle 409 einige Songs wie ein lauer Wind klingen.
Männerprobe mit Tee und Bier. Wir hauen ein paar Songs raus, die irgendwann mal
funktionieren werden, so wie sich im Leben das Glück manchmal wieder leise von
hinten an einen heranschleicht. Aber vielleicht werden wir doch noch berühmt,
wenn Alma Ata unseren Proberaum als stylishe Kulisse für deren globale
Marketingstory nutzt. Wir gehen auch vorher zum Friseur.
09. Februar 2022
Männerprobe mit Carlsberg
und Tee in Zelle 409. Bei manchen Songs fehlt einfach der Gesang. Liebe
Nachsitzer und Turnbeutelvergesser der Donald-Trump-Förderschule in Bensberg –
bitte stresst unsere Frau Miebach nicht so! Wir brauchen die noch. Sonst
kommen die Onkels der inkognito-Kapelle Euch mal in der großen Pause besuchen.
So. Die Männer der Kapelle feilen also alleine an den Songs, besonders an 'No
quarter' in der unfassbar schwierigen Tool-Version. Heute auch mal zur
Abwechslung wieder 'Catch the rainbow', aber zum Glück kein 'Sex on Fire'.
Nächste Probe in alter Frische am 16. Februar.
02.02.2022, 20:22 hrs
Der betörende Duft von Eisen
und Stahl liegt unter dem schwarzen Himmel von Meiderich. Die Frisur hält.
Zackige Probe bei der inkognito-Kapelle in Zelle 409 auf Zeche Westende. Olaf
findet sich heute zu leise und das Schlagzeug zu laut (kann gar nicht
sein...). Dirk spielt (wahrscheinlich aus Gründen der Arbeitssicherheit)
mit Mütze, tief über die Ohren gezogen. Die Dame am Mikro muss den
wissenshungrigen Schülern an der Realschule in Bensberg jetzt auch noch IT und Bio
beibringen. Trifft sich gut. Da kann auch die inkognito-Kapelle unter
pädagogischer Anleitung 'No quarter‘ (in der komplizierten Tool-Version!)
sezieren, um Geist und Materie dieses vielschichtigen Songs zu erfassen und
darauf hoffen, dass keiner zuhört. 😊
18. Januar 2022
Ersma fett und tüchtig Dampf
ablassen in Zelle 409 um die Eiseskälte aus dem Raum zu drücken. Aber zu
allererst ersma 'ne Gerstensaftkaltschale hinter die Fresstapete zimmern.
Hätten wir noch Ouzo, könnten wir uns ordentlich den Helm lackieren, aber wir müssen
ja noch an der Welttournée feilen. Heute auch Förderunterricht für den Drummer.
Nach gutem Zureden von Gitarre und Bass hat’s dann mit den ersten drei Takten
von 'No quarter' doch noch halbwegs geklappt, wenn auch nicht alle
anspruchsvollen Anforderungen erschlagen werden konnten. Jon Bonham wäre wohl
auch nicht zufrieden gewesen. So isses halt. Die Dame am Mikro zwinkert dem
Drummer zu und macht geheimnisvolle Notizen in ein knittriges Heftchen,
sicherlich werden hier unsere Schandtaten für den nächsten Elternsprechtag zu
Papier gebracht. 😊
13. Januar 2022
Die Zeche Westende empfängt
uns mit grauem Nebel, der kalt über Meiderich hängt und alle Töne schluckt. Die
Stahlwerkslampen schimmern verlegen durch die milchige Stille. Eine
gewisse, kaum greifbare Spannung lauert in der Luft und entlädt sich plötzlich,
als der Gitarrist von sich aus vorschlägt, sein Solo leiser zu spielen. Die
Kapelle ist fassungslos. Solch einen Satz hat man weltweit noch nie gehört.
Minutenlanges, verständnisloses Schweigen in Zelle 409. Die Kapelle
braucht jetzt dringend eine mehrwöchige Delfintherapie in der Karibik. Kein
Wunder, dass in Zelle 409 nachher nichts mehr so richtig funktionieren wollte.
Weder am Drumset, noch am Bass, noch am Mikro. Alle sind verstört. Selbst
die Blondinen auf dem Parkplatz wenden sich recht abgeneigt von uns ab. Und der
Müde Pinsel hat sich auch nicht gemeldet. Ist im Ruhrpott eigentlich unüblich,
nicht auf freundliche Anfragen zu reagieren. Wahrscheinlich sind die aus Köln
zugewandert oder so.
05. Januar 2022
Auch 2022 duftet der Flur
auf Zeche Westende wie 2021. Es riecht nach Heimat, Verzweiflung, Hoffnung und
Welttournée. Unsere Zelle 409 empfängt uns zwischen den Jahren wie immer mit
liebevoller Kälte. Fette Neujahrsprobe also bei der inkognito-Kapelle mit alle
Mann und lecka 2022-Kick-Off-Bier in magenfreundlicher Zimmertemperatur. Die
Corona-Tests sind negativ, das Vintage-Mikro ist angeflanscht. Bass und Gitarre
sind ausgepackt. Das Drumset steht wie immer am gleichen Platz. Es kann
losgehen. Die Noten fliegen durch den Raum. ‘No quarter‘ von Led Zeppelin wird
sich, so Gott will, so wie ‘Cold Desert‘, noch zum Hammer-Song der Kapelle
entwickeln. Das neue Jahr kann kommen. Wir haben uns jetzt beim Müden Pinsel
übrigens für ein open-air-Konzert auf'm Gehweg ins Gespräch gebracht. Bei
bestem Sonnenschein und blauem Ruhrpott-Himmel im Sommer 2022. Wir sind bereit.
Come on, Pinsel!
28. Dezember 2021
Die inkognito-Kapelle
beschließt das Jahr 2021 mit einer zackigen und wie gewohnt lauten Probe bei
Tee und Bier. Da der Mann mit dem Plattenvertrag dieses Jahr nicht mehr kommt,
hauen wir befreit die Songs raus. Nur Robert Plant und Tanja (mit neuem iconic
Vintage-Mikro) singen ‘Whole lotta love‘ so, wie eine unzähmbare Nymphomanin
vor der Hinrichtung küsst. Nicht mal die Burschen von Greta van Fleet
haben das so drauf wie wir. Die seit Wochen geplanten Pommes fallen aus.
Schlimm.
Der Müde Pinsel hat
verwirrend kreative Öffnungszeiten. Da kann man als hungriger Kunde und
Rockstar auf Turkey schon mal leicht die Nerven verlieren. In fünf Jahren
standen wir zweimal vor verschlossenen Türen. Wir kaufen uns jetzt keine
Corona-Selbsttests mehr, sondern eine Fritteuse. So. Die inkognito-Kapelle
wünscht den Fans in aller Welt einen angenehmen Ausklang des alten Jahres. „Das
neue Jahr sieht mich freundlich an, und ich lasse das alte mit seinem
Sonnenschein und Wolken ruhig und versöhnlich hinter mir.“ (Sportsfreund Goethe).
2022 kann kommen. Nächste Probe in altbekannter Frische am 05. Januar.
22. Dezember 2021
Zünftige Männerprobe bei
Eurer inkognito-Kapelle kurz vor Weihnachten. Das Jahr ist so gut wie gelaufen
und der Mann mit dem Plattenvertrag hat sich, trotz einiger pompöser
Darbietungen in Zelle 409, nicht sehen lassen. Die Sau. Obwohl 'Catch the
rainbow' und 'Everlong' nach einigen Anläufen und einem kleinen Schlückchen
Ouzo doch noch schüchtern Fahrt aufnehmen. Eigentlich elegant bis verhalten
druckvoll, was die inkognito-Männer da in Zelle 409 präsentieren. Satte Beats,
ohrenbetörende Melodien und jede Menge Wipp-Mit-Faktor. Wenn man sich
bemüht, das alles rauszuhören. Wir lassen die Zeche Westende, die in der
dunklen Kälte ächzt, für den heutigen Abend hinter uns und kommen zur Ruhe,
wenn die Welt uns lässt. Nächste Probe mit alle Mann am 28. Dezember um Punkt
1600 h. Bedauerlicherweise ist die Ouzo-Flasche jetzt leer - keine
Ahnung, wie wir uns da zukünftig Trost spenden wollen.
16. Dezember 2021
Schicke Probe unter starkem
Alkoholeinfluss. Alle Kapellenmitglieder haben sich zum Vorglühen die
vorschriftsmäßige Boosterung reingeschraubt, damit der Ouzo besser knallt. Zum
Nachspülen dann noch schnell eine Gerstensaftschale hinter die Fresstapete
gezimmert. Der Chef, hier voll im Thema (https://www.youtube.com/watch?v=D4GanqnJ2CQ),
wäre tüchtig stolz und wahrscheinlich gerne mit dabei. Die Kapelle vergeht sich
wieder schamlos an 'No quarter'. Man weiß noch nicht, ob es die Version von Led
Zeppelin oder Tool sein soll oder was dazwischen, aber das wird sich in den
nächsten Jahren herauskristallisieren und dann üblicherweise mehrfach wechseln.
Später am Abend verspürt der Gitarrist dann wieder seine Allmachtsfantasien,
wenn die Noten fett durch Zelle 409 jagen. Weihnachtsprobe mit alle Mann am 22.
Dezember.
08. Dezember 2021
Kein Corona-Test in Zelle
409, dafür eine zackige Männerprobe, die stilvoll mit Ouzo beginnt, den wir
parkettsicher aus klimaschädlichen Pappbechern schlürfen. Danach stundenlang
'No Quarter', was eine kognitive Meisterleistung erfordert, zumindest für den
Mann im fortgeschrittenen Alter hinter'm Drumset, der abwechselnd bis 3+, dann
bis 4 und plötzlich bis 4+ zählen soll. Keine leichte Aufgabe für einen Mann
einfacher Denkstruktur. Wat ein Endstress. Zigarettenpause gibt's auch nicht
mehr. Bass und Gitarre sind mit der Probe halbwegs versöhnlich, auch wenn schon
die Anreise zur Zeche Westende ins nächtliche Meiderich durch eine nicht enden
wollende Umleitung ging. Nichts für schwache Nerven am späten
Mittwochabend. Nächste Probe in alter Frische am 16. Dezember.
02. Dezember 2021
Kein Weib, Wein und Gesang
heute in Zelle 409. Das Mikrofon ist einfach im Bett geblieben. Also. Die
Männer der Kapelle haben nicht mal gewagt, die Flasche Ouzo auch nur
anzuschauen! Obwohl wir den Schnappes heute eimerweise hätten kippen müssen,
als wir uns an 'No quarter' gewagt haben. Natürlich in der äußerst komplexen
und eigentlich unspielbaren Version von Tool. Halleluja. Erst hatten Bass und
Gitarre die üblichen Unstimmigkeiten, dann war der Drummer an der Reihe. 😊 Berechenbarkeit hat ja auch
was von Sicherheit und angenehmer Gewöhnung. Nächste Probe am 08. Dezember mit
'No Quarter' und Ouzo.
24. November 2021
Sämtliche Straßen im schönen
Duisburg sind Baustellen oder Einbahnstraßen oder voller Schlaglöcher. Da kann
der Mann mit dem Plattenertrag ja nicht zu Zelle 409 finden! Zwecks Klimaschutz
ist bei uns jetzt ersma der Kühlschrank aus. Aber ein warmes Bier ist besser
als keines. Die kurze-Hosen-Zeit ist jetzt auch definitiv vorbei, so dass sich
¾ der Kapelle in der Eiseskälte auf Zeche Westende ersma warme Gedanken gemacht
hat. Ts. Pfui. Dann noch ein kurzer Besuch von den wieder auferstandenen Stones
Faces. Nächste Probe am 01. Dezember.
17. November 2021
Eine Probe zwischen
Machtgefühl und sympathischer Demenz. Der Gitarrist fühlt sich, wenn er seine
Regler heimlich nach rechts dreht, verdammt mächtig, vergisst aber sein Solo zu
spielen! Seit wann vergisst der Pfarrer das Amen oder die Abgeordneten die
Diäten zu erhöhen? Also. Da es heute (nach gezieltem Druck) wieder Ouzo
gab, wollen wir mal nicht nachtragend sein. Ansonsten heute keine Beschwerden
vom Bass oder vom Mikro. Der Drummer hat sich wie immer bemüht und verrichtet
wie gewohnt seine übliche Arbeit. Nächste Probe am 24. November, dann
hoffentlich mit sympathischem Besuch von der John Silver Band (www.johnsilverband.de), die einen
sympathischen Bassisten suchen.
10. November 2021
Bei der heutigen Probe war
nicht alles Müll! Gitarre und Bass und die Dame am Mikro waren überwiegend
zufrieden, während der Schlagzeuger dermaßen unfit war, dass er nicht mal nach
seinem Bett gefragt hat. Ouzo gab’s übrigens auch nicht.
04. November 2021
Der volle Parkplatz auf
Zeche Westende sah fett nach Fanauflauf, Glanz und glamourösem Glamour aus! Ein
Empfang, wie ihn die inkognito-Kapelle endlich mal verdient hätte. So. Leider
wie immer nur alles zugeparkt für uns Zuspätkommer. Danach hätten wir in Zelle
409 noch zwei Ouzo mehr bechern sollen, dann hätten wir wenigstens eine
passende Ausrede für die misslungene musikalische Darbietung gehabt! Nächste
Probe next Wednesday!
28. Oktober 2021
Innovativer Strategiewechsel
bei Eurer inkognito-Kapelle auf dem Weg zu Ruhm und Plattenvertrag. Wir proben
ab sofort mittwochs und löten uns zu Beginn der Probe ersma fett einen Ouzo.
Wenn man sich schön mit hochprozentigem Stoff den Helm lackiert, fliegen die
Noten in Zelle 409 gleich viel besser. Läuft.
21. Oktober 2021
Der Parkplatz auf Zeche
Westende steht voller Autos mit Verbrennungsmotor. Voll verpönt. Aber nicht
mehr lange, bis uns die Grünen in den ÖPNV zwingen. Dann muss auch der Mann mit
dem Plattenvertrag per Rad anreisen. So. Männerprobe bei Eurer
inkognito-Kapelle. Tanja ist in der Karibik. Wir legen mit Cold Desert los, das
mit neuen Pickups an Olafs Klampfe mördermäßig abhebt und gut steil geht. Auch
der Bass von Dirk kommt mächtiger durch Zelle 409. Beste version ever. Dann
aber eine Handvoll Songs mit tüchtig Luft nach oben! Alles Songs, die mit Tanja
besser klappen - das ist die abwesende Schuldige gleich gefunden. Auf dem Flur
ein kurzer Schnack mit den Jungs von Meiderich Gefühlsecht, die unsere Version
von Catch the rainbow erneut lobpreisen – zum Glück haben die nur die
hörenswerten Stellen mitbekommen.... Hallelujah. Nächste Probe am 28. Oktober -
dann wieder mit alle Mann! 😊
07. Oktober 2021
Die Deckenlampe vor Zelle
409 beleuchtet kaltweiß den schmutzigen Boden. Der Flur riecht nach Eisen
und Stahl und trister Hoffnungslosigkeit. Aktuell werden ja die Nobelpreise
verliehen. In Stockholm, nicht in Meiderich. Wir bekommen dieses Jahr
wahrscheinlich keinen. Eine Probe zwischen amüsanter Verzweiflung und kurz
aufflammender Euphorie, als 'Catch the rainbow' doch irgendwie gut klingt und
sphärisch durch den Raum segelt. Nächste Probe am 21.10. Olaf bringt bestimmt
Ouzo mit. Ansonsten: am 28.04.2022 ist die inkognito-Kapelle in der freien
Hansestadt Hamburg wacker auf Betriebsausflug. Sollte Tool noch eine krasse
Vorband suchen - wir hätten Zeit. Sind ja eh da. Nächste Probe mit alle Mann am
21. Oktober.
30. September 2021
WTF. Was für eine schlimme
Anfänger-Kapelle heute in Zelle 409. Wir hauen uns den ganzen Abend nur schräge
Noten um die Ohren! Da fehlen selbst dem Band-Chronisten die Worte. 😉
23. September 2021
Tüchtig Männerprobe bei
Eurer inkognito-Kapelle. Die Leichtigkeit des Seins. Das Bier schmeckt heute
besonders gut. Wir sind in Feierlaune. Pure Euphorie. Dazu passt ganz famos
'Catch the rainbow', das wir mehrmals durchnudeln. Mit ungebremstem Eifer
feilen wir an den Songs und an der gemeinsamen Vision: Musik, die glücklich
macht und in die Beine geht, in der Hoffnung, dass hier bald einer mal mit
einem Plattenvertrag aufkreuzt.
15. September 2021
Das Synchronploppen hat noch
funktioniert. Wir hätten es besser wissen müssen. Kaum ist die Frau aus dem
Haus, klappt nichts mehr. Die Songs schleppen sich dahin. Wir kommen kaum
klar. Nächste Probe mit alle Mann in alter Frische am 23. September!
07. September 2021
Today is a gooooooood day.
Bei drei ploppen die Bierflaschen auf die Millisekunde genau. Männerprobe bei
Eurer inkognito-Kapelle. Der erste Kunstgriff kommt gleich zu Beginn. Wir
spielen nicht einfach einen halben Ton tiefer, sondern stimmen die Instrumente
nach unten. Ha. Eine verteufelt raffinierte Finesse, die nur große Kapellen von
Weltruhm beherrschen. Wir haben's halt auch unerhört drauf. Ein paar Songs
klingen gleich wärmer, breit und fetter, mächtig wie verbotene Früchte, andere
Songs dafür leicht bratig. It never goes straight.
02. September 2021
Uns empfangen Grasschwaden
und der ohrenbetäubende Sound einer zugedröhnten Kapelle. Die Jungs zelebrieren
zumindest Drugs & Rock’n’Roll! Aufgrund des fortgeschrittenen Alters der
inkognito-Mitglieder verhalten wir uns entsprechend weltmännisch, moderat und
gesittet. Die 1 finden wir ja bekanntermaßen selten. Aber wenn’s drauf ankommt,
zum Beispiel beim Synchronploppen der Bierpullen, haben wir’s auch drauf. Was
wir auch beherrschen, ist das stundenlange Suchen und Drehen an falschen
Knöpfen. Heute dennoch eine ordentliche Probe mit ordentlich vorgetragenen
Songs. Daher fragen wir uns, warum der Mann mit dem Plattenvertrag uns dermaßen
ignoriert. Glanz und Tragik einer unentdeckten Kapelle! Eine mördermäßige
Version von 'Whole lotta love' beschließt traditionsgemäß die Probe. Das
Glücksgefühl, aber auch das Fiepen in den Ohren hallt lange nach. Draußen
kauern sich die alten Stahlträger der Zeche Westende schüchtern unter dem
kühlen Abendhimmel in Meiderich. Seidenmatt glänzt das fahle Licht der Laternen
auf dem Asphalt. Die Schönheit des Verfalls. Nächste Probe am 07. September.
24. August 2021
Hammer. Seit heute Abend
verdichten sich die Anzeichen, dass wir im Juli 2022 endlich auf Welttournee
gehen. Die Tournee startet in Southwage. Liegt wahrscheinlich im Ausland.
Deshalb haben wir heute aus Gründen der professionellen Vorbereitung tüchtig in
die Tasten gegriffen. Und da geht gewohnheits- und clusterfuckmäßig einiges
schief! Alles komplizierte Songs für eine unentdeckte Kapelle mit unerhörtem
Potential, die sich noch im Dornröschenschlaf befindet! Komplizierter, als wenn
man heutzutage ein herrenloses Damenrad gender-gerecht bei der Fundstelle
melden möchte ohne sofort wegen üblem Sexismus ins Zuchthaus geworfen zu werden
. Unser Musikerkollege Gustav Mahler hat schon früh erkannt, dass „das
Wichtigste in der Musik nicht in den Noten steht“. Die inkognito-Kapelle ist
sehr dankbar für diesen weisen Hinweis, der uns erlaubt, die Tonleiter hier und
da großzügig zu interpretieren und durch alternative Improvisationen zu
ersetzen. Nächste Probe in altbekannter Frische am 02. September.
19. August 2021
Another great band reunited
in Zelle 409 nach langen Wochen der entbehrungsreichen Abstinenz und schlimmer
Sehnsucht! Wir hauen ein paar Songs weg, die hammermäßig abheben. Die Kapelle
schiebt einen mächtigen Puls durch Zelle 409, der die Zeche Westende erzittern
lasst. Hammer. Die Songs gehen fett steil und die Kapelle geht komplett aus dem
Sattel. Eine beinahe religiöse Erfahrung. Schlicht und dennoch mit unerhörter
Stahlkraft. Mit einer entfesselten Inbrunst knallen die Songs nach vorne, als
wenn ein Frühlingsturm ein Blechdach wegfegt. Am Ende ‘Whole lotta love‘. Das
hat Tradition. Alle Regler nach rechts. Blut läuft aus den Ohren und vermischt
sich mit dem Schweiß ekstatisch zuckender Leiber. Bildhübsch.
16. Juni 2021
Der Himmel über der Zeche
Westende flirrt wie heißes Quecksilber und drückt die Hitze in Zelle 409. Der
nächste Proberaum hat A/C und eine Dusche. Und einen Whirlpool. Treu aufgereiht
stehen in unserer fett gefüllten Minibar die beschlagenen Grolsch-Pullen, von
denen das Kondenswasser jetzt kühl in die Hände perlt. Ein Traum. Wir spielen
bei offenem Fenster, aber nicht mal die lausigen Stahlwerkskatzen lassen sich
zu einem trägen Applaus hinreißen. Die Hitze klebt alles fest. Que nos falta
ahorita, es un chiflón fresco. Immerhin gelingt uns zum Abschluss eine der
besten Versionen ever von 'Whole lotta love'. Unglaublich. Nächste Probe in alter
Frische am 8. Juli.
10. Juni 2021
Die Zeche Westende liegt
unter orangenem Glanz. Die Sonne ist nach Westen über den Rhein gewandert, ihr
Licht ist weich geworden. In der verschlissenen Pracht der Industrieruine
leuchten orangegelbe Flecken auf den verrotteten Stahlträgern. Ein lauer
Sommerabend an dem man sich mit ein paar Vollkornsprudeln eigentlich tüchtig
einen löten sollte. Olaf ist schwer auf Scheibe und bringt ein eiskaltes
Herrenhandtäschchen mit. Hallelujah. Tanja ist endlich wieder dabei und hat
eine Pulle Cremant im Gepäck. Sauber. Altersgerecht werden ersma die neuesten
Krankheitsgeschichten geteilt, bevor eine allgemeine musikalische
Wiedereingliederung erfolgt. Musik als adäquate Therapie gegen die schlimme
Rektalfruchterkrankung! Wir knallen ein paar Songs raus, wie immer mit ein paar
kontrageilen Noten von allen Teilnehmern. Traditionen müssen gepflegt werden.
Mit vier Mann gefühlte 40 Grad in Zelle 409. Der Schweiß steht knietief im BH.
Dirk und der Drummer haben wieder mal vergessen, den Knopp am Subwoofer
auszuschalten. Zu nichts gebrauchen die beiden. Nächste Probe am 15. Juno.
06. Juni 2021
Hammer. Heute vor sieben
Jahren (exakt auf den Tag genau) haben sich drei gut aussehende Männer im
besten Alter in einem schimmeligen Proberaum im Essener Norden
zusammengefunden. Der Grundstein für eine der sympathischsten Kapellen im
Ruhrpott und für einen rasanten Aufstieg zu Ruhm und Reichtum war gelegt. Was
bis heute fehlt ist nur der Plattenvertrag, eine Stretchlimo in weiß-metallic
mit vergoldeten 24-Zoll-Felgen, Kokain, Alkoholexzesse und zerstörte
Hotelsuiten. Egal. Kommt noch. Wir sind vorübergehend bescheiden geworden und
schlürfen in aller Stille selbstgekochten Altherrentee. Heute aber hat sich
erneut die Klasse der Kapelle gezeigt - haben wir doch tatsächlich mehrfach und
gemeinsam die Eins gefunden. Ha! Zur vollkommenen Glückseligkeit gelingen heute
zwei super Aufnahmen von 'Catch the rainbow' und 'Broken Bones'. Mördermäßig
gut. Würden die Ingenieure der Kapelle noch rauchen, hätten wir die Feuerzeuge
anzünden können. Unterhosen werfen wollte auch keiner. Jetzt fehlt nur noch
zackiger Gesang. Nächste Probe am 10. Juni mit Tanja – die (gefühlt) ein Jahr
nicht in Zelle 409 war. ;-)
30. Mai 2021
Die rostigen Träger des
alten Hüttenwerks ragen in das makellose Blau des Ruhrpotthimmels, dicht an
dicht, dem Verfall ausgesetzt. Traumwetter, bei dem man eigentlich keinen Tee
oder Espresso braucht. Man sollte sich lieber mit ein paar Vollkornsprudeln den
Helm lackieren oder ein paar Gerstensaftkaltschalen hinter die Fresstapete
zimmern, so wie es draußen auf’m Hof die Drogenbarone richtig machen. Egal,
heute erneut eine wunderbare Männerprobe. Der erste Witz des Tages ist den
trüben Augen des Drummers geschuldet. Auf Dirks mit Knöpfen übersätem Tretbrett
liest der Drummer irrtümlich 'Quality' (anstatt 'Duality'...) und fragt sich
als Mann einfacher Denkstruktur, warum der Bassist denn da nicht mal zur
Abwechslung draufdrückt, damit’s mit der Kapelle mal vorangeht. Ha, ein
wahnsinniger Brüller. Ein Schenkelklopfer 9000. Nachdem Olaf aufgelaufen ist
(heute ist die Teekanne mal nicht ausgelaufen), hauen wir ein paar Songs raus.
Mit Espresso in der Blutbahn kannst Du rocken wie ein Truthahn. Die Noten
explodieren in vielfarbiger Pracht, eine bunte Travestie der musikalischen
Schöpfung durchflutet Zelle 409. 'Plush' und 'Catch the Rainbow' rangieren
demnächst auf Platz 2 und 3 nach 'Cold Desert'. Da kommt noch noch was. Nächste
Männerprobe in alter Frische am 6. Juno.
23. Mai 2021 - 50 Tage nach
Ostern
Die Männer der Kapelle sind
alle halb geimpft, aber außer dem Mann am Bass, immer noch tüchtig dizzy.
Während Dirk nix gemerkt hat, hat‘s Olaf und den Drummer mit einem
AstraZeneca-Knockout komplett weggeschädelt. Hammer. 24 Stunden Voll-Delirium.
Im neuen DDR-2.0-Tonfall sind wir jetzt alle Helden der Spritze. Zur
Rekonvaleszenz jetzt ersma eine Kanne Tee, lecker Espresso und alle Regler nach
rechts in Zelle 409. Auf jeden Fall eine mördermäßige Mörderprobe heute. 'High
and Dry' lief schomma gut an. 'Seam' hat eins oben drauf gesetzt und 'Catch the
Rainbow' wurde (bei aller Bescheidenheit) so dermaßen professionell und
harmonisch vorgetragen, dass die verheißungsvolle Klopfung an der
inkognito-Stahltür nur vom Mann mit dem Plattenvertrag sein konnte! Fuck noch
eins. War der Frank von Meiderich Gefühlsecht, der – den Song nicht nur erkannt
hat – sondern als kultivierter Fachmann und ausgewiesener Kenner der Szene die
berechtigte Frage gestellt hat, wer denn diesen mördermäßig top gespielten
Klassiker überhaupt auf dem gleichen Niveau singen soll. Die fette Krönung dann
mit 'Whole lotta love'. Gleich zu Beginn ein vom Drummer top kaschierter Fehler
zu einem innovativen Intro umgebaut. Alle haben‘s gemerkt - und bewundert. So
etwas erfordert nämlich mehr Glück als Verstand. Cool wie Jon Bonham. Den Song
haben wir 1a durchgezogen und das Outro war ein Sahnehäubchen mit 5 Sternchen.
Nächste Probe am 30. Mai.
16. Mai 2021
Eine herrliche Männerprobe
auf Zeche Westende am frühen Sonntagmorgen mit Tee und Espresso aus
Plastikbechern – dürfen die grünen Ökos nicht erfahren, und auch nicht, dass
wir Zelle 409 mit Strom betreiben – aber dafür gab’s veganes Knäckebrot! Da wir
ja keine Angst vor Blamagen haben, kam heute mal 'Seam' von Broken Bones auf
den Recorder. Naaa ja. Klang eher bemüht-gequält als groovig. 'High and dry'
von Radiohead zuvor war auch 'naaa ja', wurde dann aber zusehends besser.
Nächste Männerprobe am 23. Mai.
09. Mai 2021
Wacker Frühschicht auf Zeche
Westende, hier, mitten im postindustriellen Verfall Deutschlands.
Probe zackig um 0930 h, damit wir Männer zum Muttertag pünktlich um 1300 h
tüchtig den Grill anwerfen können. Die Aufnahmen gehen ganz famos von der Hand
und klingen gar nich‘ ma‘ so übel! Sofort nach der ersten Aufnahme schrillt ein
Telefon in Zelle 409: wahrscheinlich der Mann mit dem Plattenvertrag – aber
leider nur ein einzelner weiblicher Fan, der sich auch nur für Olaf
interessiert! Dirk ist mittlerweile auch wieder schwerer als sein Bass und
macht Witze auf Kosten der Bandkollegen. Es geht also wieder in die richtige
Richtung! Sauba. Dann noch ein paar übliche Abstimmungsprobleme bei Plush sowie
einige alternative Akkorde, wie immer erfolglos und so schlecht kaschiert, dass
es selbst dem Mann am Schlagzeug auffällt! Nächste Männerprobe mit Tee am
16. Mai!
02. Mai 2021
Morgens hat der Tag noch
Seele. Männertee mit Knäckebrot (keine Jägermeisterplätzchen) am frühen
Sonntagmorgen. Ein paar Stahlwerkskatzen streichen gelangweilt durch die Zeche
Westende. Ein paar altersgemäße Krankengeschichten, dann wird musiziert. Wir
legen mit 'Cold Desert' los. Wie so oft, bester Song der Probe. Immer wieder
Hammer, wie die sphärischen Klänge leicht durch Zelle 409 schweben. Und meine
Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande, als flöge sie
nach Haus. Die Ernüchterung folgt nächste Woche, wenn wir mal wieder ein paar
Songs aufnehmen wollen!
25. April 2021
Wir lieben diese Stunde am
frühen Sonntag, die nur uns gehört, wenn Stille über der Zeche Westende liegt,
diese reiche Ereignislosigkeit, in der man nicht dauernd etwas tun oder sagen
muss. Eine Stille, in der man sich wahrgenommen fühlt von Zelle 409. Schwaden
von Tee ziehen durch den Raum. Entfernt weht der Geruch von Eisen und Stahl zu
uns herüber. Wir hauen sparsam ein paar Songs raus. 'Sympathy for the devil'
klingt jetzt leicht funky bis groovy. Bei 'Cold Desert' steht die Luft still.
Flüchtig und ohne Gewicht segeln die sphärischen Klänge durch den Raum. Als
schöbe sich eine Dunkelheit über eine andere. Nächste Probe am 2. Mai.
18. April 2021
Tee und veganes Knäckebrot
auf Zeche Westende. Wir müssen nur höllisch aufpassen, dass unsere Biervorräte
nicht schlecht werden (das wäre uns früher nicht passiert!), jetzt wo wir
altersgerecht (und wegen angeblicher Fettleber - Gelächter...) auf Tee
umgestiegen sind. Keine Ausgangssperre in Zelle 409, dafür liegt eine groovige
Fiebrigkeit in der Luft. Wir spielen wieder exakt fünf Songs und verpassen als
erstes 'Sympathy for the Devil' ein neues Gewand. Mehr funky, mehr Speed, mehr
Fieber. Dann zum Beruhigen ersma 'Love Song' und 'Otherside'. 'Simple Man' soll
rausfliegen, klappt dann aber so gut, dass es doch bleibt. Dann bei 'bin-ich-zu-laut-genug-?-Whole-lotta-love'
alle Regler wacker nach rechts! Tüchtiges Ohrfiepen ist zumindest ein
untrügliches Indiz dafür, dass man noch lebt. Nächste Probe in altbekannter
Frische am 25. April.
11. April 2021
Hallelujah. Praise the lord.
Showtime. Mit wacker Altherren-Tee knistert der Raum von purer Elektrizität.
Als erste Maßnahme zur musikalischen Wiedereingliederung hauen wir ganz
moderat fünf Songs raus. Verlernt haben wir aba nix, hömma! Alle Fehler klappen
noch. Nächste Probe am 18. April!
07. März 2021
Olaf hat aufgerüstet. Auf
braunem Leder glänzen goldene Schnallen, deren sonores Klicken nach einer
dunklen Verheissung klingen. In dunkelrotem Samt liegt sie da wie eine
kaffeebraune Strandschönheit auf weißem Sand. Verführerisch und lasziv. Eine
neue Gibson SG im luxury Mahagoni-Gloss-Finish. Edel und sündhaft teuer.
Sechs Knöppe aus handverlesenem Nashorn. Handmade in the US von attraktiven,
mannstollen Weibsbildern, anlässlich zum Weltfrauentag (hoffentlich liest Alice
Schwarzer das nicht...). Bass und Schlagzeug können sich kaum konzentrieren,
weil das Ding so mächtig funkelt. Absolut fettes Besteck. Hammer. Damit
kommt Whole lotta love noch besser. Please smash the like button!
28. Februar 2021
Drei Männer im besten Alter
trinken einsam Tee und fragen sich, wo die liebliche und honigsüße Stimme der
Kapelle abgeblieben ist. So schnell wird man vergessen! Wir widersetzen uns dem
Corona-Zirkus und erlauben uns – ohne lästiges face filtration piece – als
freie Bürger und aufstrebende Musiker mit Aussicht auf eine ruhmreiche
Welttournee einfach unsere Zelle 409 aufzusuchen. Dazu spielen wir Rock'n'Roll
Outlaw. Nächste Probe am nächsten Sonntag.
21. Februar 2021
Wacker Frühlingsgefühle auf
Zeche Westende. Es ist doch immer wieder famos, wie Musik einen in ihren Bann
ziehen kann und man die Welt um sich herum vergisst. Wir vergessen nicht die
Welt um uns herum, sondern die Noten. Dennoch elegant und druckvoll, was Eure
inkognito-Kapelle heute mit Catch the rainbow vorlegt. Jaja! Satte Beats,
psychedelic und ohrenbetörend und jede Menge Schmuse-Faktor, wenn nich‘ all die
Fehler wären, von denen keine Sau weiß, wo sie plötzlich herkommen. Die Magie
des Songs ist nicht einfach einzufangen! Und ein neuer Song ist immer auch ein
Kampf mit den Wünschen der Fans. Nächste Probe nächsten Sonntag!
14. Februar 2021
Die Stahlträger des alten
Hüttenwerks knacken bei -10 Grad. Anstatt vor dem heimischen Kamin zu hocken,
stapfen wir durch den Schnee zu Zelle 409. Pünktlich zum Valentinstag Eisblumen
an den Fenstern. Die Heizungen kommen nich‘ auf Touren. Ersma altersgerecht ein
paar Kannen Tee eingeschädelt, bevor’s losgeht. Rock’n’Roll Outlaw und Catch
the rainbow kommen langsam ans Fliegen. Der nächste Proberaum hat
Fußbodenheizung.
07. Februar 2021
Schneeflocken sammeln sich
auf den Gitterstäben vor Zelle 409 und tauchen die Zeche Westende in düstere
Stille. Aber nur bis wir mit Hexenkrauttee und Rock’n’Roll Outlaw von Rose
Tattoo die Ruhe vertreiben! Plush läuft auch imma bessa. Nächste Probe trotz
Corona und Schnee nächste Woche!
31. Januar 2021
Die Zeche Westende ächzt
unter Minusgraden. Am heiligen Sonntag geniessen wir Earl Grey und Pfefferminz
aus tausendundeiner Nacht. Olaf mit fescher Corona-Hippie-Frise, Dirk wie immer
mit scharf geschorener Lockdown-Locke (very much like Gary Stephen „Angry“ Anderson),
der Drummer mit heimlich gestylter Covid-Coiffure. Nach 14 Tagen Abstinenz
wagen wir uns an Plush von den STP und an Rock’n‘Roll Outlaw von Rose Tattoo.
Ein Traum. Im Proberaum gibt’s halt keinen Lockdown. Dann schicken wir,
heimlich, ohne dass unsere Frauen etwas davon erfahren, einen flehenden
Liebesbrief ins Bergische Land, auch wenn wir vorab als treulose Sausäcke
beschimpft wurden. Also. :-) Nächste Probe irgendwann nächste
Woche.
17. Januar 2021
Der graue Himmel hängt wie
flüssiges Lithium über der Zeche Westende. Lecka Mangotee beflügelt uns wie vom
Teufel besessen für eine Ewigkeit Cortez the Killer dynamisch rauf und runter
zu spielen. Klappt eigentlich ganz gut. Spicy as fuck. Nächste Probe nach der
Hafenrundfahrt.
10. Januar 2021
Gepflegte
Rockdown-Männerprobe mit Sanddorn-Tee und Schokolade. Dann tüchtig Alarm auf
Zeche Westende. Der Werkschutz bleibt am Zaun stehen - bestimmt nicht, weil die
Musik so gut war - und beobachtet die verdächtige Szene, wo Steuer
zahlende Bürger sich erlauben, aus Gründen der Entspannung Musik zu machen. Wir
fliehen aus dem privaten Proberaum, weil keiner die Corona-Regeln versteht
(trotz sofortiger Online-Recherche) und da wir nicht im Kittchen landen wollen.
Die nächste Probe findet alsbald statt. Polizei und Ordnungsamt können gerne
kommen - aber nur mit Gesang oder Plattenvertrag.
03. Januar 2021
Tropenfeuer-Tee bringt Plush
bei einer sonntäglichen Männerprobe mächtig auf Touren. Nächste
Corona-Geheimprobe nächste Woche.
Was für 2021 zu unserem
vollständigen Glück noch fehlt, wäre mal wieder sympathischer Gesang!
30. Dezember 2020
Eure inkognito-Kapelle
beschließt das surreale Jahr 2020 mit einer zünftigen Männerprobe, bei der
altersgerecht Mango-Tee gereicht wird. Nächste Probe bei bester Gesundheit im
neuen Jahr. Wir freuen uns auf das, was 2021 uns Gutes bringen wird! Bis dahin
wünschen wir uns allen einen versöhnlichen Ausklang des alten Jahres und einen
schwungvollen Einstieg in ein gesundes Jahr 2021! Halleluja.
13. Dezember 2020
Vorweihnachtliche Probe mit
Tee aus der Kanne, Stollen aus Dresden und Schmalzbroten aus’m Ruhrpott (gibt alles
Kraft und tüchtig Selbstvertrauen) in den 'Zelle 409 lockdown studios'. Am
heutigen 3. Advent hauen wir ein paar Songs raus, von denen fast alle gut ans
Fliegen kommen. Beste Version ever von 'Best of You' und von 'Broken Bones'.
Leider hat kein Plattenboss zugehört. Unglaublich ist auch, dass wir seit
'Plush' alles altersgerecht in slow motion spielen. Nächste Probe am 17.
Dezember in hoffentlich alter Frische.
03. Dezember 2020
Hallelujah. Praise the lord.
Es gibt einen Gott. Es geschehen noch Wunder. Nicht nur in der achten Strasse.
Tatsächlich versemmeln heute mal Bass und Gitarre (Waldorf und Statler)
'Sex on Fire‘ (nach 5 Jahren zum ersten mal) - und einmal nicht der
Drummer. Das dürfte am Sonntag eigentlich in der BAMS stehen oder spätestens
nächsten Freitag im Kulturteil der FAZ. Ansonsten üben die funky grunge
Apostles in Zelle 409 eifrig 'Plush‘, das in den nächsten Wochen noch tüchtig
an's Fliegen kommt, wenn der Drummer mal die Noten drauf hätte. Bier ist auch
wieder am Start. Das Leben ist schön. Nächste Männerprobe am 10. Dezember.
26. November 2020
Vom Proberaum direkt auf den
OP-Tisch. Üble Massenschlägerei in Zelle 409. Wenig klappt. Kann nur daran
liegen, dass die linksautonomen Drogenbarone wieder am Start sind und
halluzinogene Schwaden irgendwelcher Kochkünste durch die Zeche Westende
wabern. Gott im Himmel. Daran, dass der Drummer wieder mal nicht geübt hat,
kann’s nicht liegen. Auf keinen Fall. Zumal der Mann am Schlagzeug über
kreative Innovationen bei Bass und Gitarre immer hinweghört. ;-) Schlimmer aber
ist, dass unsere Biervorräte aufgebraucht sind. Es ist in der Geschichte der
Kapelle bislang noch nie vorgekommen, dass wir vor einem leeren Kühlschrank
stehen. Null Bier. Ein Sakrileg. Schlimm. Nächste Männerprobe am 03. Dezember.
19. November 2020
Vom OP-Tisch gleich in den
Proberaum! Olaf zeigt wahre Liebe. Fast noch mit Skalpell im Wans und
Nachtschwester im Nacken zieht es ihn auf allen vieren zur Zeche Westende.
Wacker Männerprobe in Zelle 409 mit Apfeltee, Schimpfe und Plush, das im Laufe
des Abends immer besser läuft. Da geht noch was. Da ist noch Luft nach oben,
wie der Musikalische Direktor immer zu schimpfen pflegt. Bloody hell, maybe the
fans go wild. Nächste Probe am 26. November.
12. November 2020
Wacker Männerprobe bei Eurer
inkognito-Kapelle auf dem Weg zu Ruhm und Geld. Heute besonders schmeichelnde
Töne aus der Ecke, wo der Bass steht! Wir hauen ein paar Songs raus, die recht
gut fluppen, bis mit Jürgen charmanter Besuch vor der Türe steht. Keine Musik
mehr, dafür auch keine weiteren Fehler! Wir köpfen ein weiteres Bier, lassen
den lieben Gott einen guten Mann sein und Corona ein Virus aus China. Nächste
Probe am 19. November. Mal sehen, wer dann vor der Tür steht. Beste Nachricht
des Tages – die Drogenbarone scheinen ausgezogen zu sein. Halleluja.
29. Oktober 2020
Corona-Männer-Probe bei
Eurer inkognito-Familie (ganz klar ein Haushalt, da wir einen Kühlschrank
teilen) inklusive maximal wirksamer Grolsch-Desinfektion. Auch Social
Distancing kein Problem, da wir immer alleine zum Bierkasten sind. Ansonsten
nukleares Wettrüsten. Dirk hat mächtig in Technik investiert und überfüllt
Zelle 409 mit einem unglaublichen Weltraumsound. Hammer. Das lässt Olaf sich
nicht zweimal sagen. Alle Regler wacker nach rechts. Millionen Schallwellen auf
engstem Raum. Das hält kein Virus aus. Nächste Probe am 12. Oktober.
13. Oktober 2020
Männerprobe ohne unsere
Death-Metal-Shouterin, aber auch ohne Pommes/Currywurst, was am Anfang der
Probe noch auf der Agenda stand. Erste, wackelige Gehversuche mit Plush. Bloody
hell, maybe the fans go wild.
08. Oktober 2020
Hier is' wat los! Weibliche
Körper vibrieren ekstatisch, wenn die inkognito-Männers Mucke machen. Unsere
Songs erzeugen Emotionen. Unstillbares Verlangen in Zelle 409. Gitarre und Bass
kaschieren Fehler als Kreativität, die nur das geübte Ohr erkennen kann, währen
der Drummer wie immer Fehler macht. :-) Nix Neues also in Euer Kapelle! In dem
Sinne nice w/e! Nächste Probe irgendwann nächste Woche; hab gerade meinen Timer
nich' zur Hand.
01. Oktober 2020
Ein weißer Helm und eine
schmucke Warnweste im Auto des Bassisten ließen heute auf eine tüchtig funky
Probe mit den Village People hoffen! Aber jetzt ersma drei lecka Pils ploppen
lassen, bis plötzlich einen fetten schwatten Nobel-Audi auf den VIP-Parkplatz
vor Zelle 409 vorfährt und danach eine vierte Pulle geöffnet wird. Halleluja.
Aber dann, was wir alle vermisst haben. Von Beginn an wacker Peitsche und klare
Ansage von Tanja, welche Songs rausgehauen werden sollen. Als krisengeprüfte
und wetterfeste Männers im besten Alter folgen wir natürlich artig. Die ersten
fünf, seit Monaten nicht mehr gespielten Songs liefen absolut fabulous - da
zeigt sich die unerhörte Klasse einer verkannten Kapelle, die vergeblich,
inkognito und undercover auf einen Plattenvertrag und auf einen Platz in der
Rock'n'Roll hall of Shame wartet. Wir sollten – so Tanja – nur noch ohne Probe
ad hoc-Konzerte geben und richtig fett abledern. Es folgte eine kurze Phase des
Musizierens, in welcher wir uns immerhin redlich bemüht haben! Wir können von
Glück sagen, wenn wir nur ins Klassenbuch eingetragen, aber nicht mit Kreide
beworfen werden. Dann einer der besten Songs Eurer sympathischen
inkognito-Kapelle: Olafs psychedelic Cold Desert-Solo schraubt sich unter die
Decke von Zelle 409 und zeigt noch mal die ungewürdigte und missverstandene
Klasse der Kapelle. Der Song hebt schlichtweg die Schwerkraft auf. Leck mich
fett. Was für ein Sound in der Hütte. Nächste Probe in alter Frische am 8.
Oktober.
24. September 2020
Wacker Männerprobe bei Eurer
inkognito-Kapelle. Gitarre und Bass konnten sich erneut nicht einigen, wer
wieder mal den Fehler gemacht hat, darum hat sich der Drummer des Friedens
willens freiwillig gemeldet. Auch nicht richtig, da die anderen ja gerne
bestimmen wollen, wer hier die Fehler macht. Mördermäßige Versionen von Broken
Bones und Cold Desert besänftigen die Gemüter der Kapelle, so wie sich die
Affen den verlausten Pelz putzen, um den Strom aus der Hütte zu kriegen.
Nächste Probe am 1. Oktober. Leider dann über Wochen keine Probe, da Olaf 14
(vierzehn!) Tage für den Ruhrradweg eingeplant hat. Hm.
10. September 2020
Vegane Männerprobe ohne
Milch mit Bier. Fernab der Corona-Hysterie ziehen wir uns in unsere Zelle 409
zurück. Cold Desert heute Abend zum Niederknien. Bassist und Drummer planen
jetzt die ‘Päckchen‘ umzubenennen, damit der Drummer nicht merkt, was Phase
ist. Nächste Probe am 24. September.
03. September 2020
High and Dry läuft gut,
Heroes noch nich’ so. Aber Whole lotta love geht nach Wochen der Abstinenz
tüchtig steil. Schlimmstes Ereignis des Abends jedoch: Am Ende der Probe wird
Leergut entsorgt und es stellt sich heraus, dass kaum noch Bier vorhanden ist.
Donnerschlag am Donnerstag. Ein diffuses Gefühl der Angst erfüllt uns.
Wir stehen erstarrt vor dem Turm aus leeren Pfandflaschen. Es gibt keinen
schlimmeren Anblick als Bierflaschen, in denen keine Flüssigkeit mehr funkelt.
NIederschmetternd. Eine dumpfe Furcht nistet sich im Körper ein. Milch hätten
wir genug, aber wir sind drei Männers und haben nur zwei Kannister. Da alle
großen Rockbands der Welt ihre Alben unter Alkoholeinfluss geschrieben haben,
muss auch der Alk-Sicherheitsbestand bei Eurer inkognito-Kapelle dringendst
aufgefüllt werden. Wir nehmen auch Spenden. Nächste Probe am 10. September. Der
Mann vom Plattenlabel kann den Vertrag inzwischen unter die Tür stecken.
27. August 2020
Im Flur begrüßt uns ein
lieblicher Duft von Süßkartoffeln, die die Drogenbarone auf dem Einplattenherd
brutzeln und der sich mit den olfaktorischen Eindrücken aus den WCs mischt. Ein
Traum. Die einzige substantielle Nachricht heute ist, dass High and Dry gut
läuft und einer der guten Songs der Kapelle wird. Nicht mehr lange bis zum
Plattenvertrag. Ansonsten planen wir im Proberaum nebenan einen fetten
Whirlpool, aber das wissen die Nachbarn noch nicht. Nächste Probe am 3.
September!
20. August 2020
Männerprobe bei Eurer
inkognito-Kapelle, da Tanja heute bei ihrer zweiten Lieblingsband singt. Wir
sind mal wieder top kreativ und hauen heldenhaft 'Heroes' von David Bowie raus.
Ein beschwingter, leichtfüßiger Abend voller Magie. Das Abendrot taucht die
Stahlwerksruine in flüssiges Eisen, während die Trompeten der russischen
Polka-Kombo, die uns von der oberen Etage beschallen, verzweifelt die 1 suchen.
Wir sind also nicht die Einzigen, die das nicht können. Nächste Probe am 27.
August.
10. August 2020
Die inkognito-Probe in Zelle
409 beginnt mit einem fetten Bier auf unseren Nachbarn und Freund Dieter von
den Stone Faces, der jetzt im Rockstar-Himmel an den drums sitzt. Passend zur
Stimmung hauen wir Black von Pearl Jam und Cold Desert von den Kings of Leon raus.
Die Noten hängen bedrückt im schwülen Raum. Broken Bones kommt auch nur langsam
zum Fliegen. Und während der inkognito-Schlagzeuger im Urlaub von Rotwein
und Käse leben musste, hat die Kapelle heimlich hinter dessen Rücken 'high and
dry' von Radiohead geübt, also…! Nächste Probe am 13. August. Von der ersten
Gage kaufen wir uns eine Klimaanlage.
10. Juli 2020
Queen Tanja is back aus dem
6-monatigen Erziehungsurlaub und steht mit Butterbrot am Mikro. Mit Pathos und
Sehnsucht haut Eure inkognito-Kapelle die Songs vor der langen Sommerpause
raus. Sex on Fire heute in einer dramatischen high speed Punkversion. Bei Cold
Desert gab’s sogar Gänsehautgefühl mit gerissener Hose. Mit einem tüchtigen
Schlussakkord von Whole Lotta love donnern die Noten durch Zelle 409 und fallen
zu Boden, wo wir sie im bierfleckigen Teppich liegen lassen. Nächste Probe am
10. August.
02. Juli 2020
Weit weg von Glamour und
Dekadenz duckt sich die Zeche Westende in die alte Industrielandschaft. Die
inkognito-Männers tauchen ab in die düstere Halbwelt von Duisburg. Dann
plötzlich doch Glitzer und Fanfaren, als unverhofft Tanja inklusive König David
und den beiden Gangster-Rappern aufschlägt. Ein Auftritt wie Lady Gaga samt
Entourage und Bierkästen. Wir hauen ein paar Songs raus und sind immerhin die
einzige Kapelle weltweit mit Betriebskindergarten! Nächste Probe am 09. Juli.
24. Juno 2020
Corona sucks. Keine Sau
braucht Corona. Beim Schlachter in Gütersloh fliegen die Aerosole wacker durch
die Schweinehälften, aber bei Eurer inkognito-Kapelle sind es nur die Noten,
die an diesem Mittwochabend elegant durch die feuchten 30 Grad in Zelle 409
gleiten. Olaf haut die Songs raus wie Tony Iommi, da beide ein ähnliches
Gebrechen teilen. Dirk und dem Drummer gefallen die Interpretationen dermaßen
gut, dass sogleich angeraten wurde, doch alle Finger tunen zu lassen. Wer den
Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Und für einen guten Witz
riskieren wir gerne mal unsere unverbrüchliche Männerfreundschaft! Bester Song
des Abends erneut „Love Song“ - der Song hat einen geheimnisvollen
Schein, ihn umgibt eine subtile Corona. Denn das Geheimnisvolle hat ja auch
einen gewissen göttlichen Anstrich. Kritiker würden vielleicht sagen, wir sind
ein Fall für die Rock’n‘roll hall of shame. Aber der schroffe Charme unserer
Musik erschließt sich halt nur langsam, er schleicht sich bedächtig ins Herz,
dafür nachhaltig. Ambrosius, der Mann am Drumset, will wie immer ins Bett.
02. Juni 2020
‘High and dry‘ von Radiohead
ist tricky and difficult und treibt die Luftfeuchte in Zelle 409 noch mehr nach
oben und die Kapelle zum Wahnsinn. Die Gitarre umspielt die prägnante
Basslinie, während der Drummer versucht die Extremitäten zu koordinieren. Der
sphärische Klang von Cold Desert aber verzaubert immer wieder die Aura in Zelle
409. Ein wunderbarer Song gegen die innere Unruhe und Aerosole. Zum Ende der
Probe ein Zeichen! Nach ‘Whole lotta Love‘ – auch wenn der ganze Song nicht 100
% läuft, ist der modifizierte drum groove doch recht apart – steht tatsächlich
eine Miniaturversion von Robert Plant vor dem Fenster, hat aber nicht den
Plattenvertrag in der Tasche, sondern ist der ehrenamtliche Ballaufheber der
Hinterhof-Tischtennis-WM der Drogenbarone. Was zu unserem Glück fehlt ist nach
wie vor sympathischer Gesang! Nächste Probe wenn wir alle wieder fit sind.
28. Mai 2020
Wir müssen noch mal auf die
Probe vom letzten Donnerstag zurückkommen, da wir das nicht ausreichend
gewürdigt hatten. Wir haben die Songs nämlich rausgehauen wie irre. Ein
euphorischer Abend voller Golden Buzzers. Ein Song besser als der andere. So!
Heute erneute Männerprobe während surrealer Coronazeiten, von denen man nicht
weiß, was man überhaupt davon halten soll. Auf dem Fußboden im Flur der Zeche
Westende steht eine verwaiste Garküche der Drogenbarone mit einer nicht
definierbaren Köstlichkeit als brodelnde Keim-Brutstätte. Nicht
sterneverdächtig! Auch nicht sterneverdächtig: die heutige Probe. Ein Exzess
der Mittelmäßigkeit. Tausend Meter Luft nach oben. Hier und da blitzen gute Ansätze
auf. Die Bemühungen sind erkennbar. Alle und keiner sind schuld. Cold Desert
heute jedoch besser als jemals zuvor. Ein anmutiger Song wie eine
verführerische Andeutung aus einer fremden Welt. Mit hypnotischen Anklängen,
dass man meint, selbst die Luft in Zelle 409 hält den Atem an. Jetzt brauchen
wir nur noch Gesang dazu. Sollte Olafs Beauty-OP (Kassenleistung) nicht
funktionieren, wollte sich diese äußerst aparte und adrette Dame als neue
Gitarre bei uns bewerben: https://www.youtube.com/watch?v=qJC4RUBbtpE.
Sollten Dirk und Olaf weiterhin mit dem aktuellen Drummer und unrasiertem
Impfmuffel unzufrieden sein, wird dieser agile Mann hier Eure inkognito-Kapelle
in die Charts, zu Ruhm und unermesslichem Reichtum katapultieren: https://www.youtube.com/watch?v=-UYgORr5Qhg.
Nächste Probe in alter Frische und Freundschaft am 2. Juno! Das Gute an Corona
ist, man sieht nichts mehr von Greta Thunberg oder von Conchita Wurst.
19, Mai 2020
Es lobt den Mann die Arbeit
und die Tat! Zackige und arbeitsreiche Männerprobe bei Eurer kurz vor dem
Durchbruch stehenden inkognito-Kapelle. Mit der uns unverwechselbaren und
leichtfüssigen Ausstrahlung knallen wir die Songs raus. Einer nach dem anderen.
Der korrekte drum groove bei Whole lotta love schiebt den Song korrekt und
mächtig nach vorne. Hammermäßige Version auch bei Cold Desert. Auch Sex on Fire
geht richtig gut ab. Schnell, schmutzig und laut. Neu auf dem Plan steht
jetzt ‘High and dry‘ von Radiohead. Nächste Probe am 28. Mai.
13. Mai 2020
Wacker Männerprobe bei Eurer
inkognito-Kapelle. Ein graublauer Himmel steht über der Zeche Westende. Das
letzte Licht der Abendsonne bricht sich seinen Weg durch die Stahlträger des
ehemaligen Hüttenwerks. Gleich zu Beginn Stress mit Olafs Stressbrett. Das Ding
will nicht wie er. Zu viele Knöppe. Die Ingenieure der Kapelle sind ratlos. Zu
Hause kommt jetzt der Lötkolben raus! Auch wenn Tanja auf coole Männer mit
langen Haaren steht – die Friseurtermine nahen: Olaf ähnelt im Halbdunkel von
Zelle 409 immer mehr Jimmy Page, Dirk macht ja anyway DIY-Frise und der
Schlagzeuger ist mit seiner Matte vor der dunklen Wand zum Glück kaum
auszumachen. Gut auszumachen sind dagegen die hygienischen Zustände im Flur und
auf den Örtlichkeiten. Unsere benachbarten Drogenbarone sollten mal weniger
Joints genießen, dann zielt es sich auch besser. Ein Traumrefugium für Corona.
Lecker. Und hier noch ein weiser Spruch zum Zeitgeschehen: Manchmal sind es
nicht die Menschen, die sich ändern, sondern die Masken die fallen. Nächste Probe
am 19. Mai.
6. Mai 2020
Verlierer der behördlich
verordneten Maskenpflicht sind ganz klar extrem gut aussehende und sehenswerte
Menschen wie wir! Bedauerlicherweise behindert der Mundschutz auch ganz gehörig
die Aufnahme von Bier. Also keine Masken in Zelle 409. Der Bandname inkognito
ist übrigens Maske genug. Die Probe beginnt ersma und ordnungsgemäß mit einem
sonoren Ploppgeräusch beim Öffnen der Bierflaschen. So. Ein Traum. Die
nachfolgenden Geräusche sind dann zuweilen nicht mehr so klangvoll. Die
Friseurtermine sind für Ende Mai anberaumt. Bis dahin pflegen wir unsere 70er
Jahre-Matten, die eigentlich recht gut zu Pink Floyd und Led Zeppelin passen.
Nächste Probe am 13. Mai. Dann haben die Behörden wahrscheinlich das Dekret
erlassen, wir mögen jetzt alle Narrenkappen tragen.
29. April 2020
Wir sind ganz klar im
Ruhrpott. Vor der Türe der Zeche Westende steht ein originales Bonanza-Rad. In
Orange, so wie der flüssige Stahl nebenan bei ArcelorMittal. Mit
Dreigang-Schaltung. Nur der Fuchsschwanz fehlt. Man fühlt sich in die 70er
Jahre zurückversetzt. Als wir lange Haare hatten. Zumindest Olaf und Dirk. Der
Schlagzeuger ist ja deutlich jünger und hat den Trend verpasst. Trotzdem fühlen
wir uns auch heute noch wild und frei. Die Probe beginnt mit der schönsten
Sache, die Männer tun können: das Auffüllen des Kühlschranks! Herrlich. Dann
eine Probe zwischen überschwänglichem Lob und sympathischem Unvermögen. Die
Auseinandersetzung um die Kunst schadet ihr selbst nicht, im Gegenteil, sie
gehört zu ihrem Wesen. Viel schlimmer als ein negatives Urteil ist die
Gleichgültigkeit. Darum sind wir gerne anderer Meinung. Unsere Musik hat mit
extremen Gefühlen zu tun. So zum Beispiel bei Cold Desert, das heute in einer
altersgerechten Slow Motion-Version dargeboten wurde. Diese Musik ist dennoch
ansteckend. Man kann sich nicht dagegen immunisieren. Schließlich kann sich
unsere Musik in Zelle 409 als amateurhafte Kunstform durch nichts anderes
rechtfertigen als durch die Intensität des Erlebens. Wenn Sie wissen, was ich
meine. Nächste Probe am 6. Mai. Ohne Mundschutz.
27. April 2020
Cabanova hat ein Einsehen.
Dem Herrn sei Dank. Hallelujah.
23. April 2020
Wacker Männerprobe bei Eurer
inkognito-Kapelle. Wir lassen uns von der Corona-Hysterie nicht bekloppt machen
und hauen ein paar Noten raus. Die 3 x 200 € Kontaktstrafe werden wir großzügig
einem Not leidenden Bierhändler spenden. Der ganze Parkplatz ist voll. Alle
wollen raus. Keiner hält's mehr aus. Schlangen vor den Geschäften, leere
Regale, Reiseverbot. Wie in der DDR. Donald Trump empfiehlt Desinfektionsmittel
zu spritzen, aber wir schlürfen als Gegenmitel einfach ein paar wohl
temperierte Krawallbrausen. Nach wochenlanger Abstinenz klappt nich'
alles, aber alles grooved ungemein. Auch dank Olaf, der amtlich aufgerüstet
hat. Da müssen Dirk und der Mann am Drumset jetzt schnell nachrüsten.
03. April 2020
Die
Johns-Hopkins-Universität hat nicht bestätigt, dass Zelle 409 eine Covid
19-belastete Zone ist. Also könnte man eigentlich bald wieder mit den Proben beginnen.
Dabei könnte man sich auch mal wieder mit Vollkornsprudel den Helm lackieren
oder ein paar Gerstensaftkaltschalen hinter die Fresstapete zimmern. Als
Corona-Vorbeugung empfiehlt Eure inkognito-Kapelle in jedem Fall einige
Glasmantelgeschosse Kaliber 500 mit Kronkorkensicherung zu entschärfen.
11. März 2020
Jeder kommt irgendwo her.
Wir alle haben unsere Geschichten, unser Leben verläuft auf krummen Linien, die
sich hier und da auf mehr oder minder unerwartete Weise berühren. Nicht mit
Klassenbuch und Zeigestock, aber mit einem Kasten Tannenzäpfle stand sie heute
in der Tür ihrer Lieblingskapelle. Nach Wochen der Abstinenz wieder eine Probe
mit Gesang in der Covid19-freien Zelle 409. Wie manche unserer Songs hat auch
Broken Bones von Seam eine feuerspeiende Aufsässigkeit, die wir dem Song noch
austreiben werden. Eine erste gelungene Probe – bis Maorihäuptling Rewi nach
Milch dürstet. Nächste Probe mit alle Mann am 26. März.
05. März 2020
In Zelle 409 lassen wir uns
von der Coronahysterie nicht verrückt machen, wir machen uns selber verrückt –
mit einer außergewöhnlich schlechten Darbietung einiger Songs! Nächste Woche
kommt sie wieder. Mit Klassenbuch und Zeigestock. Dann wirft sie wieder mit
Kreide nach uns, wenn es nicht läuft. Bis zum 11. März wird gezittert.
26. Februar 2020
Das chronische Chaos ist,
was die Sache interessant macht. Aber nicht heute. Premiere! Heute haben wir
nicht nur an lediglich zwei Songs geschraubt, sondern hatten sogar ein Keyboard
und einen neuen Drummer am Start. Macht gleich einen anderen Sound. Und alles
war gerade. Bass und Gitarre waren hochgradig erfreut – bis der leibhaftige
Schlagzeuger wieder dran war... Ein unglaublich innovativer Auftakt bei ‘Broken
Bones’ rundet den Abend ab! Nächste Probe am 5. März. Im März kommt Tanja und
damit Leben und Chaos.
18. Februar 2020
Die Karriere als
Unterwäschemodel kann kommen. Nachdem ‘Broken Bones’ und ‘Wish you were here’
ganz wunderbar vorgetragen wurden, gingen uns die übrigen Songs nicht mehr so
gut von der Hand. Selbst die von unseren Darbietungen stets strapazierten Borns
von nebenan waren nach dieser desaströsen Darbietung nicht mehr fähig, noch das
übliche Proberaum-Bier mit uns zu lenzen und sind schnell entschwunden. Tut uns
leid, Jungs. Mit einer schmucken Version von ‘Cortez the Killer‘ konnten wir
den Abend für uns versöhnlich beschließen! Nächste Probe am 26. Februar!
13. Februar 2020
Die alte Stahlwerksruine
liegt unter dem dunklen Himmel von Meiderich und strahlt eine mystische
Schwermut aus. Der Parkplatz voller Autos. Alle feilen an der zweiten Karriere.
Bei kaum einem klappt’s. Bei uns schon mal gar nicht! Nach Wochen Abstinenz klingt
alles holprig. Außer ‘Broken Bones‘, das uns melodisch gut von der Hand geht
und eine angenehme, psychedelic Atmosphäre im Proberaum verströmt. Genau wie
die neue Biermarke, die wir gerade antesten. Unserer Rauswerfer ‘Whole lotta
love’ wie immer recht kreativ – nur ein paar Noten waren halt falsch. Wenn’s
mit dem Plattenvertrag auch 2020 nichts wird, bleibt uns immer noch eine
Karriere als Unterwäschemodel. Nächste Probe am 18. Februar.
23. Januar 2020
Zelle four 0 nine ist ein
heiliger Ort. Ein Ort, wo der lebensbedrohlichen Unterhopfung gerne entgegen
gewirkt wird. Broken Bones, Cold desert und Love song kamen heute äußerst
mystisch rüber. Ein vollendeter Augenblick. Rein und unschuldig. Nur mit Mühe
lässt sich ein euphorisches Gefühl unterdrücken. Es ist eine wahre Geschichte
von Liebe und Leid, Hingabe und Treue, wie wir seit fünf Jahren die Songs
interpretieren! Und im Rahmen einer Wiedereingliederungsphase dürfen wir ab
März wieder Tanja M. aus BG erwarten! Halleluja.
07. Januar 2020
Ein kalter Abend an einem
Dienstag in Duisburg. Lauschige Männerprobe mit Bier. Das Leben ist schön,
trotz Hektik in the house. Chaos auf’m Parkplatz, Skateboards im Flur, die
Gitarre rauscht und die Kapelle sucht wieder mal die 1. Auch in 2020 bleibt die
komplexe Schlichtheit unserer musikalischen Darbietung einfach nur
atemberaubend!
02. Januar 2020
Neujahrskonzert bei Eurer
inkognito-Kapelle. Wie immer tüchtig kultiviert mit Tee, Stollen und Champagner
wacker aus’m Plastikbecher. Und Brötchen mit Käse. Versteht sich. Neben den
kulinarischen Raffinessen auch eine raffinierte, musikalische Darbietung: beste
versions ever von Cold Desert und Simple Man. Ha! 2020 kann kommen. Und der
Mann mit Stretch-Limo und Plattenvertrag gleich auch. So. Nächste Probe am 07.
Januar.
17. Dezember 2019
Die ist Nacht ist jung ist
bis zur musikalischen Euphorie ist’s nur ein Sprung, würde einer in der Kapelle
nicht ständig nach seinem Bett fragen! Für „Broken Bones“ von Seam nehmen wir
kurzerhand die Kickdrum per Mikro ab, was zu einem tüchtigen Wumms in Zelle 409
führt und zu einem improvisierten Rocksong, der fast airplay-tauglich ist und
so mächtig nach vorne geht, dass fast der Schimmel aus dem inkognito-fridge
fliegt. Dann noch ein spontaner Jahresendbesuch von den sympathischen Borns
inklusive der üblichen & wohl gelaunten Kabarett-Einlage, die alles
Ungemach aus 2019 vergessen lässt. Wunderbar. Mit Goethe wünschen wir uns nun
alle recht kultiviert einen angenehmen Jahreswechsel: „Das neue Jahr sieht mich
freundlich an, und ich lasse das alte mit seinem Sonnenschein und Wolken ruhig
und versöhnlich hinter mir.“
28. November 2019
Es bleibt eines der ewig
ungelösten Rätsel und komplexen Mysterien der inkognito-Kapelle, warum Songs 5
Jahre (im Rahmen unserer begrenzten Möglichkeiten) sauber laufen, um dann im
sechsten Jahr plötzlich hinterfragt zu werden! Funny, but true. Es lässt sich
jedoch feststellen, dass ohne Gesang und westfälische Peitsche etwas fehlt. Wie
kann man nur seine Band so vernachlässigen? Schlimm. Der junge Mann von letzter
Woche, der „Wish you were here“ mit uns trällern wollte, ward auch nicht mehr
gesehen. Die letzten Noten des Abends fallen zu Boden und bleiben dort ungehört
liegen. Der Parkplatz dunkel verwaist. Trübe Lampen flirren im Regen, der durch
die Stahlwerksruine tropft. In jeder Nacht bricht der erste Tag vom Rest
unseres Lebens an.
21. November 2019
Der Parkplatz der Zeche
Westende voller Autos. Während die Wolken über dem ArcelorMittal-Stahlwerk
orange glühen, feilen in den Proberäumen alle an der zweiten Karriere als
Musiker, um endlich groß rauszukommen. Akribisch, verbissen, verzweifelt,
aussichtslos. Es gelingt keinem. Wildes Geklopfe am inkognito-Fenster. Nicht
der Mann mit dem Plattenvertrag. Nur ein sympathischer Nachbar, der nicht nur zugeparkt
war, sondern gleich auch angeboten hat, nächstes Mal 'Wish you were here' bei
uns singen zu wollen.
23. November 2019
Wackerer Betriebsausflug bei
Eurer inkognito-Kapelle in die mondäne Weltstadt Gladbeck.
Physical Graffiti beherrschen locker ihr Handwerk und machen tüchtig Qualm.
Laut, kreischend, ausdrucksvoll. Jede Note sitzt. Der Saal voller 70er
Althippies tobt. Aber die Burschen müssen alle mal dringend zum Friseur. Vorab
hat Eure i-Kapelle noch beim Nobel-Griechen Poseidon um die Ecke ein paar
Gambas und lecker Ouzos eingeworfen. An den Wänden Konterfeis von Heiner
Lauterbauch, Kevin Kurányi und Manuel Neuer. Alle sympathisch, aber wie wir auch
nur C-Promis auf dem Weg ins Dschungelcamp. Die mördermäßige Nachricht des
heutigen Tages ist allerdings, dass sich zwei junge, aufstrebende Männer tapfer
ins Licht der Welt gekämpft haben: Justus P. (der wird mal Richter mit
Herzensbildung oder knallharter Fachanwalt für Musikrecht) und Rewi Jakob M.
(der macht mal später das RJM-Plattenlabel auf). Beide können die
inkognito-Kapelle dann noch groß rausbringen! Jungs, wir setzen auf Euch.
12. November 2019
Hammer. Abgründe tun sich
auf. Schlimm. Selbst 'Have a cigar', sonst eine sichere Bank Eurer
inkognito-Kapelle, kommt holprig daher. Erst mal schnell rüber zu den
Born-a-rebels, um ein Beruhigungsbier zu geniessen. Dort tun sich noch
schlimmere Abgründe auf, als wir erfahren mussten, dass Finanzämter angeblich
über Schwarzgeldkassen verfügen sollen. Bitte beten Sie mit uns, dass dem nicht
so ist. 'Broken bones' von Seam und der Blue Jean Blues von ZZ Top
liefen dann aber doch - im Rahmen unserer Möglichkeiten - mit viel Wohlwollen
noch halbwegs rund.
31. Oktober 2019
Unweit der Zeche Westende
fließt der Rhein wie schwarzes Blei durch die Nacht des 31. Oktobers nach
Norden. Halloween. Absonderliche Gestalten auch in Zelle 409. Aber nach Wochen
der Abstinenz ganz vernünftige Probe heute. Zunächst ein wenig bleiern und schleppend,
weil der Gesang fehlte. Tanja konnte heute nicht zur Probe erscheinen, weil sie
ja just an diesem Tage an ihrer eigenen Vermählung teilnehmen musste! Da weiß
man, wo man als Band steht. Ts. Lieb und wohl erzogen wie wir sind, haben wir
natürlich Liebesgrüße per Whatsapp mit der Bierflasche in der der Hand an das
Ehepaar Miebach gesandt. Wir drei Männer haben einsam 'Broken Bones' von Seam
angetestet – was uns gleich im ersten Anlauf fulminant geglückt ist. Jetzt ab
im Bett.
10. Oktober 2019
Männerprobe ohne Gesang.
12. September 2019
Kultivierte Literatur ist da
vonnöten, von leerer Raum sinnstiftend gefüllt werden muss. Also hier im Blog!
Die coolsten Kapellen aus Duisburg stehen also rauchend und schwatzend im Flur
vor Zelle 409. In Zelle 409 selbst läuft einiges gut, anderes nich‘ so. Die
Fehler sind wie immer mehr Thema als das Positive. Typisch deutsch. Typisch
Waldord und Statler. Auf jeden Fall gibt’s bei den Stones Faces einen
Gentleman, der Tanjas Alter auf 34 geschätzt hat. So ist‘s recht. Und am Ende
des Abends gibt’s vom Gitarrenmann doch noch Fleißkärtchen in Form von
kopierter Mucke. Jetzt ersma Wochenende! Nächster Betriebsausflug am 19.
September nach BG.
05. September 2019
Sommerpause vorbei. Während Vater Rhein sich unweit der Zeche Westende im
mattgelben Abendlicht wie flüssige Bronze Richtung Norden schlängelt, klappt in
Zelle 409 nach 8 Wochen Abstinenz doch alles noch recht gut. Mehr Spielfreude
als spieltechnische Klasse, aber es läuft! Die Songs haben immer noch ihren inkognito-typischen
unterschwelligen Drive. Wenn Sie wissen, was ich meine. Jeder packt mal
daneben, die Sticks fliegen und am Mikro gibt’s umstandsbedingte Schnappatmung.
Neue Graffitis eines unbekannten, aber begabten Künstlers schmücken den Flur,
während unsere goldene 5 nun letztlich ihr Leben ausgehaucht hat. Wie nach
jeder Probe stehen wir kurz in den alten Ruinen der Phoenix-Hütte, angezogen
vom Blick der rostigen Stahlstreben, die sich vor einem Himmel aus Blei düster
abzeichnen. Eine fahle und flüchtige Sonne scheint fern hinter grauen Wolken,
die Nacht setzt sich gegen den müden Tag durch. Nächste Probe am 12. September!
18. Juli 2019
Sommerpause bei Eurer
inkognito-Kapelle. Ausruhen ist angesagt. Das exzessive Leben eines Rockstars
und die fortwährende, zwanghafte Suche nach Musenküssen schlaucht uns doch mehr
als gedacht. Auch wenn in Kunstdingen das Beweisführen eine heikle Sache ist,
bleibt es nach wie vor eines der größten und wohl immer ungelösten Rätsel der
Rockgeschichte, warum wir keinen Plattenvertrag bekommen. Nächste Probe am 5.
September! Dann werden wieder scharfe Beats holprig aufgetischt. Die nicht
ernst zu nehmende inkognito-Berichterstattung über unsere manische Darbietung
von leichter Muse bis Heavy Metal geht dann hier an dieser Stelle auch weiter.
Und erneut wird der heilige Dagmar-Bierdeckel vermisst.
11. Juli 2019
Die güldene 5 schwebt mit
letzter Kraft stolz unter der Decke in Zelle 409. Vor dem Fenster ein paar
Jungs, die ergriffen unserer Darbietung Whole lotta love lauschen und für gut
befinden. Bis was schief läuft. Jetzt is ersma Wochenende, Freunde. Nächste
Probe am 18. Juli.
04. Juli 2019
Unsere güldene 5 trotzt über
Wochen den Temperaturen und schwebt wie eine 1 stolz unter der Decke von Zelle
409. Die Hitze klebt im Raum und auch die Noten klingen irgendwie feucht.
Einige Songs haben sommerlichen Groove, anderen schwül-feuchten Charme, der sie
nicht zum Abheben beflügelt. Auf dem Parkplatz eskaliert die Situation, als
sich eine schwangere Dame Mitte 30 vor einen schwarzen Mercedes mit dunkel
getönten Scheiben wirft. Tumultartige Szenen, die man im kultivierten Duisburg
bisher nicht kannte. Alles wegen eines altersschwachen Bierdeckels mit dem
Konterfei des Saitensatans, für den wahre Fans Unsummen hinblättern würden.
Der liegt jetzt im Auto des Drummers, der nun ein gemachter Mann ist. Ha. Bass,
Gitarre und Gesang haben sich finanziell allerdings auch richtig saniert, da
die die 5 XLR-Kabel, die wirklich zufällig in der hohen Wiese vor den Füssen
lagen, gleich zum lokalen Schrottmann gebracht haben. No, not true.
Spass.....
22. Juni 2019
Woodstock in Hünxe.
Glitzernd stehen zahlreiche Oldtimer in der Sonne und verströmen automobilen
Flair der 60er und 70er Jahre. Benzingeruch mischt sich mit deliziösen Düften
vom Grill. Sonores Motorengeknatter vereint sich mit unserem Soundcheck. Staub
weht über die Wiese. Ausgelassene Stimmung. Zelte und Wohnwagen unter blauem
Himmel. Schmackhaftes Arbeiterbier aus Walsum fließt in Strömen. Vor einem
sympathischen Publikum inklusive weit angereister Edelfans hauen wir ein paar
Songs raus und versuchen den Laden für Stay Tuned und Born-a-rebel anzuheizen. Nach dem Gig
hadert die inkognito-Kapelle mit sich. Im Proberaum klappt alles besser... Nach
einigen positiven Rückmeldungen - und nach einigen Bierchen und Schnäpschen am
Lagerfeuer - fanden wir unseren Auftritt dann doch nicht mehr so schlecht!
Einen fetten Dank an die Borns und Stay Tuned, dass wir mit Euch auf die Bühne
konnten! Ein großer Dank an den 2cvfliegerclub,
dass Ihr unsere Musik ertragen habt, besten Dank an Rheinfels für die LKW-Bühne und den
schmackhaften Gerstensaft, an Stage united
für’s extrem lässige Equipment und an Soundmann Christian für den
ordentlichen Sound! Bilder findest Du hier.
20. Juni 2019
Frühstück bei inkognitos.
Mit tea, coffee und cookies haben wir am hochheiligen Feiertag noch mal tüchtig
rumgefeilt. Leise ist ja bekanntlich kaputt und so haben wir die Mucke fett
rausgerotzt, bis die Ohren rot waren. Mit offenen Fenstern, versteht sich,
damit die ganze Zeche Westende was davon hat. Ready für den 22. Juni!
17. Juni 2019
Die güldene 5 schwebt immer
noch prall unter der Decke und ermahnt uns, nicht so einen kreativen Müll zu
spielen. Kommt wahrscheinlich alles nur von der Hitze und von spärlicher
Zufuhr an Gerstensaftkaltschale. Frei nach Winston Churchills Lebensweisheit
„Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen“ haben
wir eine ebensolche Probe hingelegt.
07. Juni 2019
Hallelujah. Eure
inkognito-Kapelle feiert heute 5-jähriges Orchester-Jubiläum. Standesgemäß
perlt der Champagner stilvoll im Plastikbecher. Wir sind glücklich. Wir sind
frei.
al
13. Mai 2019
Der inkognito-Laser und die
letzten Sonnenstrahlen zucken durch die Heineken-Flaschen. Wake Up ist der neue
Gefühlsausbruch der Kapelle, der mit feinsinniger Wucht durch Zelle 409 knallt.
Ein Song wie eine Supernova. Mit dem Song bringen wir zusammen, was nicht
unbedingt zusammengehört, aber sehr gut zueinanderpasst: hier schlummert der
emotionale Amateur-Grunge! Botox für das einsame Gemüt. Gitarre und Bass haben
Geistesblitze und brüten über große und kleine Eingebungen, bis jedes Haar in
der Suppe gefunden ist. Tanja und der Mann am Drumset üben sich bei Cortez the
Killer im gemeinsamen Singen und übertrumpfen bald Cindy & Bert. Wir
betreiben mit unschuldiger Miene kultivierten Tabubruch. Es handelt sich um
Musik, die tut, als wisse sie nicht genau, welcher ihr nächster Schritt sein
könnte, und die in ihren Abbrüchen und schrägen Tönen wunderbar spontan wirkt
und manchmal ernst und dann gleich wieder gewohnt erratisch daher kommt. Gut,
schlecht, schön, ohne eitel zu sein.
09. Mai 2019
Die Probe letzten Montag
(Männerprobe!) war von Ruhe, Harmonie und von fachmännisch dargebotener Musik
geprägt. Glückseligkeit pur. Heute kommt sie (...nach Krankenschein) im
militanten, olivfarbenen Mantel mit Hauptgefreiten-Abzeichen herein und
behauptet, die Band müsse eigentlich 'Die alten Säcke' heißen. Ging ja schon
mal gut los. Keine Ahnung, wer damit gemeint sein könnte! Denn eigentlich
fühlen sich die Männers der Kapelle alle wie Mitte 30. Und sehen auch so aus!
Zumindest die Jungs am Bass und an der Gitarre. Dann nimmt sie den letzten
Fuffi vom Drummer und erleichtert die Band noch um den heiligen
Dagmar-Bierdeckel. Also. Als Gentlemen von Welt haben wir sie dann von Everlong
verschont und uns mehr auf Wake up und Cortez konzentriert. Ein schöner Abend
mit zu wenig Heineken.
06. Mai 2019
Die Männers sind unter sich.
Harte Arbeitsprobe ohne Pause. Alles klappt. Die Frisur hält. Nächste Probe am
9. Mai.
29. April 2019
Die Proben in Zelle 409
mutieren ohne Zigarettenpause neuerdings zu brutalen Arbeitsproben. Schlimm.
Müde Gestalten im Neonlicht, tiefe Falten im Gesicht. Wir werden alt. Bis auf
Tanja, die ja seit 5 Jahren Mitte 30 ist, als sie schon 38 war. Mehrheitlich
wird in der Kapelle spaßloses Bier ohne Alkohol getrunken. Die Mehrheit der
Kapelle hat übrigens einen dicken Bauch. Vor dem Fenster freundlich-feixende
Gesichter. Wahrscheinlich finden sie uns irre gut, trauen sich aba nicht, es
zuzugeben. Nächste Probe in alter Frische am 06. Mai!
25. April 2019
Fette Probe in Zelle 409.
Ein Anflug scheuer Erregung liegt im Raum. Everlong und Wake up heben
schüchtern, dann beflügelt ab. Ein Hauch flüchtiger Ergriffenheit bei Love
Song. Wir fühlen uns leicht und bilden uns ein, wir verstoßen gegen die
Gesetzmäßigkeiten des Universums. Die Ernüchterung folgt schlagartig bei Cortez
the Killer und Whole lotta Love. Der Mann mit Plattenvertrag und Geldkoffer
klopft nicht an. Nächste Probe am 29. April. Eventuell mit den Stargästen
Gräfin Henry und Graf Leo.
15. April 2019
Holy shower of crazy shit.
Wish you were here, Wake Up und Cortez the Killer knallen gut weg. Halleluja.
Die Franzosen sind so verzückt, dass sie gleich Notre Dame abfackeln. Zum
Abschluss hauen wir noch eine 256 bpm ADHS-Version von Cold Desert raus.
05. April 2019
Heute Abend trinkt sich die
inkognito-Kapelle ein kleines Gläschen auf Kurt aus Seattle.
04. April 2019
Während Barack Obama in Köln
für 360.000 US-Dollar auftritt und für weitere 5000 US-Dollar feuchte Hände von
irgendwelchen fremden Leuten schütteln muss, macht sich Eure inkognito-Kapelle
in Meiderich einen schönen Abend. Jeder, wie er’s verdient. Am heutigen
Weltschlagzeugertag schauen wir uns bei lecka Bier unseren Dutch Rock
Tulip-Movie an. Gar nich‘ ma‘ so schlecht! Nächste Probe am 15. April!
30. März 2019
Alle Vorhersagen und
Verheißungen bei Tines Dutch Tulip Rock Festival eingetroffen!
Zünftig-sympathische Party inklusive kleinem Konzert zwischen Sofa, Bücherregal
und Buffet! Die inkognito-Discofunzel kämpft tapfer gegen Tines Tiffanylampe, die
den Wasserschaden überlebt hat und den Raum in diffuses Licht taucht. Stilvoll
werden Kölsch vom Fass, Frikandel und importierte Spezialitäten der
schwäbischen Küche gereicht. Sympathische Partygäste wohin das Auge reicht.
Ausgelassene Stimmung bei 19 Grad im Innenhof, durch welchen sich unsere Mucke
schräg in den niederländischen Nachthimmel schraubt. In die Hall of Fame kommen
wir mit unserem kleinen Auftritt nicht, aber es hat Spass gemacht! Nächste
Probe in alter Frische am 4. April.
26. März 2019
Kein lecka Eis am Stiel,
dafür Scheiße am Stock. Eine mittelmäßige Probe mit Luft nach oben. Zuviel Tee,
zu wenig Bier. Mehr Gänge zum WC als Musik gemacht. Der neue Name der Kapelle
ist inkontinenz. Oder i-wonder-bra. Tatsächlich beunruhigend: Olaf schimpft
mehr als Dirk. Aber, wenn die Generalprobe in den Schlüpfer geht, wird am 30.
März beim Dutch Tulip Rock Festival alles tüchtig fulminant funktionieren.
Allein schon deshalb, weil die Partygäste alle sympathisch sind und Tanja
gleich ins Herz schließen werden! Grolsch fließt in Strömen, mooie meisjes
reichen Matjes met veel uiens en verse woorst, Grasschwaden treiben durch den
sonnendurchfluteten Innenhof. Gute Laune everywhere. Tine, wir kommen. Du hast
es so gewollt.
24. März 2019
Erneut sonntägliche Probe
mit päpstlicher Ausnahmegenehmigung und mit Ingwertee, Bier und Donuts. Es
läuft. Mehr oder minder. Mit viel Wohlwollen. Wir hoffen, es gibt in Tines
Palast einen Fluchtweg, falls die Mucke nicht ankommt. Oder wir verstecken uns
hinter unserem neuen devil black megasize inkognito-Banner mit unserem jüngst
entworfenen Mission Statement „inkognito undercover“. Das kommt nämlich beim
Dutch Tulip Rock Festival an die Wand bei Tine. Also noch nicht renovieren. Wir
bringen XXL-Nägel mit.
23. März 2019
inkognito-Betriebsausflug
zur Australian Pink Floyd-Show. Sehr lässig. Besonders sympathisch, dass auch
den Profis Fehler unterlaufen!
17. März 2019
Probe am heiligen Sonntag
mit Tee und Gottesfurcht. Nicht, dass jemand glaubt, wir würden als
Coverkapelle nur schamlos plagiieren, nachahmen, abkupfern, imitieren, kopieren
oder gar klauen. Von wegen! Bei der heutigen Hommage an die von uns
nachgespielten Künstler wurde wieder allergrößte Sorgfalt und handwerkliche
Kunst dargeboten! Mit eigener inkognito-Note versteht sich.
14. März 2019
Alles marode. Zum Beispiel
dem Stone Faces-Dieter sein Bein. Olaf zerlegt seine Gerätschaften. Und der
Drummer kommt jetzt schon mit der Tee-Thermoskanne daher. Alles steht und fällt
also mit der Leistung von Tanja und Dirk. Die Probe läuft hammerhart. Alles
fluppt. Das Dutch Tulip Rock Festival kann kommen. Bitte Gras, Matjes und
Frikandel bereit legen.
11. März 2019
Die harten Zeiten als Rocker
in Zelle 409 sind vorbei. Wir werden noch mal alle vegane Softies! Es wird
nicht mehr geraucht und der Drummer trinkt neuerdings Tee! Ts. Also. Dennoch
gehen die Songs gut nach vorne. Bei Everlong und Love Song könnte man dahin
schmelzen. Tanja haut die beste Version ever von Wake Up raus. The adventures
of Raindance Maggie kommt recht funky rüber. Der musikalische Direktor ist
zufrieden. Und Alive gibt’s neuerdings, nach Olafs Intervention, als
altersgerechte slow motion-Version. Auch sehr schön. Da hat man mehr Zeit zu
überlegen, wo die 1 ist!
09. März 2019
Die Magie des Augenblicks… hat
zunächst auf sich warten lassen. Erst mussten die bad vibes aus dem Proberaum
raus! Aber dann. Tee und Bier entfalten langsam, aber nachhaltig ihre
Wirkung. Ein mördermäßiger Song jagt den nächsten. Beste Version ever von
Best of You, Love Song und Sweet Child of Mine. Alles geht gut von der Hand.
Bei Wake Up kommt einem die eigene Drogenkarriere zu gute. Unerhört gut. Der
absolute psychodelicmäßige Burner. Man könnte auf die Knie fallen. Noch sechs
Proben bis zum Dutch Tulip Rock Festival in Venlo!
01. März 2019
In ganz Deutschland läuten
die Kirchenglocken.
24. Februar 2019
Die grauen Schwaden der
Stahlwerke vermischen sich mit dem blauen Himmel über dem Ruhrpott.
Sonntägliche Probe bei Eurer inkognito-Kapelle mit Tee und Donuts, die Tanja
aus BG importiert hat. Everlong, Love Song und selbst Raindance Maggie gehen
wacker nach vorne. Der musikalische Direktor ist zufrieden. Jetzt ersma
schöpferische Pause. Gitarrist und Drummer müssen auf Madeira bzw. in GAP
musikalische Energie tanken. Danach rückt das Dutch Tulip Rock Festival in
greifbare Nähe. Hui. Wir freuen uns auf einen lauschigen Abend mit Heineken,
Gras und Frikandel. Nächste Probe am 09. März.
21. Februar 2019
Männerprobe in Zelle 409.
Tanja hat heute einen Krankenschein. Wir werden alt. Die Gespräche drehen sich
nicht mehr um Rock’n’Roll, Alkohol und schnelle Autos, sondern um Gebrechen und
Krankheiten. Damit wir uns jünger fühlen, planen wir die Anschaffung von
jugendfrischen Groupies. Leider ist die Bandkasse leer. Es wurde aber nicht nur
gejammert. Musiziert haben wir auch. Stundenlang Everlong. Nächste Probe am 24.
Februar.
17. Februar 2019
Sonntag, 09.00 Uhr. Ganz
Deutschland liegt noch in den Federn. Nur Eure inkognito-Kapelle probt in Zelle
409 ganz tüchtig Everlong von den Foo Fighters. Holla, nich‘ einfach, werte
Freunde der komplizierten Unterhaltungsmusik. Der kontroverse Diskurs hat sich
aber gelohnt. Nach zwei Stunden läuft es mit viel Wohlwollen doch halbwegs
rund. Zum Ende aber noch good vibes in the house, denn Wake up und Whole lotta
love ging uns richtig gut von der Hand. Dann ein flotter Betriebsausflug nach
Venlo inklusive Ortsbesichtigung für den kleinen Auftritt beim Dutch Tulip Rock
Festival in Tines mondäner Behausung inklusive Feuchtgebiet. Wir werden
sympathisch mit Kaffee, Kuchen und nederlandse braadworst empfangen. Am 30.
März rockt hier der Matjes!
14. Februar 2019
Unser Blog hier im
öffentlichen Internet ist ja bekanntlich der Hort der taktvollen Diskretion, wo
die intimsten Dinge nur unter dem Deckmantel der allergrößten Verschwiegenheit
schamlos ausgeplaudert werden. So können wir heute zunächst einmal vom
abgrundtiefem, musikalischen Versagen der ganzen Kapelle berichten. Jeder hat
mal daneben gegriffen. Da ist noch Luft nach oben. So. Die Vernachlässigung von
Kindern und die Erregung öffentlicher Irritation mitten in Mettmann am
helllichten Tage war auch noch ein Highlight des Abends! Ts. Selbst frivole
Tipps zur neuesten Haarmode wurden eifrig diskutiert. Es ist erschütternd.
Schlimmer als in der yellow press. Bitte beten Sie mit uns, dass dem alles
nicht so ist.
10. Februar 2019
Kalter, nasser Wind zieht
durch die alte Stahlwerksruine, die Frisur hält. Ein mystischer Ort. Still und
verwaist. Der graue Himmel spiegelt sich in dreckigen Pfützen. Sonntägliche
Probe mit Donuts aus Bergisch Gladbach (danke an König David), Tee und Bier,
während die Grasschwaden der Nachbarn durch die Zeche Westende wabern. Love
Song geht richtig gut ab. Der Sound ist hammermäßig. Der Gipfel der
Glückseligkeit. Everlong hat tüchtig Schubkraft. Wir sind jung und wild.
Nächste Probe am 14. Februar.
02. Februar 2019
Schnee fällt langsam auf die
alte Zeche Westende und taucht die Szene in düstere Melancholie. Kaum jemand
denkt noch daran, wie hier über Jahrzehntge malocht wurde. Wat willse machen.
Aber uns war nach „come down and waste away with me.“ Halleluja! Leck mich
fett. Denn Everlong geht tüchtig steil. Dann aber war’s Zeit für “wake up young
man, it's time to wake up”, was uns ebenfalls äußerst famos von der Hand geht.
Aber nicht alles klappt. Lag wahrscheinlich am Tee. Marokkanische Minze. Mh.
Und - unsere Musik ist ein Rätsel, umgeben von einem schwarzen Geheimnis und
insgesamt ein großes Mysterium. Nächste Probe und strunziger Blogeintrag am 7.
Februar.
27. Januar 2019
Grauer Regen tropft durch
die Stahlträger der ehemaligen Zeche Westende. Sonntägliche Probe der
inkognito-Männers mit Tee, aber ohne Gebäck, damit der Teppich nich'
vollkrümelt. Gleich zu Beginn wagen wir uns an Everlong von den Foo Fighters,
was mördermäßig gut funktioniert. Wir hauen noch ein paar andere Songs raus,
die auch alle gut nach vorne gehen. Das Leben kann schön sein. Nächste Probe am
2. Februar.
25. Januar 2019
Fernab des Wütens der Welt
spielen wir versonnen Wake Up von Mad Season. Könnte eigentlich stundenlang so
gehen. Nächste Probe inklusive Tee am 27. Januar. Die Frisur hält.
20. Januar 2019
Wie es sich gehört, war der
Proberaum seit Samstagabend kultiviert vorgeheizt, während über der Zeche
Westende feindselig die Kälte lauerte. Sonntägliche Männerprobe mit veganem
Rocker-Tee für Gitarre und Bass. Der Drummer bleibt lieber beim Wasser. Good
Lord Almighty! If rock is your religion, Zelle 409 is your temple. Lovesong von
the The Cure kommt richtig gut. Auch wenn es heute keine Drogen ab, gehen die
ersten Schritte von Wake up von Mad Season in die richtige Richtung. Nächste
Probe am 23. Januar. Music and love can save the world.
13. Januar 2019
Während Tanja ein opulentes,
westfälisches Schlachtplattenbrunch genießt, können wir bei einer sonntäglichen
Männerprobe feststellen, dass unser Langzeitgedächtnis noch ganz famos
funktioniert. Sweet Child of Mine und Simple Man haben nämlich ganz ordentlich
gerummst, während Cortez auch tüchtig steil geht. Cold desert always takes you
to another place. Ein Sound zwischen Anmut und Weltschmerz. Galaktisch,
hypnotisch, imposant. Wir wollen ja am 30. März beim Tulpenfestival in Venlo
glänzen! Und in 30 Jahren können wir unseren Enkeln den Blog hier vorlesen.
03. Januar 2019
Gelungener Einstieg Eurer inkognito-Kapelle
in das Jahr 2019! Standesgemäß wird Champagner geschlürft, um das neue Jahr
ordentlich zu begrüßen. Als Profis haben wir über den Jahreswechsel natürlich
nichts verlernt – die Fehler bleiben die gleichen! Cortez the Killer aber wird
ein richtiger Knaller, jetzt auch zweistimmig. Dagegen sind Cindy & Bert
aber Loser 9000! Nächste Probe am 13. Januar.
27. Dezember 2018
Die Zeche Westende liegt im
Winterschlaf. Eine alte Stahlwerksratte humpelt müde vorbei. Alle
inkognito-Männer unrasiert. Tanja im sattgrünen Look aus veganer Schurwolle und
leichtem Neuseeland-Teint. Letzte Arbeitsprobe in diesem Jahr inklusive
Fensterputzen und Tee. Hammermäßige Version gleich im ersten Lauf von Cortez
the Killer. Da geht was. Best of You ebenso. Wegen Sex on Fire wird der Drummer
eines Tages noch ma zu Psychopharmaka greifen. Beim 'Müden Pinsel' sollte
das inkognito-Jahr 2018 bei Pommes rot/weiss seinen kulinarischen Ausklang
finden, aber die Mädels der Frittenschmiede hatten die Türen noch verrammelt.
Ts. Jetzt lassen wir 2018 in Ruhe und versöhnlich ausklingen. „Das neue Jahr
sieht mich freundlich an und ich lasse das alte mit seinen Wolken und seinem
Sonnenschein ruhig hinter mir.“ (Goethe) Nächste Probe am 3. Januar 2019. Haut
rein.
20. Dezember 2018
Weihnachtsprobe bei Eurer
inkognito-Kapelle mit Tannenbaum und edlem Weißwein! Tanja ist nach Wochen
wieder zurück und so hauen wir zu viert wieder tüchtig in die Tasten. Mit der
Kraft des Spontanen spielen wir Black. Was für eine Überraschung. Highlight des
Abends: zum ersten Mal haben wir Best of You echt klasse rausgehauen. Hat von
vorne bis hinten doch eigentlich ohne größere Ausfälle gefunzt. Noch nicht
perfekt, aber dem Drummer, ja bekannt als Mann einfacher Denkstruktur, hat‘s
gefallen. Über die anderen Songs vom heutigen Abend wollen wir nicht weiter
sprechen. Dafür gäbe es keine heute hymnischen Kritiken. Olaf und Dirk haben
hier und da zu Recht die Augenbraue gelupft, aber die Burschen sind ja eh nie
zufrieden und auch gerade nur von der Rolle, weil Helene Fischer einen neuen
Ehemann sucht. So. Nächste Probe am 27. Dezember.
18. Dezember 2018
Crazy shit. Gute Probe.
Gleich zu Beginn hauen wir Alive raus. Olafs Gitarre schreit förmlich nach dem
Song. Gleich dreimal kloppen wir das Ding weg. Dann angenehmer Besuch von
nebenan. Born a rebel kommen auf ein lecker Bier vorbei und verschonen den
Drummer so vor Sex on Fire. Ha. Geil. Nach dem Genuss der Gerstenkaltschale
bringen wir Cold desert, der mördermässig psychedelic Oberburner Eurer
inkognito-Kapelle schlechthin. Der Bass am Ende brummt unerhört. Ein sonores
Geräusch, das kompetente Ruhe ausstrahlt. Schweigende Konzentration. Niemand
spricht in die Stille hinein. Bis plötzlich drei Worte fallen. Best of You! Das
aber auch ganz famos fluppt. Ja, ist denn scho' Weihnachten? Tanja wird
glücklich sein. Aber ihre Priorität liegt ja ersma auf’m Mittwoch in Neuss. So,
so. Zum Ende die wichtigste Frage der Welt. Wo ist mein Bett?
29. November 2018
Da uns ja nie einer lobt,
machen wir das heute wieder mal selber: Alter, waren wir heute gut! Voll Bombe.
Best of You haben wir entschärft und mit melodischer Dramaturgie versehen.
Alive geht unerhört nach vorne, wie ein testosteron-geladener Orkan 9000. Und
Cold Desert entführt einen in andere Sphären. Hammer, wie sich die Noten
leichtfüßig und psychedelic unter die Decke von Zelle 409 schrauben und mit der
Effektbeleuchtung eins werden. Und auch unser Bierturm macht mächtig Eindruck.
Eine sympathische Blondine späht mit großen Augen von außen durch die
Gitterstäbe und ist von unserer Gerstensaft-Ansammlung mächtig beeindruckt.
Immerhin interessieren sich fremde Damen zumindest noch für unseren
Alkoholvorrat! Nächste Probe am 20. Dezember mit Tanja!
27. November 2018
Erneut gute Probe Euren
inkognito-Männers während Tanja am Cape Reinga mit wehender Haarpracht
versonnen nach Norden Richtung Meiderich blickt. Best of You haben wir zerlegt
und nun fluppt's unerhört gut – mal sehen, wie das ersma abgeht, wenn da Gesang
drauf kommt. Auch Sex on Fire geht mit Olafs selbst geleimter Hagstrom-Klampfe
mächtig nach vorne. Dirk ist glücklich, weil alles funzt. Nächste Probe am 29.
November. Und der inkognito-Schlagzeuger bittet die ganze Zeche Westende um
Nachsicht, dass Gitarrist und Bassist Super Trouper von Abba gespielt haben.
22. November 2018
In die Sehnsucht mischt sich
dumpfe Angst. Langsam schleichen sich Befürchtungen in unsere einfachen
Gemüter. Haben wir genug geprobt? Bald droht ihre Rückkehr. Weniger fürchten
wir einen Eintrag ins Klassenbuch als mit nassem Sellerie ausgepeitscht zu
werden.
20. November 2018
Trunken vor Sehnsucht
betäuben wir uns mit Heineken, während unsere Mikroqueen 18.581 km entfernt
kaum an ihre Männers denkt. Wir verbringen eine spaßige Arbeitsprobe und freuen
uns des Lebens. Hallelujah! Nächste Probe am 22. November.
05. November 2018
Zum Thema Gleichberechtigung
wollen wir mal festhalten, dass die inkognito-Männers heute erneut eine harte
Arbeitsprobe hingelegt haben, während unsere Sängerin Tanja aus BG einige
Wochen ganz kommod auf Neuseeland verbringt. Mhh.
03. November 2018
Polit-Prominenz bei Eurer
inkognito-Kapelle! Der Duisburger OB (von der SPD, farblich wunderbar passend
zum inkognito-Teppich) besucht samt 50köpfiger Entourage und Hofschranzen die
Zeche Westende. Einige Volksvertreter verirren sich auf dem Weg zum WC auch in
unsere Zelle 409. Es folgt höflicher Small-Talk ohne Häppchen und
Plattenvertrag.
27. Oktober 2018
Betriebsausflug bei Eurer
inkognito-Kapelle ins Senftöpfchen im Duisburger Norden. Wir sind so wat von
mitten drin in den Ruhrpott. Hier gehen die Uhren noch anders. Als kämen alle
gerade von 'ne Schicht. Es wird Köpi gezapft, während die dralle Bedienung
Pommes/Currywurst durch die Gegend schleppt und die John Silver-Band tüchtig in
die Tasten haut. Und unser alter Dagmar ist ubiquitär! An der Ahnenwand über
durchgesessenen Polstern prangt doch tatsächlich das Konterfei unseres
eloquenten Saiten-Satans.
05. Oktober 2018
Eine Band - 1000 Songs. Aber
keine Probetermine! Nachdem Eure Kapelle zuletzt im August geprobt hat, haben
wir heute gierig und lebenshungrig die Songs rausgehauen wie der Teufel. Ein
Song besser als der andere. Unglaublich. Da müssen wir uns selbst mal loben.
Macht ja sonst keiner. Außer natürlich die sympathischen Kollegen von der John
Silver-Band, wo der ganze Ruhrpott am 27.10. hinpilgern sollte. Nächste
Probe am 05. November.
23. August 2018
Wenn man es mal genau
betrachtet, ist vom Anfang aller Tage doch alles irgendwie schlechter geworden.
Das Wetter, Klima, Luft und Wasser, die Fähigkeiten und Vertrauenswürdigkeit
der politischen Akteure und Gesetzesmacher, die Umgangsformen, das Aroma
holländischer Tomaten sowieso und der Zusammenhalt unter den Menschen. Aba nich
bei Eurer inkognito-Kapelle! Hier wird nämlich alles besser. Die Songs fluppen
unerhört gut. Selbst 'Alive' von Pearl Jam oder 'Best of You' von den Foo
Fighters. Und das Bier mundet. Und wieder sweat in the house, In Zelle 409 wird
hart gearbeitet, auch wenn Tanja 'Hands up I love you' einfach so abgesetzt
hat. Die Klamotten kleben am Leib. Schweiß rinnt bis in die Schluffen. Zur
nächsten Probe tischt Tanja uns veganes und laktosefreies fair trade Deo auf.
Nächste Probe erst am 25. September, der Bassist geht nämlich dekadent segeln!
14. August 2018
Wir haben einen (fast
unerhört) guten Lauf. Der Mann mit dem Plattenvertrag war zwar noch nicht da
(die Sau!), trotz dritter konstruktiver Probe in Folge! 'Lovesong' von The Cure
klappt ganz bomfortionös und unseren aggro ADHS-Song haben wir heute mal von
vorne bis hinten durchgespielt. Natürlich alles andere als originalgetreu, aber
man konnte es erahnen! Black von Pearl Jam lief heute besonders psychedelic,
dass man am liebsten die eigene löchrige Unterwäsche durch Zelle 409 geworfen
hätte! Und selbst 'Hands up I love you' von Madrugada macht im ersten Lauf
schon einen guten Eindruck! Unsere sympathischen Nachbarn von Born-a-rebel, die
als kultivierte Literaturkritiker und Musiksachverständige nicht nur ständig
unseren Blog lesen, hatten ein Ohr an der Wand und waren im Rahmen eines
Abschlussbieres voll des Lobes aufgrund unserer musikalischen Darbietung.
Danke, Jungs! Bitte kommt öfter! Nächste Probe am 23. August.
09. August 2018
Vor den Erfolg haben die
Götter den Schweiss gesetzt. Davon haben wir aktuell in Zelle 409 aber
ausreichend, Freunde! Jetzt fehlt nur noch der Erfolg. 'Love Song' von The Cure
funzt zumindest schon mal ganz gut. Ein Song, der einen in eine andere Sphäre
versetzt. Und 'Best of You' von den Foo Fighters, der aggressiv machende
ADHS-Song Eurer inkognito-Kapelle, kommt auch langsam um die Kurve. Nächste
Probe in alter Frische am 14. August. Damit das mit den anderen Sphären auch
schön so bleibt, hat der Drummer schon einen Kasten Heineken im Kofferraum.
02. August 2018
Feuchte Lethargie in Zelle
409. Eine träge Schwüle hängt im Raum und legt sich in alle Ritzen. Die dumpfe
Wärme beherrscht alles. Und irgendein schräger Vogel aus der Nachbarband
erzählt was von 'nem Eisbecher! Aber dafür laufen die Songs heute alle im
richtigen Tempo. Schön laid back, keine Bewegung mehr als nötig. Alles klebt am
Körper. Der Schweiß rinnt bis in die Kompressionsstrümpfe. Selbst Denken und
Sprechen fällt schwer. Das Finden einer gemeinsamen Eins sowieso. Erst als
Tanja vorschlägt, wir sollten uns alle mal lecker feucht umarmen, wurde die
Kapelle plötzlich wach. Pfui. Nächste Probe am 9. August. Bis dahin läuft der
Kühlschrank ganz gemächlich auf Stufe 1.
12. Juli 2018
Unser Zellentrakt empfängt
uns mit dem anheimelnden und heimischen Duftgemisch aus CO2, Gras, abgestandenem
Bier und anderen olfaktorischen Genüssen, die sich wunderbar mit der schwülen
Luft vermengen, die reglos in der Zeche Westende steht. Ein Traum. Tüchtig
durchatmen. Ah ja jetzt. Frisch Luft! Trotz der Hitze wagen wir uns an einen
neuen Song. Nach anfänglichem Diskurs zwischen Waldorf am Bass und Statler an
der Gitarre (beide haben Recht) klappen die ersten Takte von Best of You dann
doch recht gut. Man wird ja im Alter mit weniger schnell zufrieden. Aber Best
of You hat den rauen Charme einer Aggro-Abbruchbirne, aber auf den kleinen
Drummer in Eurer inkognito-Kapelle hört ja keiner. Wenn Sie wissen, was ich
meine. Die Luft bewegt sich keinen Millimeter in Zelle 409, die Klamotten
kleben hauteng an unseren wohlgeformten Körpern. Aber der Kühlschrank liefert
1a kaltes Bier. Olaf fährt jetzt nach Holland, Tanja nach Mittenwald und Dirk
repariert die A20 oben in MeckPomm. Der Drummer kocht bis auf weiteres Stahl.
Nächste Probe am 2. August.
02. Juli 2018
Wir sonnen uns nicht im
Erfolg unseres unerhört fulminanten Auftritts in der ESV-Arena, sondern proben
hart weiter und berauschen uns am Sound unseres Proberaums. Neue Songs stehen
auf dem Programm. Nächste Probe am 12. Juli. Bis dahin hat sich hoffentlich der
Meiderich Gefühlsecht-Nachbar von seinem gestrigen Schock erholt, als er
nichtsahnend und unvorbereitet auf die Wendungen des Lebens in der WC-Zelle
neben Tanja saß. Höchstwahrscheinlich äußerst scary, sinnierend auf der Brille
zu sitzen und plötzlich aus der Stille des Raums eine körperlose, dunkle Stimme
zu vernehmen, die nachfragt, ob alles lecker ist! Wir würden ja die Kosten für
den Psychologen übernehmen, aber die Bandkasse ist gerade leer!
27. Juno 2018
Nach unserem fetten Auftritt
vom letzten Freitag sind wir wieder heiß bei uns in Zelle 409 zu spielen. Wir
schauen die DVD vom inkognito-Gig. Hammer. Tausend mal sehenswerter als das,
was unsere gelangweilten, satten Fussball-Millionäre heute gezeigt haben. Der
Staub im Proberaum flimmert golden in der Abendsonne, deren Glanz sich im Glas
der Bierflasche bricht. Das Leben ist schön.
22. Juno 2018
15 Jahre Stones Faces! Und
Eure inkognito-Kapelle war dabei. In der fast ausverkauften ESV-Arena steht
dicht gedrängt eine sympathische Menschenmenge, von denen sich einige
Musikkenner sogar aus Bergisch-Gladbach und Ddorf-Benrath auf den Weg gemacht
haben! Gläser klirren im Stimmengewirr, ausgelassenes Lachen. Ruhrpottgemäß
werden Köpi und Currywurst gereicht. Um Punkt acht legt Eure inkognito-Kapelle
los. Guckst Du hier! Schalter an den Verstärkern und am Mikro werden umgelegt,
der Snareteppich schnallt leise nach oben. Mit Black von Pearl Jam eröffnen wir
den Abend und lassen uns mit der Menschenmenge ein. Im Raum auch ein paar Jungs
von der John Silver-Band oder von Born-a-rebel. (Fast) alles fluppt unter den
strengen Augen des MÜV (Musikalischer Überwachungsverein). Immerhin wippen
viele mit den Füßen. Ein gutes Zeichen. Mit ein paar weiteren Songs heizen wir
den Raum für die Duisburger Kultband Stone Faces tüchtig vor und schließen fett
ab mit Whole lotta love von Led Zeppelin. Das geneigte Publikum bekommt eine
Verschnaufpause bevor der Saiten-Satan von den Stone Faces geschmeidig auf den
Tisch springt und ein fettes Solo nach dem anderen raushaut. Das gibt dem
Publikum den Rest. Es fliegen keine BHs, aber die Menge schwoft. Ein Mann der
Duisburger Musikszene kommt mit Stinkefinger-Holzstock des Weges, den angeblich
schon Ian Paice (Deep Purple-Drummer), Leland Sklar (Sideman und Bassist von
Phil Collins) oder Simon Philips (Toto-Drummer) angetatscht haben sollen. Siehe
Facebook. Fast unglaublich. Der Abend klingt mit Köpi und Currywurst aus. Es
werden keine Plattenverträge gezückt, aber 2019 wird unser klein-kulturelles
Jahr zwischen Meiderich und Hamborn! Rock on or die!
20. Juno 2018
Verdächtig gute Probe.
Richtig gut. Richtig, richtig gut.
18. Juno 2018
Wackere Arbeitsprobe in
heiterer Gelassenheit. Alles eigentlich schön routiniert. Bass, Gitarre und
Gesang sind zufrieden. Hinter dem Drumset sitzt neuerdings ein Frosch. Das ist
anscheinend der Ort, wo man sich vor Verunglimpfungen seitens der Kapelle nicht
schützen kann! Tja, da muss man halt ein bisschen doof ausschauen und alle
hacken auf dir rum. ;-) Nächste Probe am 20. Juno!
15. Juno 2018
Unerhört gute Probe in Zelle
409! Bei 'Whole lotta love' steht dann doch einer mit offenem Mund vor den
Fenstern und hört zu. Immerhin. So sollten wir auch am 22. Juno spielen!
06. Juno 2018
Höllische Temperaturen in
Zelle 409. Der Geist des Saiten-Satans lastet dunkel im Raum. Eine infernal
schlechte Probe.
04. Juno 2018
Die Hitze steht im Stahlwerk
und flimmert auf dem Parkplatz, auf dem ein roter Flitzer mit hoher Drehzahl um
die Ecke radiert. Hochhackig mit zerrissener Jeans kommt sie daher. Tanja will
vom Bassisten angemacht werden, aber es dreht sich nur um’s Mikro. Dann will
Tanja auf Olaf drauf, aber es geht nur um irgendeinen Rhythmus. Angeblich. Es
knistert. Erotik und Zigarettenqualm sind in der Luft. Alle merken es, außer
der Drummer. Die gute Nachricht des Abends: Nach fast 3 Wochen Abstinenz (3/4
der Kapelle war mal eben on holidays) konnte sich unsere musikalische
Darbietung halbwegs sehen lassen. Zum Glück haben sich alle mal ein elegantes
Fehlerchen geleistet. Uff. Nächste Probe am 6. Juno.
14. Mai 2018
Rauchschwaden und Schweiß
wabern im Raum. Sticks fliegen (passiert selbst Gavin Harrison). Nächste Probe
am 04. Juno. Bis dahin belegen wir bei der VHS einen Kurs im hardcore
Schlammcatchen, damit wir evtl. bei Donald Trump anheuern können, falls die
Karriere mit der Musik wider Erwarten nicht funzen sollte.
09. Mai 2018
Eine mäßige Probe. Die
Peitsche fehlt. Die Songs tröpfeln dahin. Wir stehen vor den vergitterten
Fenstern. Draußen weitet sich die Welt um uns. Unsichtbar und verborgen. Rauch
steigt in blassen Säulen auf und verschmilzt mit der Dunkelheit. Die Laternen
der Zeche Westende fräsen ihr gelbes Licht durch den Dunst. Der Mond wirft
seinen Glanz auf die alte Stahlwerksszenerie. Nächste Probe am 14. Mai. Dann
stehen wir wieder im fahlen Lichtkegel der inkognito-Stahlwerkslampe und versuchen
die Songs zu vergewaltigen.
3. Mai 2018
Mördermäßige Hammerprobe.
Die Songs fluppen ganz vernünftig. Dirk reckt sogar einmal dem Daumen nach
oben. Dann müssen wir wirklich gut gewesen sein! Der Drummer verteilt als
Anerkennung für treue Dienste in der Kapelle drei Flaschen aus seinem privaten
Weinkeller. Höflich wie wir sind, öffnen wir irgendwelchen dahergelaufenen
Nachbarn die Tür, die irgendwas von Softrockern brabbeln. Ts. Uns können die
nicht meinen. Wir sind nämlich richtig harte Jungs. Besonders seit dem Tanja in
der Kapelle ist. Eigentlich sehen wir uns ja in einer Linie mit Slayer, Anthrax
oder anderen bösen Buben. Zum Ende der Probe kniet Olaf erneut vor seinem
Effektapparat. Wir haben gerade keinen Lötkolben zur Hand und schrauben ganz männlich
mit dem Leatherman-Tool. Nächste Probe am 9. Mai. Bis dahin hält die Frisur.
02. Mai 2018
Music has no enemies. Außer
den feindlichen Limitierungen natürlich im eigenen Kopf. Volle cerebrale
Konzentration also. Aber der Kopf ist ja rund, damit das Denken die Richtung
ändern kann. Wir hauen eine feine Männerprobe raus. Die smaragdgrünen Kameraden
warten treu im Kühlschrank und werden sogleich geköpft. Einiges der Setlist
klappt, anderes halt nich‘. Aber das Meiste grooved. Trotzdem ist's noch ein weiter
Weg bis zum Ruhm und zum großen Geld und bis die BHs auf die Bühne fliegen.
26. April 2018
Es scheint sich eine
vielversprechende Probe anzukündigen, da sich draußen vor den Fenstern unserer
Zelle 409 schon sympathisches Volk drängt, das wir gerade noch so mit Bier in
Schach halten können. Tanja schwebt auf vegan-grünem Schuhwerk ein, für das
eine ganze Froschkolonie freiwillig ihr Leben gelassen hat. Olaf kniet vor
seinem Effektgerät. Es ist nicht ganz klar, ob irgendwas nicht funzt oder ob er
geheime Ingredienzien aus dem Teppich zu fischen gedenkt, die dann zwecks
gezielter Bewusstseinsveränderung dem Tabak beigefügt werden sollen. Der
Drummer macht wenigstens was halbwegs Vernünftiges und kniet vor dem penibel
gereinigten Kühlschrank, in dem sich nun smaragdgrün glitzernde Flaschen
türmen. Ein herrlicher Anblick. Die Songs des Abends gehen uns eigentlich alle
gut von der Hand. Dirk murmelt als verstecktes Lob erkennbare Dekrete vor sich
hin, die die Kapelle dankbar aufnimmt. Nächste Proben am Mittwoch und
Donnerstag, bis dahin wird der inkognito-fridge den Gerstensaft wohl
temperieren.
24. April 2018
Die heutige Inszenierung
Eurer Lieblingskapelle ist evokativ und sogar stark futuristisch, sie geht von
organischen Rhythmen zu dramatischen Atmosphären und endet in Andeutungen des
Undefinierbaren. Wenn Sie wissen, was ich meine. Es scheint, als würde sich der
Sound unentwegt ausdehnen, immer größere Räume umfassen und den Hörer in immer
entlegenere Winkel der Galaxis zwischen Meiderich und Ruhrort mitnehmen. Töne
mit musikalischer Eindringlichkeit. Das ist der Unterschied zwischen Standard
und Kunst! Wenn wir uns nur nicht andauernd verspielen würden! Alter. Zumindest
bei 'Whole lotta love' haben wir heute einen kleinen Schritt gemacht. Nächste
Probe am 26. April mit Tanja, dann gibt’s wieder die Peitsche!
12. April 2018
Die Duisburger Prominenz
fährt pompös im Cabrio vor und parkt auf dem VIP-Parkplatz direkt vor Zelle
409. Duisburgs beliebter und eloquenter Musikerkollege und sympathischer
inkognito-Nachbar Dagmar Albert Horn kommt frisch von der Verleihung der
„Goldenen Sonne 2018“. Er kennt sie alle. Harald Faltermeyer, Elke Sommer, Axel
Schulz oder die maskuline Männerikone und den virilen Naturburschen Harald
Glöööööckler. Alles liebenswerte C-Promis auf dem Weg nach unten oder nach
oben. Und wir haben mit Dagmar, der uns versprochen hat, die Tantiemen seines
Sonnenklar-TV-Hits mit uns zu teilen, die Eintrittskarte in diese Welt voll
Glitzer, Ruhm und Geld. Dieter, Detlev und Jürgen schwirren herein um, Dagmar
einzusammeln. Nachdem Stille in Zelle 409 eingekehrt ist, öffnen Eure i-Promis
die Koffer, stimmen die Instrumente, setzen sich hinter‘s Drumset. Niemand
spricht. Der Zigarettenqualm schwebt lautlos unter unserer Stahlwerkslampe. Mit
einer mördermäßigen Hammerversion ever von 'Black' eröffnen die
inkognito-Männers die Probe. Schön leise, schön musikalisch und sauber im
Tempo. Da möchte man fast den eigenen BH auf die inkognito-Bühne werfen.
Bei 'Sex on fire' und 'Cold Desert' ist man versucht, sich vor Verzückung den
Schlüpfer runter zu reißen. Nächste Probe am 24. April. Heute haben wir
gelernt: die Welt der Promis ist zum Greifen nah.
10. April 2018
Mächtige Lichtblitze zucken
durch die alten Rohrleitungen der Zeche Westende. Wir genießen mild-hopfige
Gerstenkaltschale und wundern uns, warum Alive, Cold Desert und Sex on Fire
immer besser laufen, während jetzt Black nicht mehr funzt. Alter. Aber wir
haben genau aufgepasst. Drohte letzte Woche noch, dass Dirks seltene
Lobpreisungen für immer ungehört im Akustikschaum verschwinden, konnten wir
heute wieder little tiny Ruhmesbekundungen wahrnehmen. Nächste Probe am 12.
April – da müssen wir ersma einen Schuldigen finden, warum Black nich' mehr
will.
05. April 2018
Zelle 409. Das heilige Land,
wo Milch und Bier fließt. Und nicht nur das. Auch die Mucke heute mächtig im
Fluss. Leck mich fett. Besonders 'Cold Desert' war heute ein mächtiger Burner.
Wie der brennende Busch in der dunklen Wüste. Auch kleidungsmäßig heute alles
per göttlicher Fügung abgestimmt. Tanja mit tüchtiger Schlaghose im Style der
70er Jahre gewandet, Olaf heute besonders seriös im Business-Look directly from
the office, Dirk als zwangloser Krankenpfleger im out-of-bed-style und der Mann
am Drumset hat eh seinen eigenen Stil. Das sieht schwer nach den Village People
vom Ruhrpott aus, hömma. Doch dann tüchtige Konfusion in Zelle 409, gefolgt von
ohrenbetäubender Totenstille und fragenden Blicken. Selbst der Zigarettenqualm
hängt still im Raum und spitzt die Ohren… drei von vier Kapellenmitgliedern
sind sich nicht sicher, ob der Mann am Bass „bin gar nicht mal so unzufrieden“
gesagt hat. Seichte Worte, sanft ausgesprochen in die Stille des Raums, fast
geschluckt vom Akustikschaum, die leise wie musikalisches Manna vom Himmel
rieseln. Entweder müssen drei von uns dringend zum Hörtest oder einer zum
Psycho-Onkel. Da stimmt doch was nicht. Nächste Probe am 10. April.
02. April 2018
Fette und hoch konzentrierte
Arbeitsprobe. Den ganzen Abend mit 3 Männern nur 3 Songs rauf- und runtergedengelt.
Unsere Nachbarn von Born-a-rebel sind ganz leise und entnervt verschwunden,
weil sie es wohl nicht mehr ertragen konnten. Sorry für die Monotonie. Tut uns
leid, Jungs! Allerdings: so wenig gespielt - und dann immer noch falsch. Kann
auch nicht jeder! Nächste Probe am 5. April mit Tanja, dann gibt’s Schulnoten!
28. März 2018
Graue Schwaden ziehen durch
die Stahlwerksruine. Der Duft des alten Ruhrpotts: Eisen, Maloche, Schweiß.
Maloche, Schweiß und Angst auch in Zelle 409. Aber bessere Probe als letztes
Mal. Das steht mal fest! Wir legen einen sauberen Anfang hin, indem wir ersma
mit dem fetten Industriesauger die Butze wienern. Dann weht Tanja mit einem
silbergrauen Poncho rein. Schick und funktional, denn die Getränke wollen
beidseitig wohl temperiert sein. Die Problemkinder funzen ganz gut, selbst
'Alive' und 'Sex on Fire', auch wenn der musikalische Direktor wie immer wenig
sagt und seinen fragenden Gesichtsausdruck pflegt. Der Mann bekommt vor der
nächsten Probe mindestens drei Gerstensaftkaltschalen als Muntermacher
eingeflößt, denn die spenden Kraft und Lebensfreude. Der Mann an der Gitarre,
ähnlich wie der Drummer ein Mann einfacher Denkstruktur, freut sich versöhnlich
des Lebens. So ist’s recht. Nächste Männerprobe am 02. April. inkognito wünscht
bis dahin feeeeette Eier und lange Ohren!
26. März 2018
Es ist Frühling, aber die
musikalischen Knospen wollen noch nicht so recht an die Sonne. Blut, Schweiß
und Tränen heute in Zelle 409. Arbeitsprobe unter Männern ohne jegliche Gnade.
Wir nudeln einige Problemkinder durch bis keiner mehr will.
Nächste Probe am 28.
März.
22. März 2018
Alter Scheiss. In Zelle 409
ist es eisiger als in Nowosibirsk. Ersma beide Heizungen auf full speed ahead.
Ein neuer Design-Mülleimer im Luxuslook, den der Drummer vor der Verschrottung
bewahrt hat, trägt nicht zur Erwärmung der Hütte bei, aber er ziert fortan
unsere Zelle. Der Mülleimer passte wunderbar zur Qualität der heutigen Probe.
Der Mann am Bass hat nur schweigend die Augenbraue gelupft. Das ist schlimmer
als würde er uns beschimpfen. So wie sonst. Er ist ein Mann der 150 %. Da muss
alles sitzen. Kein Spielraum für abweichende Qualität, keine geduldeten
Ausflüchte, wir würden als Jazzmusiker die Noten nur interpretieren. Der Mann
an der Gitarre wie immer ausgleichend auf Harmonie bedacht. Die Dame am Mikro
macht sich stille Notizen im geistigen Klassenbuch. Zumindest konnten wir den
Mülleimer auch dazu nutzen, eine Champagnerflasche zu entsorgen, die aus den
nimmer enden wollenden Alkoholvorräten des Drummers entstammte. Zum Glück
finden wir als professionelle Trunkenbolde ja immer einen Vorwand, irgendeine
Pulle zu köpfen, nachdem wir sie über Monate nun in aller Ruhe an der kalten
Zellenwand liegend gelagert hatten, damit sich die Hefe beruhigt und der Korken
nass bleibt. Und ein fetter Dank an unseren unrasierten König David, der
professionell und beidseitig die Pumpe bedient, souverän den Nachwuchs zu Hause
bändigt, damit die Kapelle proben kann. Nächste Probe am 26. März.
15. März 2018
So, Freunde der kultivierten
Unterhaltung. Tanja ist zurück. Wir greifen wieder an. Der Termin als Vorband
für die Stone Faces scheint mit dem 22. Juno zu stehen. Styrumer Strasse 27 im
guten, alten Meiderich. Weitere Details folgen. Tickets an der
Abendkasse, bei uns oder beim Dieter von den Stone Faces. Wir proben jetzt
besonders tüchtig, damit wir uns nicht gänzlich blamieren! Nächste Probe am 22.
März. Neue heimliche pics, unter anderem von sympathischen Spritbrüdern, findet
Ihr bei den heimlichen pics hier auf dieser Webpage! Trunkenbolde, vereinigt
Euch!
08. März 2018
Die inkognito-Männer
verspüren seit Tagen jugendliches Kribbeln in der Blutbahn. Kommt sie oder
kommt sie nicht? Zunächst aber eine Zigarette und ein angeregter Plausch in
Zelle 409. Und wieder mal der Hammer. Dagmar ist abermals in der Welt unterwegs
und kreist im Orbit. Mit Robert Geissen und Roberto Blanco jettet er von
Marokko nach Singapor, während es die inkognito-Kapelle gerade mal nach
Meiderich schafft. Aber egal. Ein 1969 vintage fridge ziert jüngst den
inkognito-Flur und mischt wacker FCKW in die bekömmliche Stahlwerksluft.
Beseelt hauen wir in der kalten Zelle 409 ersma ein paar Songs raus, um auf
Temperatur zu kommen, bis ein wollüstiges Klopfen am inkognito-Fenster uns aus
der Trance reißt. Tanja ist zurück! Feenstaub glitzert unter der Decke,
Fanfaren erschallen. Harmonien und Töne süßer Himmelsruh gleiten leichtfüßig
durch den Proberaum. Heckenbraunellen schwirren über unseren Köpfen. Zelle 409
duftet wunderbar nach Milky Way und nach veganer Vollmilch aus ökologischem
Eigenanbau. Halleluja. Das Leben ist schön. Und wir sind heiß. Der musikalische
Direktor will was hören. Tanja singt hinter dem Lampenschirm und ist glücklich,
der Sound ist famos. Nächste Probe spätestens am 15. März.
01. März 2018
In ganz Deutschland läuten
die Glocken!
28. Februar 2018
Gefühlte -5 Grad C in Zelle
409. Charmanter Besuch von Ralf von der John Silver-Band! Besten Dank noch mal
für den großzügigen Kasten Gerstensaftkaltschale! Highlight des Abends war unsere
Darbietung von Cold Desert, das absolut klasse lief und nun really psychedelic
klingt. Tanja wird Ohren machen. Nächste Probe am 08. März!
23. Februar 2018
Erneuter
inkognito-Betriebsausflug nach Dortmund, um zu staunen, wie Physical Graffiti
als Led Zeppelin-Coverband gekonnt Kohle verdient. Verdammt gute Unterhaltung.
Respekt!
18. Februar 2018
inkognito-Betriebsausflug
nach BG zur technischen Abnahme des Bandnachwuchses. Alles in bester Ordnung.
15. Februar 2018
Drum Tutorials! Hammermäßige
Probe. Eine Milliarde mal Strophe, Bridge und Chorus only von Alive gespielt,
nachdem Dirk am Zeichenbrett dem Drumgroove von Alive notiert hat. Das kann man
eigentlich niemandem zumuten. Klarer Fall für die Berufsgenossenschaft. Und
einmal als finaler Absacker Sweet Child of mine in einer wunderbar fluffigen
Rentner-Version. Richtig schön langsam, weil wir einfach nicht mehr konnten. Da
lassen wir uns am Sonntag beim Frühstück von Tanja ersma richtig loben. Nächste
Probe am 28. Februar!
06. Februar 2018
Unerhört. Wir erwischen
'Born a rebel' dabei, wie sie gaaanz heimlich unsere Coverversion von Black von
Pearl Jam covern. Hui, die wagen sich was, die Halunken von nebenan! ;-) Als
wir dann aber loslegen, plötzlich ohrenbetäubendes Schweigen im benachbarten Proberaum.
Entweder vor Ehrfurcht oder vor Entsetzen! Sympathy for the devil hat
zwischendurch, zumindest nach Olafs fachlicher Expertise, kurzzeitig mal
richtig gegrooved, während Dirk wie immer bedeutungsvoll schweigend die
Augenbraue lüpft. Und unsere Darbietung von Alive führte gleich wieder zu
Schwindelattacken. Das gibt Ärger, wenn Tanja wieder am Start ist… Aber die
inkognito-Kapelle denkt an die Zukunft: der 4jährige Neffe vom Drummer, Leo
Graf Bross, nimmt schon tüchtig Schlagzeugunterricht und ist bald reif für die
großen Bühnen der Welt. Nächste Probe am 15. Februar.
30. Januar 2018
Sensation. Kein 'Black' zum
Einstieg, sondern 'Sympathie für den Teufel', gefolgt von einer wunderbaren,
airplay-tauglichen Ausgabe von 'Simple Man'. Das angenehme Hochgefühl wurde
aber sogleich von 'Alive' vernichtet. Irgendwie war unsere 1 an verschiedenen
Stellen. Dafür bekommt 'Sweet Child of Mine' immer mehr Struktur. Symphonischer
Höhepunkt des Abends waren drei flawless Versionen von „Sex on Fire“, davon
eine mit tüchtig high speed! Symphonischer Abschluss war eine wunderbare
'Black'-Schmuseversion. Nächste Probe auf dem Weg zum Ruhm am 6. Februar.
Ansonsten fehlen dem Blog-Autor heute mal die Worte, denn Donald Trump ist für
den Friedensnobelpreis nominiert.
25. Januar 2018
Regentropfen füllen die
schwarzen Pfützen vor der Zeche Westende. Nur die Leistungsträger von inkognito
sind am Start. Wir proben wie der Teufel, denn wir haben tüchtig Respekt vor
Tanjas Rückkehr. Im Rahmen der „Aktion Sorgenlied“ hauen wir unsere
musikalischen Sorgenkinder solange raus, bis wir nich‘ mehr können. Selbst „Sex
on Fire“ klappt halbwegs, aber die vielen bpm tun den alten Knochen nicht gut.
Ansonsten spielen wir altersmilde und gehörschonend. Nächste Probe am 30. Januar.
22. Januar 2018
Da ¾ der Kapelle ja schon im
besten Alter über 50 sind, befinden wir uns gerade im Vintage- und Slow
Motion-Modus. Der Mann an der Gitarre quält uns heiter mit seinem Old School
Marshall-Verstärker aus den Seventies, während der Mann am Bass vorschlägt,
'Sweet child of mine' als Schmuseblues darzubieten. Da hat man nämlich länger
was von dem schräg-schrillen Intro. Kein Wunder, dass man sich hier
Schwindelattacken einfängt. Liegen ja auch genug Kabel und Gitarrenständer auf
dem Teppich rum, das man sich ja auch schön die Gräten brechen kann. Ansonsten
plant die Kapelle am 18. Februar einen Betriebsausflug inklusive Picknick ins
Bergische Land. Nächste Probe am 25. Januar.
11. Januar 2018 Es wird fast
mehr geraucht als musiziert. Wir hauen ein paar Songs raus und es klappt
halbwegs passabel. Es fehlt die führende Hand am Mikro, die sich aber gerade
noch mit Frau Specht und Fräulein Piranha befasst.Nächste Probe am 22.
Januar. So Gott will.
04. Januar 2018
Der Parkplatz der ehemaligen
Zeche Westende ist voll. Die guten Vorsätze halten noch ca. drei Tage. Alle
feilen an der zweiten Karriere als Musiker, nachdem die erste Karriere im Büro
nicht mehr in Gang kommen will. Im Flur zahlreiche Gestalten zwischen
Midlife-Crisis und Wahnsinn. Einer hat sogar goldene Schühchen an. Wir sind zu
Besuch bei den Stone Faces, die nicht nur sympathisch und gekonnt ein paar
Songs raushauen, sondern auch alsbald mit uns auf die Bühne wollen. Dazu
brauchen wir aber erst einen fetten Tourbus mit Wickelraum!
29. Dezember 2017
Halleluja! Nach
fürchterbaren Wochen ohne Probe haben sich zum Jahresabschluss noch mal ¾ der
Kapelle zusammenfinden können, um mit ein paar knackigen Songs das Jahr 2017
musikalisch ausklingen zu lassen. Zum Ausgang des inkognito-Jahres gab es also
noch mal ein paar harte Gitarrenriffs, schräge Drumgrooves und
Headbanger-Material. Leider alles ohne Gesang, denn die beste Nachricht zum
Jahresende ist nämlich, dass die inkognito-Kapelle mit Juna (die technischen
Daten der jungen Dame folgen noch) sympathischen Nachwuchs melden kann! Das ist
doch mal eine zackige Meldung, oder was? Glückwunsch an Tanja und König David!
Die Kapelle ist mächtig verzückt. Wir wünschen den inkognito-Fans auf allen
Kontinenten nun einen angenehmen und versöhnlichen Ausklang des alten Jahres
und einen zackigen Einstieg in ein gesundes und zuversichtliches Jahr 2018.
Nächste Probe in alt bekannter Frische am 4. Januar 2018.
28. November 2017
So. Halleluja und dreimal
Amen. Weihrauch und Spot on. Flaggen hoch und Fanfaren auf volle Lautstärke.
Und Glitter-Kanonen! Der Drummer kann sich heute Abend fett feiern. 100-mal die
Bridge von 'Sex on fire' rauf und runter gedengelt. Jedes Mal immer auf der
Eins ausgekommen. Ha. Und noch mal Ha! Olaf und Dirk sind Zeugen. Dann noch
charmanter Besuch von Born a rebel aus der Nachbarzelle, ohne deren Hilfe,
Werkzeug, Charme und Sachverstand wir sonst Tanjas Mikroding niemals hätten
montieren können, das jetzt erstmal als Weltraum-Stehlampe tüchtig Eindruck
macht. Ansonsten wird jetzt Winter. Der inkognito-fridge ist offline und fortan
im Wintermodus, da Zelle 409 jetzt selber lecker kalt ist. Tanja ist auch
offline und befindet sich im Nestbaumodus. Nächste Probe am 11. und/oder 13.
Dezember.
22. November 2017
Nach den Umbauarbeiten vom
letzten Montag und der spontanen und tüchtigen Weihnachtsliedschmetterung am
Freitag heute mal wieder eine reguläre und fette Probe mit Tanja und Malcolma
Y. Miebach am Mikro. Ein Traum. Ein paar Songs fluppen wie immer grandios, ein
paar andere Songs wollen überhaupt nicht wie wir. Bei Alive haben wir alle die
Eins gesucht. Wir haben sie auch gefunden, aber halt an verschiedenen Stellen!
Dafür berauschen wir uns am Sound im Proberaum, der einfach unerhört gut ist.
Nächste Probe am 28. November.
20. November 2017
Der dauerhafte Mangel an
Qualität unserer Mucke wird durch blinden Enthusiasmus und jugendlichen Charme
wettgemacht. Und wenn das nicht reicht, machen wir ersma ein verdammt wichtiges
Gesicht! Auf jeden Fall haben wir soundmässig wieder einen tüchtigen Schritt
nach vorne gemacht, nachdem wir unsere Zelle 409 heute neu drapiert haben.
Tanja kann nächsten Mittwoch die Renovierungsarbeiten offiziell freigeben und
evtl. ihre Männer loben. Vom British Steel Marketing haben wir in der Zwischenzeit
die erfreuliche Mitteilung erhalten, dass unser punky x-mas-Video sich
äußerster Beliebtheit erfreut (die Briten sind einfach zu höflich um die
Wahrheit über unsere Performance zu sagen!). Das Filmchen wird alsbald in allen
angesagten Social Media-Kanälen zu sehen sein. Wir werden also doch noch reich
und berühmt! Sollte dieser sprachgewaltig-schwachsinnige Blog dann zukünftig
abrupt nicht mehr weitergeführt werden, verprasst der Blogautor die fürstlichen
Tantiemen großzügig an der Copa Cabana. Oder ist in der Klapse. Nächste Probe
am 22. November – da trinken wir erst mal ein Malcolm Young-Gedenkbier. Oder
auf den Boris Becker seinen Geburtstach.
17. November 2017
British Steel rocks the
house – und zwar in inkognitos rehearsal room just behind the ArcelorMittal rod
mill in Duisburg! Charmanter Abend im inkognito-Proberaum mit British Steel
Deutschland. Die inkognito-Kapelle ist in nicht nur in voller Besetzung,
sondern sogar höchstschwanger angetreten, um British Steel Germany bei der
Aufnahme eines kleinen x-mas-Videos zu unterstützen, das als lokaler
Weihnachtsgruß um die Welt geht. Wir werden mit unserer
Alle-Jahre-wieder-Punkversion weder berühmt noch reich, aber wir freuen uns,
wenn alle Spaß daran haben! Wir hatten schon viel Spaß bei der Aufnahme… Besten
Dank an die inkognito-Kapelle und für den fulminanten Gesang der drei Damen von
British Steel am Mikro. Well done.
13. November 2017
In jedem Mann steckt ein
Junge und ein Bastler, aber Ingenieure sind die personifizierte Reinkarnation
von Daniel Düsentrieb und des Yps-Heftes. Der Phantasie sind keine Grenzen
gesetzt - evtl. das Ende vom Zollstock. Gestern wurde gebastelt und geschraubt
ohne Ende. Aber mit dem Ergebnis, dass unsere Aufnahmen jetzt doch recht
passabel klingen, besonders, nachdem wir ‚Have a cigar‘ etwa 50-mal
runtergedengelt haben. Das Tape reichen wir jetzt wacker und frohen Mutes bei
einer Plattencompany ein. Komponist ist Olaf Gilmour, der dann die Klagen
kassiert, während Dirk und Christoph lustig die Tantiemen abgreifen. Nächste
Probe Mitte KW47 - dann wieder mit Tanja, die ihren Phaser hoffentlich nur auf
Betäubung eingestellt hat. ;-)
09. November 2017
Seit Wochen keine Probe. Die
Tage gehen ins Land. Das Leben plätschert dahin. Heute Probe bedauerlicherweise
ohne Tanja, die zu Hause von König David gepflegt wird. In der Zwischenzeit hat
sich bei Eurer Kapelle aber dennoch viel getan. Bei einigen Geheimproben haben
Dirk und Olaf unser digitales Aufnahmegerät wieder aus dem Keller geholt, damit
wir uns auch ja den Mist anhören können, den wir so spielen. Alter, klingt das
fürchterbar. Heute haben wir im Grunde nur 'Black' von Pearl Jam
runtergenudelt, das wir wacker aufgenommen und gleich als Liebesbeweis per
Whatsapp an unsere Frontfrau weitergeleitet haben. Der Song wurde bei jedem Mal
(infinitesimal!) besser – man kann sich ja selber alles schönreden. Das
Universum ist im Gleichgewicht. Für einen Augenblick. Bis wieder irgendjemand
in der Kapelle den Song versemmelt. Dann noch mal kurz 'Have a cigar' runtergedengelt,
das im Auto auf der fetten Burmester-Anlage doch gleich mal richtig gut
grooved. Fast wie das Original. Aber fast wie The Australian Pink Floyd Show!
Aber wahrscheinlich enden wir eh wieder nur irgendwo als unbezahlte Vorband…
Der Termin mit den Stones Faces ist übrigens irgendwann im Frühjahr. Bis dahin
widmen wir uns ganz entspannt der Aufzucht des Bandnachwuchses. Ansonsten hat
ein angenehmer Flurplausch mit Dagmar, Dieter und Silvio Berlusconi den Abend
abgerundet. Nächste Männerprobe ersma am 13. November und am 22. wieder
mit Tanja! In dem Sinne – das Leben ist schön und kommt von vorne.
04. Oktober 2017
Irgendwo in der Zeche
Westende fällt krachend eine Stahltüre ins Schloss und hinterlässt eine
ohrenbetäubende Stille. Das war der Plattenboss, der kopfschüttelnd aus unserem
Zellentrakt zu seiner Stretchlimo geflohen ist, nachdem er sich den Müll
anhören musste, den unsere Kapelle heute Abend hingelegt hat. Alter,
schauderhaft. Das hätte man nicht mal einem Tauben vorspielen können, wie unser
musikalischer Direktor erzürnt feststellen musste. Waldorf und Statler bekommen
sich hormonbedingt mal zwischendurch freundschaftlich in die Haare, was beim
Rest der Kapelle für angenehme Erheiterung sorgt. Passt aber alles ins Thema,
denn das lauschige Konzert mit den Stone Faces am 6. Oktober fällt leider aus,
da deren Drummer Dieter überraschend erkrankt ist. Das Konzert der Stone Faces
wird zeitnah nachgeholt, die Tickets behalten natürlich ihre Gültigkeit. Sorry
für die kurzfristige Absage, Leute. Unser Job als Anheizer ist also nur auf Eis
gelegt. Also können wir noch wacker proben und unsere Setlist zum 100. Mal
umbauen. Für den Fall, dass wir dann im Januar spielen sollten, suchen wir noch
eine furchtlose Hebamme oder einen unerschrockenen Babysitter, der die kleine
Rockerbraut betreut.
02. Oktober 2017
Harte Arbeitsprobe unter
extremsten psychischen und körperlichen Bedingungen. Bassist und Gitarrist
haben fett die Peitsche in der Hand. Zielstrebig wird die Kapelle auf Spur
gebracht und nach vorne getrieben. Selbst die üblichen Regeln zum Schutz von
Müttern Mitte 30 mit Bäuchlein werden sträflich missachtet. Wie immer auch kein
Mitleid mit dem Drummer, dem der Schweiß in die Ritze läuft. Also. Aber ein
sympathischer Lichtblick, als unser sympathischer Nachbar aus dem Zellentrakt
an die Stahltüre von Zelle 409 klopft. Frank Woytena, immerhin Schlagzeuger der
Duisburger Kultband Meiderich Gefühlsecht und ausgewiesener RHCP-Experte,
gefällt nämlich unsere Darbietung von Otherside, die wir anscheinend ganz
ordentlich rausgehauen haben. Ha, der Mann kennt sich also aus! Nächste Probe
am 4. Oktober! Dann wird die Setlist zum x-ten Mal umgebaut und ein externer
Consultant soll auch noch hinzugezogen werden.
28. September 2017
Verzögerter Einstieg in die
Probe nach mehreren Gerstenkaltschalen und Kippen auf den abgewetzten
Treppenstufen der Zeche Westende. Der Bassist während der Probe wie immer
unergründlich (nicht geschimpft ist Lob genug!) und quengelig (da ist noch Luft
nach oben!). Dann Fine-tuning mit den führenden Faces von den Stone Faces,
damit am 6.10. ja alles klappt! Alter, wir werden uns tüchtig blamieren. Gut,
dass uns keiner kennt. Und gut, dass auf den Tickets der Name unserer Kapelle
falsch geschrieben ist. Da können wir uns gut rausreden (das waren wir doch gar
nicht!). Tanja kann sich ja elegant hinter Bauch und iPad verstecken. Der
Drummer spielt am besten mit Burka…. Olaf war zum Ende der Probe nicht mehr
ansprechbar, da er auf Knien liegend verzückt Dagmars Klampfen angeschwärmt hat.
Und da der Drummer der Kapelle bislang noch von keinem Headhunter für den Job
von Hugh Hefner angesprochen wurde, muss er sich am 6. wohl hinter Dieters
Drumset klemmen. Wer noch keine Tickets hat – gibt’s noch an der Abendkasse,
Styrumer Strasse 27, 47138 Duisburg, ESV Grün-Weiss Meiderich. Nächste Probe am
2. Oktober, wenn Gordon Matthew Sumner und Fred Lutterbeck Geburtstag haben.
Vielleicht hilft’s.
13. September 2017
Van Goghs Sonnenblumen
schauen durch die Gitterstäbe auf die Stahlwerksruine. Das Ohr hätte er sich
auch nicht abschneiden müssen, denn die Probe war recht lässig. Und fünf
neue Kästen Bier zieren unseren lasziv roten Teppichboden. Nächste Probe am 28.
September.
12. September 2017
Menno. Die Rolling Stones
spielen fett vor vollem Haus in Hamburg, wir spielen bescheiden in Meiderich
und keine Sau hört zu. Ist auch besser so, denn gestern war die Probe – trotz
der heißen Schallplattenunterhose vom Drummer – eher mittelmäßig. Der Rest der
Kapelle hat zu Recht geschimpft. Morgen wird’s besser. Vielleicht. Jetzt ab im
Bett.
08. September 2017
Herrlich, nach so viel
Wochen der Abstinenz den Proberaum wieder mit wohlklingenden Tönen zu füllen.
Alle Mann waren vom Sound überwältigt, die meisten Songs klappten, trotz des
wochenlangen Müßiggangs, dennoch quite good. Der Drummer, als Mann einfacher
Denkstruktur, zumindest war zufrieden mit dem Ergebnis der heutigen Probe und
stellt beim kleinsten Lob sofort jegliches weiteres Üben ein. Auch Olaf konnte
den ganzen Abend frohlocken und hat sich an der mächtigen Schallentwicklung
seines Gerätes erfreut. Nur der Bassist hatte wie immer was zu mosern! „Es ist
noch Luft nach oben.“ Jajajajajaja. Egal. Dann noch ein angenehmer Schwatz mit
den Nachbarn von den Stone Faces und ein paar Bierchen. Was will man mehr?
Beste Performance jedoch von Tanja, die mit ihrem Ranzen einfach umwerfend
aussah. Damit auch der Bassist glücklich wird, proben wir nächste Woche Montag,
Dienstag und Mittwoch (bis die Ehefrauen davon erfahren).
08. August 2017
Eure inkognito-Kapelle ist
ganz entschieden gegen Massenbierhaltung. Deswegen haben wir heute viele von
den armen Kreaturen aus den Kühlschrank befreit. Nicht aber der Drummer, der
war nämlich unpässlich. Und Madame weilt ja noch immer auf Mallorca, also haben
die inkognito-Herren eine softe und leise Kuschelrockprobe veranstaltet, da
Tanja uns mit ihrem Organ ja nicht an die Wand blasen konnte. Ansonsten haben
wir auch geübt, für unseren Auftritt am 6. Oktober ein unerhört wichtiges
Gesicht zu machen! Jetzt ersma alle Mann Urlaub und Entspannung und alle Regler
fett nach rechts. Nächste Probe braun gebrannt in voller Mannschaftsstärke am
5. September. Wisst Ihr Bescheid.
03. August 2017
Tanja ist auf Mallorca und
schickt uns fiese Fotos von nackten Körperteilen und lauschigen
Sonnenuntergängen. Wir wünschten, wir wären auch auf Mallorca, aber
stattdessen sind die inkognito-Männers in Zelle 409 tüchtig am üben dran! Einer
muss ja hier Leistung zeigen, wenn Madame im Sabbatjahr abhängt. Gestern war übrigens
Donnerstag, Frau Kargl. Seltsam ohne Gesang zu proben, aber nach ein paar
Stunden haben wir uns berappelt und es läuft halbwegs rund! Jetzt ersma
Sommerloch. Nächste Probe im August noch mit die Männers, erst im September
wieder mit voller Truppe.
23. Juli 2017
Meiderich, 17.2 Grad. Der
Wind jagt die weißen Wolken über dem Ruhrpott her. Die Frisur hält. „When you
think you are too old to rock’n’roll, then you probably are“ (Lemmy Kilmister).
Wir sind nicht too old, sondern so fit, dass wir sogar lustig sonntags proben!
Aber Dirk ist still vom Gelage am Vorabend. Die Kapelle hat sich schon
gewundert, warum er zum Wasser greift… Olaf war bei Schwiegermuttern und hat
einen fetten Braten im Ranzen. Genau wie Tanja. Wir hauen ein paar Songs raus,
die halbwegs funzen. Ein junger Mann mit zotteligen Haar, glasigen Augen und
großen Pupillen stakst in fleckiger Hose über den Hof auf der Suche nach
trockener Katzenkacke, da die Kohle wohl nicht mehr für Gras reicht. Tanja, die
coole Bitch, verabschiedet sich nach der Probe nich‘ nur in die Sommerferien
Richtung Mallorca, sondern auch noch in den Mutterschutz, Sabbatjahr und so
weiter. „Für sie gibt es nun keine Wochentage mehr“. Boah. Echt.
20. Juli 2017
Nach hundert Jahre Proben
scheint ‘Sex on Fire’ langsam was zu werden. Gestern haben wir (zufällig) die
beste Version ever hingelegt, als der Mann am Schlagzeug mal einen guten Moment
hatte. Leider war gerade kein Plattenboss mit Vertrag in der Nähe. Ebenso haben
wir gestern eine mördermäßige Version von ‚Simple Man‘ rausgehauen. Hammer. Auf
jeden Fall ist unsere Mucke ein äußerst bekömmlicher Jungbrunnen, der Kraft und
Selbstvertrauen spendet, denn Olafs Erkältung war nach der Probe wie
weggeblasen.
13. Juli 2017 - bad vibes in
the house heute!
Was’n los? Der Bassist holt
den Gitarristen angeblich vom Augenarzt ab, dabei waren die beiden doch vorher
bestimmt nur die falschen Drogen konsumieren, die Gangster. Und auch noch ohne
die restliche Kapelle! Die ganze Probe dann nur Pöbelei! Also. ;-) Ansonsten
trägt Tanja seit neuestem keine hochhackigen Kufen mehr, sondern fancy
pregnancy safety-shoes, damit der kleine Rockstar in the womb auch
vibrationsfrei mit wenig db durch die Probe kommt. Und während die Männers der
Kapelle ja nur 30 Tage Jahresurlaub haben, gönnt sich Madame wacker 6 (sechs!)
Wochen Summer Holidays. Geil. Die Sau.
11. Juli 2017 - tüüüüchtig
fette Probe.
Wir sitzen draußen auf der
Treppe der Zeche Westende und schnappen ein wenig leckere Ruhrpottluft.
Verstört lauschen wir einer radikalen Death Metal-Darbietung einer unbekannten
Band, die so nie Karriere machen wird. Genau wie wir. Klingt mächtig destruktiv
und schwer nach Darmverschluss und nach dringend notwendiger
1:1-Betreuung. Jetzt brauchen wir ersma eine mehrwöchige Delfintherapie! 06.
Juli 2017 – It’s hot unter’m Rock, baby.
Truth is harder than
fiction! Gestern geisterten doch die schlüpfrigsten Gerüchte durch die dunklen
Flure der Zeche Westende. Also.
Wir sagen nur: Kelly Trump
und die Tutti-Frutti-Kirsche… Beten Sie mit uns, dass das wirklich nur Fiktion
ist. Weitere, schlüpfrige Details werden nur unter vier Augen und unter dem
Deckmantel der allergrößten Verschwiegenheit ausgeplaudert, Freunde. Weniger
Fiktion, dafür komplett real war die hammerharte Probe Eurer hammerharten inkognito-Kapelle.
Im schwül-warmen Proberaum gingen uns die Songs einer nach dem anderen wacker
von der Hand. So haben wir die allerknalligste Alive-Version jemals ever von
Pearl Jam rausgehauen. Und selbst Sex on Fire von den Kings of Leon fluppte
heute tüchtig geschmeidig. Groovy 9000. Wir sollten weniger proben! Ansonsten
bestünde nämlich die Gefahr, dass sich unsere musikalischen Unvollkommenheiten
immer mehr einschleichen, bis alle Bandmitglieder sie nachher perfekt
beherrschen! Kurze Aufregung, als plötzlich eine hotte und kurvenreiche
Schnitte über den Hof stelzt, die unserem Bassisten bis dato noch nicht vor die
Flinte gelaufen ist. Zum Schluss grüßte noch freundlich der Tastenmann von den
Stone Faces mit dem Pommesgabel-Devil-Gruss durch die Gitterstäbe, als wir
unseren Gassenhauer Song 2 rausgerotzt haben. Für den Mann mit dem
Plattenvertrag: nächste Probe am 11. und 13. Juli!
14. Juni 2017 - Freie Fahrt
für freie Bürger....
Alter. Während am 14. Juno
100 % aller Verkehrsteilnehmer in NRW bei 29.2 Grad Celsius stundenlang auf dem
schwarzen Asphalt gestanden haben, ist unsere westfälische Gazelle mit
Zwei-Mann-Antrieb leichtfüßig in einer seidenen Camouflage-Tunika und römischen
Radsport-Sandälchen tüchtig geschmeidig an uns vorbei zum Proberaum geradelt.
Ganz saubere Leistung. Trotzdem Doping. Draußen auf’m Parkplatz ein
sympathischer Pulk hormongeladener inkognito- und born-a-rebel-Männers im
besten Alter samt abgelaufenem Frankenheim-Alt. Da es im Proberaum angenehme
29.1 Grad waren, sind wir ersma alle rein. Richtung Kühlschrank versteht sich.
Wir hauen ein paar Songs raus, die nach Meinung des musikalischen Direktors D.,
der diesen Blog ja nie liest, ganz gut funzen. Zum Thema Iggy Pop und The
passenger: aufgrund seiner dynamischen bis exzessiven Bühnenpräsenz erlangte
Herr Pop, der aus unbekannten Gründen seltsam humpelt, den Ruf eines
exaltierten Künstlers, also fast wie Herr Plocki aus MH/R. Im März 2010 wurde
Iggy Pop in Anerkennung seines Schaffens in die Rock’n‘Roll Hall of Fame
aufgenommen. Also, das wird bei uns aber noch dauern, Freunde, denn der
verdammte Song bekommt bei uns noch nich‘ die Kurve. Dafür klappt der Rest der
Setlist ganz gut. Manchmal. Hier und da. Bis zum 6. Oktober, wo wir als Vorband
der berühmten Stone Faces ran müssen, sind’s ja noch ein paar Tage und einige
Monate probefreier Zeit. Deep Purple haben kürzlich in Dortmund auch mächtig
schräg gespielt. Kein Thema, können wir auch. Zu dem Zwecke planen wir jetzt
Lovesong in einer Version zwischen The Cure und Adele zu vergewaltigen. Herr,
steh uns bei. Ansonsten dachten wir, wir würden bei unserer heutigen
Probe heimlich und unerkannt unter dem Radar fliegen. Von wegen. Draußen vor
unseren drei ungeputzten Fenstern tummeln sich die Cracks von Trijahnity auf
einer Bier besuldelten Ikea-Holzbank und lauschen unseren Versuchen. Da sie
unsere Songs alle erkannt haben, können wir also nicht allzu viel verkehrt
gemacht haben. Nächste Probe im Juli. Bis dahin bleiben wir alle gesund und
Mensch. Und es gilt weiterhin das Motto: Werde ruhig und erwarte nichts.
08. Juni 2017
Groovy 9000. Die ersten fünf
Songs des Abends knallen gut weg. Selbst 'Sex on fire' wird immer runder und
fetziger, bis der Drummer wieder mal bei diesem Mittelteil abkackt. Die einzige
Ausrede, die der Drummer parat hat, wäre die optische Halluzination durch
Tanjas fancy Chinese pregnancy shirt. Zieht wahrscheinlich nicht?
06. Juni 2017 - Alter,
was für Neuigkeiten!
Zwei Ereignisse markieren
den heutigen Abend. Als erstes müssen wir die Freundschaft zu Born a rebel fristlos
kündigen. Die inkognito-Kapelle hält sich in aller Bescheidenheit für die beste
Coverkombo im ganzen Flur und die Burschen von nebenan machen sich einfach über
uns lustig. Ts. Und dann wird noch behauptet im Blog würde nur gestrunzt. Also.
Von wegen! Aber Highlight des Abends: König David hat seinen besten Krieger in
die Schlacht geschickt! Tanja singt jetzt für einige Zeit zweistimmig.
23. Mai 2017 - das Leben ist
schön
Die Zeche Westende, hier, wo
Jahrzehnte lang wacker malocht wurde, empfängt uns mit einer unter gehenden
Sonne. Zudem sitzen zwei aparte Damen samt Pizza made in Mülheim und selbst
gehäkelter Faire-Trade-Handtasche im Yanonami-Style auf den ausgetretenen
Stufen des Kompressorenhauses. Neben der inkognito-Stahltüre türmen sich aber bedauerlicherweise
die leeren Bierkästen. Ts. Da muss eine Lösung her. Alsbald. Es folgt der
klassische Einstieg. 'Black' von Pearl Jam. Das hat mittlerweile Tradition.
Leck mich fett. Der Song geht gut nach vorne. Wir hauen noch ein paar Songs
raus, bevor Olaf glücklicherweise 'Sex on Fire' abwürgt und der Drummer so
nicht in den zweifelhaften Genuss dieses beschissenen Auftakts kommt, der
mitten im Song nie klappt. Danke und Hallelujah. Wenn’s nach dem Drummer ginge,
würde ab sofort eh nur noch 'Creep' und 'Song 2' gespielt. Dirk, der diesen
Blog ja nicht liest und über den wir hier eigentlich gnadenlos herziehen
könnten, bürdet der Kapelle einen Song nach dem nächsten auf. Einfach so. Der
wagt sich was, der musikalische Direktor. Wir kommen kaum mit. Aber wir haben
Spaß an der Freude. Und sonst hat der Drummer heute seine neue Brille im
Rheinufertunnel entsorgt. Das war sehr clever. Ungefähr so wie das Ölen einer
Bremse. Spenden können unter die inkognito-Stahltüre geschoben werden (nur
Scheine bitte). Olaf und der Drummer sind heute zwar standesgemäß in
kurzer Hose erschienen, aber Tanja im zackigen und kurvenreichen Led
Zeppelin-T-Shirt war heute unschlagbar. Nächste Probe am 29. Mai. Wisst
Ihr Bescheid. Und Chris Cornell wünschen wir RIP.
11. Mai 2017
The world is crazy. Nicht
nur das Klima, Ergodan, Trump, Kim Il Jung und der Erdmagnetismus sind nicht
ganz bei Trost. Nein. Es kommt noch schlimmer. Spot on! Unsere Tanja will für 3
(drei!) Wochen keinen Alkohol trinken. Geht so was überhaupt!?!? Die Kapelle
macht sich nun die allergrößten Sorgen. Entweder ist das Kind ernsthaft krank
oder die Kapelle muss ein förmliches Band-Ausschließungsverfahren in die
Wege leiten. Immerhin gibt es ungeschriebene Band-Regeln, von denen eine
lautet, dass man seine Kameraden niemals alleine trinken lässt. Semper fi! Kann
ja wohl nicht sein, dass die Männer der Kapelle die Hopfen-Smoothies jetzt
allein trinken müssen. Wir denken aber, dass Tanja sich zum Wochenende wieder
erholen wird und die Korken dann tüchtig knallen. Wahrscheinlich schon heute
Abend gegen 17 Uhr 05 und 12 Sekunden. Zweites Highlight des Abends war die
Sangeskunst des Drummers. Unglaublich. Donnerschlag. Die Blitze draußen war
nicht etwa vom Foto-Apparat eines geistesgestörten Talentscouts, sondern hier
hat sich der Musikgott wohl ernstlich über die schrägen Töne erzürnt.
Wirkliches Highlight des Abends war aber ein Gras geschwängertes open air
Tischtennisturnier im äußerst knappen Minirock mit nachfolgender und
spektakulärer Zero-Hygiene-Putzung unseres Zellenblocks. Es lässt sich kaum in
Worte kleiden. Ein wirklich ernst zunehmendes Highlight des Abends war dann
aber unsere Performance von 'Along Comes Mary'. Holla, die nackte Waldfee. Und
bei 'Cortez the Killer' müssen sich unsere Born a rebel-Freunde mal langsam
warm anziehen! Wir holen tüchtig auf.
04. Mai 2017 - im Jahre des
Herrn, versteht sich
Die Kapelle der
Rastafari-Brüder aus 1001er Nacht von der oberen Etage verbreitet wieder wacker
und gekonnt (!) angenehmes Jamaika-Feeling, bevor die sympathische Truppe in
ihrem neuen, tiefer gelegten Trijahnity-Tourbus voll bepackt auf dem Weg zu
einem unbezahlten Gig in die laue Nacht entschwindet, die über der verlassenen
Zeche Westende wacht. Bei uns unten im Flur schlurft derweil ein anderer Rasta-Genosse
grußlos-apathisch mit selbst gehäkelter und mördermäßiger Bob Marley-Mütze
vorbei, die mindestens 5,2 Kilo wiegt und die über glasigen Augen schwebt. Ein
Riesending. Die schwere, ölige Grasfahne, die der liebenswerte, aber irgendwie
bedauernswerte Nachbar auf dem Weg zum links liegenden Herren-WC torkelnd
hinter sich her zieht, hat sich bis heute noch nicht auf die schmutzigen
Fliesen gesenkt. Eine Mörder-Wolke, die immer noch träge rumwirbelt und vielen
ahnungslosen Fliegen wunderbare und farbenfrohe Träume beschert. Wir konnten
aber kurz an der mächtigen Wolke schnuppern, was neben unserer
Wiedersehensfreude eine enorme künstlerische und vor allem kostenfreie
Entfaltung bewirkt hat. Denn wir haben eine recht vernünftige Probe auf die
Beine gestellt. Alles hat – zumindest nach der bescheidenen Meinung des
Drummers, der heute verspätet eingeflogen ist – doch recht gut gefunzt. 'Along
comes Mary' von den Bloodhound-Brüdern wird noch ein weiterer Knaller auf dem
Weg zur Welttournee. Draußen auf’m Parkplatz tatsächlich ein paar neugierige
Zuschauer, die mit großen Augen und Ohren interessiert durch unsere
inkognito-Gitterstäbe glotzen und lauschen. Zwar hat keiner applaudiert, aber
es hat sich auch keiner beschwert. Aber sie waren interessiert. So. Bei 'Cortez
the killer' mutiert Olaf aber so was von zu Warren Haynes! Bis auf den Ranzen
und die Matte könnte man meinen, wir alle spielen live im NYer Central Park.
Cortez hat im ersten Wurf schon fast so gut geklappt wie bei den Born a
rebel-Nachbarn, die uns ja ständig kopieren, die alten Plagiateure. Also. Ins
Programm aufnehmen werden wir aller Voraussicht nach 'The Passenger'. Nicht,
weil der Song ganz schmuck ist, sondern weil Olaf das gleiche Six Pack wie Iggy
Pop hat. Und ein Lob heute nicht nur für unsere Mikro-Queen Tanja, die es seit
dem 8. April 2015 mit uns schrägen Männern im besten Alter aushält, sondern
auch an Dirk, der mit Golf-Tennis-Maus-Arm dennoch tüchtig an seinem Bass zupft
und seinen fehlerfreien Soundteppich legt. Nächste Woche – sofern der
christliche Gott der Leitkultur will - zweimal Probe und sofern der Zahnarzt
bei Tanja nicht zu doll bohrt. Der Band liegt übrigens noch keine
Reisebericht aus London und vom Heiratsantrag vor...
13. April 2017,
Gründonnerstag.
Ein hellblauer Himmel liegt
über der Zeche Westende. Der Parkplatz komplett verwaist. Nur die
Leistungsträger Eurer inkognito-Kapelle feilen an der zweiten Karriere, da die
erste Karriere wahrscheinlich irgendwie nich‘ mehr in Schwung kommt. Und
da Stress nur der Leistungsschwache kennt, haben wir gleich einen fetten Riemen
auf die Orgel gelegt. Mit 'Along comes Mary' ging’s gleich tüchtig nach vorne.
Selbst 'Sex on Fire' hat heute mal gut gefunzt. Hahaa! Wir haben die Songs
heute einfach runtergehauen und das Motto „Nachdenken schadet“ ins Leben
gerufen. Die inkognito-Lampe wirft psychodelic patterns an die ceiling. Und die
Hopfen-Smoothies schmecken mit jedem Schluck besser. Alles fluffig. Nächste
Probe aber erst am 4. Mai. Die ganze inkognito-Kapelle ist bis dahin aber mördermäßig
gespannt, von welchem ausgeklügelten Heiratsantrag Tanja uns dann berichten
wird. Jetzt wünscht Euch Eure ungemein sympathische inkognito-Truppe aber ersma
dicke Eier!
11. April 2017
Die goldene Abendsonne wirft
tiefgelbes Licht wie flüssiges Eisen auf die ehemalige Zeche Westende. Im Flur
wirft sich dann aber ein olfaktorisches Drama auf die Nase das seinesgleichen
sucht. Alter, schnell Nase und alle Türen zu und nichts wie weg. Ersma eine
Kanne Bier als Gegenmaßnahme. Trotz des Aroma-Alarms aus den WCs dann aber
wieder eine zackige Probe. Wir werden noch mal tüchtig reich und berühmt.
06. April 2017
Arbeitsprobe. Wir spielen 4
Songs, zwei davon aber 1000-mal. Langweilig für Tanja, aber die
inkognito-Männers sind nachher halbwegs zufrieden. Jetzt ersma Wochenende.
30. März 2017
Keine Probe. Tanja hat
Lehrerschnupfen und die schlimme Fuck Off-Krankheit. Eine fürchterliche, kaum
heilbare und immer wiederkehrende Erkrankung.
28. März 2017
Der Meister am Bass heute
aber so richtig auf Krawall gebürstet. Die wilde Rockermähne kurz geschoren,
das T-Shirt hochgekrempelt, ein Song nach dem anderen wird durchgeprügelt und
gestrichen. Nur kürzeste Nikotinpausen und gleich wieder an die Instrumente.
Jetzt braucht die Kapelle einen handfesten Mediator! Nächste Probe am 6. April,
also kaum Zeit um zu Üben und einer Abmahnung aus dem Weg zu gehen. Aber jetzt
ersma Wochenende, Freunde!
21. März 2017
Die Ingenieure der Kapelle
montieren das kickdrum-Mikro und präsentieren Tanja dabei wacker das üppig
behaarte und wenig von der Sonne verwöhnte Maurer-Dekolleté. Sehr apart. Der
Drummer lehnt sowas ja aus religiösen Gründen heraus ab und hat sich die
Boxershorts zur Sicherheit zünftig bis unter die Achseln gezogen. Sicher ist
sicher. Der Mann von Welt zeigt ja keine nackte Haut. Auf jeden Fall hat die
kickdrum mit einem amtlichen Audix D6 jetzt noch mehr Wumms. Bedauerlicherweise
hat Euer inkognito-Chronist aufgrund einer hohen Arbeitsbelastung aktuell
Schwierigkeiten mit der Memorierfähigkeit, so dass weitere Eskapaden hier und
heute ungenannt bleiben müssen. Ab der nächsten Probe wird wieder alles
notiert, damit die Nachwelt diesen mörderwichtigen Blog auch ja lesen kann.
14. März 2017
Leck mich fett. Eine Band
mit Ingenieuren, einer freien Radikalen und einem Drummer einfacher
Denkstruktur. Eine brodelnde Mischung. Eine fröhlich schillernde Fehlfarbe, die
unsere sympathische Truppe abrundet. Manche Bands spielen alles aus dem Bauch,
andere wiederum alles vom Blatt. Aber nich‘ Eure inkognito-Kapelle. Während sich
¾ der Kapelle über Päckchen und Takte unterhalten, versucht der Schlagzeuger
halbwegs erfolgreich ein schlaues Gesicht zu machen. Wenn das so weitergeht,
kommt ab sofort ein Zeichenbrett mitten in den Proberaum, Freunde. Samt
Rasierklinge, damit man entweder die falschen Tuschestriche abkratzen oder sich
vor Verzweiflung die Pulsadern aufschneiden kann. Aber ein tüchtiger Tusch und
dreifach Hurra! Nach zwölf Anläufen, 4 Bier und 6 Zichten hat 'Sweet Child of
Mine' dann aber endlich gefunzt. Das musikalische Resultat der nächsten Proben
muss mit mehr Hopfen-Smoothies untermauert werden, damit die Lockerheit passt.
Die Muse muss alkoholisiert werden. Nächste Probe, so Gott will, am 22. März!
07. März 2017
Standesgemäßer und
sympathischer Start der inkognito-Probe mit Champagner und Zichte. Aber dann
volle Konzentration auf die perfekte Ausführung der Songs mit all ihren
Raffinessen. Der musikalische Direktor lüpft schon mal die rechte Augenbraue
und verlangt volle Aufmerksamkeit . 100 % Anspannung bis in die Haarspitzen –
bis einem der Männer auffällt, dass unsere Dame am Mikro ja neue Unterwäsche am
Start hat. Hör mal, ganz lasziv. Nix mehr mit Konzentration. Only distraction.
Danncha gign nix merh. Keinre kontne sihc mher odrentlihc kontenzrieren. Hiu.
Alel Sonsg gignen schfie. Veradammt! Bestimmt von Victorias Secret und aus
schwarzer, glänzender Spitze! Na ja, afu jden Flal, hta dnan 'Along comes Mary'
retch gtu gekalppt. Zumdindest dei ertsne 10 Seuknden. Riesen Dinger. Den Song
spielen war ja ohnehin nur, weil das Cover der Platte 'Show us you hits'
so ungemein interessant ist. Und Olaf hat zum Geburtstag ersma wacker
aufgerüstet. Neues Besteck aus samtmattem Mahagoni. Und der musikalische Direktor
geht in ein sehr interessantes Sportstudio, das auch zum Thema des heutigen
Abend passte. Auch alles sehr schlüpfrig. Das muss bei der nächsten Probe alles
noch mal näher beleuchtet werden. Der Drummer hat von alledem wie immer nichts
mitbekommen.
28. Februar 2017
Eine Probe für faule Säcke
und Säckinnen. Nur dreieinhalb bis fünf Songs und noch schlecht gespielt
obendrein. Dafür ein mehrstündiger, wissenschaftlicher Exkurs von René, der uns
dazu gebracht, nun doch keine Lautsprecher zu kaufen. Dafür haben wir jetzt in
der Kapelle drei Leute im besten Alter. So. Wo ist mein Bett? 22. Februar
2017 Die Gaslampen des Stahlwerks spiegeln sich in schwarzen Pfützen. Im Flur
empfängt uns das typische, komplexe Aroma aller Proberäume. Gras, Pipi, Bier.
Ein olfaktorischer Traum. Wie angekündigt, war unsere Zelle 409 natürlich
vorgeheizt. Soviel Luxus muss sein. Tanja hat heute einen sympathischen Mann an
ihrer Seite. König David wundert sich, dass ein Proberaum aufgeräumter sein
kann als ein Lehrerzimmer voller chaotischer Pädagogen. Tja, was soll man
sagen. Wir hauen ein paar mittelprächtige Songs raus. Selbst 'Sex on Fire'
klappt halbwegs, mit 'Sweet Child of mine' sind wir auf einem guten Weg, wenn
der Gitarrist nicht ewig zu schnell beginnen würde, den Drummer mitreißt und
der sich dann wie immer eine tüchtige Schelte vom musikalischen Direktor
einfängt. Wir verlassen die heiligen Hallen mit ihren Düften, die uns jetzt auf
dem Weg nach draußen verabschieden. Nächste Probe am 28. Februar, wenn der
Drummer 49 Jahre und 364 Tage jung ist!
16. Februar 2017
Keine Probe. Der Drummer hat
gekränkelt und fängt sich jetzt mindestens eine schriftliche Abmahnung ein. Als
Beschwichtigung bringt er nächsten Mittwoch lecker Bier mit und wird den
Proberaum vorheizen.
09. Februar 2017
Halleluja. Nach herrlichen
Wochen ohne die Kings of Leon musste heute ja unbedingt wieder die Sex-Rassel
rausgekramt werden. Irgendein vorlautes inkognito-Bandmitglied wollte partout
'Sex on Fire' spielen. Aber siehe da! Obwohl sich der Drummer wochenlang und
erfolgreich vor diesem hektischen Song gedrückt hat, haben wir heute Abend
plötzlich eine der besten versions ever rausgehauen! Nicht nur Hammer, sondern
auch flawless. Über 'Creep' müssen wir nicht mehr sprechen. Das spielen wir
nicht nur besser als unsere Nachbarband, sondern auch besser als Radiohead. So!
Ebenso wie 'Whole lotta love'. Nochmal so! Das muss mal in aller Bescheidenheit
gesagt werden. Und dann gab es noch Ersatzinvestitionen beim Drummer. Das
Yamaha DTX wurde auf eBay veräußert, dafür gibt es nun ein amtliches Audix D6
für die Kickdrum. Mit dem neuen Subwoofer, den wir alsbald nebst neuer PA
erwerben werden, kommen dann die fetten vibrations. Aber das neue Credo (der
über 50-jährigen in der Band!) lautet ja, dass wir ab sofort in Wohnzimmer- und
Hörgerätelautstärke spielen wollen, um mehr Dynamik zu erreichen. So was können
sich nur Ingenieure ausdenken. Mal sehen, wie lange das anhält, bevor der
Gitarrist (auch Ingenieur!) wieder den Volume-Regler nach oben dreht.
07. Februar 2017
Graue, schwere Regenschleier
hängen in der alten Stahlwerksruine und verbreiten eine morbide Stimmung. Das
Leben ist kurz. Nicht schön, aber leider die Wahrheit. Also sollten wir nicht
unsere Zeit damit verbringen, sinnfreie Blogs zu schreiben oder diese auch noch
zu lesen, sondern das zu tun, was wirklich wichtig ist. Zum Beispiel Bier
trinken, eine rauchen und Musik machen! Jawoll. Haben wir heute wieder tüchtig
zelebriert. Trotz Grippe ließ es sich unser musikalischer Direktor nicht
nehmen, die Kapelle anzutreiben! Am Ende der Probe ein fesselnder,
wissenschaftlicher Exkurs von René zwecks neuer Beschallung, nachdem wir bei
der John Silver-Band und auch bei Born a rebel Blut geleckt haben. Was für ein
Sound. Zum Niederknien. Göttlich. Das wollen wir jetzt auch haben. Nachdem sich
Eure inkognito-Kapelle gegen einen Banküberfall entschieden hat, werden nun
andere Wege beschritten, neues Equipment zu finanzieren. Olaf hat nämlich
alsbald Geburtstag und seine holde Gattin sucht noch ein ordentliches Geschenk!
Das weiß sie vielleicht noch nicht, aber das ist jetzt Olafs Problem.
21. Januar 2017
Erneuter Betriebsausflug bei
Eurer unerhört sympathischen inkognito-Kapelle. Diesmal aber nicht zur John
Silver-Band eine Häuserecke weiter, sondern zu G und G nach Marxloh, Ortsteil
Istanbul. Zwischen ungezählten muselmanischen Bazaren aus dem Morgenland duckt
sich seit 30 Jahren in einem Hinterhof ganz bescheiden Goddinger + Goddinger.
Eine kleine, familiengeführte Musikalienhandlung, die durch bodenständigen
Charme besticht und an einen Kleinkrämerladen erinnert, wie er im alten,
ehrlichen Ruhrpott der 60er Jahre üblich war. Der Kaffee ist gut und hilft nach
einer harten Woche im Job die faltigen Augenlider oben zu halten! Wir leihen
uns eine schmucke PA mit fettem Subwoofer, die mehr PS hat als unser Gerät und
erwartungsgemäß einen halbwegs ordentlichen Klang entfaltet. Jetzt müssen wir
nur noch eine Bank finden, die selbst wir einfachen Gemüter in der Lage sind,
unauffällig und ohne Konsequenzen zu überfallen.
20. Januar 2017
Lob vom musikalischen
Direktor! Nach seinem anspruchsvollen Geschmack hat die Kapelle heute 'Sympathy
for the devil' ganz famos rausgehauen. Selbst der Drumgroove gefiel. Seltsam,
da der Mann am Drumset heute nur Wasser getrunken hat! Bei 'Turn the page' aber
ein kurzer Alzheimer-Anflug bei Tanja, der mit westfälischem Witz gekonnt durch
eine freihändige Rap-Einlage kompensiert wurde! Kann nicht jeder. Olaf hat
aktuell eine Klampfe am Start, die aus dem Jahr 1974 datiert, mehrfach geflickt
ist, aber immer noch tüchtig Dampf produziert. Klampfe Nummer 1 ist nämlich in
der Inspektion. Kurz vor der Sperrstunde wieder mal eine überaus brettharte
Version von 'Whola lotta love'. Das Ding fliegt so gut wie jedes Mal wie ein
geölter Sputnik. Der Song dient mit unserem selbst gebauten Mörder-Outro zudem
als eleganter Rauswerfer, wenn wir demnächst die großen Ruhrpott-Bühnen rocken.
Am 6. Oktober soll es nämlich so weit sein, wenn wir mit den Stone Faces bei
Grün-Weiss-Roland-Meiderich tüchtig Gas geben. Sympathische Groupies
dürfen sich jedereit über unsere Adresse info@inkognito-coverband.com bewerben.
13. Januar 2017
Betriebsausflug bei Eurer
inkognito-Truppe. Im Schatten des ehemaligen Hüttenwerks Meiderich betreten wir
die heiligen Hallen der John Silver-Band. Ein Ort nach unserem Geschmack
zwischen Tonstudio, Sammelsurium und Antiquariat. Eine Schatztruhe an
Instrumenten, Boxen, Mischpulten von amtlicher Qualität. Fettes Besteck! Und
Tatsache – die Jungs sind nur nicht ungemein sympathisch und distinguiert, da
sie eifrig den kultivierten inkognito-Blog lesen, sondern machen mit ihrem
Equipment auch noch tüchtig Qualm. Die Burschen sind alles alte Hasen, denen
keiner die musikalische Möhre reichen kann. Ralf C., der im richtigen Leben als
Dave Grohl-Double die Damenwelt verrückt macht, mutiert am Mikro zu Warren
Haynes! Ralf E. gibt 'Dead Flowers' zum Besten, sieht aber deutlich frischer
aus als Mick Jagger, während Keith Richards mit anerkennendem Blick an der
gegenüberliegenden Wand klebt. In der Ecke steht Andy am 4-Saiter. Hier stehen
mehr Bässe als sich der Qualitätsstahl von British Steel im Lager türmt! Still
legt er seinen banddienlichen Soundteppich. Anders Frank. Der sitzt hinter
einer Wand aus Toms und Becken am Drumset. Wie in jeder Band fristet auch er
ein menschenunwürdiges Dasein. An die Wand gequetscht muss er sich sicherlich
oft für die Fehler anderer schuldig bekennen. Damit keiner zu nahe kommt,
entwickelt er mit seiner Snare schätzungsweise 500 Db bei 18 kHz. Nicht nur die
Lautstärke der Kapelle ist ohrenbetäubend, sondern auch der Sound der schmucken
Dynacord-Anlage. Die wollen wir jetzt auch – nachdem wir eine Bank ausgeraubt
haben! Tanja scheidet als Geldquelle nämlich aus, da eine Karriere als
Unterwäsche-Model nicht in Frage kommt. Siehe Blog vom 05. Januar. Wir spielen
mal kurz zwei Songs von Led Zeppelin und Pearl Jam an, was nicht ganz so
fulminant klappt. Hm. Lag aber nicht an uns! Eher an der Respekt einflössenden
Dynacord-Anlage. Oder am Köpi, das wir nicht mehr gewöhnt sind. Mit einem
Hörschaden treten wir tapfer die Rückreise an. Auf heimatlichem Boden spielen
wir bei einem letzten Bier die Songs noch mal, was natürlich ganz famos klappt.
Vielleicht lag's doch am Hopfen-Smoothie! Aus Gründen der Rehabilitation laden
wir die John Silver-Band mal die Tage zu uns ein. Termin folgt!
09. Januar 2017
Montagabend, Duisburg,
kalter Wind zieht durch die alte Stahlwerksruine, die Frisur hält. Die
Gaslampen, die an rostigen Rohrleitungen im kalten Wind hängen, durchdringen
kaum den feinen Dunst. Ein mystischer Ort. Still und verwaist. In dreckigen
Pfützen spiegelt sich der orangefarbene Himmel. Der gleiche Farbton wie auf dem
neuen Bass des musikalischen Direktors. Sunburst high gloss. Äußerst edel. Ein
amtliches Gerät. Der Sound ist hammermäßig. Der Gipfel der Glückseligkeit. Das
Ding hat solche Schubkraft, dass uns die Augäpfel vibrieren. Zum Glück kam die
Decke nicht runter. Ob unter uns die alten Stollen der Zeche Westende
eingestürzt sind, werden wir nie erfahren. Tanja ist bei ihren anderen Männern,
so dass wir uns auf unsere Technikprobe konzentrieren können. Konzentriert
haben wir uns aber auch auf ein oder zwei Hopfen-Smoothies, während zwei von
drei Männern sich eine fette Tüte gedreht haben. Nächste Probe am Freitag, am
13. Januar, inklusive eines inkognito-Betriebsausflugs zur renommierten John
Silver-Band eine Häuserecke weiter!
05. Januar 2017
Zwei zarte Rehbeine stehen
in ungeputzten Kampfstiefeln und in roten, unzüchtig glänzenden Seidenstrümpfen
auf dem roten inkognito-Teppich. Der inkognito-Gitarrist ist die komplette
Probe komplett von der Rolle, als hier noch weitere 'schlüpferige' Details ans
Licht kommen. Angeblich wird hier an der Unterwäsche gespart. Um hier wieder
Ruhe in Zelle 409 zu bekommen, gibt es nur eine Lösung: der inkognito-Bassist
muss das bei der nächsten Probe überprüfen. Der inkognito-Drummer lehnt so was
ja aus religiösen Gründen ohnehin und vehement ab. Und wir werden noch mal
reich und berühmt! Die sympathischen Jungs der alteingesessenen Duisburger
Kultband Stone Faces haben uns doch freundlicherweise gefragt, ob wir ganz
wacker als deren Vorband auf die Bühne wollen. Was für eine Auszeichnung für
die kleine inkognito-Kapelle! Wenn alles klappt, könnt Ihr Eure
inkognito-Truppe im Oktober 2017 in Meiderich live und in Farbe vor vollem Haus
sehen. Termin folgt! Tickets gibt's da, wo's Tickets gibt.
03. Januar 2017
Wir begrüßen das neue Jahr
mit Henry David Thoreau - 'Nur der Tag bricht an, für den wir wach sind.' Ein
neues Jahr! Mal sehen, was die Menschheit sich 2017 selbst bescheren wird…
Erste Probe im neuen Jahr bei Eurer sympathischen inkognito-Kapelle. Wir
beginnen die erste Probe 2017 erst mal standesgemäß mit Bölkstoff, bevor wir
uns an die Instrumente wagen. Der Champagner perlt lasziv im eleganten Glas.
Wir erheben klirrend die Gläser auf ein lässiges Jahr 2017, auf den
Weltfrieden, den inneren Frieden und auf die Gesundheit. Damit das auch alles
klappt, werden nach Leerung der Champagner-Flasche sogleich ein paar gesunde
und gut bekömmliche Hopfen-Smoothies geköpft! Auch unsere Nachbarn am Damen-WC
bleiben ihrem Motto treu und experimentieren im neuen Jahr weiterhin mit
haushaltsüblichen Drogen. Seltsame Geräusche dringen nämlich aus dem
Born-a-rebel-Proberaum, so als ob schüchterne Seehund-Küken sich an einem
schrägen Billy Idol-Cover versuchen. Auch bei einem weiteren
Nachbarschaftsumtrunk bei uns in Zelle 409 konnte dieses befremdliche Mysterium
nicht gelöst werden. Sehr sympathisch, aber egal. Bei uns wird dafür 'Sympathy
for the devil' wie der Teufel geprobt, währenddessen 'Hells Bells' gestrichen
wurde, da die Erzdiözese Köln uns nicht die fette Kirchenglocke schenken
wollte. Und was auch in 2017 alles passieren wird – auch im neuen Jahr kommt
das Leben tüchtig von vorn! 'Die Dinge sind nämlich nie so, wie sie scheinen.
Sie sind immer das, was man aus ihnen macht.' Unser musikalischer Direktor hat
auf jeden Fall den Start unserer Welttournee eingestielt, der irgendwann in
2017 irgendwo an der holländischen Grenze in einer ehemaligen Matjes-Bräterei
stattfinden soll.
30. Dezember 2016
Also. Schon wieder eine
Arbeitsprobe am frühen Morgen. Und heute gibt’s endlich die Brötchen, die ja
schon letzte Woche schon angekündigt waren. Tanja hätte aber eins mit Aspirin
gebraucht, da sie bis 2 Uhr nachts gebechert hat. Wieder mal. Aber die Kapelle
ist hungrig nach Erfolg. Wir sind heiß und wollen Mucke machen. Wir sind
schwitzig. Wir sind klebrig. Wir arbeiten – hier, wo tausende Malocher auf’m
Pütt und im Stahlwerk vor uns an der Schüppe waren, feilen wir wie irre an den
Songs. Dirk führt die Kapelle wie immer mit harter Hand gnadenlos an. Nicht mal
Olaf wagt zu mucken, auch nicht, als Dirk ihm einen Gutschein für Figur-Shaping
überreicht. Tanja und der Mann am Drumset sorgen für den harmonischen
Ausgleich, auch wenn 'Sympathy for the devil' achtmal runtergenudelt werden
muss! Aber jetzt lässt Eure inkognito-Kapelle das Jahr ordentlich ausklingen!
Auf jeden Fall blickt Eure Lieblings-Kapelle zufrieden und versöhnlich auf das
Jahr 2016 zurück. Der Drummer muss die Band an dieser Stelle mal loben – wir
sind 'ne echt lässige und sympathische Kapelle ohne Pinn im Hintern. Wir
schließen mit den treffenden Worten von Goethe: 'Das neue Jahr sieht mich
freundlich an, und ich lasse das alte mit seinem Sonnenschein und seinen Wolken
ruhig hinter mir'. Wir sehen uns in alter Frische am 3. Januar. Der Champagner
perlt schon im inkognito-Kühlschrank!
29. Dezember 2016
Der inkognito-Drummer putzt
auf allen Etagen die Proberaum-WCs. Fühlt sich an wie Sozialstunden.
28. Dezember 2016
Arbeitsprobe in den Ferien
und am hellichten Tag! Um pünktlich 10.36 Uhr, wenn Großteile der Bevölkerung
in diesem, unseren Land noch im warmen Federbett liegen und an den Weltfrieden
glauben, waren wir bestens gelaunt an den Instrumenten. Frisch, fromm,
fröhlich, frei. Auch der Parkplatz auf dem Gelände der ehemaligen Zeche
Westende gähnend leer! Nur Eure inkognito-Kapelle ist tüchtig an der Schüppe
und feilt an der Karriere. Leistung, Schweiß, Spaß, Glückseligkeit. Nach solidem
Anfang mit Kaffee (selbst gebraut vom inkognito-Bassisten) und Christstollen
(vom inkognito-Gitarristen aus Dresden importiert) hat es etwa 7 Minuten
gedauert, bis die erste (Betonung auf 'erste') Bierflasche geköpft wurde.
Wir sagen nicht von wem, aber diese sympathische Dame am Mikrofon wächst bei
'Whole lotta love' immer mehr über sich hinaus. Hammer. Richtig gut.
Vollgas. Das kann auf diesem Planeten sonst nur Robert Plant. Das Argument (dem
man absolut folgen konnte!) dieser westfälischen Kampfdrohne aus dem
Münsterland lautete, dass Kaffee den Wanst übersäuert und zu ungewollter
Perestaltik des Intestinums führt. Richtig! Um hier im Sinne der
Gesundheitsvorsorge basisch entgegenzuwirken, mussten ein paar Hopfen-Smoothies
ran. Der Bassist, der ja diesen kultivierten Blog nie liest, hat gleich
mitgemacht. Rennie (räumt den Magen auf) konnten wir nämlich auf die Schnelle
nicht besorgen. Man will es nicht glauben, aber 'Best of You' funzt immer
besser. Wahrscheinlich weil der Drummer Christstollen mit lecker Orangeat und
Zitronat essen musste! Sollte ja eigentlich Brötchen geben. Und weiß der liebe
Gott, was Dirk uns heimlich in den Kaffee gemischt hat! Der Halunke. Unsere new
kids on the block, so zum Beispiel 'Sympathy for the devil' oder 'Hells bells' wurden
kurz angespielt und vom inkognito-Betriebsrat einstimmig für gut und
ausbaufähig befunden. Noch mal ein kurzer, geistiger Exkurs zurück zu den
Hopfen-Smoothies: die fehlen zwar jetzt im inkognito-Kühlschrank, dafür ist der
jetzt mit edlem Champagner von René Chardonnet bestückt, den der
inkognito-Drummer aus seinen bescheidenen Deputaten abgezweigt hat. Diese
schmackhafte Pulle wird volles Brett am 3. Januar zur Neujahrsprobe geköpft!
Der Drummer ist heute übrigens im ersten, selbst gehäkelten inkognito-OEM-T-Shirt
der Band-Geschichte aufgelaufen, das in 100 Jahren Sammlerwert haben wird.
Vielleicht. Letzte Probe Eurer sympathischen inkognito-Kapelle ist aber ersma
am 30. Dezember im Jahr des Herrn pünktlich um 09.30 Uhr!
22. Dezember 2016
Weihnachtsprobe mit einem
ordentlichen Primitivo, den der Drummer aus seinem exquisiten Weinschrank
mitgebracht hat. Der Tropfen war so gut, der wollte gar nich' aus'm Glas raus.
Irgendwann in 30 Jahren werden wir uns wohlwollend an die Alkoholgelage im
inkognito-Proberaum erinnern und dass diese uns weder in die Irrenanstalt, noch
in die Notaufnahme oder die Entziehungsanstalt gebracht haben! Und wir werden
diese Exzesse weniger mit schamhafter Reue, sondern mit wehmütiger Nostalgie
betrachten. Die beste Zeit unseres Lebens ist nämlich genau jetzt. So. Und
Schokolade gab es auch. Arische Weihnachtsmänner aus weißer Schokolade mit
blauen Augen aus dem christlichen Abendland, die Tanja für ihre
Lieblingsmänners erworben hat. Olaf hat ein paar Anmachtricks von letzter Woche
in die Tat umgesetzt und Tanja zum Kniefall animiert. Ts. Dann noch mal das
Glas auf den Jahrestag des Musikalischen Direktors Dirk gehoben. Erfolgreich
musiziert haben wir auch. 'Best of You' wird noch mal der alltime favorite
Lieblingssong vom Drummer. Nächste Probe mit Frühstück um 10.30 hours CET am
28. Dezember. Getz ersma fett Weihnachten! Wir leben ja hier in einem
christlichen, kultivierten und friedlichen Land, in dem sich jeder nach seiner
Anschauung frei entfalten darf. Haben vielleicht einige von unseren Gästen aus
dem Morgenland falsch verstanden?
08. Dezember 2016
Andere Bands rauchen
billiges Gras oder kauen Magic Mushrooms, die im Koffer zwischen feuchter
Badehose und schimmeligen Badeschlappen von Koh Samui eingeschleust wurden,
aber Eure inkognito-Kapelle konsumiert standesgemäß und solide englisches Bier,
das der Drummer offiziell aus dem Vereinigtem Königreich importiert hat und
welches dort von angelsächsischen Bier-Manufakturen mit geheimen Ingredienzien
versetzt wurde. Ein Hoch auf die britische Braukunst und die Chemie-Industrie!
Niemand von uns braucht jetzt noch irgendeine keimige Impfung. Ansonsten eine
Probe nach unserem Geschmack! Alkohol und schmutzige Witze, die von unserer
westfälischen Frohnatur mit ansteckendem Lachen frivol quittiert wurden. Und
heimliches Liebesgeflüster und 'keine Geheimnisse in der Band'! Und laute
Musik! Olafs Klampfen wurden heute mit dem Motto 'lauter geht immer, denn
leise ist kaputt' richtig rangenommen. Und die Männers der Band haben von Tanja
die neuesten Anmachtricks gelernt. Jetzt, mit 50, im besten Alter, wissen wir
endlich, wie’s geht. Wird nächste Woche im Büro gleich live in die Tat
umgesetzt. Und die neue Direktive unseres Musikalischen Direktors Dirk lautet
nun, dass 'Best of You' ab sofort am Anfang jeder Probe gespielt wird. Zack.
Dann haben wir es wenigstens hinter uns. Wunderbar, wenn der Schmerz nachlässt.
Der Drummer mag ja keine Songs, die schneller als der Puls gehen, aber es hat
ja wie immer keine Sau zugehört. Fazit: wir hatten heute dennoch tüchtig Spaß!
Wir sind nämlich 'ne ganz hotte Kapelle 9000. Die Weihnachtsprobe Eurer
Band ist am 22. Dezember - mit tüchtig Rotwein versteht sich. Und der Bandpoet
schenkt dem Bassisten 5 Mark und 'ne Kiste Wein, wenn der Sack endlich mal den
Blog liest.
01. Dezember 2016
Schon sehr angenehm, wenn
man in einer Kapelle mit arrivierten und solventen Herrschaften musiziert. Der
Proberaum ist dank Alzheimer schon tagelang vorgewärmt – jemand der Männers hat
bei der letzten Probe nämlich höflicherweise vergessen, die inkognito-Heating
auszustellen. Und Tanja träumt immer noch von einer Nacht im Proberaum mit
ihren Lieblingsmännern, muss sich am Wochenende auf mehreren Gelagen aber erst
mal Mut antrinken. Und der Drummer braucht bald mal 'ne Doppelstunde beim
Psychologen, wenn weiterhin 'Best of You' gespielt werden muss. Jetzt ersma
Wochenende! 24. November 2016 Keinerlei Vorkommnisse oder wilde Sachen, von
denen der Bandchronist berichten müsste.
17. November 2016
Alter. Was ist mit unserer
Welt los? Brexit, Erdogan und jetzt Trump. Political correctness, Anstand und
Feingefühl adé. Aber immerhin die allerschrägste Frise vom ganzen Globus. Nur
noch Irre am Start. Die Welt am Randes des Wahnsinns. Kurz vor dem ultimativen
Absturz. Aber Eure inkognito-Kapelle hat weiterhin Bodenhaftung und hält wacker
und solide am alten Motto „It is never too late to become a rockstar“ fest!
Also ham wir heute Abend fetten Rock'n'Roll gemacht und mehrere Flaschen
Gerstensaft auf den Weltfrieden getrunken. Während drei Mitglieder der Kapelle
ungemein zugeschlagen haben, hat sich der Drummer schüchtern mit einem kleinen
Fläschchen vornehm zurückgehalten. Aber auch bei uns wiederholt sich die
Geschichte: manche Songs funzen immer wieder unerhört gut. Andere wollen nicht
so wie wir. Novum des heutigen Abends: ‚Message in a bottle‘ hat vom Timing her
mal halbwegs gut geklappt. Aber wenn man mal genauer hinhört, liegt im
Konkreten der Schund. Aber in der Vorstellung, im Wahn, dort wohnt das
Großartige, das Transzendente, das immerwährende Schöne. Tanja war von der
Probe am folgenden Morgen noch so elektrisiert, dass sie erstmal ihr Samsung
unter den ICE geworfen hat. Immer was Neues mit dieser Frau. Next appointment
on 24/11. Da gönnen wir uns ersma ein paar fancy Hopfensmoothies und
schauen wie die Welt dann ausschaut!
26. Oktober 2016
Während wir tüchtig an der
Welttournée feilen, klopft es plötzlich an der inkognito-Tür. Ein unrasierter
Mittfünfziger steht im Türrahmen. Wir vermuten sofort einen getarnten
Talentscout mit Plattenvertrag in der Tasche. Anscheinend hat er schon die
ganze Zeit an der Tür gelauscht. Er kommt sogar zweimal vorbei, aber ohne
Vertrag, Stretch-Limo, Koks und Bargeld. Scheiße, was soll das? Gerade heute
haben wir doch gespielt wie junge Götter. Die Flammen unseres musikalischen
Feuers loderten bis unter die Decke. Künstlerische Ergüsse bis zum Exzess. Und
dann noch ein richtiges Drama! Die Lampe im inkognito-Kühlschrank ist defekt,
wir können das Bier nur noch ertasten. Nix als Pech heute.
24. Oktober 2016
Dunkel, verlassen, trostlos.
Schwarze Schatten. Die Ruine der ehemaligen Zeche Westende schläft. Dunkle
Tropfen füllen die schwarzen Pfützen. Müll liegt rum, Graffiti an den Wänden.
Glühende Schlacke färbt den abendlichen Himmel kurz orange. Ein Ort voller
Schwermut und Romantik. Kaum noch jemand erinnert sich daran, wie hier
Jahrzehnte lang malocht wurde. Nur gedämpft klingen schräge Töne aus den
Proberäumen. Aber unser Abend beginnt verheißungsvoll. Tanja hat ihren
Lieblingsmännern köstliches Trappistes Rochefort mit satten 11.3 PS aus Belgien
mitgebracht. Die Spiele können beginnen. Ein paar Songs klappen nicht, die
üblichen Schuldzuweisungen werden zärtlich ausgetauscht. Dirk und Olaf haben
sich vor der Probe garantiert abgesprochen, dass wie immer der Drummer schuld
sein soll! Egal. Dafür gelingt uns spontan ein lässiges outro bei ‚Simple Man‘!
Hätten die Burschen von Lynyrd Skynyrd nicht besser gemacht! Und ‚wake up‘ von
Mad Season wird noch der fette psychodelic Burner. Ansonsten drehten sich die
Gespräche um Matratzen und laszive Damenbekleidung. Und am Freitag steht uns
ein Betriebsausflug zur renommierten John Silver Band bevor. Tanja ist schon
ganz elektrisch, da deren Gitarrist Ralf C. aus D. ja ausschaut wie Dave Grohl
von den Foo Fighters. Zur Beruhigung haben wir sie erst mal im Proberaum von
Bornarebel deponiert.
17. Oktober 2016
Tanja steht verschnupft,
aber patriotisch gewandet am Mikro. Rote Stupsnase, güldener Umhang, schwarze
Obelisken. Die inkognito-Stahlwerkslampe umkränzt das kunstreich geflochtene
Keratin-Diadem mit einer silber strahlenden Korona, während Dirk und Olaf ihr
zu Füßen liegen und die Technik richten. Husten mit Hall und Delay. Wir hauen
ein paar Songs raus, lassen dann aber die Zeche Westende im nächtlichen Dunkel
zurück. Auch nach Jahrzehnten des Stillstands haucht sie immer noch ihren Atem
aus. Schmutziges Efeu rankt an rostigen Trägern und Rohrleitungen hoch. Verfall
und Niedergang. Alles wird anders. Nichts bleibt wie es ist. Der Drummer hat
für dieses Jahr schon sein kurzes Beinkleid abgelegt, dafür aber seine neuen,
blauen Schallplatten-Boxershorts am Mann. Nächste Probe in alter Frische am 20.
Oktober!
26. September 2016
Die Sonne über dem
spätsommerlichen Ruhrpott versinkt hinter den Schwefelschwaden, die vom
Oxygen-Stahlwerk herüber wehen und sich über die Ruinen legen. Der Parkplatz am
Kompressorenhaus ist gerammelt voll, alle Bands feilen wild an ihren Karrieren.
Nachdem wir jedoch unsere erste Version ever von Mad Seasons ‚Wake Up‘
raushauen, plötzlich ein fluchtartiger Exodus. Keine Sau mehr auf dem
Parkplatz. Selbst die Stahlwerkskatzen sind weg. Dabei gefielen uns als
Nachwuchs-Grungeband unsere ersten Gehversuche des neuen Songs recht gut… War
wirklich nicht schlecht. Wird noch ein knallermäßiger Song. Auf jeden Fall ist
unser Vorrat an Drogen einer zackigen Grungeband würdig. Die Bierkästen stapeln
sich an der Wand, der Kühlschrank ist voll, jede Menge Tabakkrümel auf dem
Boden und manchmal weht ein wenig Marihuana der Nachbarbands durch den Türspalt!
19. September 2016
Die Eingangsstufen zum
Kompressorenhaus der ehemaligen Zeche Westende sind von den schweren,
ungezählten Tritten zahlloser Malocher abgewetzt, die sich im Schatten der
Schlote tapfer zur Schicht geschleppt haben. Heute Abend sitzt eine fesche
Blondine mit wallender Mähne auf den ausgetretenen Treppenstufen. Wie eine
Gladiatorin der Neuzeit wartet sie auf ihre wackeren Mitstreiter. Auf ihrem
flammend roten Streitwagen prangt das stolze Wappenschild D-RS: Deutschlands
rassigste Sünderin. Und tatsächlich. Neben ihr steht schon der Gerstensaft
griffbereit. Die Spiele können beginnen. Panem et circenses. Auf 3 köpfen wir
gekonnt und voll im Takt den Ploppverschluss der Flaschen. Wenn die
Taktsicherheit bei den Songs auch mal so gut klappen würde! Denn an einigen
Stellen lief‘s heute ein wenig unrund, auch bei Songs, die sonst eigentlich gut
funzen. Sack und Asche. Wir müssen mehr üben und für die Lockerheit
wahrscheinlich auch mehr Ploppverschlüsse öffnen. Nächste Probe aber erst am 26.
September. Da wollen wir uns mal an ‚Wake Up‘ von Mad Season ran wagen. Und die
vier freien Radikalen Eurer sympathischen inkognito-Kapelle planen auch eine
Neuauflage der inkognito-Grillung. Wahrscheinlich im Mai/Juno 2017. Und
wahrscheinlich nicht im Proberaum, aber wahrscheinlich auch nicht in der
Esprit-Arena. Termin und Location folgen.
13. September 2016
Der schwarze Nachthimmel
drückt seine schwere, dunkle Hitze auf die ehemalige Zeche Westende. Feucht und
bleiern drückt sie alles nieder. Die rostigen Stahlträger und Rohrleitungen des
einstigen Hüttenwerks ächzen, so, als wenn die Feuer der alten Hochöfen noch
nicht erloschen wären. Keine Abkühlung in Sicht. Selbst unserer Fledermaus ist
es zu hot. Da im Blog nicht mehr erwähnt werden darf, dass der Schweiß knietief
im BH steht, halten wir für heute vornehm und distinguiert fest, dass Tanja
ganz wunderbar und damenhaft transpiriert. Wir Männer schwitzen einfach nur.
Überall Feuchtgebiete. Dirk zum ersten Mal seit Bestehen der inkognito-Kapelle
im lässigen Piraten-Look mit cut off Beach-Trousers und funky Flip-Flops! Bei
Olaf hat die Hitze eine reinigende und läuternde Wirkung – freimütig gibt er
endlich einen Fehler nach dem anderen zu. Geht doch! Es kann ja auch nicht
immer dem arme Mann am Schlagzeug an allem Schuld dran sein, Freunde. Mucke
gemacht haben wir nämlich auch. Einiges klappt wie immer unerhört formidabel
und bonfortionös, anderes weniger, manches gar nicht. Liegt aber nur an den
ungesunden Temperaturen. Einzige Lösung: wir müssen aus Gründen der
Gesundheitsvorsorge einfach mehr eisgekühlte Gerstensaftkaltschale zu uns
nehmen, bevor wir dehydrieren und Gefahr laufen, im Proberaum zu
kollabieren! Nächste Probe in kurzer Hose am 19. September. Und
besten Dank an die benachbarten Bands - die WCs sehen nach wie vor besser aus
als jemals zuvor.
06. September 2016
Während unser Dagmar von den
Stone Faces in London mit Peter Green von Fleetwood Mac auftritt und Tanja ihre
Karriere mit Stay Tuned (www.staytuned-band.de) voranpeitscht, übt die inkognito-Kapelle
einsam, schüchtern und scheu in Luxuszelle 409 die altbekannten Songs. Unsere
Edellampe baumelt von der Decke und verströmt gelbliches, fahles Licht, der
alte Kühlschrank ist voll und brummt, der Teppich ist fleckig. Niemand hat
Fußpilz. Der Sound im Proberaum ist unerhört gut. Wir sind glücklich. Und
'Simple Man' von Lynyrd Skynyrd hauen wir nach den ersten Gehversuchen schon
bretthart weg. Der Schweiß steht knietief im BH, die Luftfeuchte im Proberaum
ist am oberen Pegel. René von nebenan wagt sich einfach, unsere mördermäßige
Creep-Version von Radiohead zu spielen. Ts, der covert uns einfach so, die Sau.
Da mussten wir ersma gegenhalten und dem Kollegen zeigen, wo der Frosch die
Locken hat. Und als hätten wir mit 'Raindance Maggie' und 'Best of You' nicht
schon genug auf dem Schirm, das nicht ordentlich läuft, haben Olaf und Dirk
einfach 'Wake Up' von Mad Season in den Ring geworfen. Wir mutieren noch zur
Post-Grunge-Band. Das artet doch noch alles in Stress aus, Freunde. Tanja war
so fertig, dass sie den ganzen Abend keinen Gerstensaft angerührt hat, sondern
auf alkfreies Bier umgestiegen ist. Kein gutes Zeichen.
18. August 2016
Was für ein brodelnder
Hexenkessel aus Schweiß, Alkohol und Emotionen nach fünf Wochen Abstinenz. Olaf
hat eigenes zur Wiedersehensparty köstliches Bombardier Bang On-Beer aus dem
Vereinigten Königreich importiert, wo sich einem nach drei Schlucken schon
tüchtig und nachhaltig der Schädel dreht. Alter. Der Schlagzeuger musste erst
mal (großer Verstoß gegen die Proberaum-Etikette!) einen Liter Wasser trinken,
damit er wieder klar kam und nicht vom Schutzmann aufgegriffen wird. Und damit
der Manager vom Plattenlabel uns nicht nur hören, sondern auch sehen kann,
haben wir ersma wacker und streifenfrei die Fenster geputzt. Kurze
Schrecksekunde, als Tanja mit ihren glatten Stiletto-Kufen auf unserem lasziv
roten Teppich ausrutscht und sich fast die verführerisch funkelnden
Svarovski-Steine vom Victoria Secret Luxus-BH abschrappt. Uff. Olaf wollte als
Ingenieur kurz den rückseitig angebrachten Zwei-Sekunden-Schnellöffner auf
seine Funktionsfähigkeit kontrollieren, während Dirk und der Drummer vorne
beidseitig assistiert hätten. Nur aus Sicherheitsgründen, versteht sich. Aber
das wir arrivierten Herren immer weniger bei Tanja punkten können, sieht man
daran, dass unsere Frau am Mikro sich mitten in der Nacht von einem Toyboy
abholen lässt. Hmm. Musik gemacht haben wir übrigens auch, was hier und da
sogar ganz gut funktioniert hat. Und während Donald Trump gerade von den Geheimdiensten
gebrieft wird, erhalten wir ein umfassendes und abendlanges speed briefing von
den Stone Faces. Jetzt sind wir wieder voll auf Ballhöhe. Nächste Probe am 6.
September mit Lynyrd Skynyrd und den Red Hot Chilli Peppers.
12. Juli 2016
Tanja, mit zerrissener Hose,
noch leicht angeschlagen vom wilden Vorabend, trotzdem aber auch heute wieder
voll leistungsfähig, indem erst mal eine fette Kanne köstlicher
Rotkäppchen-Puffbrause auf die Mitte 30 geköpft wurde. Stilvoll im
Plastikbecher, versteht sich. Danach Bescherung. Und ein paar Songs rausgehauen
haben wir auch. Eure sympathische inkognito-Kapelle zieht sich jetzt aber in
den Sommerurlaub zurück. Während Dirk in deutschen Landen gewohnt züchtig einen
Radurlaub zwecks Leibesertüchtigung durchführt, plant Olaf im Vereinigten
Königreich einen Besuch bei der Queen, Boris Johnson oder bei Paul Gascoigne.
Der Drummer weilt am Atlantik zwecks Erprobung neuer Weine. Tanjas Urlaubspläne
sind wie die Frau selbst nebulös, wir befürchten das Schlimmste. Auf jeden Fall
werden die Geschichten und Erlebnisse abstrus. Aber die Beach Rule Number One
lautet: wer nackt baden geht, braucht keine Bikinifigur! Nächste Probe am 18.
August, dann mit den abenteuerlichsten Urlaubsberichten! In dem Sinne, bleibt
anständig und kommt gesund durch den Sommer.
22. Juni 2016
Die beiden Männer von der
Rhythmus-Abteilung lassen sich auf der Fahrt zum Proberaum von Tanjas
betörendem Duft berauschen. Der Mann an der Gitarre, ebenfalls auf dem Weg zum
Proberaum, träumt währenddessen vom prall gefüllten inkognito-Kühlschrank.
Alles deutete also auf einen rauschhaften Abend hin. Und tatsächlich. Während
Tanja mit ihren nachtschwarzen Geisha-Schuhen, farblich passend zum
rattenscharf-frivolen Baby-Doll-Kleidchen am Mikro steht, drehen sich die
Gespräche schon in die notorische Richtung. Tanja, Olaf und Dirk wollen nämlich
während einer nächtlichen Probe mit tüchtig Alkohol in ein und denselben
Schlafsack schlüpfen! Ha, der Drummer lehnt so was ja allein schon aus
religiösen Gründen heraus ab und sollte stattdessen nur die Ohrstöpsel
besorgen. Man darf also gespannt sein. Der inkognito-Chronist wird hautnah
davon berichten! Ansonsten gab es heute eine pädagogisch wertvolle Analyse von
'Best of you', nachdem es der Drummer, genau wie bei 'Sirens' und 'Alive',
nicht geschafft hat, auch diesen Song von der Setlist zu eliminieren. Aber
'Cold Desert' - ein monstermäßiger Traum, Freunde! Kurz noch 'Wanton
Song' mit Jon Bonham-Ausraster rausgehauen, gefolgt vom obligatorischen 'Song
2' und ab zum Bahnhof. Aber Obacht, Fans & Friends: der MÜV (Musikalischer
Überwachungsverein) lauert überall: aus dem Kofferraum piepst plötzlich Dirks
Metronom und entlarvt, wie schräg selbst Profi Dominic Miller spielt. Ts.
Nächste Probe in diesem Sommer am 6. Juli, vor der langen
inkognito-Sommerpause. Und angeblich sollen die Gummistiefel wieder sauber
sein.
17. Juni 2016
Der Drummer, als Mann
einfacher Denkstruktur und im fortgeschrittenen Alter, hat doch heute
tatsächlich sein inkognito-Blog-Heftchen nicht am Mann gehabt! Trotz
nachlassender Memorierfähigkeit konnte er sich dennoch einige Dinge des
heutigen Abends merken… Rock'n'roll, Adrenalin, Rebellion war nach 5 Flaschen
Gerstensaft Tanjas' Motto des Abends. Der Drummer dachte aber eher an 'Freiheit
der Kunst'! Dirk hatte andere Pläne, denn sogleich zu Beginn der Probe kam die
klare Anordnung unseres Musikalischen Direktors, die Lernerfolge der letzten
Probe auch heute Abend effektiv abzurufen. Wie immer also nur Liebe nach
Leistung. Hat aber eigentlich ganz gut geklappt! Selbst 'Alive' und 'Sirens'
fügen sich langsam, während andere Songs wiederholt gut laufen und immer fetter
werden! 'Cold Desert' wird noch als beste psychodelic Coverversion ever in die
Rockhistorie eingehen! Die Kunst des Lebens besteht ja auch darin, eigene und
fremde Unvollkommenheit zu akzeptieren. Denn überall im Proberaum lauern die
Misstöne. Entweder ist die Batterie von Olafs Gitarre leer oder der Drummer
haut ewig daneben. Und wenn im Wald nur die schönsten Vögel singen dürfen,
wär's im Gehölz verdammt still. Tanja, unsere westfälische Rockerbraut, war ja
ganz authentisch beim Rock am Ring und hat bei wilden Partys in
feucht-schwitzigen Zelten unter Gewitterwolken Alkohol und sicherlich auch
Drogen zugesprochen und auch noch eifrig beim Oben-ohne-Schlamm-Catchen
mitgemacht. Die Gummistiefel der Mutter ihres sympathischen Arbeitskollegen
David stecken in Größe 38 immer noch ungeputzt in der Tüte, Fräulein! Aber der
Rest der Band war währenddessen wie immer ganz brav. Entweder haben wir unseren
Frauen artig beim Einkaufen geholfen oder aufmerksam die Biotonne
rausgeschoben. Nächste Probe Eurer hammerharten Rockband mit richtigen
Rockstars am 22. Juno!
31. Mai 2016
Der Abend ging gut los. Denn
schon im Auto wurden die ersten Bierflaschen geköpft. Ein verheißungsvoller
Abend also. Und tatsächlich! Die ersten Songs hatten sofort den richtigen
Groove, was von Tanja auch gleich wohlwollend im inkognito-Klassenbuch notiert
wurde. Zum ersten Mal klang selbst ‚Sirens‘ halbwegs so, als würde der Song
irgendwann noch mal ans Fliegen kommen. Dauert wohl noch ein paar Jahre, bis
unsere bislang noch beklagenswerte Version vorzeigbar wird, aber es scheint,
als wäre der Knoten geplatzt. Lag entweder daran, dass das Drumset heute
liebevoll mit WD-40 gewienert wurde oder dass Olaf endlich mal sportlich in
kurzer Hose aufgelaufen ist. Beine wie Roberto Agustín Trujillo Veracruz! Nach
vier guten Songs aber erst mal eine Zigarette, was von den Born a
rebel-Nachbarn gleich damit quittiert wurde, ob wir denn gewerkschaftlich
organisiert wären? Ts, natürlich nich! Olaf hat dann noch bei Dirk sein Recht
auf professionelle Manipulation eingefordert, als wieder mal jemand gesucht
wurde, dem man die Schuld in die Schuhe schieben konnte. Nächste Probe
irgendwann in den nächsten Wochen, denn Dirk geht in weißer Leinenhose und rosa
Poloshirt elegant und barfuß segeln, während Tanja sich irgendeiner
sympathischen, xenophilen Parallelgesellschaft von zehntausenden, ungewaschenen
Festivalbesuchern anschließt, die sich auf 'ner keimigen Wiese knietief
im Schlamm suhlen und im Dauersuff das einzige öffentliche WC demolieren. Das
ist wahrer Rock’n’Roll!
20. Mai 2016
Eine schwarze Katze huscht
an der alten, baufälligen Mauer entlang, die irgendwann noch eins der
Stahlwerksviecher oder einen Gitarristen unter sich begräbt. Erst mal ein paar
Bier, denn das gibt Kraft und Selbstvertrauen! Aber der Groove wollte heute
nicht so wie wir. Außer beim Solo von Cold Desert, das den ganzen Proberaum in
eine fette, psychodelic Stimmung getaucht hat. Tanja, unsere westfälische
Kampfdrohne, hat zwar wieder die Peitsche rausgeholt, aber die Muse wollte
einfach nich'. Am Ende der Probe steht ein fetter, bleicher Vollmond über dem
Stahlwerk und passt zur Stimmung des ausklingenden Abends. 'Gute, wahre, echte
Musik spiegelt die Abgründe und Frustrationen, die Leiden und Leidenschaften
der Menschen wider und hebt sie auf eine andere Ebene', wie unser Freund Yehudi
Menuhin mal an einem grauen Regentag richtig fest gestellt hat, wahrscheinlich
als auch ihn die Muse nicht küssen wollte. Jetzt erst mal eine Woche ohne Probe
zum Krafttanken. Am 31. Mai geht’s mit full speed ahead weiter!
17. Mai 2016
Stahlgraue Wolken über der
Zeche Westende, unangenehme 12 Grad, aber die Frisur hält. Katzenlady two – zum
Glück nicht im hautengen Catsuit – mästet unsere Stahlwerkskatzen. Dirk und
Olaf frisch vom Segeltörn zurück. Dirk von den Strapazen geplättet, Olaf mit
elegantem Jet Set-Sonnenbrand auf der Nasenspitze. Der Mann am Schlagzeug
ermattet vom Nichts-Tun am Pfingstwochenende. Tanja wie immer voller Tatendrang
sprühend. Immerhin stand ein harter und arbeitsreicher Abend bevor, denn ein
state-of-the-art Tascam-Aufnahmegerät ziert nun unseren Proberaum. Tanja hat
zwar kurz versucht, uns mit ihrem Besuch in der Bra-Bar in Vancouver
aufzumuntern, aber wir waren alle auf Leistung, Arbeit und Ergebnisse getrimmt.
Ein Abend voller Tüftelei mit zig Aufnahmen und mit dem schlichten Ergebnis,
dass wir eine bessere Gesangsanlage brauchen! Das klingt nach einer
Aufrüstungs-Spirale wie zu den besten Zeiten des kalten Krieges. Aber der Abend
endete versöhnlich mit einer unerhört mörder-fluffigen Version von Creep und
einer hocherotischen Darbietung von Cold Desert. Wow, shagadelic. Die Songs
haben noch nie so gut geklungen wie heute Abend! Und wenn für den European Song
Contest 2017 jemand für den letzten Platz gesucht wird – das bekämen wir auch
noch hin!
11. Mai 2016
Dirk und Christoph wie immer
in kurzer Tarnhose oder Jeans in schmuddelig-lässigem urban street look. Olaf
dagegen heute smart casual frisch und erfolgreich aus dem Büro und Tanja als
ewig wilder Kontrapunkt mit roten Kufen und sündhaft zerrissener Hose.
Weil wir nichts Besseres wussten, haben wir den Abend also eifrig dazu genutzt,
alle Songs der Reihe nach zu vergewaltigen und tüchtig zu verhunzen. Und auch
wenn Herbert Grönemeyer sich mit 60 eine schmucke Herzdame mit 28 gönnt,
bleiben wir drei Männers genügsam und halten unserer Tanja mit ca. Mitte 30 die
Treue. Ansonsten gab es bei Eurer sympathischen inkognito-Kapelle heute keine
weiteren Abgründe und Verfehlungen, die der Bandpoet hätte notieren müssen.
09. Mai 2016
Der Ruhrpott besticht ja
nicht nur durch seinen ganz eigenen Charme (siehe hier), sondern auch dadurch,
dass hier ausschließlich ehrliche Menschen leben. So kann unsere Chaosqueen
Tanja während der Probe ihre prall gefüllte Damen-Handtasche lustig vor dem
tüchtig frequentierten Haupteingang liegen lassen und am Ende ist noch alles
da! Es zeigt sich doch immer wieder, dass es mehr gute als schlechte Menschen
gibt. Den Inhalt der Handtasche werden wir im nächsten Blog entmystifizieren…
Und wir haben nicht nur den besten Proberaum zwischen Meiderich und Laar,
sondern auch 'ne Zelle ohne jegliches Ungeziefer. Männerschweiß, nackte Füße,
Zigarettenqualm und unser Geschrammel schlagen jeden Schädling gnadenlos in die
Flucht! Neben dem Novum übrigens, dass der Bandpoet die inkognito-Memoiren
neuerdings handschriftlich in ein schmuckes Moleskin-Heftchen einträgt, wird
als neuer Band-Trend auch Lüften und Rauchen zeitgleich betrieben. Und im
nächsten Blog wird entmystifiziert, warum Tanja einen Propeller unter‘m Rock
braucht.
03. Mai 2016
Viermal angenehm sonores
Ploppen in Zelle 409. Wir trinken auf die Gesundheit und gehen ersma eine
rauchen. Draußen scheint die Abendsonne auf tiefhängende Wolken, die blau-rot,
mit kalt gleißender Korona, über unserer Schachtanlage Westende stehen. Tanja,
zittert farblich passend im blau-roten Holzfäller-Hemd mit blau-roter
Gänsehaut, während wir vor dem Kompressorenhaus 'Wish you were here' lauschen,
das unsere Nachbarn Born a rebel gerade raushauen. Man könnte meinen, David
Gilmour wäre tatsächlich mit von der Partie. Wir jubilieren durch die schräg
stehenden WC-Milchglasscheiben und ziehen uns in unsere Gemächer zurück. Die
Sonne über dem Ruhrpott glitzert nur noch verschämt durch die alten
Rohrleitungen und wir wollen uns nun mit selbst gemachter inkognito-Mucke
einheizen. Dirk rückt behutsam den Papst Franziskus-Sticker auf seiner Kombo
zurecht. Olaf fummelt versonnen an seiner Gitarre rum. Tanja drapiert ihr Bier
im Flaschenhalter, der in Griffweite am Mikroständer hängt. Christoph pustet
Staubflöckchen von seinem Drumset, die in der Stille unserer Luxuszelle durch
die letzten Sonnenstrahlen schweben. Ach ja, die Musik. Musik kann erschüttern,
Emotionen und Verzückungen hervorrufen, sogar Ekstase bewirken oder einen neuen
Blick auf die Sicht der Dinge eröffnen. Und nur die Musik vermittelt uns das
Gefühl der Verbundenheit mit einem anderen menschlichen Geist, mit allem, was
diesen schrägen Geist ausmacht, mit seinen Schwächen und seiner Größe,
seinen Unvollkommenheiten, seinen fixen Ideen, seinen Verfehlungen und
Abgründen. Die Musik erlaubt uns, mit dem Geist eines Toten in Verbindung zu
treten, auf surreale, geisterhafte Weise. So zum Beispiel mit John Bonham, der
ja einen recht vertrackten Drumgroove bei 'Ramble On' gespielt hat. Und wie in
jeder Band der Welt, fristet der Drummer auch bei inkognito ein
menschenunwürdiges Dasein. So wurde wieder mal behauptet, der
inkognito-Schlagzeuger habe 'Ramble On' zu schnell gespielt. Ha! Von wegen! Nö.
Alles richtig, nachdem wir der Originalversion auf Tanjas Handy lauschen
konnten. Tja, da musst Du nur ein bisschen doof aussehen, schon hacken auf alle
auf Dir rum! Egal, denn plötzlich drang 'Cortez the killer' vom benachbarten
Proberaum herüber, wo René ein fettes Solo nach dem anderen aus der Klampfe
gezaubert hat, so als stünde Warren Haynes persönlich im Proberaum nebenan.
Ganz famos! Born a rebel sind sogar schon soweit, dass die ohne Drummer
auskommen... Nächste Probe in alter Frische am 10. Mai. Da gründen wir erst mal
einen Betriebsrat, Freunde!
28. April 2016
Donnerschlag aber auch!
Seltsame Sitten im Proberaum. Plötzlich trinken alle Earl Grey. Außer natürlich
der Mann am Schlagzeug. Ts. Nächster Donnerschlag! Tanja, die sich ja vor einem
Jahr bei uns als 'Mitte 30' vorgestellt hat, wird am 1. Juli schon 40. Entweder
falsch gerechnet oder hoher Verschleiß durch uns. Weiterer Donnerschlag! Unser
Mann am Bass liest nie den bandeigenen inkognito-Blog, den eigentlich jeder
kultivierte und sympathische Mensch von Welt, so wie zum Beispiel Ralf Esser
von der John Silver Band, vor dem Schlafengehen ausgiebig studiert. Da kann man
nämlich nachlesen, dass wir irgendwann in den nächsten Monaten eine Neuauflage
unserer beliebten inkognito-Grillung raushauen. Wie und wo das ablaufen wird, steht
demnächst im Kulturteil der FAZ oder halt auf dieser webpage. Und Dieter von
den Stones Faces hat ein neues Schlagzeug im eleganten Farbton
metallic-puff-rot. Hochglanz und Glitzer versteht sich. Hatten wir am 20. April
nicht gesagt, im Himmel wird gerade eine fette Kapelle zusammengestellt und die
suchen noch einen Schlagzeuger!? Jetzt sitzt doch tatsächlich der Tote
Hosen-Drummer zur rechten Gottes. Aber Eure sympathische inkognito-Kapelle
verschanzt sich wacker im Proberaum! Und so haben wir auch heute tüchtig und
lebenslustig auf die Brause gehauen. Aber semper idem und suum cuique. Die
Songs, die bislang nicht wollten, wollten auch heute nicht. Aber man kann ja
die Muse nich‘ am Knöchel in den Proberaum zerren. Dennoch scheint es, dass
sich 'Best of You' so langsam sortiert. Im Dezember 2024 könnte es dann
klappen. Jetzt ersma Wochenende, Freunde! Wer hier einen Rechtschreibfehler
findet, darf ihn behalten. :-)
20. April 2016
Es scheint, dass unser
göttlicher Sportsfreund im Himmel sich eine fette Kapelle zusammenstellt,
nachdem Bowie, Cicero, Hugo Strasser und Prince zurückbeordert wurden.
Hoffentlich brauchen die keinen Schlagzeuger! Egal, wir machen weiter bis der
Sensenmann kommt. Und so standen am 20. April bei Eurer sympathischen
inkognito-Kapelle alle Zeichen auf ‚shoot your weapons all at once‘. Wir haben
mit voller Lebensenergie aus allen Rohren gefeuert. Die frühsommerliche Sonne
tauchte die alten Überreste unserer Zeche Westende in goldenes, lebensfrohes
Licht. Tanja war voller Tatendrang und heiß wie immer. Wir Jungs waren gut
drauf. Das Bier mundete heute besonders vorzüglich. Alle Mann also tüchtig auf
Krawall gebürstet. Lebensfreude pur. Und tatsächlich: heute lief’s geschmierter
als ein stromlinienförmiges Zäpfchen mit WD-40! Die Songs fluppten 1a.
Parabellum full speed ahead. Der Proberaum hat gekocht. Wir mussten bei offenem
Fenster spielen, damit der Kessel nicht explodiert und konnten so Ruhrort und
Meiderich beschallen. Niemand ist geflohen und auch die Polizei wurde nicht
eingeschaltet. Wenn das nicht Beweis genug für den gelungenen Abend war, hat
unser Musikalischer Direktor Dirk sogar on top noch ein Lob ausgesprochen. Zwar
leise und verschämt, aber wir haben es alle gehört! Ha! Und danke an die
Nachbarn, die die WCs geschrubbt haben! Ein erfolgreicher Abend also. Und was
gibt es Schöneres, als nach einer lauten Probe glückselig mit Ohrfiepen im Bett
zu liegen?
12. April 2016
Die Ruine der ehemaligen
Zeche Westende ist surreal in schwarzen Regen getaucht. Dunkle Tropfen fallen
schwer von den Rohrleitungen. Dumpfe Geräusche wehen vom Stahlwerk herüber.
Fahles Licht flackert aus kaputten Neonröhren und taucht die Szene in gespenstische
Schatten, die sich zuckend an den alten, nassen Mauern widerspiegeln. Auch die
heutige Probe in Luxuszelle 409, nach Wochen musikalischer Enthaltsamkeit, war
gespenstisch gut bis gespenstisch verbesserungswürdig. Die ersten fünf Songs
liefen geisterhaft lässig, während an anderen Songs noch gefeilt werden muss.
Black, Whole lotta love und Cold Desert haben wir besser rausgehauen als jemals
zuvor. Das sind unsere all time psychodelic Burner-Songs! Bei Whole lotta love
hatte Olaf erneut bemängelt, der Drummer habe sich zum wiederholten Male
verzählt – war aber nicht so! Wir engagieren ab sofort eine unparteiische
Mitarbeiterin, die bis 6 zählen kann und weiß, wo die 1 ist! Und bei Wanton
Song soll der Drummer wieder zu schnell gespielt haben. Auch eine fürchterbare
Verleumdung! War nämlich wie immer alles richtig, nachdem wir auf Dirks iPad
das Original gehört haben! Der Mann am Drumset ist übrigens kein
wahnwitziger und arbeitssuchender Stuntman, der sich rund um die Uhr mit
Paradiddles, licks oder fills beschäftigen kann. Außerplanmäßige Dinge im
Proberaum empfinden wir alle aber immer als große Freude, weil sie zu einer
Explosion an Kreativität oder Schimpfkanonaden oder zu einer Nikotinpause
führen. Wo wir schon beim Schimpfen sind: während Tanja und Christoph sich im
wohlverdienten Urlaub von den Probestrapazen erholen mussten, haben sich Olaf
und Dirk zur Fine-Tuning-Probe getroffen und heimlich geübt. Die Tabakkrümel
auf dem Teppich, den der Schlagzeuger vorher mit Teppichschaum gereinigt hat,
haben die Burschen wieder mal überführt. Ha! Und im Proberaum geraucht haben
sie wahrscheinlich auch. Doppelt erwischt! Äußerst gespenstisch war aber, dass
Dirk heute kein Bier gelenzt hat. Da müssen wir bei der nächsten Probe mal
nachhaken…
09. März 2016
Wir werden noch mal berühmt!
Nicht nur, dass wir eine hochdotierte Anfrage für eine 90 Jahr-Feier in
Düsseldorf haben, der Drummer ein Büchlein für seine Memoiren geschonken
bekommen hat, nein, Luxus-Groupie Dolly Buster hat ihm bei Edeka Zurheide in
Düsseldorf-Benrath aufgelauert und ihm einfach ihre Oberweite entgegen gereckt.
Unerhört, aber die Frau hat Musikgeschmack! Trotz allem Vorschuss-Ruhm heute
wieder eine Arbeitsprobe auf dem kalten Boden der nackten Tatsachen, nachdem
wir ein paar Tage nicht geprobt haben. Manches geht, manches nich, manches gar
nich. Aber plötzlich wurde es richtig ernst. Tanja und Dirk nehmen wie auf
Kommando die Mütze ab. Ein Zeichen. Das ganze Set sollte gespielt werden! Und
es kam, was kommen musste: Alive und Sirens von Pearl Jam standen auf dem
Programm. Da gab es keine Gnade. Trotz Schlagfertigkeit und Wortwitz fiel dem
Drummer keine Ausrede ein. Also Sprung ins eiskalte Wasser. Hm. Nach dem
dritten Mal konnten wir uns, mit viel Wohlwollen, halbwegs über die Runde
retten. Olaf, als Mann von Welt, fand es sogar gut! Aber wo Schatten ist, muss
doch auch irgendwo ein kleines, schüchternes Lichtlein versteckt sein. Richtig!
'Cold desert' wird immer besser. Da könnt Ihr schon mal die Feuerzeuge
rausholen und getragene Schlüpfer sammeln, Freunde! Der Song grooved schon
genauso gut wie mittlerweile 'How you remind me' oder 'Whole lotta love'! Da
kommen selbst unsere Freunde und Nachbarn von Meiderich Gefühlsecht trotz ihrer
potenten Lautstärke nicht ran. Wichtigste Erkenntnis des Abends: Keiner in der
inkognito-Kapelle braucht einen BH. Alles steht noch wie 'ne 1. Jetzt erst mal
4 Wochen Abstinenz. Alle sind auf Achse, an der Schüppe oder im Orbit am
Kreisen dran. Vorfreude und Enthaltsamkeit also bis zum 12. April!
25. Februar 2016
Das ist doch wahre Liebe.
Tanja schleppt sich mit einer äußerst seltenen und gänzlich unerforschten Form
einer ungeheuerlich fürchterbaren Erkältung Richtung Proberaum. Es zieht sie
dermaßen zu ihren inkognito-Männern, dass sie vor dem Duisburger Bahnhof fast
noch einen Kleinwagen unter sich begräbt. Im Proberaum wie immer volle Leistung
am Mikro. Die westfälische Stupsnase mit dem lasziven Eisenring rot wie ein
rösiger Pavianhintern, der inkognito-Teppich voller zugerotzter Tempotücher.
Eine Hand am Mikroständer, in der anderen eine Gerstensaftkaltschale gegen die
Erkältung. Die ganze Leistung geht volles Brett in den Gesang. Full speed
ahead. Manche Künstler brauchen hinter der Bühne ein Sauerstoffzelt. Aber nicht
unsere Lady T.! Trotz Schnupfen volles Gebläse. Tanja braucht nur Dirks
helfende Hand beim Öffnen von Bierflasche Nummer 5, da die Kraft nach
kompletter gesanglicher Verausgabung nicht mehr reicht. Olaf beschwert sich
derweil, da Dirk nur noch an seinem heiligen Glockenklang-Gerät rumfummelt und er
dem Ding neuerdings höchst abenteuerliche Geräusche entlockt. Und wenn nicht,
dann macht Kapellmeister D. Kreuzfahrten mit seinem quietschenden Drehstuhl.
Ansonsten wie immer Gespräche über Geld, Macht, Drogen, Süchte, Verfehlungen
und Abgründe, was der Drummer ja bekanntlich allein schon aus religiösen
Gründen ablehnt. Aber, Obacht, Hausfrau. Musik gemacht haben wir auch. ‚Cold
Desert‘, das wir mindestens fünfmal in verschieden guten und besseren Versionen
gespielt haben, wird noch ein richtig fetter Burner. Jesus don't love me, no one ever carried my load. Tiefe,
melancholische Töne wabern besänftigend durch das Dunkel des Proberaums,
wärmend wie ein alter Pullover. Ende der Probe. Die Vibrationen hallen noch
nach. Letzter Staub im Flur fällt immer noch von den Wänden und segelt langsam
zu Boden. Wo er still liegen bleibt.
23. Februar 2016
Nostradamus schon hat
gesagt, der dritte Weltkrieg wird zwischen den Religionen stattfinden. Dirk,
unsere Kampfmaschine am Bass, hat zu dem Zweck schon mal tüchtig aufgerüstet.
Amtliches und fettes Equipment von Glockenklang aus dem christlichen Abendland.
Allah ist groß, aber unser Sound auch! Dirks grimmiger und angriffslustiger
Bass lässt die Wände unserer Sound-Moschee erzittern. Da flattert die Burka und
der muselmanische Schlüpfer. Ab sofort gibt es nur noch Vollkontakt- Kickboxen
am Bass! Olafs Kunstgriffe an der Gitarre wie immer schulmeisterlich und erste
Sahne. Die Soli schraubten sich virtuos bis unter die jungfräulich weiße Decke.
Tanja gewohnt mit Kampfstiefeln hinterm Mikro, aber als friedfertiger
Kontrapunkt eine Flower-Power-Schürze mit Woodstock-Muster. Am Drumset lief es
heute nicht rund. Erstens ist Vollmond und zweitens kann man die Muse ja nich
einfach am Knöchel in den Proberaum schleifen! Aber am Donnerstag bekommt die
Muse einen feuchten Zungenkuss. Ob sie will oder nicht! Wir hauen wacker ein
paar Songs raus und freuen uns des Lebens, denn mit dem geilen Sound in unserem
mördermäßigen Proberaum können wir uns jeden Tach auf‘s Neue einen Ast abfeiern.
Dann plötzlich Geklopfe an der inkognito-Stahltüre. Ha! Wir dachten natürlich
an den Plattenboss, die Stretchlimo, Luxus-Callgirls, Champagner und den
verdienten Plattenvertrag! Aber nein, viel besser – die Nachbarn Jürgen
und René von Born a rebel kamen auf ein Bier und einen Schwatz vorbei. Die
Burschen haben nicht nur einen Gig auf dem weltberühmten Dinslakener
Ententreffen im Mai, sind also einen Schritt näher an der Welttournée, sondern
haben bei unseren Songs tüchtig mit dem Fuß gewippt! Entweder aus Geschmack
oder aus Höflichkeit! Wie dem auch sei, wir kommen die Tage auf einen
Gegen-Bier vorbei!
21. Februar 2016
Wahre Liebe gibt’s ja
bekanntlich und eigentlich nur unter Männern! Bei einer sonntäglichen
Männer-Probe mit Kaffee und Kippe haben wir heute also mit Dirks neuem Gerät
einen ersten Probelauf gewagt. Amtliches Equipment von Glockenklang! Holla, die
Waldfee! Eine fette Bass-Box mit 4 Zehnzöllern plus Horn und ein fetter Blue
Sky–Amplifier mit voluminösen 1000 Watt. Mehr als manches Mofa! Macht
tüchtig Qualm. Brummt gut und hat unserer abgehängten Decke im Proberaum nicht
geschadet. Wir sind zufrieden und glücklich. Aber unsere Tanja hat uns heute
doch gefehlt, auch mit nur 9 funktionsfähigen Zehen. Ohne Gesang und Peitsche
am Mikro wissen wir Männer doch manchmal nicht, wo wir gerade im Song stecken!
Nächste Probe am Dienstag mit Gesang, Krücken und Zeh in Gips. Wir pusten auch.
18. Februar 2016
Als coole Rockband, die
absolut coole Songs spielt, führen wir natürlich ein cooles Jetset-Leben auf
der äußerst linken Überholspur. Heute nämlich nicht nur Probe mit üblichem
Alkohol und irrem Gelächter nahe am Wahnsinn, sondern auch eine Probe mit
Éowyn, Théodens Tochter, am Mikro. Das hat nicht jede Band! Tanja sah mit ihrem
Flower-Power-Frisürchen so schmuck aus, dass Dirk und Olaf immer ihre
Mittelerde-Schwerter rausholen wollten! Das konnte der Drummer, als
inkognito-Verantwortlicher für Anstand und Sitte, aber gerade noch verhindern!
Dann kam, was kommen musste: nach einigen Songs, die wir beherrschen, kam es
zur unvermeidlichen Arbeitsprobe. Da kennt Kapellmeister D. aus M. keine Gnade.
Im Ruhrpott ist es ja so, dass den Mann die Arbeit und die Tat lobt. Also ran
an die Schüppe. Wir haben ‚Sex on fire‘ und ‚Best of you‘ tüchtig vergewaltigt.
Aber in aller Bescheidenheit können wir uns selber testieren, dass zumindest
‚Whole lotta love‘ doch recht rund läuft, während bei ‚Best of you‘ schon mal
Anfang und Ende des Songs gut funzen. Am Mittelteil des Songs feilen wir
nächste Woche weiter. Weitere Eskapaden der Kapelle folgen nächste Woche.
Unseren Frauen haben wir gesagt, wir stehen kurz vor dem Durchbruch, weshalb
wir jetzt mindestens zweimal pro Woche proben müssen! Hoffentlich gibt das mal
keinen Ärger, Männers.
16. Februar 2016
Der Parkplatz ist voll. Alle
Bands feilen an ihren Karrieren. Born a rebel von nebenan hauen eine verdammt
lässige Version von ‚Cortez the killer‘ raus. Wir lauschen ergriffen und halten
mit unserer brettharten Version von ‚you shook me allnight long‘ von AC/DC dagegen.
Als wir ‚Vocal‘ von Madrugada spielen, herrscht in der Zeche Westende
vollkommene Stille. Silence in the house. Wahrscheinlich sind die anderen Bands
vor Ehrfurcht, überwältigt von ihren Gefühlen, auf die Knie gesunken und fragen
sich, wie wir das bloss so spielen können. Das fragen wir uns meistens auch,
besonders dann, wenn’s aus Versehen mal gut geklappt hat! Drei viertel der
inkognito-Kapelle sind in der Regel zufrieden. Nur der Mann am Bass hat stets
die Auffassung, dass da noch tüchtig Luft nach oben ist. Nicht geschimpft ist
ja Lob genug. Jetzt ersma Pause, nachdem wir das komplette set durchgespielt
haben. Wir müssen uns erholen. Wir stehen draußen in der Kälte, der Schweiß
gefriert an den erhitzten Körpern, während die benachbarten Stahlwerke den
Abendhimmel hier und da in ein warmes Rot tauchen. Eine Fledermaus, deren
Armbanduhr noch auf Sommerzeit steht, gesellt sich zu uns. Sie hält Olaf für
Ozzy Ozbourne und entschwirrt dann schnellstens in die Dunkelheit, bevor einer
von uns ihr den Kopf abbeißen kann.
11. Februar 2016
Hufschlag am späten
Donnerstagabend. Tanja kam auf verdammt morbiden Marylin Manson-Kufen um die
Ecke radiert! Aber nicht so morbide wie die Geschichten von Herrn D. aus der
Duisburger Unterwelt, die ohne Punkt und Komma, nicht nur in silberfarbenen
Weltraumschuhen, sondern in einem Atemzug vorgetragen werden. Unnachahmlich
sind die plötzlichen inhaltlichen Wendungen zwischen und in den Geschichten.
Der Kopf ist zwar rund, damit das Denken schnell die Richtung ändern kann, aber
wir einfachen inkognito-Gemüter können diesen fulminanten und blitzgescheiten
Achterbahn-Geschichten mangels geistigem Fassungsvermögen und geistiger
Wendigkeit einfach nicht folgen. Unbezahlbar. Wir waren schon am Ende noch
bevor die Probe begonnen hatte. Jetzt ersma eine Kippe und ein Bier zur
Beruhigung. Schräg sind auch die Anekdoten von Tanjas anderer Band, den
zickigen Synapsen. Oder wie die ranzigen Vögel heißen. Nur bei der
inkognito-Kapelle ausschließlich Love, Peace and Happiness, Freunde. Gleichklang
von vorne bis hinten. Harmonie im ganzen Orchester. Hat man drauf oder nich.
So. Musik gemacht haben wir auch. Das besonders konstruktive heute war die
Vereinbarung von zwei Probeterminen nächste Woche. Eine Arbeitsprobe und eine
Spaßprobe. Vor den hoch dotierten Plattenvertrag haben die Musikgötter
bekanntlich den Schweiß gesetzt. Aber am meisten freuen wir uns nächste Woche
auf die Geschichten von Herrn D., wenn er die goldenen Schlappen aus dem
Schuhschrank holt!
03. Februar 2016
Unsere Party- und Chaosqueen,
Gesangsdame und Mikro-Bitch in Personalunion schmückt die Notenständer und das
drumset mit Luftschlangen, die farblich wunderbar mit der Proberaumbeleuchtung
harmonieren. Karneval braucht zwar keiner, aber es hat dennoch Stil. Stil hätte
auch eine zweite Probe in der Woche. Denn die Songs, die wir lange nicht
gespielt haben, fluppen nicht sauber. Macht aber nix. Passiert Profis auch.
Black Sabbath haben mal einen rausgeworfen, der konnte sich keine drei Songs
merken. Wir haben schon 15 auf der Pfanne, die wir uns merken können, Freunde.
Aber wir merken uns nicht immer, wo die 1 ist. Hm, anscheinend gibt es
verschiedene davon. Sogar an verschiedenen Stellen im Song. Kurze Diskussion
zwischen Olaf, Dirk und Christoph, dass die Lösung das wichtigste am Problem
ist. Von der Position hinter‘m Schlagzeug lässt sich für heute nur feststellen:
der Drummer kennt wie immer nicht die Lösung, bewundert aber das Problem! Und
Alkohol im Proberaum ist keine Antwort, aber man vergisst beim Trinken
wenigstens die Frage! Am Alkoholkonsum und an der Suche nach der 1 werden wir
nächste Woche wieder feilen!
27. Januar 2016
Die schwarze Luft über'm
Ruhrpott riecht nach Stahl, Regen und Schwermut. Eine einsame Stahlwerkskatze
streicht geduckt durch die nasse Ruine der ehemaligen Zeche Westende und denkt
sich ihren Teil. Entweder sucht sie Mäuse oder sie ist ein verdeckt
ermittelnder Talent-Scout. Wir stehen auch draußen und tanken Alkohol, Kraft
und Zuversicht für die Probe und denken uns auch unseren Teil. Wann wir endlich
einen Plattenvertrag bekommen. Oder so. Verdient hätten wir ihn. Im Proberaum
wie immer Lachen und Vollgas. Und Bier und Brezeln. Herrlich, wie sich Olaf
immer wieder aufs Neue herzlich echauffieren kann, wenn die 1 gesucht
wird. Und herrlich, wie Dirk ihn immer wieder ganz cool runterholt.
Slapstick umsonst. Zum guten Schluss konnten wir vier uns aber alle wie immer
darauf einigen, dass wir alle Recht hatten. Music amongst friends. Wir sind
nicht nur 'ne eingeschworene Truppe, sondern es sind ja auch alles ausgesucht
vertrackte Songs, die wir da spielen. Kann nicht jeder. Können eigentlich nur
die Originalbands und wir! Ja, echt! Die Diplom-Ingenieure der Band
haben zu dem Zweck tüchtig aufgerüstet: Tanja hat jetzt eigene Effekt-Gaspedale
am Mikro und kann bei 'Whole lotta love' jetzt selber Gas geben, wenn’s an den
psychedelic part geht. Sehr lässig. Und 'Best of you' von den Foo Fighters
klappt nach dem zweiten Mal schon extrem gut. Ha! Das wird noch ein richtig
fetter Burner. Und wenn wir uns bald alle zur nächsten inkognito-Grillung
sehen, Freunde, könnt Ihr für 'Cold Desert' von den Kings of Leon
schon mal die Feuerzeuge und Damenschlüpfer (alle Größen ok!) bereit legen!
Termin folgt in den nächsten Wochen.
21. Januar 2016
Keine Probe, da bei Tanjas
tiefer gelegter 12-Zylinder S-Klasse mit den vergoldeten 22 Zoll-Felgen
gerade ein Zylinder nicht funktioniert!
11. Januar 2016
Duisburg, 5.2 Grad Celsius,
nasskalter Wind, die Frisur hält. Heute gab's ersma Geschichten von der
Lindenstrasse aus Ddorf. Von Frau Schräpe und vom Trunkenbold im Vorgarten,
während die weißen, alkoholfreien Wochen wieder mal eine Auszeit fanden.
Ansonsten aber keine Feuerpause! Tanja in roter Minnetracht, farblich passend
zum inkognito-Teppich, gab über's Mikro intime Einblicke in ihre schräge WG,
während Olaf und Dirk noch am Rumfummeln dran waren, um den fancy
psychedelic-Sound von 'Whole lotta love' korrekt einzustellen. Der Song knallt
schon richtig gut! Dafür müssen wir bei 'Best of you' von den Foo Fighters aber
noch unseres Bestes geben. Menno. Das ist nämlich Stand heute nicht nur Scheiße
am Stock, sondern ein echt vertrackter Song, der uns noch einiges an Liebesmüh
und Schweiß abverlangen wird. Dann noch schnell eine Rap-Version vom Wanton
Song rausgehauen, gefolgt von unserem exzellent fluppenden Song 2, bevor wir
alle mit trüben Augen und klingelnden Ohren ins Bett getorkelt sind. Erkenntnis
des Abends: eine körperlich höchst anspruchsvolle trash-metal-Probe mit Nikotin
und Bier an einem Montag taugt nix, wenn man noch die ganze Arbeitswoche vor
sich hat. Nächste Probe in alter Frische und gut gelaunt am 21. Januar!
07. Januar 2016
Wir sind ja nicht nur 'ne
eingeschworene Truppe, sondern auch ein arrivierter und kultivierter Haufen.
Folglich haben wir das neue Jahr standesgemäß mit Champagner begrüßt. Der
inkognito-Drummer fungiert ja nicht nur als Band-Chronist, sondern hier und da
auch als Band-Sommelier. Also stoßen wir mit dem edlen Getränk auf das neue
Jahr, die Gesundheit, den Weltfrieden und auf die Hoffnung auf einen
Plattenvertrag und kreischende Fans an. Immerhin sind wir ja nicht irgendwelche
Würmer im Komposthaufen, sondern schmutzige Rohdiamanten im Winterschlaf, die
noch am musikalischen coming out und der Welttournée feilen! Tja, neues Jahr, aber
sonst alles beim alten. Wir sind die gleichen Trunkenbolde und haben die
gleichen Sprüche am Start! Dass wir über die Feiertage lange nicht geprobt
haben, konnte man nicht nur an den schrägen Songs hören, sondern auch daran
sehen, dass wir aus Sicherheitsgründen eine Notfall-Chirurgin engagiert haben.
Man kann ja nie wissen, ob die Frau am Mikro vor mannstoller Wiedersehensfreude
den Gitarristen mit dem Kabel an den Bandkühlschrank fesselt. Oder ob der
Gitarrist dem Drummer im Wahn oder im Suff die Klampfe um den Hals wickelt!
Oder ob der Bassist mit Champagnergläsern um sich wirft, um die Kapelle
anzutreiben. Hat aber gewirkt, denn wir haben mit einem fiebrigen Geist die
Songs nach vorne geprügelt. Manches will nicht klappen, dafür kommen wir mit
'Whole lotta love' nochma ganz groß raus, Freunde! Haaaaammmmer. Und der
bandeigene Rauswerfer-Song 2 von Blur geht auch immer affensteil. Und es wird
doch jetzt echt Winter. Eiskalter, nasser Wind peitscht durch die dunklen Ecken
der verlassenen Stahlwerksruine. Wir sollten jetzt eventuell von Alkohol auf
Tee umstellen. Aber wahrscheinlich bleiben wir beim Champagner!
23. Dezember 2015
Der bleiche Vollmond steht
über der einstigen Zeche Westende. Sein silbernes Licht bewacht das ehemalige
Hüttenwerk Meiderich-Laar, das im kühlen Winterschein unter einem schwarzen
Himmel liegt. Das stetige, sonore Brummen weht wie immer vom Stahlwerk herüber.
Eine Reminiszenz an zehntausende Arbeiter, die hier malocht haben. Es liegt
eine unterschwellige Wehmut in der abendlichen Luft. Denn die inkognito-Kapelle
probt zum letzten Mal in diesem Jahr! Weihnachtsprobe mit Rotwein, nachdem die
Kapelle ein erfolgreiches Jahr hingelegt hat. Menschlich und musikalisch hat
das ganze Jahr über alles gepasst. Die Band hat sich gut entwickelt. Wir sind
eine eingeschworene Truppe. Die inkognito-Grillung war ein erster, kleiner
Höhepunkt auf dem Weg zur Welttournee. Wir können versöhnlich nach hinten
blicken. Und es geht weiterhin tüchtig nach vorne. Grund genug, einen
vernünftigen Rotwein zu köpfen. Aber wir haben, wie Olaf befürchtet hatte,
nicht etwa eine Pennerbombe kreisen lassen, sondern haben den feinen Tropfen
ganz kultiviert und vornehm aus Gläsern genossen. Tanja war, dem Anlass
entsprechend, als Dame von Welt im schicken Rock mit Psycho-Muster, passend zum
Psycho-Part von 'Whole lotta Love', aufgelaufen! Aber wir waren sofort wieder
beim Lieblingsthema der Band, genau genommen beim Lieblingsthema von Bass,
Gitarre und Gesang, als der Drummer, als christlicher, bodenständiger Mensch einfacher
Denkstruktur, nur mal am Rande von seinem schmucken Weihnachtsbaum und seinem
Luxusständer berichten wollte! Jaaaa, da war das Gelächter wieder groß! Ist
doch toll, wenn man die Kapelle mit solch einfachen Mitteln immer wieder
erheitern kann! Na gut. Beim Vorspiel zu 'Otherside' hatte Olafs Klampfe dann
aber ersma Potenzstörungen, aber der ganze Song ging dann, nach Dirks
zärtlichem Bass-Intro, wie immer richtig gut ab. Bei 'Turn the page' und
'Black' ging's dann aber so richtig heftig und hemmungslos zur Sache. Es gab
kein Halten mehr. Ungeniert und dreckig. Die Hände waren überall. Der Schweiß
stand knietief im BH. So hemmungslos und so hitzig, dass Olaf sich nach Tanjas
Led Zeppelin-Stöhnung entkleiden musste, aber Dirk aus Sicherheitsgründen die dicke
Pudelmütze den ganzen Abend schicklich angelassen hat! Mit 'Sex on fire' und
'Creep' haben wir dann weitere richtige Hammer-Kracher hingezaubert, die die
erotisch-laszive Stimmung des Abends weiter oben hielten! Bei 'The adventures
von Raindance Maggie' kam sich der Drummer aber erneut wie ein Octopussie vor,
allerdings ohne Arme. Aber auch diesen Song bringen wir noch zu einer
fulminanten Entladung! Und wie immer übermenschliche Fähigkeiten an der Gitarre
und am Bass. Hammer. Ein Solo jagt das nächste. Ein Bassteppich schöner als der
andere. Nur der Riff von 'Sirens' klang anfänglich irgendwie nach Ladehemmung,
nach ungewollter Avantgarde oder nach einer leeren Batterie. Aber das könnten
wir gewinnbringend auf youtube zum Download zur Verfügung stellen, für eine
schwarze Messe mit Teufelsaustreibung oder so. Die heutige Abschlussprobe war
insgesamt verdammt lässig! Wir haben ein weiteres Jahr voller Arbeit anständig
hinter uns gelassen, allen Stress mit dieser entfesselten und zügellosen Probe
wacker weggeputzt. Jetzt ist erst mal Weihnachten. Friede im Proberaum und
hoffentlich auch mal langsam in der Welt. Angelockt von unserem fetten und
ungezügelten Mördersound kamen die Jungs von den 'Stone Faces' um die Ecke.
Aber nur zum Bier-Schnorren, die alten Halunken. Und als ewiges Finale der
Probe wie immer 'Song 2', das wir - in aller Bescheidenheit - mindestens genau
so gut raushauen wie unsere Kollegen von Blur. Nächste Probe am 7. Januar in
alter Frische und mit sauberen WCs. Und auch für 2016 gilt: das Leben kommt von
vorn! Bis dahin, kommt anständig durch die Tage. Und macht keinen Quatsch &
bleibt sauber. Es grüßt bis dahin, Eure sympathische inkognito-Kapelle!
16. Dezember 2015
Duisburg, 5 Grad Celsius,
nasskalter Wind, die Frisur hält. Düstere Ruhrpott-Stimmung. Schimanski ist
nicht da, aber wir. Und geil, der ganze Flur weiß von Koks. Wir hätten fast 'ne
Nase an der Stahltüre genommen. Ach ne, schade, immer noch der gleiche, feine,
weiße Staub, der seit 14 Tagen in allen Scheißecken sitzt, Mann. Wie dem auch
sei, haben wir uns heute wieder schön musikalisch ausgekotzt, damit wir alle
wieder auf Spur kommen und wissen, wo der Frosch die Locken hat. 'Whole lotta
love' heute sogar mit Effekt-Stöhnung vorne am Mikro. Hammer! Das wird noch ein
Brecher-Song! Und auch 'The adventures of Raindance Maggie' und 'Sex on fire'
kommen bald richtig am Fliegen dran, Freunde. Nächste Probe mit der ganzen
Kapelle am 23.12. , wenn der Flur wieder picobello sauber ist, Herr Elektriker!
10. Dezember 2015
Tanja kam nicht, wie
erhofft, in roter Nikolauskutte auf roten Kufen. Aber sonst ist alles beim
Alten. Unsere Frau am Mikro ist und bleibt unsere Chaos-Queen. Man kann es
nicht in Worte kleiden. Unbeschreiblich. Aber es könnte damit enden, dass die
inkognito-Kapelle jetzt einen Tourbus hat. Zwar nur ein Nissan Micra, der nicht
angemeldet ist, nicht fährt und in den maximal das Mischpult und Olafs
Kapodaster reinpassen, aber wir fangen ersma bescheiden an. Nachdem wir 'Sex on
fire' heute mal ohne Sex und ohne Feuer gespielt haben, fanden Raindance
Maggies erste Gehversuche abenteuerlich am bleiernen Rollator statt. Wird aber
noch. Und wir Männer mussten heute schmerzhaft erfahren, dass Tanja einen
Neuen hat. Jaaaa. Hinter unserem Rücken. Einfach so. Also, so eine brüske Abfuhr
sind wir - als begehrte Rockstars mit tüchtig sexiest-man-live-appeal - gar
nicht gewohnt. Ts. Das haben wir Männer dann erst mal im psychedelischen
Mittelteil von 'Whole lotta love' tiefenpsychologisch aufgearbeitet. Da haben
wir nämlich alle musikalischen PS voll auf die Straße gedrückt. Hammer. Sack
und Asche. Und gelacht ham wir auch wieder. Die Bandkollegen lachen sich
nämlich tot, wenn der drummer mit Schaum vor’m Mund versucht, mit’nem neuen
song klar zu kommen. Da hat der inkognito-drummer doch letzte Woche eine
glaubwürdige und höchst seriöse Studie von Weltrang vorgezeigt, die glasklar
belegt, dass Schlagzeuger die besseren, sympathischsten und intelligentesten
Menschen überhaupt auf dem Planeten sind – hat aber keinen interessiert. Nun
gut. Nächste Probe in alter Frische am 16. Dezember! Und welcher Schwachmat hat
die von uns liebevoll geputzten WCs versaut?
02. Dezember 2015
Donnerschlag aber auch! 'Sex
on fire' wird einer der neuen Knaller-Songs der inkognito-Kapelle. Zwar hatten
wir ersma ein intensives Fachgespräch über +1 oder 1+ aber danach hat der Song
schon tüchtig Qualm gemacht. Und auch 'Whole lotta love' von Led Zeppelin ist
ein mördermäßiger Kracher. Olaf braucht bei der nächsten Probe nur noch eine
schwatte Jimmy Page-Lockenpracht-Perücke, damit es noch authentischer wirkt,
aber es grooved schon ganz gut. Und damit alles perfekt wird, hat Dirk
angeboten, Tanja während des psychedelischen Mittelteils des Songs beim Stöhnen
unter die Arme zu greifen. Tanja hat sich dazu zum Vorglühen schon mal auf die
Heizung gesetzt… Na ja, Freunde, wir werden sehen, wo das endet. Auf jeden Fall
sind das beides Songs, die auf jede ordentliche Party gehören, besonders, wenn
man, so wie wir, im besten Rocker-Alter ist. Auch wenn die beste Party der Welt
irgendwann vorbei ist – nich‘ bei inkognito! Zwar weiß keiner, wie wir dieses
Delirium aus Schlafentzug, Alkohol und Rock'n'Roll im fortgeschrittenen Alter
mit dem Arbeitsalltag in Einklang bringen werden, aber man muss ja nicht gleich
alles entmystifizieren. Wie immer war mehrfach ein sonores Fump zu hören, als
die Grolsch-Flaschen wacker geköpft wurden. Was für ein schönes Geräusch. Und
Tanja benutzt als einzige Frau weltweit nicht nur ein kariertes
Herrenstofftaschentuch, sondern fiel auch heute erneut durch ihr Schuhwerk auf.
Lasziv rot, seidenmatt und verheißungsvoll schimmernd, farblich exakt passend
zum inkognito-Teppich! Mmmh, der Nikolaus steht ja bald vor der
inkognito-Stahltür… Und weil die Band nicht wirklich brav war, haben wir
latürnich Angst vor'm Knecht Ruprecht. Die Männer der Kapelle hoffen jetzt
nämlich, dass Tanja zur nächsten Probe mit den roten Kufen auch in roter Kutte
aufläuft. Mit nix drunter oder so. Auf jeden Fall haben wir heute viel gelacht.
Wer lacht, hat nämlich Reserven - für die nächste Probe am 10. Dezember!
26. November 2015
Ein blasser Vollmond
bescheint die Stahlwerksruine, die imposant und ruhig im nächtlichen Dunkel
liegt. Leichter Dunst schlingt sich bedächtig um alte, rostige Rohrleitungen,
wabert in dunklen Schatten und sinkt leise zu Boden, wo er still liegen bleibt.
Gedrückte Stimmung, der Parkplatz verwaist. Nur wir vier stehen verloren im
Schatten des Kompressorenhauses. Aber das war‘s auch mit der Ruhe für den
heutigen Abend! Tanjas Schulmontag lässt sich schlichtweg nicht in Worte
kleiden und sollte auch niemals öffentlich publik gemacht werden. Unglaublich.
Gelebte Chaostheorie! Ein sympathischer Zustand vollständiger Unordnung und
Verwirrung. Tumult, Hektik, Erotik, Krawall und Fußpilz. Und ersma das linksautonome
Schuhwerk unserer Frontfrau. Alter! Flowerpowergaloschen, genäht aus der alten
Polyester-Badehaube von Mutter Plocki. Bunte Blumen der Freiheit auf
anarcho-schwarzem Grund, eine Monstranz der Rebellion an den Füßen.
Einschüchternd, verwirrend und liebenswert gleichermaßen. Und wir hatten heute
wieder hohen Besuch im inkognito-Proberaum: Dirk Waldorf am Bass und Olaf
Statler an der Gitarre. Was für coole Jungs. Waldorf: 'Was spielst Du denn da?'
Statler: 'Ich vermute, ein Dis.' Waldorf: 'Ein Gis wäre vielleicht schöner.'
Köstliche und kostenfreie Anekdötchen. Weiße, was ich meine? Trotz allem oder
gerade deswegen: wir sind 'ne verdammt lässige und schräge Truppe. Und die
Probe war heute mördermäßig gut. Nach einigen ersten Stücken, die an frühe free
jazz-Gehversuche unter Einfluss selbst gemischter Drogen erinnerten,
wurde es dann doch richtig rockig, fett, konstruktiv, fulminant, effizient und
zielführend. Deutsche Wertarbeit halt. 'Alive' von Pearl Jam war heute ein
fettes Brett. Und auch 'Sex on fire' von den Kings of Leon ging schon gut
tüchtig nach vorne. Dirk hat nichts gesagt, ein Hurra und Lob für die ganze
Kapelle also! Und der drummer hat heute kein Mal nach seinem Bett gefragt!
19. November 2015
Sechs Bier, acht Zigaretten,
zehn songs. Zahllose schmutzige Witze. Dieter ohne Zähne. Dagmar ohne
Sprechpause. Manu mit betörendem Duft. Ansonsten die üblichen Anfeindungen
gegen den sympathischen drummer der Kapelle. Also wie immer alles in Ordnung!
Aber aufgepasst, Freunde der gepflegten Unterhaltungsmusik! Nach Erweiterung
der Setlist haben wir gestern mal spontan die ersten Noten von 'Whole Lotta
Love' rausgehauen. Gar nicht mal so übel. Wie die Experten unter uns wissen,
ist 'Whole Lotta Love' nicht nur 1969 auf Led Zeppelin 2 erschienen, sondern war
auch eine der erfolgreichsten singles von den Jungs. Und jetzt kommt's: 'Whole
Lotta Love' zeigt erkennbar Parallelen zu 'You Need Loving' von den Small
Faces. Aha, fast so was wie eine abgekupferte Cover-Version also. Wie dem auch
sei, besteht der song aus fünf Noten und basiert auf lediglich zwei Akkorden,
nämlich E-Dur und A-Dur (sollte der inkognito-Gitarrist also auch hinbekommen).
Olafs Kollege Jimmy Page spielt das Ganze auf einer verzerrten
Telecaster-Gitarre mit einem Vox Super Beatle. Olaf hat ja was ähnlich
Amtliches am Start, während ja nun auch Dirk mit seiner neuen Combo schwer am
Aufrüsten dran ist! Zudem fallen bei dem Knaller-Song der
experimentell-psychedelische mittlere Instrumentalteil auf (da brauchen wir
wohl mehr Bier!), in dem ein sirenenartig gespieltes Theremin-Solo
untergebracht ist, und auch das Outro, welches durch die Anwendung eines
umgekehrten Nachhalls einzigartig in der Rockmusik ist, macht was her. Ha, von
wegen einzigartig - können wir auch! Das Riff wird während des Liedverlaufs oft
wiederholt, wobei durchgängig ein Tempo von 80 bpm (also nicht wieder schneller
werden, Olaf!!!) aufrechterhalten wird. Ansonsten: der sympathische Herr
M. aus der oberen Rastamann-Etage hat sich nicht nur über unseren Bandnamen
lustig gemacht, sondern auch mal freundlich einen Blick auf unsere Tanja
geworfen. Mhhh, da geht doch was. Er verabschiedet sich noch höflich, schüttelt
seine schwarze Lockenpracht aus 1001er Nacht, entschwindet dann aber beschwingt
tänzelnd mit seiner einzigen Lederhose samt seinem Sahne-Pauels-Tourbus in den
Abend, unter dem die nächtliche Stahlwerksruine liegt. So schaut's in wenigen
Worten aus, stay tuned bis zum 26. November! Und noch zum Thema 'schmutzige
Witze': Kein Wunder, dass alle 4 inkognito-Kollegen 'SEX on fire'
auf die neue setlist gewählt haben… Weiße Bescheid!
13. November 2015
Ist unser Papst Franziskus
ein heimlicher Death-Metal-Rocker? Wahrscheinlich. Gibt’s neue, gute Musik bei
Eurer sympathischen inkognito-Kapelle? So sicher wie das Amen im Beichtstuhl.
Die Band hat sich nämlich in die Hütte des drummers zur Klausurtagung und
inkognito-Konferenz zurückgezogen. Die gemeinsame, musikalische Fortentwicklung
der Kapelle stand heute auf der Agenda. Rock'n'roll, Adrenalin und Rebellion.
Das war kein Zuckerschlecken, denn es wurde nicht nur kontrovers diskutiert,
sondern auch dem Alkohol zugesprochen. Doppelbockbier und Rotwein. Frei nach
Flann Brien Ó Nualláin (irischer Dichter, 1966 verblichen), der einmal gesagt
hat, “die Realität ist eine Illusion, hervorgerufen durch den Mangel an
Alkohol.“ Recht hat der gute Mann. Aber die setlist enthält jetzt weitere neue
anspruchsvolle Stücke, die ab sofort fleißig geprobt werden. Vor den
Plattenvertrag haben die Musikgötter nämlich ersma den Schweiß gesetzt. Ihr
dürft gespannt sein. Wir sind's auch!
12. November 2015
An den Saiteninstrumenten
und am Mikroskop wie immer tüchtig dirty sex talk. Sowas lehnt der
inkognito-drummer ja strikt ab. Allein schon aus religiösen Gründen. Aber damit
sich die drei so richtig wohlfühlen, hat der drummer ersma Rotlicht-Bier vom
Kiez geholt. Astra Urtyp mit rotem Schmuseherz, passend zu den flüchtigen
Küssen auf dem Flur. In der Liebe und im Leben ist es wie mit der Musik: Manche
finden, früher wäre alles besser gewesen. Andere meinen dagegen, das Beste käme
erst noch. Wiederum andere meinen, das Beste käme ganz zum Schluss. Kann alles
sein, aber es gilt auch: nur hier und nur jetzt. Goethe (ein Kollege vom
Bandpoeten) sagt nämlich, dass 'jeder Augenblick von unendlichem Wert ist, denn
er ist der Repräsentant einer ganzen Ewigkeit'. Wenn inkognito allerdings Mucke
macht, hat das allerdings weniger mit Philosophie und überhaupt nichts mit
Esoterik oder Ewigkeit zu tun, allenfalls mit einer ewig falsch gestimmten
Gitarre. Bei uns einfachen Gemütern kann es nur um Klarheit und Einfachheit
gehen, um entwaffnende Ehrlichkeit. Wahrhaftiger Coverrock ohne Umschweife,
dafür mit wacker RuhrgeBeat. Zack, geradeaus weg und tüchtig abgeledert. Wir
legen nämlich den letzten Schweißtropfen in jede gecoverte Note. So wie auch
heute. Es hat nämlich richtig gut gefunzt. Besonders 'How you remind me', das
wir heute final verabschieden wollten, war heute zum ersten Mal richtig fett.
Das Beste kommt also noch! Es grüßt bis dahin die Kapelle Ihres Vertrauens!
05. November 2015
Nothing but the beat. Unsere Musik und
unsere enorme Bühnenpräsenz (zumindest im Proberaum) werden immer besser. Wenig
konventionell, dafür aber schräg und selten. Irgendwo zwischen Dadaismus und
Avantgarde. Ein Stil der seinesgleichen sucht. Eine Gratwanderung, die
beherrscht sein will. Wir sind freie Radikale. Olafs Soli flogen heute Abend
immer höher. Virtous, leichtfüßig und entrückt segelten die Noten federleicht
und beschwingt bis unter die Decke des Proberaums. Und dabei noch wie Fred
Astair tüchtig gesteppt und gekonnt das Effektgerät am Boden bedient! Dirk, der
alte Drachentöter am Bass, legte gekonnt seinen Soundteppich in den Raum. Die
tiefen Noten kreisten irgendwo kurz über dem Teppichboden, dort wo die
Tabakkrümel liegen, und vereinigten sich liebevoll mit den beats aus CBs
kickdrum. Tanjas „creeeeeeeeeeeep“ kommt lauthals, hemmungslos und dröhnend
durch die Gesangsanlage. Hammer. Auch wenn heute wieder mal einiges leicht
krumm klang, wir können’s noch halbwegs. Aber wir waren so laut, dass wir gar
nicht hätten hören können, wenn der Plattenproduzent endlich an die
inkognito-Stahltüre geklopft hätte! Jetzt ersma ab im Bett.
28. Oktober 2015
Der Winter ist da, die Sau.
Draußen ist es kalt und dunkel, aber im Proberaum schön muckelig – dank unserer
high-tech-heatings. Wir haben nämlich den besten Proberaum der Welt. Viel steht
und liegt herum, Equipment, Instrumentenkoffer, einsame Kabel zwirbeln sich
verloren durch den Raum. Eine kreative Ordnung. Alles ist zackig. Hier ist es
so zackig, dass man nicht mal übers WLAN-Kabel stolpern kann! Hier und da ein
Bierfleck auf dem Teppich. Graues Abendlicht schiebt sich durch die
Alu-Jalousien. Der Duft von Eisen und Koks weht durch die Stahlwerksruine.
Düstere twilight-Höhlenstimmung. Das ist der Brutkasten für die Hits von
inkognito. Hier entstehen sie, die punkigen Rock-Hits, wo keiner die Füße ruhig
halten kann. Aber hömma, wat sind wir doch einen Haufen an lahmen Strategen!
Nur Geschnaufe und Gehuste am Bass und an der Gitarre. Und am drumset große
Müdigkeit nach drei Tagen Geschäftsreise. Aber am Mikro mit Mitte 30 wie immer
volle Leistung. Die heutige Probe war also kurz, schmerzlos und effektiv. Ein
paar Bier, ein paar Zigaretten, ein wenig dirty talk und wacker die Setlist
gespielt. Ein paar anspruchsvolle Songs sind fast schon airplay-tauglich!
Tanjas Gesang, stimmlich irgendwo zwischen Barry White und Eddie Vedder, ist
nach wie vor unbezahlbar. Aber in der dunklen Jahreszeit haben sich schon
diverse Aggressionen angestaut. Ein einziger Tropfen könnte das Fass zum
Überlaufen bringen und der nächste Amok-Lauf ist programmiert. Gott sei Dank
plant die Band nun zwei Proben (als Ventil und Therapiestunde) pro Woche. Sack
und Asche und dreifach Hallelujah.
21. Oktober 2015
So, Freunde der gepflegten
Unterhaltungsmusik. Das Imperium schlägt zurück. Wir schreiben nicht nur den
21. Oktober, sondern wieder mal einen schwachsinnigen Blogeintrag, lassen aber
das Thema Katzen und (Mikro-)Ständer mal außen vor! Heute also endlich mal wieder
eine fette Probe im Vorfeld zur Welttournee! Oh ja, ein normales Leben im Büro
klingt unangenehm nach körperlicher Arbeit, sozialer Verantwortung,
vorbildlichem Lebenswandel - aber das muss nicht sein! Mit ein wenig kreativer
Selbstverleugnung und krummer Covermusik kann man sein ödes Dasein hinter sich
lassen und sich sein kleines, verzerrtes Dunstbild als Rockmusiker bauen. So
etwas bringt doch gleich ein wenig Sonnenschein in den tristen, grauen Alltag
eines kleinen, unterbezahlten Angestellten oder einer Lehrerin im sozialen
Brennpunkt in Solingen. Fette Musik, schön zum Auskotzen, um die Betrübnis des
Alltags wacker hinter sich zu lassen. Ha! Die Kapelle ist gut drauf, laut, rau,
ordinär und herzlich. Ruhrpott halt. Olaf, der alte Sambateufel an der Gitarre
und Dirk, legendärer Zeremonienmeister der Band, haben die heutige Probe wieder
tüchtig mit harter Hand und mit den üblichen Schimpfkanonaden organisiert und
so für die übliche Konfusion bei Tanja hinterm Mikrofon-Ständer (da isser
wieder) und am drumset bei CB gesorgt. Wir sind weder perfekt, noch
erfolgreich, noch fehlerfrei! Wir brauchen keinen Alkohol, um schräge Musik zu
machen. Geht auch so. Aber heute hat’s nach 14 Tagen Abstinenz wieder mächtig
gerockt. Und holla, die Waldfee: unser freundlicher Aushang des
inkognito-WC-Verhaltenskodex nach der chemischen Grundreinigung der
Rockhaus-Toiletten scheint Früchte zu tragen.
15. Oktober 2015
Weltneuheit! Unsere neueste
Innovation: rent-a-band! Ihr könnt uns für wenig Kohle mieten. Auf Eurer privaten
Party rocken wir dann fett ab.
Siehe HIER auf der webpage!
Wenn’s Euch nicht gefällt, lassen wir uns anstatt der Gage auch mit nassen
Sellerie auspeitschen.
08. Oktober 2015
Der Gitarrist und Mann von
Welt hat auch mindestens zwei Badehosen. Das ist nämlich der Grund, warum unser
Gitarrist nicht im Proberaum ist, sondern sich irgendwo halbnackt am Strand
fläzt. Nächste Probe immer noch am 22. Oktober.
01. Oktober 2015
Der Gitarrist und Mann von
Welt hat ja mindestens zwei Gitarren am Start und nimmt das passende Gerät für
jeden Song. Dekadent wie wir sind, sucht die inkognito-Kapelle aktuell für Olaf
eine vollbusige Dame, die ihm bitte auf Fingerzeig mit laszivem Augenaufschlag
und Mörderwimpern die korrekte Klampfe anreicht. Jawohl, hier sind sie wieder,
die intimen Einblicke in das Jet-Set-Leben Eurer inkognito-Rockband! Dirk ist
nahtlos gebräunt zurück aus dem Urlaub, CB wurde in UK von der Queen nicht zum
Ritter geschlagen, Olaf und Tanja waren ja eh an der Schüppe. Aber jetzt sind
wir wieder vereint im Proberaum! Dirty sextalk, Bier und Musik. Was will man
mehr! Was für eine rebellische Zeit des Aufmüpfens, schwindelerregender Taumel
der Hormone kurz vor den Wechseljahren. Und nicht zu vergessen der Taumel von
maßlosen Experimenten mit Drogen und Alkohol! Herrlich, wenn man hinter der
inkognito-Stahltüre ausflippen kann, ohne gleich in den Ruch einer unheilbaren
Nervenkrankheit zu kommen! Nächste Probe am 22. Oktober.
17. September 2015
Schmacht, Entzug, Hunger,
Drangsal, Sehnsucht, turkey. Wieder eine Woche ohne Probe bei Eurer
sympathischen inkognito-Kapelle. Aber nicht, dass Ihr meint, wir hängen
irgendwo ab. Auf Sardinien oder so. Wir sind richtig aktiv: die Bandmitglieder
sinnieren nämlich alle eifrig über neue songs für die inkognito-spring-Einheizparty
im Frühjahr 2016. Und auch im Kühlschrank wurde zwischenzeitlich aufgerüstet!
Köstlichste Biere für die nächste Probe am 1. Oktober.
08. September 2015
Als ewig zugedröhnter und
künstlerisch ständig geforderter Rockmusiker hat man auch mal das Recht auf
Müßiggang zur Aufladung der kreativen Batterien, sozusagen ein kompletter
Re-Set. Heute mal kurz die setlist runter gebügelt. Ging noch alles. Jetzt aber time for a break. The power of
the pause. Nach einem monatelangen, hammerharten Probemarathon, eifriger
Vorbereitung und zackiger Durchführung der mördermäßigen inkognito-Grillung,
die ein sehr positives Echo nach sich gezogen hat, sind wir vier jetzt mal kurz
exhausted & müde. Aber nicht lange! Schon am 1. Oktober wird wieder der
Arbeitsalltag bei Eurer sympathischen Ruhrpott-Kapelle einkehren. Wir suchen
nämlich (in Vorbereitung der nächsten inkognito-Grillung im Frühjahr 2016)
neue, extrascharfe songs, Klassiker und groovende B-Seiten aus der
Rockgeschichte, mit denen wir uns dann wieder so richtig einheizen können. Die
Latte liegt hoch. Aber für die nächsten Tage wird ersma der geflügelte
Wahlspruch des inkognito-drummers und Bandpoeten ('Wo ist mein Bett?') in die
Tat umgesetzt. Ab in die Federn. Wir schlummern übrigens alle in
unschuldig weißer inkognito-Bettwäsche. Olaf muss zudem seinen Rocker-Schnupfen
auskurieren, Dirk zieht sich auf eine einsame Insel zurück, um neue, kreative
Kraft und frische Inspiration zu schöpfen, Mrs. Eisblick macht ein Nickerchen
auf dem Klassenbuch zwischen Schwamm und Tafelkreide, die sie sonst immer
zornig nach ihren Schülern wirft. Nächste Probe mit vollen Batterien am 01.
Oktober. Wir freuen uns wie ein Sack Affen. Bis die Tage, stay tuned.
05. September 2015
inkognito in the house. Aber
so was von! Mit etwa 70 sympathischen friends & fans im knallvollen
Proberaum haben wir uns bei bestem Ruhrpott-Wetter richtig eingeheizt. Mit Euch
als Gästen konnten wir richtig Qualm machen! Ihr seid richtige Rocker! Es hat
tüchtig gegrooved und gebrodelt. Temperatur, Luftfeuchte und Stimmung in Zelle
409 am oberen Ende der Skala! Alle Getränke sind weg, so wie es sich für einen
feucht-fröhlichen Rocker-Abend gehört. Großer Andrang auch am inkognito-Grill.
Unsere deliziösen Ruhrpott-Würstchen fanden reißenden Absatz! Vielen Dank an
diejenigen, die aus der Ferne angereist sind: aus dem Münsterland, Westfalen,
aus San Francisco, Kanada, Nottuln und sogar aus Emmerich. Danke auch für die vielen
Mitbringsel – es gab sogar home-made Gitarren-Kekse – und für das Auffüllen der
inkognito-Spendenbox. Was für ein super Sommerabend und was für eine
fulminante Feuertaufe für die inkognito-Kapelle! Alle Bilder des Abends finden
sich alsbald hier auf der webpage. Besten Dank an alle Gäste und Helfer, die
zum Erfolg der ersten inkognito-Grillung beigetragen haben. Die nächste
inkognito-Grillung ist – natürlich mit neuen, extrascharfen songs – für das
Frühjahr 2016 geplant! Einladung folgt. Wir freuen uns auf Euch! Rock or die.
Und sorry, dass wir Rotwein in Pappbechern serviert haben!
03. September 2015
Der Abend fing richtig gut
an. Tanja hat ihre Männer nämlich ersma mütterlich mit Bier und Brezeln
versorgt. Aber dann wurde malocht. Alter. Vorarbeiter Dirk hat seine chain gang
wieder mächtig rangenommen. 'Es lobt den Mann die Arbeit und die Tat.' Dieser
nostalgische Spruch aus den Glanzzeiten der deutschen Kohle- und Stahlära galt
heute Abend auch bei uns im Proberaum, der sich inmitten des früheren Hüttenwerks
Meiderich-Laar befindet. Schweiß, der Geruch ehrlicher Arbeit, waberte durch
Zelle 409. Betörend und animalisch. Könnte auch Angstschweiß gewesen sein, da
Dirk seinen strengen Blick stets auf Olaf und Christoph geheftet hatte!
Es wurde wieder tüchtig an den songs gefeilt. Aber perfekt ist immer noch
anders. Aber wir sind heiß. Freunde & fans, wir sehen uns morgen am
Muschi-Grill!
02. September 2015
Allen Süchten nachgebend
steht Olaf mit Zigarette und Bier am Stahlwerkszaun und schaut den Miezekätzchen
nach, als der Rest der inkognito-Kapelle mit der dunkel verglasten Stretchlimo
einrollt. Aber das Leben besteht nicht immer nur aus Drogen, Pommes oder
Pralinen. Bei inkognito wird aktuell nämlich hart geprobt. Einige songs fluppen
noch nich' so, die wollen einfach nicht unsere LieblingSHITs werden. Was soll
das? Die Kapelle durchläuft folglich eine harte Schule bei unserem
musikalischen Direktor. Peitsche, aber null Zuckerbrot. Nicht geschimpft ist
Lob genug. James Hetfield von Metallica hat ja ein fettes 'Dare to
fail'-Tattoo. Hat er garantiert bei Dirk abgekupfert. Aber heute war dennoch
eine der konstruktivsten Proben ever! Der Knoten platzt. Wir sind bis in die
Haarspitzen motiviert. Samstag wird's schon passen! Und wenn nicht: wir haben
ja Mut zur Blamage! ;-)
01. September 2015
Zur ersten
inkognito-Grillung haben wir ja nicht nur unsere sympathischen fans &
friends zu Gast, sondern wohl auch Regen und 16 Grad. Aber keine Sorge: mit ein
paar extrascharfen songs werden wir uns tüchtig einheizen! Ihr braucht also nur
nur Schwimmflügel vom Auto bis zum Kompressorenhaus. Und Tanja ist extrem gut
drauf! Gestern noch im tiefschwarzen Gipsy-Tarnrock, lässt sie die Hüllen immer
mehr fallen und entpuppt sich weiter zu einer rassigen Rockröhre. Olaf hat mit
einem neuen, stylishen Kopfputz aufgerüstet, so wie es sich für einen richtigen
Rockstar im besten Alter geziemt. Die weißen Lack-Plateauschuhe liegen
griffbereit im Kofferaum. Unser musikalischer Direktor Dirk lobt nach wie vor
durch Schweigen oder einen kurzen Fingerzeig. Und Christoph sitzt wie immer in
kurzer Hose ruhig hinterm drumset und harrt der Dinge. Alles also in bester
Ordnung. Wir kommen alle noch ins Dschungel-Camp!
27. August 2015
Alles ist gut. Shagadelic
talk und Leistungsdruck im besten Proberaum des Ruhrpotts! Strikt nach dem
Motto 'nichts gesagt ist Lob genug' wurde die inkognito-Kapelle auch heute vom
Musikalischen Direktor Herrn H. streng unterwiesen. Olaf war sogar so unter
Strom, dass er sich ein neues Effektgerät zugelegt hat. Richtig amtliches
Besteck, das tüchtig Qualm macht. Und angeblich soll der Schlagzeuger schuld
sein, wenn das Tempo zu hoch ist. Lächerbar. Unser schüchternes Eigenlob 'hey,
grooved doch!' wurde vom Musikalischen Direktor trotzdem herzlos mit einem
müden 'das geht noch besser…' quittiert. Die Latte für den 5. liegt halt hoch.
Tanja war wieder fit und gab am Mikro wacker Vollgas. Sie hätte sich fast nur
mit Boxershorts, BH und Plexiglas-Pumps bekleidet am Mikroständer geräkelt.
Also. Wir Männer konnten sie gerade noch davon abhalten – wir wollen uns ja
nicht die Vorfreude auf den 5.9. verderben! Das wird nämlich eine verdammt gute
Party!
24. August 2015
Was für eine Probe ohne
Tanja! Metal destruction! Der Vater von Eddie Vedder hätte sich ersma im
Grab umgedreht, hätte er unsere 'Alive'-Version anhören müssen. Uff. Und Tanja
hat sich zu Hause einfach so einen schmackhaften Rockerbraut-Smoothie
(Champagner mit Ahoibrause) gegen Kreislauf gemacht. Alles wird gut.
20. August 2015
Alter, nicht nur
Fragezeichen, sondern auch Vollgas! Sack und Asche. Flamme, Feuer und
Leidenschaft. Und Schweiss! Der floss bei den letzten Proben nämlich wieder mal
niagarafall-mäßig vom BH direkt in die Boxershorts. Aber die Maloche lohnt
sich. Einige songs gehen tüchtig nach vorne. Da müssen wir uns manchmal schon
wacker anschnallen!
13. August 2015
Probe-Inflation und
Transpirations-Alarm bei den notorious b-side players! Wir proben bis der Arzt
kommt. Im besten Proberaum der Welt tropft der Schweiss von der Decke. Und
wenn's bei der inkognito-Grillung mit der Mucke nicht 100 % klappt, hat Frau K.
schon versprochen, an der geölten Tabledance-Stange für schamlose Ablenkung zu
sorgen. Mit Plexiglas-Pumps! Und im Backstage-Bereich werden Damen mit äußerst
knappen Fan-Shirts erwartet! Wir drei Männer finden das voll in Ordnung.
12. August 2015
Eine Probe mit tropischen
Temperaturen und nassen Hosen. Unfiltriert und ohne Kompromisse! Die neuen
songs wollen noch nicht so wie wir. Heute Abend legen wir ersma einen fetten
Riemen auf die Orgel!
06. August 2015
Nach den Ferien ist die
Kapelle endlich wieder vereint. Freude, Schweiß, Bier und Tinnitus. Was für ein
Hammer-Abend, nachdem wir uns wochenlang nich‘ gesehen haben. Wir können es
noch. Was Abstinenz und Heisshunger so alles ausmacht.
25. Juno 2015
Ist die Mikrofon-Katze aus
dem Haus, tanzen die Mäuse auf'm Tisch. Wir haben nicht nur die Kühlschranktür
umgebaut, sondern gleich den ganzen Proberaum! Ist jetzt fast wie eine
snakepit-mäßige Rockarena. Da können wir am 5. September richtig Qualm machen!
Dieter kam kurz mal mit einem paar guten Tipps um die Ecke und hat noch gleich
ein Bier mit uns gelenzt. Jetzt aber ersma Ferien! Kommt gut durch den Sommer.
Und macht keinen Quatsch.
21. Juno 2015
Vor den millionenschweren
Plattenvertrag haben die Musikgötter ersma den Schweiß gesetzt. Und der stand
knietief im BH, während in den Unterhosen der restlichen Band das Wasser
brodelte. Wir sind nämlich so heiß, dass wir jetzt sogar am heiligen Sonntag
proben und haben wacker an der setlist und an den songs gefeilt. Der Anzähler
von 'you shook me allnight long' ist jetzt auf Profi-Niveau. Den song hatten
wir heute nämlich richtig gut rausgerotzt. Und am ganzen Rest wird noch eifrig
getuned. Und wie es sich für eine ordentliche Rockband gehört, hatten wir auch
schon das erste Foto-Shooting hinter uns. Wir müssen jetzt nur noch lernen,
nicht so fragend und zweifelnd zu schauen, damit wir es alsbald auf's
BUNTE-Cover schaffen.
11. Juno 2015
Was ist die emotionalste
Macht unter der Sonne? Richtig - die Musik! Nach ein paar Wochen Abstinenz
waren wir heute alle heiß. Wow. Solche Momente, wo musikalisch (halbwegs) alles
zusammenfließt, kann uns keiner nehmen. Besonders nicht, wenn Tanja wie ein
liebeshungriger Seehund schmettert. Olaf und Christoph im kurzen Beinkleid,
Dirk bis in die Haarspitzen derbe auf Krawall gebürstet und Tanja im Tarnrock
samt Liebes-Amulett. Da konnte einfach nix schief gehen! Olafs Soli (korrekt
auf Ruhrpott-Deutsch: dem Olaf seine Solos) haben sich auf dem für ihn eigens
ausgelegten Bass- und drum-Teppich wie wild gewordene Spermien durch den
Proberaum gejagt, in dem wir, man darf nicht müde werden es zu wiederholen,
einen mördermäßigen Sound genießen dürfen. Besonders 'Black' von Pearl Jam
haben wir tüchtig authentisch und mit wacker postgrunge-feeling rausgehauen.
Hammer. Wir spielen/singen nicht klinisch perfekt, aber wir haben Spaß an der
Freude. Manchmal besteht das Leben doch aus Pommes, Disko und Glückseligkeit.
21. Mai 2015
Hammerharte Probe! Dirk, der
alte Sambateufel am Bass, hat gestern voll auf musikalischen Direktor gemacht
und der Kapelle genauestens und zielführend erklärt, wie 'Sirens' von Pearl Jam
funktioniert, 'weiße, was ich meine?' Olaf hat ein Mörder-Solo nach dem anderen
rausgehauen, besonders bei 'Have a cigar'! Sauber. Und Tanja entpuppt sich
weiter und lässt sich immer mehr gehen. Das wollen wir sehen! Wir befinden uns
als Kapelle nicht nur auf einem guten Kurs, sondern auch in der Metamorphose zu
richtigen Rockstars. So viel steht mal fest. Der Mann mit dem Plattenvertrag
war noch nicht da, aber die ersten Fans klopfen schon wacker an die Tür und
verteilen eifrig Adressen von Liebesnestern. Sauber, wir sind auf dem richtigen
Weg! Die schärfsten Messer im Geschirrspüler sind nämlich wir.
14. Mai 2015
Ein Vater- und Männertag
nach unserem Geschmack, den wir mit deutschem Bier, gepflegter Musik und
charmanter, weiblicher Gesellschaft im Proberaum verbringen durften. Die
nachmittägliche Mai-Sonne sandte ihre güldenen Strahlen durch die
Stahlwerksruine in den schönsten Proberaum der Welt. Vor dem Proberaum warfen
sich die Frauen unaufgefordert vor unsere Füße und fläzten sich im Dreck. Was
will man(n) mehr? Kurzfristig waberte mit 'Schuld und Sühne' noch mal der Geist
Dostojewskis durch den Proberaum, als nicht klar war, wer andauernd den Fehler
bei 'Message in a bottle" gemacht hat. Also, der Schlagzeuger war's nich'!
Spaß beseite, alles wird gut. Es klappt nämlich immer besser. Unsere
AC/DC-Rap-Version von 'you shook me allnight long' klang heute schon deutlich
rotziger, so wie's sich gehört. Wir mutieren langsam zu einer ganz exquisiten
post-grunge-Schmuserock-Kapelle mit eigenem style! B. B. King ist im
Blueshimmel, aber wir machen weiter. Und zwar am 21. Mai mit der nächsten
Probe.
6. Mai 2015
Eine verwirrende Probe,
zumindest für den Mann am Schlagzeug. Leicht depressiv bis unlustig. Auf jeden
Fall nich' so konstruktiv wie sonst! Kann und muss ja nich' immer alles perfekt
sein. Es hilft ja auch nicht, Träumen nachzuhängen, weder über die Vergangenheit,
noch über die Zukunft. Und irgendwelche Spinner wollten in den Proberaum
einbrechen. Was soll das? Und unser Bandname klingt irgendwie nach Inkontinenz
oder Inkompetenz. Der Schlagzeuger braucht jetzt ersma 'ne Doppelstunde beim
Psychomann. Und Tanja bekommt ab sofort nur noch Starkbier, damit der Knoten
noch mehr platzt! Wenn Sie wissen, was ich meine. Die Frau kann singen, aber
traut sich noch nich. Am 13. geht's wieder rund! Shagadelic. Das Leben kommt
von vorn.
30. April 2015
Der Tanz in den Mai fällt
aus. Wir proben nämlich in den Mai! Wir mussten die Probe kurzerhand auf
Donnerstag legen, da Dirk Mittwochabend an die Schüppe musste. Tanja lässt
sogar ein Date mit einem unglaublich gut aussehenden und wohlhabenden Mann
sausen und probt stattdessen mit uns. Tja, Junge, Pech gehabt. Heute haben wir
unter anderem 'Black' von Pearl Jam rausgehauen. Mit Tanjas' tiefer, vom
Tannenzäpfle geölter Stimme klingt das doch tatsächlich recht grungig bis
leicht unanständig. Wir sollten mal auf Rotwein umsatteln, damit Tanja noch
mehr Gas gibt. Bis auf die Millionen und die Drogen könnte man uns fast mit
irgendeiner berühmten Post-grunge-Band verwechseln. Einen Nasenring haben wir
in der Band ja schon. Sollten wir morgens mal irgendwann nicht mehr ins Büro
kommen - dann sind wir auf Welttournee!
23. April 2015
Heute steht Black von 'Pearl
Jam' auf dem Programm, das Tanja freundlicherweise als Song-Vorschlag
mitgebracht hat. Nach einer kurzen akademischen Diskussion über eine
vorgezogene 1, klappt es doch recht gut. Olaf meint sogar, ihm gefalle unsere
Version mit Tanja besser als das Original. Klingt zumindest schön grungig. Kaum
auszumalen, wenn Dirk mal endlich sein neues Glockenklang-Gerät hätte! Und als
Dirk das Fenster öffnet, kommt sogar Lob von draußen. Ein unbekannter, aber
ungeheuer fachkundiger Musikkritiker lungert vor unserem Fenster herum, war
aber von unserer Performance recht begeistert. Der Mann hatte zwar keinen
Plattenvertrag dabei, aber zumindest Geschmack! Und Tanjas Rap-Version von
AC/DCs 'you shook me all night long' sollten wir uns urheberrechtlich schützen
lassen!
15. April 2015
Heute war Tanja noch mal da
und wir haben sie gleich dingfest gemacht. Tanja singt (noch) nicht perfekt,
genauso wenig wie wir unsere Instrumente jemals perfekt beherrschen werden.
Also passt das schon mal! Und sie passt hervorragend in das menschliche Gefüge
unserer Kapelle. Wir mussten sie einfach verhaften. Nach einem Antrag auf den
Knien hat sie JA gesagt. Hiermit, liebe Tanja, ein herzliches Willkommen bei inkognito,
der hammerharten und extra-scharfen Coverrock-Kapelle aus'm Ruhrpott! Wir
versprechen auch, uns immer ordentlich zu benehmen und auf Dich aufzupassen.
Als Blickfang und Rauschgoldengel mit umwerfendem Lachen bist Du bei uns
goldrichtig. Und Du bist Frontfrau, Rockröhre und Rampensau im Kokon. Eine
sonore Stimme mit enorm Potential. Dunkel, sinnlich, mit einem lasziven Hauch.
Endlich komplettiert, kann die Kapelle jetzt auch musikalisch durchstarten. Mit
Tanja können wir sicherlich einen fetten Riemen auf die Orgel legen.
8. April 2015
Holla, die Waldfee! Bei der
heutigen Probe hat sich Tanja K aus D vorgestellt. Wow. Und nochmal wow.
Einfach bezaubernd. Attraktiv und menschlich in Ordnung. Was will man(n) mehr.
Sie wäre nicht nur eine Bereicherung für die Band, sondern ist ein süßer
Rohdiamant, der sich als klasse Frontfrau entpuppen könnte. 'Creep' und
'Message in a bottle' haben (nach der zweiten Flasche Tannenzäpfle) schon
mördermäßig gut funktioniert! Aber wir Männer haben uns auch zusammengerissen,
uns mal für zwei Stunden ordentlich benommen und unseren ganzen Charme spielen
lassen! Das war nicht einfach für uns. Am 15. geht's weiter! Da geht was.
19. März 2015
Attila Schuster von Halber
Liter, einer Proficoverband aus Düsseldorf, singt bei uns vor. Hammer, der
Junge. Er zappelt nicht nur rum wie Joe Cocker in seinen besten Tagen, sondern
hat auch stimmlich echt was auf der Pfanne. Er kann die Kapelle gleich an die
Hand nehmen und alles läuft am Schnürchen. Laut seiner Meinung als Fachmann sind
wir gar nicht mal so schlecht. Wahrscheinlich wollte er aber sagen, wir sind
als Hobbymusiker verdammt gut und müssen uns vor den Profis wie Halber Liter
nicht verstecken. Quoi qu'il en soit, leider hat er keine Zeit für ein zweites
Projekt.
07. März 2015
Betriebsausflug! Die
inkognito-Kapelle geht samt Ehegattinen zum Konzert. Wir lassen uns von 'Wildes
Holz' inspirieren!
05. März 2015
Heute funktioniert zum
ersten Mal 'Wanton Song' von Led Zeppelin richtig. Und warum? Weil wir einfach
eine Achtelpause eingebaut haben. Da zeigt sich: weniger ist mehr.
22. Februar 2015
Besuch von der Nachbarband.
Dieter von den Stone Faces setzt sich ans Schlagzeug. Wir spielen 'Cortez the
killer' in der Version von Dave Matthews/Warren Haynes. Hammer! Olaf klingt mit
seinem neuen Equipment wie Warren Haynes. Oder Warren Haynes klingt wie Olaf!
Auch wenn Dirk unser Sambateufel am Bass ist, sein Instrument klingt wie eine
Gitarre! Und Christoph, der nicht am Schlagzeug sitzt, sondern singt, klingt
mit ganz viel Wohlwollen fast wie Dave Matthews. Aber nur fast!
04. Februar 2015
Wir haben eine weitere
Mörder-Runde von castings am Mikrofon hinter uns: Mel, Monika, Ralf, Maria,
Heiko, Gisbert, Werner und Dildofee Petra . Tausende wollen bei uns vorsingen.
Aber es passt irgendwie noch nicht. Karan aus Dortmund überzeugt nicht nur mit
seiner warmen und gefühlvollen Stimme, er singt alles perfekt, kann von AC/DC
bis Police fast alles bedienen und hat mit Vocal von Madrugada gleich auch noch
die setlist bereichert. Leider ist ihm der Weg von Dortmund nach Duisburg zu
weit. Tja, man kann keinen zu seinem Glück zwingen.
27. Januar 2015
Zwei Drittel der Kapelle ist
beim Thema Bandname nach wie vor beratungsresistent. Dem Schlagzeuger bleibt,
als Mann einfacher Denkstruktur, nichts anderes übrig, als unsere
Stellenangebote unter 'inkognito' zu posten. Und bei dem Namen soll es dann
auch bleiben. Ende.
19. Januar 2015
Das Leben ist schön. Wir
pflegen nicht nur einen guten Umgangston in der Kapelle, sondern auch einen
kultivierten Witz, natürlich auf Kosten des schwächsten Bandmitglieds, also in
der Regel auf Kosten des Schlagzeugers! Da muss man nur ein bisschen blöd
aussehen und schon hacken alle auf einem rum! Wo andere vielleicht pikiert
wären, wird bei uns gelacht. Das zeigt die gute Vertrauensbasis, die wir haben.
O-Ton Olaf: Für einen guten Witz riskiert Dirk schon mal 'ne Freundschaft.
Köstlich.
12. Februar 2015
Dieter von 'Stone Faces'
spendiert den ersten Euro in die Bandkasse und bekommt dafür ein Bier, gekühlt
im hauseigenen inkognito-Kühlschrank. Der Röhrenverstärker von Dirk brummt nach
wie vor.
12. Januar 2015
Hammer. Wie erfreuen uns
immer noch am sound im Proberaum, der wirklich tüchtig ausgetüftelt ist. Unsere
netten Nachbarn im Proberaumkomplex sind übrigens keine geringeren als
'Meiderich Gefühlsecht', 'Born a rebel' und die 'Stone Faces' mit Dagmar Albert
Horn, der Erfinder des Duisburg- und des MSV-Lieds! Ist das der Hammer?
05. Januar 2015
Der Weihnachtsmann war da.
Olaf hat aufgerüstet. Neues und verdammt amtliches Marshall-Equipment ziert nun
den Proberaum. Wenn Olaf Pink Floyd spielt, meint man, David Gilmour persönlich
zupft an der Klampfe. Und der sound der Kapelle kann inzwischen als
melancholisch-kraftvoller grunge beschrieben werden, ein Stil, den wir im Laufe
der Zeit manifestieren werden. Wenn nur Dirks Bass nicht wie eine Gitarre
klingen und sein Fender-Röhrenverstärker nicht ständig rauschen würde! Alter.
22. Dezember 2014
Keine kreative Winterpause!
Zwischen den Feiertagen treffen wir uns im Proberaum und üben, bis der Arzt
kommt. Während der kalte Wind durch die Stahlwerksruine fegt, heizen wir uns
volles Brett ein.
07. Dezember 2014
Bei Kaminfeuer und Rotwein
wird in Christophs Domizil die erste setlist ins Leben gerufen. Wir wollen
nicht die abgenudelten songs wie alle spielen, sondern eher die B-Seiten, die
aber auch gut nach vorne gehen! Gemeinsam stimmen Olaf, Dirk und Christoph eine
erste playlist ab, die ab sofort rauf- und runter gespielt wird.
29. November 2014
Die Stahltür des Proberaums
ist irgendwie zwischen maus- und kriegsmarinegrau. Das können wir drei Ästheten
nicht durchgehen lassen, nachdem der Rest des Proberaums 110 % durchgestylt
ist. Wenige Zeit später erstrahlt die Tür in tiefschwarz. Und nicht nur das:
passend zum Teppich wird auf der Tür natürlich Akustikschaum in rot drapiert.
Optisch sehr lasziv bis tüchtig erotisch. Und: Alkohol ist zwar keine Antwort,
aber man vergisst beim Trinken die Frage. Aus dem Grund haben wir nicht nur
einen Kühlschrank im Proberaum, sondern auch immer stets drei verschiedene
Biersorten.
26. November 2014
Sack und Asche und
Donnerschlag. Der sündhaft teure Akustikschaum ist an der Wand. Und nicht
irgendwie. Nein. Auf den Mikrometer genau sitzt der Pyramidenschaum lotrecht
und in der Waage an der Wand. Das ist der Grund, warum man mindestens zwei
Ingenieure in der Band haben muss, wenn der Schlagzeuger nur Diplom-Volkswirt
ist. Zwischen Industriestaubsauger und Handwerkszeug hauen wir in beklecksten
Malerhosen den ersten soundcheck weg. Was für ein hammermäßiger sound in der
Bude. Hallelujah. Amen.
23. November 2014
Die Renovierungsarbeiten
sind fast abgeschlossen. Es fehlen noch zwei Teppichfliesen und die neuen
Fenster, aber wir sind heiß auf einen ersten soundcheck, der aufgrund fehlendem
Akustikschaums zu einem katastrophalen Soundbrei wird. Aber egal, wir haben
viel Schweiß und Herzblut in den Raum investiert. Alles wird gut.
11. Oktober 2014
Neugierige Blicke von den
Nachbarn. Unser Proberaum wird nämlich jeden Tag schöner.
09. September 2014
Unser Proberaum gleicht
einer OBI-Filiale und einer Müllhalde. Wahnsinn. Wir reißen alles raus. Nur die
Wände bleiben stehen. Wir verlegen neue Kabel. Fachmännisch versteht sich.
Immerhin haben wi r mit Olaf und Dirk zwei coole Ingenieure in der Kapelle. Da
wir uns in einer alten Stahlwerksruine befinden, besorgt der Drummer kurzerhand
eine ordentliche Fabrikleuchte, die bald schmuck von der Decke baumeln soll.
01. September 2014
Der Schimmel im alten
Proberaum treibt nach wie vor sein Unwesen. Wir ziehen kurzerhand ins Rockhaus
Duisburg um. Inmitten einer alten Stahlwerksruine in Duisburg schlagen wir
unsere neuen Zelte auf. Kohle und Koks. Dreck und Lärm. Flüssiger Stahl. Hitze
und Staub. Knochenjob und Präzisionsarbeit. Tag und Nacht. Dunkel, düster und
mächtig ragen die alten Ruinen noch immer in dem Himmel empor. Genau hier, in
dieser inspirierenden Szenerie der vergangenen Kohle- und Stahlära, zwischen
Schloten und stillgelegten Hochöfen, wo früher harte, ehrliche Arbeit Puls und
Lebensnerv der ganzen Nation war, machen wir jetzt unsere Musik. Heimlich,
unerkannt und leise. Hier probt inkognito. Wir machen kein aufgesetztes
overplaying, sondern ehrliche Musik aus dem Ruhrpott, einfach gerade weg und
tüchtig abgeledert.
11. August 2014
Nach der kreativen Pause
während der Sommerferien wird die Suche nach einem vierten Bandmitglied
intensiviert, der ans Mikro soll. Wir haben mehrere sympathische Kandidaten am
Start, aber irgendwie platzt der Knoten nicht. Der einen spielen wir zu laut,
dem anderen zu leise. Der nächste weiß nich, was er will. Der eine kommt zu
spät, der andere hat nicht mal ein Mikro am Mann. Was soll das, Freunde? Es
gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck.
6. Juno 2014
Olaf, Dirk und Christoph,
drei arrivierte Männer im allerbesten Alter treffen sich im Essener Norden in
einem schimmeligen Proberaum. Sofort passt es menschlich und musikalisch. Die
Chemie stimmt. Klima, Umgangston und Weltanschauung sind auf einer Linie. Der
Grundstein für eine der sympathischsten Bands aus'm Ruhrpott ist gelegt.